ASPERA: Interview mit Atle Pettersen

19.02.2010 | 20:49

Das Jahr ist noch jung und schon stehen die ersten vielversprechenden Newcomer in den Startlöchern. Die fünf je 20-jährigen Jungs von ASPERA verwöhnen mit einem ausgewogenen Mix aus Melodie, Verspieltheit und Härte und haben zudem einen starken Sänger in ihren Reihen. Sänger Atle Pettersen stand Rede und Antwort.

Der dritte Platz in unserem Januar-Soundcheck ist eine weitere Bestätigung für die bislang starken Kritiken. "Wow! Das freut uns natürlich ungemein. Überhaupt ist das Feedback auf die Platte bislang überwältigend", freut sich Atle. "Wir haben wirklich tolle Noten und Rezensionen überall auf der Welt bekommen und freuen uns sehr bald beweisen zu dürfen, dass wir das auch live spielen können." Da das Livedebüt in Deutschland noch aussteht und auch sonst eher wenige Leser bisher viel von ASPERA gehört haben, bitte ich Atle die Band vorzustellen. "Wir sind fünf 20-jährige Jungs aus Skien in Norwegen, wo wir vor fünf Jahren unter dem Namen ILLUSION starteten, bevor wir ihn im letzten Sommer in ASPERA änderten. Bislang haben wir drei EPs veröffentlicht und mehr als 40 Shows in Norwegen mit bekannten Namen wie PAGAN'S MIND, TARJA oder KEEP OF KALESSIN absolviert. Wir haben uns in Skien an der Musik-Universität kennengelernt und sind einfach Freunde geworden, die eine gemeinsame Vision haben."

Die Musik-Universität erklärt natürlich auch gleich, warum die Fünf in jungen Jahren schon so unglaublich gut auf ihren Instrumenten sind. "Das Wichtigste, um als Musiker und Band gut zu werden, ist schlicht Übung, Übung und noch mehr Übung. Und darauf fokussieren wir uns als Band und als Musiker. Das ist eigentlich schon das ganze Geheimnis. Und weil wir gerne uns selbst und unser Können an den Instrumenten herausfordern, sind wir wohl letztlich beim melodischen Prog gelandet. Und das macht auch auf der Bühne eine Menge Spaß, denn es ist anspruchsvoll, catchy und damit einfach cool zu spielen." Zieht man Vergleiche zu Bands wie PAGAN's MIND, THRESHOLD oder SYMPHONY X liegt man durchaus richtig, findet auch Atle. "Ja, das beschreibt unseren Sound schon ziemlich gut. Unser Hauptfokus beim Schreiben der Songs liegt auf drei Aspekten: der Melodie, dem Metal & einem progressiven Twist. Und da wir alle auch in allen anderen Genres unterwegs sind, schimmern auch diese immer mal wieder durch. Aber es ist nicht so, dass wir jetzt unbedingt noch etwas Prog einbauen müssen oder unbedingt den Metalanteil erhöhen. Am Ende entscheidet immer die Struktur des Songs. Denn das ist es, was einen guten Song ausmacht. Wir durchdenken Dinge immer sehr gerne und so sind die Arrangements ganz entscheidend. Wir legen nicht einfach zig gute Ideen und gute Riffs nebeneinander, denn das kann aus den vielen guten Teilen einen schlechten Song machen. Es muss zusammen passen. Von daher beginnen wir normalerweise auch, erst mal ein einfaches Gerüst zu schreiben. Man könnte fast sagen, einen Pop-Song. Und dann überlegen wir uns, wo und wie wir den Song so verändern können, dass er unseren Ansprüchen gerecht wird und eine Art Einmaligkeit erhält."


Auch lyrisch gibt man sich schon sehr erwachsen. "Man kann sicher sagen, dass das Album ein gewisses Grundthema hat", sagt Atle. "Aber es ist nicht so, dass "Ripples" ein klassisches Konzeptalbum ist. Es geht in erster Linie darum, dass jede Entscheidung und Handlung im Leben Konsequenzen nach sich zieht und diese Konsequenzen wieder neue Handlungen hervorrufen. Dieses Thema wird von verschiedenen Standpunkten behandelt, sowohl von einer globalen als auch aus einer eher persönlichen Perspektive. Da aber nicht alle Texte diesem roten Faden folgen, kann man nicht von einem Konzeptalbum im eigentlichen Sinne sprechen."

Mit InsideOut ist man beim führenden Label für progressive Sounds gelandet und daher hat Atle mit seiner Band auch durchaus hohe Ziele. "Dabei wurden wir zu Beginn noch vom Label abgelehnt, weil sie keinen Platz für neue Bands zu diesem Zeitpunkt hatten. Aber unsere Managerin Manuela Fröhlich hat einen fantastischen Job gemacht und nie locker gelassen und plötzlich gab es doch Platz für uns. InsideOut machten uns ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten", lacht Atle. "Mit diesem Label, einem tollen Management und in Kürze einem Booking Agenten wollen wir natürlich nicht weniger als die Spitze erreichen. Wir leben dabei nach einem simplen Motto: Wenn du nach den Sternen greifen willst und es bis zum Gipfel eines Baumes schaffst, bist du schon ziemlich weit gekommen. Aber das ist noch nicht das Ende unserer Reise. Und wir werden natürlich hart dafür arbeiten, dies zu erreichen."


Entsprechend tourfreudig gibt sich Atle. "Ich weiß, dass es viele Festivals in Deutschland gibt, also lasst uns wissen, wo und wann, und wir werden da sein. Wacken wäre doch ein ganz guter Start, haha." Aktuell ist aber leider noch nichts geplant. "Wir arbeiten daran. Auch deshalb haben wir demnächst einen Booking Agenten. Es ist halt nicht mehr so einfach auf eine Tour aufzuspringen, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden wir sie beim Schopf packen. Gerade nach Deutschland wollen wir kommen, denn von dort ist die Resonanz bisher echt unglaublich."

Redakteur:
Peter Kubaschk
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