ATENA: Interview mit Vebjørn Iversen

29.09.2023 | 12:44

Die Jungs von ATENA sind auf dem aufsteigenden Ast und haben mit "Subway Anthem" ein neues, sehr experimentierfreudiges Album am Start, das die Band in ein sehr schlagfertiges Licht rückt. Tja, Skandinavien kann eben auch Metalcore. Darum sprachen wir mit Vebjørn, der bei den Norwegern für das harte Riffing zuständig ist, und fühlten ihm und den U-Bahn-Hymnen ein wenig auf den Zahn.

Vebjørn, wie geht es dir? Wie ist die Stimmung im ATENA-Lager?
Hallo! Hier ist alles gut – danke dir. Ich beantworte gerade die Fragen und baue meine Gitarren auf, bevor wir zur ersten Show unserer norwegischen Termine aufbrechen, um das Album zu promoten!

Das klingt gut! In den letzten drei Jahren - also seit der Veröffentlichung eures letzten Albums - ist bei vielen Bands nicht allzu viel passiert. Aber gibt es etwas Neues bei ATENA? Konntet ihr die Zeit gut überstehen?

Wir haben es ziemlich gut geschafft! Wir leben nicht von der Band, aber es war eine Schande, dass wir mit der letzten Platte nicht auf Tour gehen konnten. Aber wir haben einfach abgehangen, drei tolle Shows gespielt und das Album geschrieben!

Jetzt seid ihr aber mit einem neuen, starken Album am Start. Auf "Subway Anthem" wirkt ihr auf mich noch verspielter und experimenteller als auf "Drowning Regret...". Trotzdem wirkt alles noch zielgerichteter. Wie würdest du die musikalischen Unterschiede zwischen den beiden Alben beschreiben?
Das letzte Album war wirklich viel düsterer und deprimierender, da es das letzte von drei Konzeptalben war, denen wir treu bleiben und die wir zu Ende bringen wollten. Dieses Album ist unser erstes, bei dem jeder Song eine eigene Einheit ist. Wir wollten wirklich an klassische Rock/Pop-Künstler/Bands aus den 90ern bis Anfang der 2000er anknüpfen, die kein Metal oder Metalcore waren, aber sie mit dem Genre verflechten, hehe. Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir sind sehr froh und dankbar für die Zeit, die wir gemeinsam im Studio verbracht haben.

Das Kunstwerk zeigt unmissverständlich den Anfang einer U-Bahn-Haltestelle? Wo habt ihr das Bild aufgenommen und gibt es möglicherweise eine tiefere Bedeutung hinter dem Kunstwerk?
Es ist eine U-Bahn-Haltestelle in Stockholm, Schweden. Wir haben zuerst versucht, ein Stock-Footage zu kaufen, aber das war so teuer, dass wir einen Fotografen anheuern mussten, der selbst dorthin fuhr und ein Foto davon machte.

Die Single ist der Titeltrack 'Subway Anthem' - stellvertretend für das ganze Album. Aber was genau hat eine U-Bahn damit zu tun? Der Song scheint wenig mit dem Subway-Restaurant zu tun zu haben.
Wir wollten die U-Bahn als Thema des Albums haben, weil wir dort am meisten Musik hören, wenn wir zur Arbeit pendeln. Und das Video zu 'Freestyler' von BOOMFUNK MC'S hat uns auch sehr zu diesem Thema inspiriert, hehe.

Cooler Song! Für mich ist es schwer, ATENA in eine Genre-Schublade zu stecken. Es wird sehr experimentell, rau mit starken Metalcore-Momenten - aber wie würdest du die Musik auf "Subway Anthem" als Fan beschreiben?
Es ist ein Versuch, ein Metalcore-Album zu machen, das wie etwas aus den 90ern/frühen 2000ern klingt. Es ist inspiriert von allem Möglichen wie OASIS und GNARLS BARKLEY.

Mit 'Oh My' beenden sehr gefühlvolle Töne das neue Album. Was sind eure Gründe, das Album mit eher ruhigeren Momenten ausklingen zu lassen und wovon handelt das Albumende?
Der Song klang am Ende wie der perfekte Abschlusstrack des Albums. Er sollte wie ein Filmtrailer klingen und ich denke, dass wir dieser Vision mit der Hilfe unseres Freundes und Produzenten Jon Tangen wirklich sehr nahe gekommen sind.

Auch 'Hard Day' ist ein Ohrwurm im Angesicht des Herrn. Waren die Pandemie-Tage die schwierigsten in eurer Karriere?
Wir haben immer sämtliches Geld zurück in die Band gesteckt, also hatten wir es persönlich während der Pandemie nicht schwer. Lustigerweise haben wir sogar Geld damit verdient, dass wir keine Shows gespielt haben, weil die Merch-Verkäufe die Reisekosten nicht decken konnten, und das hat uns wirklich geholfen, die Kosten für das Album zu decken!

Kann man das Ziel des Albums am besten mit dem Opener 'Ultra Ultimate Opus Power' zusammenfassen? Was sind die Ziele von "Subway Anthem"?
Das Ziel ist es, wieder so viel zu spielen und zu touren wie früher und vielleicht auch mit größeren Bands und auf Shows zu spielen, die uns tatsächlich in den Kram passen, hehe.

Was wird nach der Veröffentlichung Ende September passieren? Was wird das Jahr 2023 noch für ATENA bereithalten?
Wir schreiben mehr und suchen nach Orten für Auftritte!

Sehr gut. Wenn man Norwegen und Metal in einem Satz erwähnt, kommt man unweigerlich auf pechschwarze Töne. Inwieweit hat euch der Black Metal eures Heimatlandes beeinflusst?
Black Metal hat ATENA nicht im Geringsten beeinflusst. Keiner von uns hört sich dieses Genre wirklich an, aber wir lieben die Geschichte, die damit verbunden ist!

Die ist auch wirklich spannend. Vebjørn, damit bin ich am Ende meiner Fragen angelangt. Ich wünsche euch alles Gute! Was möchtest du unseren Lesern und euren Fans noch mit auf den Weg geben?
Wir möchten, dass unsere Hörer wissen, dass wir ihnen einen tollen Tag, eine tolle Woche, ein tolles Jahr und ein tolles Leben wünschen. Und wenn ihr erst jetzt von uns gehört habt, ist das auch in Ordnung und wir wünschen euch auch einen tollen Tag!

 

Fotocredits: Eddie Berg

Redakteur:
Marcel Rapp

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