CRIMSON FALLS: Interview mit Kristof
06.02.2007 | 19:52Die belgische Formation CRIMSON FALLS konnte Ende des Jahres mit ihrem Debütalbum "The True Face Of Human Nature" begeistern und die Death-/Grind-Szene ein wenig auffrischen. Einen besseren Grund kann es für ein Interview eigentlich gar nicht geben, und so stand mir Gitarrist Kristof bereitwillig per Mail zur Verfügung.
Ricarda:
Ihr habt gerade euer erstes richtiges Studioalbum veröffentlicht, nachdem ihr zuvor Material als Eigenproduktionen veröffentlicht hattet. Kannst du ein wenig über die Band erzählen und wie ihr schließlich einen Vertrag bekommen habt?
Kristof:
CRIMSON FALLS wurde im Frühling 2002 geboren, als Ringo (Gitarre), Sigi (Schlagzeug) und ich (Gitarre) anfingen, zusammen zu spielen. Wir schrieben die ersten Songs, und ein paar Monate später vervollständigten wir das Line-Up mit Maarten (Bass) und Filip (Gesang). Mit diesem Line-Up spielten wir auch unsere ersten Shows in 2003. Danach wussten wir, dass Filip nicht der richtige Sänger für uns war, und so gingen wir getrennte Wege. Es dauerte ziemlich lange, bis wir einen Sänger fanden, der die Fähigkeiten hatte, nach denen wir suchten. Zum Glück fanden wir Wim im März 2004. Einige Monate später, im August 2004, fingen wir wieder an, Shows zu spielen. Daher ist für uns das Jahr 2004 der wirkliche Beginn von CRIMSON FALLS.
In diesem Line-Up schrieben wir unsere Debüt-MCD "Ruins 2K5", nahmen es auf und veröffentlichten es über uns selbst. Diese CD half uns, einen Namen in der Metal- und Hardcore-Szene zu bekommen. Wir spielten viele Gigs überall im Land und auch einige in Holland. Ende 2005 einigten wir uns mit Shiver Records unser nächstes Album über ihr Label zu veröffentlichen. Es fühlte sich alles sehr natürlich an, weil wir die Leute des Labels bereits eine ganze Weile kannten. In der Band hatten wir ein sehr stabiles Line-Up bis Juni 2006, als Maarten uns mitteilte, dass er die Band verlassen wolle. Er hatte seine Motivation wegen einer langwierigen Verletzung am Handgelenk verloren und wollte mehr Zeit, um andere Sachen in seinem Leben zu machen. Für eine Zeit spielten wir mit ein paar verschiedenen Bassisten, zum Beispiel bekamen wir Hilfe von unseren Kumpels Sven (UNLEASH THE FURY) und Kristof (SPOIL ENGINE). Sven nahm die Bass-Parts für das neue Album auf, und Kristof füllte den Platz auf der Bühne. Den beiden sind wir noch immer sehr dankbar. UNLEASH THE FURY und SPOIL ENGINE sind zwei tolle Bands, die solltet ihr euch auf alle Fälle mal anhören! Nach einiger Zeit waren wir wirklich sehr glücklich, als wir einen permanenten Ersatz mit Tom Tranchez (Ex-I WITNESS) fanden, und so sind wir mit voller Kraft wieder da! Unsere neue CD "The True Face Of Human Nature" ist seit dem 1.12.2006 erhältlich, und wir spielen viele Live-Shows im Moment, es läuft also richtig gut!
Ricarda:
Wer hat das Cover für eure CD entworfen, und was ist die Geschichte dahinter? Seht ihr die Menschheit wirklich in einem so negativen Licht?
Kristof:
Das Cover wurde von Svencho (Avernus Studio) entworfen. Es reflektiert den Albumtitel und den roten Faden in den Texten. Alle Texte auf dem Album beschäftigen sich mit bestimmten Aspekten der Menschlichkeit. Den positiven und auch den negativen. In einigen Songs geht es um die dunkle Seite wie zum Beispiel Terrorismus ('Martyr Vs. Terrorist') und Mobbing ('Book Of Memories'), während bei anderen Liedern wie 'Erase All Fear' und 'Four Slaves, Four Struggles' der Fokus mehr auf dem Guten liegt, wie zum Beispiel Selbstvertrauen, der Kampf um Freiheit und so. Wir denken also, dass es in jedem Gutes und Böses gibt. Der Titeltrack beschäftigt sich mit dieser Doppeldeutigkeit, und das Cover reflektiert sie. Auf dem Cover sieht man einen Typ, der mit vielen Computern vebunden ist, die das wahre Gesicht der Menscheit zeigen: Soldaten, Exekutionen, einen Kindervergewaltiger... Die Person, die an den Computern hängt, kann es nicht mehr aushalten und bricht zusammen. Diese negative Seite der Menschheit ist zuviel für ihn. Aber es ist nicht so, dass wir die Menschheit als nur negativ sehen würden, wir sehen auch das Gute und versuchen, eine positive Nachricht in unsere Texte zu bringen.
Ricarda:
Was bedeutet euer Bandname, und wie habt ihr ihn ausgesucht?
Kristof:
"Crimson" ist eine Farbe, ein besonderes Rot. "Falls" bedeutet "Wasserfälle", also heißt unsere Band eigentlich "Rote Wasserfälle". Wir haben den Namen aus einer Liste von Ideen ausgesucht, weil er cool klang und weil wir das Bild von den roten Wasserfällen mochten. Später bekam der Name dann auch noch einen richtigen Hintergrund, als wir den Song 'Behold The Crimson Falls' schrieben, der auf unserer Debüt-MDC "Ruins 2K5" zu finden ist. Im Prinzip steht CRIMSON FALLS für alle Ungerechtigkeit und alles Blutvergießen in unserer Welt. Lies einfach die Texte auf unserer Webseite, wenn du die ganze Geschichte hören willst!
Ricarda:
Welche Reaktionen habt ihr bisher auf "The True Face Of Human Nature" erhalten?
Kristof:
Die Reaktionen und Reviews bisher waren alle sehr gut! Wir haben auch viele positive Reaktionen von Leuten bekommen, die die CD gekauft haben oder sich unsere Songs auf unserer MySpace-Seite angehört haben. Ich glaube, mindestens 90% der Reviews reichen von "ziemlich gut" bis "super Stoff"! Wir haben auch viele Interview-Anfragen und Show-Angebote bekommen, also laufen die Dinge wirklich toll!
Ricarda:
Ihr habt auch einen Song zu dem Gedicht 'In Flanders Fields' von John McCrae geschrieben. Warum habt ihr dieses Gedicht ausgewählt? Und wie habt ihr das Song-Konzept entwickelt?
Kristof:
Wir hatten schon eine Weile mit der Idee gespielt, einen softeren Song auf das Album zu packen, um quasi eine kleine Pause zwischen den härteren Songs zu haben. Wir wollten aber nicht, dass es einfach nur ein Song mit Akkustik-Gitarre wird, denn das hatten schon so viele Metalbands vor uns getan. Also entschieden wir uns, auch andere Instrumente dazuzunehmen und vielleicht auch Gesang. Während einer Reise in die Stadt Ypres in Belgien schaute ich mir viele Überreste aus dem ersten Weltkrieg an und kam mit dem Gedicht 'In Flanders Fields' in Berührung. Da der gesamte Besuch einen tiefen Eindruck hinterlassen hatte, hatte ich sofort die Idee, das Gedicht für den softeren Song zu verwenden. Es war genau das, was wir noch brauchten. Das Gedicht inspirierte mich sehr, ich schrieb auch den Text zu 'We Are The Dead' basierend auf dem Gedicht und den Erlebnissen auf meiner Reise. In 'We Are The Dead' geht es auch um den Horror und das Leid während dem Ersten Weltkrieg und um den Kanpf für Unabhängigkeit. Diese zwei Lieder sind also sowohl vom Text als auch von der Musik her miteinander verbunden. Wir luden außerdem noch einen amerikanischen Kollegen unseres Schlagzeugers ins Studio ein, um das Gedicht aufzunehmen und es so "realer" klingen zu lassen.
Ricarda:
Gibt es auch andere Lieder, die ihr gerne covern würdet?
Kristof:
Im Moment diskutieren wir gerade über ein paar Lieder, die wir vielleicht gerne covern würden. Es wäre dann ein Lied von einer anderen Metal- oder Metalcore-Band. Ich verrate dir aber nicht, welche Lieder in Frage kommen, sondern lasse es lieber eine Überraschung werden! :-)
Ricarda:
Wie läuft das Songwriting in der Band ab? Ist es ein demokratischer Prozess oder eher die Verantwortung einer Person? Wie schaut es mit den Texten aus?
Kristof:
Die Musik schreiben wir mit der ganzen Band. Meistens starten wir mit einigen Riffs oder Ideen, die Ringo, Sigi oder ich uns zu Hause ausgedacht haben. Von da an passiert alles in unserem Probenraum, und jeder hat ein Mitspracherecht. Neue Ideen kommen dann hinzu, wir experimentieren mit dem Schlagzeug für jeden Teil, erfinden verschiedene Songstrukturen, experimentieren mit den zwei Gitarren und diskutieren, bis jeder glücklich mit dem Resultat ist. Also ist das Schreiben wirklich ein Gruppenprozess bei CRIMSON FALLS. Als Konsequenz sind wir nicht die schnellste Band, wenn es darum geht, neue Songs zu schreiben. Die Texte sind meine Veraantwortung mit Ausnahme einiger Texte, die von Ringo geschrieben wurden. Ich arbeite an einem neuen Text bis ich selbst vollständig damit zufrieden bin. Danach sende ich ihn an den Rest der Band mit einigen weiteren Informationen, um ihnen klar zu machen, worum es geht und was genau ich meine.
Ricarda:
Woher kommt die Inspiration für die Texte?
Kristof:
Die Inspiration kommt von sehr vielen Dingen. Eine sehr wichtige Quelle ist natürlich mein persönliches Leben, besonders natürlich in Songs über meine eigenen Überzeugungen und Gedankengänge, wie zum Bespiel bei 'Erase All Fear'. Schreiben kann auch ein guter Weg sein, um mit Frustrationen oder anderen Gefühlen umzugehen. Der Song 'Poetry For The Scum' ist zum Beispiel bestimmten Personen gewidmet, die mich wie Scheiße behandelt haben. Es gibt auch viele andere Sachen, die inspirierend sein können, wie alles, das in unserer modernen Welt und Gesellschaft so passiert. Man muss nur den Fernseher anschalten, um Inspiration für Songs über Themen wie Terrorismus ('Martyr Vs. Terrorist'), Mobbing ('Book Of Memories') oder den Aufstieg unserer Technologie ('Controle Alt Delete') zu bekommen. Und auch wenn ich kein wirklicher Kunstliebhaber bin, muss ich doch zugeben, dass auch Kunst sehr inspirierend sein kann. Die Lyrics zu 'Four Slaves, Four Struggles' habe ich geschrieben, nachdem ich einige Skulpturen in der Academia del' Arte in Florenz gesehen hatte. Um dem Hörer einen tieferen Einblick zu geben, über was die Lieder sind und was sie inspiriert hat, haben wir einige Notizen im Booklet zu "The True Face Of Human Nature" veröffentlicht.
Ricarda:
Gibt es ein Thema, über das du nie einen Song schreiben würdest?
Kristof:
Hm, da gibt es sehr viel, glaube ich. Um mal eins zu nennen: Ich glaube, ich werde nie einen Song darüber schreiben, wie tough meine Crew ist. Zeug wie 'If you stab me in the back, we'll break your fuckin' neck' zum Beispiel. Obwohl, irgendwie hört sich das gut an, vielleicht sollte ich es doch verwenden. ;-) Auch Texte über Satan oder so würden nicht wirklich zu CRIMSON FALLS passen. Am meisten möchte ich einfach, dass unsere Texte verständlich sind. Ich lese oft Texte, von denen ich kein einziges Wort verstehe, nicht nur weil es anscheinend eine Reihe schwere Wörter, die zufällig aus dem Wörterbuch herausgepickt wurden, ist, sondern einfach auch, weil ich nicht verstehe, um was der Song eigentlich geht. Ich verstehe nicht, was solche Texte bringen. Für uns gehören die Texte zum Gesamtpaket, sie geben CRIMSON FALLS etwas und sie machen Musik zu mehr als nur Musik.
Ricarda:
Was mögt ihr lieber: Studioarbeiten oder live spielen?
Kristof:
Ich mag beide Aspekte sehr gerne, aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich "live" nehmen, wenn alles Leben eingehaucht bekommt. Man kann die Energie und das Adrenalin in seinen Adern fließen fühlen, und es ist unglaublich, wenn das Publikum mitgeht. Wenn die Leute plötzlich deine eigenen Lieder mitsingen, moshen, diven und headbangen - das ist ein tolles Gefühl! Ich würde zwar nicht sagen, dass es genau wie ein Orgasmus ist, aber es ist nah dran. :-) Musik ist dafür gemacht, vor anderen Leuten performt zu werden, das ist einfach so.
Aber Studioarbeit ist auch eine großartige Erfahrung. Es ist ein sehr cooler Prozess, die Aufnahmen aufzubauen und das endgültige Resultat zu mixen und zu mastern. Im Studio erhält man die Möglichkeit, alles zu aufzunehmen wie es sein sollte - ohne Fehler. Und es ist einfach toll, das fertige Ergebnis zu hören, deinen eigenen Song zu hören, wie er durch die Lautsprecher kracht.
Ricarda:
Was unterscheidet CRIMSON FALLS von den anderen Bands des Genres?
Kristof:
Ich habe gerade ein Review von einem anderen Onlinemagazin über unser Album gelesen, das mit den Worten begann: "Was CRIMSON FALLS besonders macht, ist der Fakt, dass sie nach etwas Höherem greifen." Ich denke, das sagt es ziemlich genau. Wir behaupten nicht, dass wir eine originelle Band sind, das ist heutzutage sowieso fast unmöglich, aber immerhin versuchen wir, etwas mehr als die durchschnittliche Death-Metal- oder Metalcore-Band zu geben. Wir versuchen etwas hinzuzufügen, wir versuchen, Qualität zu bringen, wir versuchen Inhalt hinzuzufügen wie zum Beispiel in den Texten. Ich denke, all das zeigt, wie wir uns von anderen Bands des Genres unterscheiden. Auch musikalisch scheint es schwer zu sein, CRIMSON FALLS in eine bestimmte Schublade zu stecken. In Reviews wurden wir schon mit so vielen unterschiedlichen Bands verglichen: ALL SHALL PERISH, ABORTED, BURNING SKIES, MAROON, TERROR, NAPALM DEATH, OBITUARY, FEAR FACTORY, IN-QUEST, AT THE GATES, MORBID ANGEL, MESHUGGAH, LAMB OF GOD, IMMOLATION, NASUM... Es scheint wirklich hart sein, uns einem Genre zuzuordnen, wir kombinieren viele verschiedene Einflüsse in unserer Musik, und diese Kombination gibt uns unseren eigenen Sound und Stil, womit wir uns dann von den meisten anderen Bands des Genres unterscheiden.
Ricarda:
Wie wichtig, denkst du, ist Image in der Musikszene?
Kristof:
Zum Glück ist es in der Metal-Szene nicht ganz so wichtig wie in der Pop-Szene, wo Image ja wirklich alles ist. Aber natürlich ist Promotion und Image auch in der Metal-Szene wichtig. Ich denke, es ist ganz normal, wenn man zwei tolle Bands hat, die beide geile Musik machen, dass diejenige, die gut promotet ist und cool aussieht schneller wächst und mehr Leute erreicht. Nichts falsches daran. Natürlich ist die Musik selbst viel wichtiger für mich, aber um als Band vorwärts zu kommen, muss man sich über alle Aspekte Gedanken machen. Man muss nicht nur mit der Musik und den Texten arbeiten, sondern auch mit dem Sound und der Ausrüstung. Wenn niemand deine Band kennt, wird sie auch niemand hören, also muss man sich promoten. Wenn man Leute live überzeugen möchte, dann muss man gut spielen, aber auch eine gute Show bieten. Das Image der Band kann helfen, die Leute von der Qualität zu überzeugen. Also ist Image wichtig, aber nicht der Kern. Leider gibt es viele Leute und auch Bands, die ein Image auflegen, das nicht zu ihnen passt; das ist dann einfach nicht real. Auch wir arbeiten an unserem Image mit CROMSON FALLS und machen uns Gedanken darüber, aber wir wollen, dass das Image "real" ist, und dass wir wir selbst bleiben können. Wenn wir zum Beispiel ein Image mit Emo-Frisuren aufbauen würden, würden das die Leute glaube ich sehr schnell durchschauen.
Ricarda:
Was macht ihr Jungs, wenn ihr nicht gerade aufnehmt oder auf Tour seid. Habt ihr auch noch "normale" Jobs?
Kristof:
Neben CRIMSON FALLS haben wir alle noch normale Jobs und normale Leben. Es gibt keine Studenten mehr in der Band, ich bin mit meinen 27 Jahren der Jüngste. Neben unseren Jobs und unseren Beziehungen stecken wir aber fast all unsere Zeit in CRIMSON FALLS.
Ricarda:
Gibt es Pläne für Live-Gigs?
Kristof:
Unser Hauptziel für 2007 ist, so viele Shows wie möglich zu spielen. Wir wollen auf der Bühne einfach soviel Spaß haben, wie wir haben können. Wir wollen, dass Leute mit unserer Musik in Berührung kommen, unser Album promoten und an Plätzen spielen, an denen wir bisher noch nicht gespielt haben. Wir hoffen, dass wir dieses Jahr einige Nachbarländer erobern können. In Holland läuft es ziemlich gut für uns, und wir sind bereits für einige Konzerte dort gebucht. Wir arbeiten hart, um nach Deutschland, Luxemburg und Frankreich zu kommen, und falls alles gut geht, machen wir eine kleine UK-Sommertour im Juli mit DEFCON, einer holländischen Deathcore-Band. Also an alle deutschen Organisatoren, die noch nach einer Band für eine Show suchen: Kontaktiert uns!
Ricarda:
Manche Leute vergleichen euch mit Bands wie MORBID ANGEL oder MESHUGGAH. Würdest du da zustimmen? Welche Bands haben euch beeinflusst?
Kristof:
Wir sind schon mit so vielen Bands verglichen worden und so vielen Genres zugeordnet worden. Ich denke, das bedeutet einfach, dass die Leute viele verschiedene Einflüsse in unserer Musik hören, und das ist definitiv eine gute Sache. Mit CRIMSON FALLS legen wir uns nicht auf einen bestimmten Stil fest, sondern machen lieber unser eigenes Ding, in dem wir verschiedene Metal-Stile mischen. Wir selbst sehen es als eine Kombination aus schedischem Death/Thrash, Metalcore, brutalem US-Death Metal und einigen modernen Metal-Sounds. Die meisten Mitglieder von CRIMSON FALLS haben zu ziemlich den gleichen, breit gefächerten Musikgeschmack, wir mögen alle verschiedenen Metal-Arten. Meine eigenen musikalischen Einflüsse und die der Band sind so ziemlich gleich. Um mal ein paar Bands zu nennen, die richtig geil sind: ALL SHALL PERISH, AT THE GATES, ABORTED, HEAVEN SHALL BURN, LAMB OF GOD, BURNING SKIES, IN-QUEST, NEVERMORE, MESHUGGAH, BEHEMOTH, MORBID ANGEL... Die Liste ist endlos. Aber natürlich verstehen wir die Vergleiche mit MESHUGGAH und MORBID ANGEL. Es ist eine Ehre für uns, mit so großartigen Bands verglichen zu werden.
Ricarda:
In euren Liedern mischt ihr häufig Elemente aus verschiedenen Genres. Ist das Absicht oder einfach so passiert?
Kristof:
Als wir mit CRIMSON FALLS anfingen, war es keine Absicht. Es war aber auch kein Unfall, es war eher eine natürliche und logische Sache. Wir wollten Musik machen inspiriert von Metalbands wie AT THE GATES, AMON AMARTH, BOLT THROWER und MORBID ANGEL. Aber wir alle hatten unsere Wurzeln in der Metalcore-Szene, und das hat natürlich auch auf unsere Musik abgefärbt. Außerdem sind wir alle sehr offen und haben einen breitgefächerten Musikgeschmack. Wir hören nicht nur Metalcore oder nur Death Metal oder nur Black Metal; es gibt tolle Bands in jedem Genre. Also haben wir viele verschiedene Einflüsse absorbiert, die dann auch unsere Musik beeinflusst haben. Auf diesem Weg sind immer mehr verschiedene Einflüsse in unsere Musik gelangt.
Ricarda:
Die Produktion des Albums hat mich sehr beeindruckt. Kannst du ein wenig mehr darüber und über die Aufnahmen erzählen?
Kristof:
Das neue Album haben wir im CCR Studio in Zulte zusammen mit Kris Belaen aufgenommen, gemixt und gemastert. Dort haben auch schon Bands wie ABORTED, BETZEFER, LENG TCHE, IN-QUEST und LIAR aufgenommen. Kris hat einen tollen Job bei der Produktion hingelegt; die Kommentare darüber sind auch alle positiv. Nur der Gesang wurde in einem anderen Studio aufgenommen, im Sweet & Sour Studio in Ede in Holland. Das ist ein neueres Studio, das von Niek Tournois, dem Sänger von SPOIL ENGINE, verwalten wird. Wir haben uns dazu entschieden, den Gesang dort aufzunehmen, weil unser Sänger Wim mit einem Sänger/Produzenten arbeiten wollte. So konnte er Feedback von einem anderen Sänger bekommen und gemeinsam mit ihm Sachen ausprobieren. Die Aufnahmen haben im Juni 2006 angefangen und waren im Juli 2006 zu Ende. Das Mixing und Mastering war Ende August, Anfang September fertig.
Ricarda:
Gibt es bereits Pläne für ein neues Album?
Kristof:
Im Moment haben wir noch keine konkreten Pläne, wie zum Beispiel Studio-Booking oder so. Aber wir arbeiten an neuem Material und denken an die nächste Veröffentlichung. Wir diskutieren, was wir mit dem neuen Album besser machen können und in welche Richtung wir gehen wollen. Aber im Moment ist es noch zu früh, um konkrete Pläne oder Ankündigungen zu machen.
Ricarda:
Wo siehst du die Band in einem Jahr, fünf Jahren, zehn Jahren?
Kristof:
Ich denke, in einem Jahr werden wir mit ganzer Kraft an unserer nächsten Veröffentlichung arbeiten. Dann werden wir auch konkrete Pläne machen, denke ich. Ich weiß natürlich nicht, was die Zukunft noch so bringt, aber ich hoffe, dass wir als Band wachsen können, neue Leute erreichen, bessere Alben machen und CROMSON FALLS immer wieder auf ein neues Level befördern können.
Ricarda:
Irgendwelche letzten Worte für die Leser von POWERMETAL.de?
Kristof:
Dir natürlich erstmal vielen Dank für das Interview und die Unterstützung. Wir hoffen, dass viele Leser sich unsere Musik anhören werden. Wir haben zum Beispiel zwei Lieder von unserem neuen Album auf unserer MySpace-Seite. Wenn euch gefällt, was ihr da hört, dann kauft unser Album! Wir werden außerdem eine ganze Reihe an Live-Shows dieses Jahr spielen, also kommt und seht uns live. Organisatoren, die noch nach Bands suchen, können uns immer kontaktieren. Wir würden liebend gerne in Deutschland spielen! Mosh it up, bang your head and horns up!
Ricarda:
Danke für deine Zeit und alles Gute für die Zukunft.
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel