BECOMING THE ARCHETYPE: Interview mit Seth Hecox

20.10.2009 | 22:07

BECOMING THE ARCHETYPE, so und nicht anders lautet der Name von musikalischer Innovation, religiöser Tiefenwahrnehmung, eigenständiger Kreativität und der essentiellen freudigen Philanthropie, die viele Glaubensgegner nicht erwarten würden; noch viel weniger, dass die Band eine dermaßen eindringliche Genialität ihr Eigen nennen kann. Be the Death and the Metal with you!

In der Zeit des relativistischen Skeptizismus, wo jeder noch so kleine Tor antireligiöse, atheistische oder agnostische Gedanken hegen kann und sich dabei selbst wie ein wiedererweckter Götze, oder ja blasphemischerweise sogar wie Gott selbst fühlt, dessen menschliche Omnipotenz dadurch charakterisiert wird, dass er aus einem Reich unendlicher Möglichkeiten (sofern die nötige Kohle und das nötige Know-How vorhanden sind), die Natur der Dinge durch wissenschaftliche Wahnsinnigkeiten und Willkürlichkeiten auszutricksen bestrebt ist, ist es manchmal befremdlich überhaupt noch an irgendetwas zu glauben außer an den maschinellen Fortschrittsgeist und Selbstvergötterungskult der westlichen Zivilisation. Klar, Humanismus in Form von ökologischer Verantwortung, Menschenrechten und dem schmucken Heiligenschein existieren nach wie vor, doch klassische abendländische Spiritualität scheint vom Aussterben bedroht zu sein. Parallel dazu spaltet sich das althergebracht institutionalisierte Christentum immer weiter auf, während auf der anderen Seite auch immer mehr Hard'n'Heavy-Jünglinge sich nicht mehr mit Junkie-Satanismus/-Okkultismus, Popcorn-Politisierungen, perfidem Straight Edge, dunkler romantischer Kitsch-Literatur, Anarcho-Egoismus oder steifer Straßenideologie zufrieden geben. Klar, dienen auch diese karikiert überzeichneten Themen zur näheren Identifizierung in der Hardcore- und Metal-Kultur. Die Wichtigkeit ihrer für die Szene ist unerlässlich, strahlen und sagen sie doch etwas Bestimmtes aus, eine Message mit Inhalt und Gewicht, die der Musik erst existenzielle Qualität verleiht. Man gewinnt sie lieb und man macht sie zu Teilen des persönlichen Geistes. Dass zum Beispiel das reformierte Christentum jedoch mit der Hard'n'Heavy-Welt heute so selbstverständlich miteinander lebt wie wir es nicht nur beiläufig beobachten können, hätte man vor zwanzig, dreißig Jahren noch für schier unmöglich gehalten, waren die Anhänger des institutionellen Christentums doch schon seit dem Anbeginn der Rock-Musik (und ganz besonders seiner extremsten Auswüchse) mit Abstand die größten Feinde dieser Kunstform. Heute ist es jedoch anders. Backwardmasking und heftige Tough-Guy-Pits können nicht länger als Schocker fungieren für die breite Masse. Ja, es ist sogar so: Offen sich bekennende, musikalisch aktive Christen wie Scott Strapp von CREED, die Jungs von AS I LAY DYING, MORTIFICATION, AUGUST BURNS RED, EVERGREEN TERRACE oder UNDEROATH konnten sogar beachtliche musikalische und auch kommerziell relativ nennenswerte Erfolge verzeichnen. Aber dass gerade der Hardcore mit seinem "No Gods, No Masters" oder der Metal mit seiner dunkel-satanischen Seite mit dem Christentum unter einer Decke würde stecken können, ist selbst so manchem heutigen Fan ein Rätsel. Schön blöd, verpassen diese dadurch nämlich eines der absoluten Highlights im neueren Sektor: BECOMING THE ARCHETYPE. Wohl kaum eine andere Band spielt einen dermaßen himmlischen modernen Death Metal, der vor exegetisch-theologischer Tiefe nur so trieft. Beim letzten Werk "Dichotomy", das wahrlich "leider Gottes" nicht in Deutschland vertrieben wird, bediente man sich der Perelandra-Trilogie von C.S. Lewis. Seth Hecox, Gitarrist bei den Senkrechtstartern, gab uns im Interview näher Auskunft über die Musik von BTA, wie auch über Glaubensfragen und sonstigen Randthemen, die im Kopf des Interviewers so rumschwammen.

Markus:
Hi Seth! An erster Stelle möchte ich mich zunächst einmal für die Zeit bedanken, die du diesem Interview widmest. Es ist wahrlich eine Freude für mich, die Chance zu bekommen diese spezielle Story zu machen, denn ich liebe eure Musik total. Wie ist euer Befinden?

Seth:
Uns geht es sehr gut! Gegenwärtig arbeite ich sehr hart mit beiden Bands von mir, BECOMING THE ARCHETYPE und ANCHORS. Aber schließlich ist dies doch genau das, was ich liebe zu tun, also kann ich mich nicht beklagen. Dank auch an dich, dieses Interview auf die Beine zu stellen.

Markus:
Unglücklicherweise wird eure Musik nicht mehr länger in Deutschland vertrieben. Was wirklich eine Schande ist, denn aus meiner Sicht ist BECOMING THE ARCHETYPE eine der interessantesten, spannendsten und unabhängigsten modernen Metal-Bands unserer Zeit. Wie erreicht ihr diesen völlig individualistischen Ansatz, der so herausstechend ist?

Seth:
Vor einigen Jahren entdeckten wir ein Geheimnis, von dem es scheint, dass nicht gerade viele Künstler davon wissen. Das Geheimnis ist, dass gutes Songwriting der Schlüssel zu guter Musik ist. Die Leute fokussieren und fixieren sich auf technische Fertigkeiten (was wir einst auch als Priorität ansahen), Geschwindigkeit, die Länge des Songs, Breakdowns und auf all die anderen Nebensächlichkeiten. Jedoch weiß gerade einmal eine Handvoll von Leuten, wie man einen Song konstruiert, der flüssig und in sich schlüssig ist und eine Idee bloß durch die Musik transportiert, selbst ohne Lyrics. Das Kunstückchen zu vollführen eine Melodie im Song durchgehend zu tragen, ganz gleich, ob durch die Vocals, die Gitarrenarbeit oder die Keyboards oder einer Kombination dieser, ist eine verzwickte und schwierige Angelegenheit, die man nicht einfach so zustande bringt. Wir versuchen gerade zu lernen, wie man das besser anstellt als jeder andere und hoffentlich werden wir an diesem Punkt bald auch sein.

Markus:
Die Bibel ist das Fundament des christlichen Glaubens, deines Glaubens. Welche Art von Interpretation oder Exegese bezüglich dieses Buches präferierst du ganz persönlich? Ich meine, es gibt ja so viele Wege ein Leben verbunden mit Gott zu leben (evangelisch, katholisch, augustinisch, franziskanisch, mennonitisch, etc.)...

Seth:
Es gibt ein paar zentrale Themen, mit denen sich all diese Wege beschäftigen. Wir begreifen jene als absolute Wahrheiten. Einige dieser sind folgende: 1. Die Existenz von Gott, 2. Die Menschlichkeit und Göttlichkeit von Jesus Christus, 3. Die Sündhaftigkeit des Menschen, und 4. Die Gnade Gottes, die den sündigen Menschen wieder mit seinem vollkommenen, heiligen Selbst in Einklang bringt. Jason, Jon und ich sind Teil der presbyterianischen Kirche, die ihren Dreh- und Angelpunkt vornehmlich in reformierter Theologie hat. Duck besucht eine nichtkonfessionelle Kirche, aber er geht konform mit nahezu allem, woran wir glauben. In erster Linie ist die Bibel die Geschichte von Gott, der den Menschen erschafft, des Menschen Rebellion und der Liebe Gottes gegenüber der gesamten Menschheit, die so weit reicht, dass er Seinen Sohn hinabsendet, um vollkommen zu leben und darauf zu sterben, auf dass die Menschen eines Tages erneut wieder Seine Kinder sein können und nicht mehr länger im Zustand des Krieges ihr Dasein fristen müssen.

Markus:
Viele werden errettet und das ist oft der Punkt, wo das christliche Leben beginnt und wofür es steht. Bist du der Ansicht, dass du über die letzten Jahre als Christ gewachsen bist? Im Falle, dass dies zutrifft, welchen Ratschlag würdest du jenen zukommen lassen, die an ihrem Glauben zweifeln und mit sich selbst in innerem Hader sind?

Seth:
Ja, dies mit Sicherheit. Wir haben alle einen Entwicklungs- und Wachstumsprozess als Christen durchgemacht. Irgendjemand sagte einmal: "Wenn du nicht wächst, bist du nicht am Leben." Ich glaube ebenso sehr daran, dass es unmöglich ist außerhalb des Kontextes von Gemeinschaft zu wachsen. Sowohl in deinem emotionalen Dasein, als auch in deinem spirituellen, bist du erschaffen worden, um Gott in einem gemeinschaftlichen Kontext zu erleben. Das ist der Grund, warum das Christentum einen lang abgehaltenen Ritus von wöchentlich stattfindenden Kirchenbesuchen hat. Kein Mensch ist eine Insel und kein Mensch kann von sich behaupten, Gott mehr oder besser zu verstehen als der Rest der Welt.

Markus:
Um mal ein konkretes Beispiel zu geben: Wie lebst du deine Liebe in Bezug auf Gott in der Musik von BECOMING THE ARCHETYPE aus?

Seth:
Nun, die Lyrics sind ein offensichtlicher Weg, mit welchem wir unseren Glauben kommunizieren. Dennoch exisitieren eine Menge anderer Arten, z.B. dass Leute das Ausmaß der Liebe durch unsere Musik empfinden und empfunden haben. Viele Leute haben unseren Sänger Jason darum gebeten, mit ihm nach der Show zu beten, wegen verschiedener Angelegenheiten in ihrem Leben. Wir haben buchstäblich Hunderte, wenn nicht gar Tausende von E-Mails und Nachrichten von Leuten erhalten, die von Verfallenheiten, Süchten oder Suizidgedanken befreit worden sind, weil sie unsere Musik gehört haben. Solche Dinge sind unbezahlbar und verleihen dem, was wir als Band tun, unglaublich viel Gewicht und Bedeutungskraft. Uns geht es um persönliche Veränderung. Soziale und politische Bewegungen werden sich um sich selbst kümmern. Wenn des Menschen Herz am rechten Fleck schlägt, dann wird der Mensch in der Mehrzahl aller Fälle das Richtige tun und sich schuldig bekennen, wenn er das Falsche getan hat. Das ist doch genau der Schlag Mensch, mit dem man die Welt füllen möchte, oder nicht?

Markus:
Lass uns über euren letzten Release "Dichotomy" sprechen, welcher letztes Jahr im Winter veröffentlicht wurde. Es ist euer drittes Album innerhalb von bloß vier Jahren. Das ist eine recht beachtliche Leistung, wenn man all das Touren berücksichtigt, dass mit einem neuen Album einhergeht, wenn man eine professionelle Metal-Band ist. Hattet ihr Jungs auch mal eine Chance, euch einfach mal zurückzulehnen und entspannen zu können und eure "Errungenschaften" zu genießen?

Seth:
Haha, nun, wir hatten schon die Möglichkeit ein bisschen rumzuhängen. Es sind diese Pausen von BECOMING THE ARCHETYPE, die es mir ermöglichen mit dem Schreiben, Aufnehmen und Touren mit meiner anderen Band ANCHORS, fortzufahren. Du kannst sie unter folgender Adresse anchecken: www.myspace.com/ouranchors. Aber ich weiß nicht, ob wir wirklich unsere Leistungen genossen haben. Ganz abhängig davon, wie du Death Metal definierst, sind wir eine der erfolgreichsten Death-Metal-Bands aller Zeiten - mit Blick auf die Verkaufszahlen unserer Platten. Wie auch immer, das alles bedeutet nicht besonders viel, wenn man das Gesamtbild betrachtet. In der größeren Heavy-Music-Welt sind wir mehr inmitten des Durcheinanders von so vielen Bands, die so viel größer sind als wir, demnach empfinden wir es für gewöhnlich nicht so, als ob wir mehr erreicht hätten, als drei Alben, mit denen wir glücklicklich sind und die uns allem Anschein nach eine loyale Fanbasis auf der ganzen Welt beschert haben. Und diese internationale Anhängerschaft ist exakt das, was uns erlaubt erneut durch Europa im Oktober zu touren!

Markus:
Könntest du das Konzept des Albums erläutern und seine Essenz mit eigenen Worten wiedergeben? Was ist die Intention hinter dem Werk?

Seth:

"Dichotomy" ist ein Album, dass in gleicher Weise durch die Musik spricht, wie es dies auch durch die Lyrics tut. Musik ist eine kraftvolle Macht der Kommunikation, insbesondere, was das Kommunizieren von emotionaler oder spiritueller Wahrheit anbelangt. "Dichotomy" drückt die Begierde der Menschheit aus, wahrhaftig Mensch zu sein, das Verlangen glücklich und frei zu sein. Gegenwärtig machen Bewegungen auf dieser Welt die Runde, die den Menschen in eine Maschine verwandeln, zumindest teilweise. Es gibt Bewegungen, die darauf abzielen die Menschheit im Namen der Wissenschaft zu marginalisieren, sie ins Abseits zu drängen. Deine Meinung über diesen Umstand ist sehr wichtig, denn du wirst bald Entscheidungen darüber treffen müssen, was dich glücklich macht bezogen auf dein Vorkommen und dein generelles Erscheinungsbild.

Markus:
Es ist nahezu unglaublich, denn ich für meinen Teil hätte niemals damit gerechnet, dass "Dichotomy" noch progressiver und melodischer ausfallen würde, verglichen mit seinem Vorgänger "The Physics Of Fire". War die vorherrschende Inspiration eine kleine Abweichung vom Kurs oder eine Redefinition zu unternehmen und etwas "wie einer neuen Formel nachzugehen"?

Seth:
Hauptsächlich liegt es daran, dass wir Jon zurück in der Band haben und er vier der herausragendsten Songs auf dieser CD schrieb. Seine Art zu komponieren unterscheidet sich erheblich von der von Alex; darüber hinaus unterscheidet sich seine neue Herangehensweise auch noch von seinem alten Kompositionsstil der "Terminate Damnation"-Ära. Fernerhin ist mein Engagement und meine Auseinandersetzung mit Keyboards über die Jahre stetig gewachsen. Als ich ursprünglich der Band, kurz bevor wir unter Vertrag genommen wurden, beitrat, war ich primär ein Gitarrist, der gelegentlich Keyboards hinzufügte. Nunmehr bin ich nahezu im Verhältnis 50/50 zwischen beiden Instrumenten eingespannt. Mein Interesse an Synthies und Keyboardsounds ist momentan dahin angelangt, dass dieses meinen Hauptinput an unserer Musik darstellt. Dies sind die grundlegenden musikalischen Veränderungen und dann war da natürlich noch Devin Townsend, der bei der Produktion hinter den Reglern saß.

Markus:
Würdest du "Dichotomy" als Kunstwerk bezeichnen?

Seth:
In überwiegender Hinsicht, ja. Jede Musik ist eine Art von Kunst in einem gewissen Sinne. Vielleicht ist ein Großteil davon dürftige oder minderwertige Kunst, aber wenn jemand etwas kreiert, das ein Tor zu seiner/ihrer Seele ist, dann ist es kraftvoll, hat einen Sinn und wird Leute ansprechen. Das ist das, was wir schon immer beabsichtigt haben mit unserer Musik. Hoffentlich werden unsere Live-Shows in Europa die Leute ebenfalls fesseln können!

Markus:
Ich bin auf ein sehr interessantes Zitat gestoßen (von James Raggi, einem sehr kritischen Heavy-Metal-Journalisten, dem Herausgeber von "Lamentations Of The Flame Princess"). Es wäre cool, wenn du es kurz kommentieren könntest: "Betrachtet man den christlichen Schlüsselmythos, war Jesus Christus ein sehr schwermetallisches Individuum. Seine Gründe so zu sein und die Ziele, die er zu verwirklichen suchte, waren nicht sehr schwermetallisch. Aber in dem Kontext seiner Umwelt und den Konsequenzen, von denen er wusste, dass er ihnen gegenüberstehen musste, sowie seine Taten waren der Inbegriff des Heavy Metal. Er wusste, was er wollte und arbeitete unter qualvollen Kosten unermüdlich daraufhin."

Seth:
Haha, das ist ein Weg darüber zu denken, Jesus hat sich Seiner Sache sicherlich voller Hingabe angenommen. Und er arbeitete auf Sein Ziel mit qualvollen Folgen hin. Wie auch immer, Jesus im Sinne von, was denn nun "Metal" ist, zu porträtieren, ist nahezu komödiantisch oder geradezu lächerlich, denn diese Denkweise platziert jemanden, der die Definition des Lebens ist, in den Sinnzusammenhang eines Subgenres, das erst seit ein paar Jahrzehnten auf dieser Welt umhergeht. Ich nehme an, man könnte behaupten, dass Christus Metal-Elemente hatte, aber diese reichen nicht aus, um Sein gesamtes Wesen zu definieren.

Markus:

Hier ist noch ein anderes, ausgezeichnetes Zitat von Helen Keller: "Es ist wundervoll, wie viel Zeit gute Menschen darauf verwenden den Teufel zu bekämpfen. Wenn sie nur bloß die selbe Menge dafür aufwenden würden, ihren Nächsten zu lieben, würde der Teufel in den eigenen Fußspuren seiner Langeweile verenden."

Seth:
Das ist exakt richtig. Tatsächlich besagt die Bibel genau das. Gott ist Liebe und alle die durch und in ihm leben, leben in Liebe. Wenn ein jeder sich lieben würde, was bliebe dann noch übrig, schädlich zu sein? Das Leid und das Böse beziehen ihren Ursprung aus Selbstsüchtigkeit und Hass. Diese sind die Wurzel allen Bösen, das jemals begangen wurde.


Markus:
In einem Interview mit BurnYourEars von 2008 sagtest du, dass du keine Probleme mit antichristlichen Bands hättest. Einige der Mitglieder könnten eine Chance sein interessante Diskussionen zu führen. Könntest du das konkretisieren?

Seth:

Ja. Wir alle genießen es, uns mit Bands jeglichen Coleurs auseinander zu setzen, denn es hilft nicht sie zu ignorieren, oder? Ich bin interessiert daran zu verstehen, woher sie kommen. Des Öfteren findet man heraus, dass zwei Leute sich einig sind, es jedoch bloß keinen Weg gab dieses auszudrücken und sie dachten, sie würden sich in ihren Ansichten unterscheiden, einfach aufgrund von ineffektiver Kommunikation.

Markus:
Wir leben in einer komplexen Welt, geprägt von ökonomischer und materialistischer Ungerechtigkeit wie Ungleichheit. Wie könnte eine praktische christliche Botschaft für jedermann aussehen, ein Teil zu sein, die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Seth:
Du musst den Zweck bestimmen und die Mittel. Wenn dein Ziel darin besteht die Welt zu einem besseren Ort zu machen, nun, dann können schreckliche Dinge geschehen. Hitler glaubte mit Bestimmtheit daran, dass er dabei war die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die Welt zu einem besseren Ort zu machen, ist lediglich ein Mittel zu einem anderen Zweck. Und dieser Zweck veranlasst jede Person seinen Schöpfer zu finden und seinen Platz in Seiner Liebe zu begreifen.  Wenn das geschehen ist, wird die Welt zu einem besseren Platz, ganz ohne unser versuchendes Zutun.

Markus:
Ihr werdet diesen Monat Deutschland besuchen. Irgendwelche Erwartungen?

Seth:
Ja. Viel guter Käse und viel gute Frankfurter! Ich bin bereits zwei Mal in der Vergangenheit da gewesen, einmal mit der Band und ein anderes Mal ohne. Es wird ein bisschen kalt sein, aber das ist schon okay! Deutschland hat wirklich gutes Essen und gute elektronische Musik.

Markus:
Wenn ihr live performt, fühlt ihr dann irgendetwas wie eine spirituelle Energie, die euch durchströmt?



Seth:
Ja, tun wir. Manchmal mehr als andere. Die Erfahrung kann beizeiten intensiv sein, bisweilen ist sie aber auch sehr friedlich. Das ist schlussendlich, was wir jedem Fan vermitteln wollen, der unsere Shows besucht. Hoffnung und Liebe sind komplexe Dinge, die vielschichtige Gefühle generieren können. Wir sind offen für all diese Gefühle in unserem Leben und in dem Leben unserer Fans.

Markus:
Nun, das war's auch schon. Ich wünsche euch alles Gute mit BECOMING THE ARCHETYPE und ich hoffe, wir werden uns on the road wiedersehen. In Bielefeld bin ich auf jeden Fall mit von der Partie!

Seth:
Klasse, wir sehen uns in Bielefeld! Wir werden uns schon bald aufmachen und sind schon sehr gespannt wiederzukommen. God bless and rock on!

Redakteur:
Markus Sievers

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