A PALE HORSE NAMED DEATH: Interview mit Sal Abruscato

01.08.2011 | 19:47

Er nennt seine Band "das bleiche Pferd namens Tod", singt und spielt plötzlich Gitarre (anders als noch bei TYPE O und LIFE OF AGONY) und hat ein wunderbar eindringliches Düsterwerk eingetütet: Sal Abruscato spricht über das Debütalbum seiner neuen (Solo-)Band.

Nun kann er sich also endlich nach Herzenslust austoben. Sal Abruscato, der Trommler der jeweils ersten zwei LIFE OF AGONY bzw. drei TYPE O NEGATIVE-Scheiben hat nun sein eigenes Baby am Start und schart dabei für die Live-Umsetzung des Ganzen Johnny Kelly (TYPE O, Drums), Bobby Hambel (BIOHAZARD, Gitarre), Matt Brown (SEVENTH VOID, Gitarre) und Eric Morgan (Bass) um sich. A PALE HORSE NAMED DEATH heißt seine Band, die sich stilistisch als düsterer Rock mit metallischer Wucht und etwas Grunge-Schlagseite einordnen lässt, oder anders gesagt irgendwo zwischen TYPE O und ALICE IN CHAINS anzusiedeln ist. Den Vergleich mit diesen beiden Bands empfindet der Frontmann im übrigen als großes Kompliment, da dies genau sein Stil sei und er deren Sound sehr mag.

Im Gegensatz zu seinem Wirken bei LIFE OF AGONY und TYPE O muss sich Sal in kreativer Hinsicht nun nicht mehr hinten anstellen (sein Input hielt sich da früher nach eigener Aussage doch eher in Grenzen), denn alle Songs stammen aus eigener Feder, wurden von ihm arrangiert, zudem hat er das Album komplett selbst eingespielt. "Ich habe mir das Konzept für die Band 2009 einfallen lassen, dann das Album aufgenommen und als es an der Zeit war, eine Liveband zusammenstellen, habe ich die Jungs gefragt und sie waren dabei. Ich kenne jeden von ihnen seit über 20 Jahren."
Live greift Sal im übrigen zu Klampfe und Mikro. Mit dem Tausch der Drumsticks gegen die Sechssaitige erfüllt er sich zudem einen lange gehegten Wunsch. "Ich wollte schon seit sehr langer Zeit eine Band gründen, in der ich nicht Schlagzeug spiele. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann es soweit sein würde."

Daher richtet er momentan natürlich seine komplette Aufmerksamkeit auf A PALE HORSE NAMED DEATH. "Für mich hat die Band die absolute Priorität, zumal LIFE OF AGONY zurzeit nicht aktiv sind, also habe ich Zeit auf Tour zu gehen und Alben aufzunehmen. Die anderen spielen zwar auch in anderen Bands, aber wir bekommen das gut hin." Dass seine Mitstreiter ebenfalls keine Unbekannten sind, führt natürlich zu höherer Aufmerksamkeit, aber auch höheren Erwartungen an die Band, doch da lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und gehen als Profis damit um, immerhin sind sie alle ja schon seit langer Zeit im Geschäft.
Passend zur Musik drehen sich auch die Texte um eher düstere Themen wie Drogenkonsum (mit Titeln wie 'Heroin Train' und 'Pill Head') und Selbstzerstörung. Persönliche Erfahrungen mit solcherlei Dingen scheinen da naheliegend: "Nun, ich kann selbstzerstörerisch sein und ich bin manisch depressiv. Viele der Themen handeln von Erfahrungen anderer und manche von meinen eigenen. Ich neige zu depressiven Texten, das ist ganz normal für mich."

"And Hell Will Follow Me" ist auch als 2-LP-Set erhältlich, wobei die Idee dazu von der Plattenfirma selbst kam. "Tatsächlich war es die Idee von SPV, das Album auch auf Vinyl herauszubringen. Ich war davon total geplättet und es ist so toll, es in den Händen zu halten. Ich weiß nicht, welche Auflage sie produzieren, aber ich bin mir sicher, es wird ein Sammlerstück." Im Gegensatz zu seiner Freundin, die Vinyl sammelt, besitzt Sal Abruscato jedoch nur ein paar LPs aus der Zeit seiner jungen Jahre von Bands wie BLACK SABBATH, OZZY und den BEATLES. Dennoch findet er es absolut nicht vergleichbar mit einem käuflichen Download, da fehlen dann einfach das Greifbare, die abgedruckten Lyrics und das Artwork.

Ab dem 9. August befindet sich das bleiche Pferd namens Tod für einen zweiwöchigen Kurztrip in Europa, um u.a. Stuttgart, München, Hamburg und Köln zu beehren sowie auf Festivals wie dem Summer Breeze, dem Brutal Assault und dem Dynamo Open Air zu spielen. Gern möchten sie im Januar 2012 für weitere Konzerte erneut in unsere Gefilde einreiten. Auf die Frage, welches Klientel sich denn überhaupt so auf seinen Gigs tummelt, antwortet Sal: "Ehrlich gesagt, es sind überwiegend TYPE O-Fans bei unseren Shows, dazu kommen ein paar Grunge- und Gothic-Leute. Aber kaum jemand von LIFE OF AGONY." Ob das bei uns genauso aussieht wie jenseits des großen Teiches, davon kann man sich bei den kommenden Gigs dann ein Bild machen.

Redakteur:
Stephan Voigtländer
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