BATTLESWORD: Fronter Axel Müller im Interview

19.09.2016 | 16:56

Kann eine Rückkehr nach fast achtjähriger Pause gelingen? Diese Frage muss im Falle der Melo-Deather BATTLESWORD ganz klar mir ja beantwortet werden, auch wenn das Quintett vom Niederrhein zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten ist. Spätestens mit der aktuellen Scheibe "Banners Of Destruction" wird sich das aber ändern, denn auf dem neuen Silberling zelebrieren die Jungs melodischen Todesstahl nach schwedischer Machart in Perfektion. Anlässlich des Releases haben wir uns Fronter Axel Müller geschnappt und ihn zu den Gründen hinter der langen Pause und zur neuen Platte befragt.

Hallo Axel und danke, dass du dir die Zeit für unsere Fragen nimmst. Wie ist denn die Stimmung aktuell im BATTLESWORD-Lager nach dem Release eures neuen Longplayers?

Hallo und zunächst erst einmal vielen Dank, dass wir die Fragen beantworten dürfen. Die Stimmung bei uns ist super. Wir waren ja relativ lange durch die Arbeiten an der Scheibe untergetaucht. Umso mehr freut es uns zu sehen, dass wir nicht in Vergessenheit geraten sind und dass das Album so viel positives Feedback bekommt. Angestachelt davon beginnen wir jetzt auch wieder, verstärkt live zu spielen.

Seit eurer letzten EP sind ja mittlerweile gute acht Jahre vergangen, seit eurem Debüt "Failing In Triumph" sogar 13 Jahre. Was ist in der Zwischenzeit passiert und was hat die Arbeiten am Nachfolger so verzögert?

Nach dem Release der "Failing In Triumph" gab es mehrmals Probleme mit dem Line-Up, sodass die Band zwischendurch komplett auf Eis lag. 2008 kam ich dann über eine Anzeige zur Band, mit der dann neu formierten Besetzung haben wir anschließend das Demo "The 13th Black Crusade" aufgenommen und veröffentlicht. Durch einen erneuten Wechsel im Line-Up, sowie diverse Babypausen kam das Songwriting für einen Nachfolger leider ins Stocken und schlussendlich haben wir dann auch während des Aufnahmeprozesses einige Probleme gehabt, weshalb uns alleine hierbei ein knappes Jahr verloren ging.

Die lange Wartezeit hat sich allerdings gelohnt, denn mit "Banners Of Destruction" habt ihr ein echtes Brett am Start, das vor allem direkt mit zwölf Songs aufwartet. Drei davon sind aber Bonustracks, wobei mir nur 'There Will Be Blood' vom Demo "The 13th Black Crusade" bekannt war. Woher stammen die beiden anderen Songs und warum habt ihr euch dazu entschieden, sie als Bonus zu deklarieren?

Danke für die Blumen. Die letzten drei Tracks haben wir als Bonus deklariert, weil sie neu aufgenommen wurden und vorher bereits in anderen Versionen veröffentlicht wurden. 'Enemy Divine' und 'Where Demons Awake' hatten wir Ende 2012 als zwischenzeitliches Lebenszeichen eingespielt und als Promosongs genutzt. Diese beiden waren bisher jedoch nie in physikalischer Form erhältlich. Da wir die Songs selber aber sehr mögen, haben wir bei den Planungen des Albums überlegt, diese drei Songs als Neuaufnahmen als Bonus zu ergänzen.

Musikalisch hat die Scheibe für mich starke Parallelen zu AMON AMARTH. Sind die Schweden auch für euch persönlich ein musikalischer Einfluss? Welche Bands zählt ihr sonst zu euren Favoriten?

Wir stehen alle mehr oder weniger auch auf AMON AMARTH. Allerdings ist die Band jetzt nicht der einzige, schon gar nicht der hauptsächliche Einfluss. Generell sind wir stark durch Bands der skandinavischen Szene beeinflusst, wie z.B. alte IN FLAMES, GARDENIAN, DARK TRANQUILLITY, AT THE GATES etc. In Summe hören wir alle aber auch sehr viel unterschiedliche Musik, sodass auch jeder von uns ganz andere Bands zu seinen Favoriten zählt.

Textlich geht die Platte zumindest meinem Eindruck nach auch etwas in die Wikinger-Ecke, oder? Ganz besonders gelungen finde ich ja das Wortspiel 'Grave New World' als Songtitel. Schreibst du die Texte und wenn ja, woher nimmst du die Inspiration?

Die Texte von 'Left For The Vultures' und 'There Will Be Blood' handeln tatsächlich indirekt von Wikingern. Ich denke, dass wir als Nicht-Skandinavier etwas dezenter ran gehen müssen. Für die Texte bin ich verantwortlich. Ich stelle einen fertigen Text aber immer den anderen vor und lasse ihn so gesehen vom Rest der Band absegnen, bevor er einen Song komplettiert. Meine Inspiration kommt aus vielfältigen Quellen. Das kann eine spannende Passage aus einem Buch oder einem Film sein, aber auch aktuelle Ereignisse aus den Nachrichten sowie persönliche Erfahrungen verarbeite ich in meinen Texten.

Ihr seid ja nun auch schon einige Jahre dabei, was mich zu der Frage veranlasst, wie du die Entwicklung im deutschen Metal-Underground siehst? Ist es für Bands schwerer geworden, an Gigs heranzukommen?

In der Tat ist es schwerer geworden. Zum Einen schließen immer mehr Locations ihre Pforten und die, die übrig bleiben, haben in der Regel keinen üppigen finanziellen Background. Zum Anderen gibt dann aber die Schwemme an Bands und das Problem, dass sich viele unter Wert verkaufen oder dieses Pay-To-Play-Spielchen mitspielen, was mich persönlich ziemlich aufregt.

Euer Debütalbum habt ihr ja noch in Kooperation mit dem Label Neon Knights veröffentlicht, den Release des neuen Langspielers habt ihr aber wieder in Eigenregie gestemmt. Gab es keine Angebote von Labels, oder woher kam die Entscheidung lieber wieder alles selbst in die Hand zu nehmen?

Ähnlich wie bei den Gigs ist es so, dass auch die Label-Landschaft ziemlich unübersichtlich und groß geworden ist. Viele Labels verlangen auf indirektem Wege Geld dafür, dass man sich signen lässt, was unserem Verständnis von der Sache widerspricht und nicht von uns unterstützt wird. Wir hatten Kontakt zu diversen Labels, haben aber schlichtweg kein zufriedenstellendes Angebot erhalten. Das war der Grund für uns zu sagen, wir machen es einfach selbst.

Ich habe bereits gesehen, dass ihr einige Shows angekündigt habt, um das Album auch zu präsentieren. Wie sehen denn hier die Pläne aus, wo kann man euch in den nächsten Monaten auf der Bühne erleben?

Nach der Sommerpause legen wir am 24.09. endlich wieder live los mit einem Gig beim Metal Up The Woods Festival in Harlingerode, danach sind wir am 28.10. in Gronau bei der Monster Metal Halloween Party, bevor wir am 04.11. als Support für ILLDISPOSED und ENTRAILS in Krefeld spielen. Am 19.11. kann man uns dann in Korschenbroich, also bei uns um die Ecke, live sehen. Weitere Gigs und Festivals unter anderem im benachbarten Ausland sind in der Planung, aber noch nicht spruchreif. Wir sind also noch nicht ausgebucht und für alle Anfragen und Einladungen offen!

Damit sind wir auch schon am Ende angekommen. Ich möchte mich noch einmal für deine Zeit bedanken und die letzten Worte gehören natürlich wie immer dir.


Ich möchte mich an dieser Stelle, stellvertretend für die ganze Band, ganz herzlich bei dir und deinen Kollegen sowie bei allen Fans und Freunden für den Support von BATTLESWORD bedanken! Sei es durch Reviews, Interviews, Shirt- oder CD-Käufe oder durch den Besuch eines unserer Gigs. Wir sind dankbar dafür und freuen uns auf das, was noch kommt. Ich hoffe, wir sehen uns demnächst alle bei einem unserer Konzerte.

Horns up \m/!!!

Redakteur:
Tobias Dahs

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