DEBAUCHERY: Interview mit Thomas

02.02.2006 | 17:25

DEBAUCHERY haben mit ihrem dritten Output "Torture Pit" ein ordentliches Oldschool-Death-Metal-Album rausgehauen. Dabei sind sage und schreibe fünfzehn Songs auf der Scheibe vertreten, wobei die mittlerweile zum Trio geschrumpfte Combo ihren Klassiker 'Blood For The Blood God' in einer amtlichen "Pussy Version" als Bonus verwurstet hat. Neben der neuen Scheibe ist natürlich auch der Ausstieg von Basser Chris, der im wahrsten Sinne des Wortes eine ordentliche Lücke bei der Truppe hinterlässt, Grund genug mit Thomas, seines Zeichens Sänger der "Metzger", darüber zu sprechen.

Angesprochen auf die bisherigen Reaktionen fällt sein Resümee sehr gut aus: "Also eigentlich relativ positiv. Die ganzen Kritiken sind eigentlich relativ gut geworden. Und auch sonst, von den Leuten, die es angehört haben, fanden es eigentlich auch alle okay." Natürlich ist es meistens so, dass viele Musiker gleich vom besten Album überhaupt sprechen, was zwar hier auch gemacht wird, aber da weiß Thomas schon zu differenzieren: "Mir gefällt die CD am besten von allen, weil diesmal alles geklappt hat, was wir versucht haben umzusetzen. Es ging nichts schief. Der Sound ist super geworden. Dann gefallen mir die Lieder alle durchweg. Und auch die ganzen Experimente haben funktioniert, die wir so gestartet haben. Das Black-Metal-Zeug... (lacht)" Auf den Vergleich zu KREATORs "Pleasure To Kill" schallt mir zuerst ein fragendes "KREATOR?!" entgegen. Nachdem er sich aber wieder gefangen hat, lässt er sich zu folgendem Statement hinreißen: "Krass! KREATOR sind nun echt gut. Das hat noch nie jemand gemacht, da Ähnlichkeiten zu sehen. Ich finde KREATOR cool, wusste jedoch nicht, dass wir wie KREATOR klingen (lacht)."

Themenwechsel: Meiner Meinung nach sind die Songs auf dem neuen Album sehr melodisch gehalten und tendieren leicht in die Black-Metal-Ecke, was mein Gegenüber nicht unbedingt mit Begeisterungsstürmen quittiert, sondern mit einem lapidaren "Da ist ein Lied drauf, das nach Black Metal klingt" kommentiert. Interessanter wird es da schon, wenn er auf den Unterschied zwischen "Torture Pit" und "Blood For The Blood God" angesprochen wird: "Es ist mehr Abwechslung drin. Auch mehrere schnellere Sachen, aber ich hab die langsamen Sachen beibehalten. Dann sind's mehr Lieder (lacht). Die Lieder sind griffiger oder prägnanter. Auf der letzten CD "Blood For The Bloodgod" sind sie vielleicht zu lang, und die sind vom Songwriting her nicht so geradlinig und ausgereift. Bei der neuen CD kann man sich viele Lieder anhören und es wird nicht so schnell langweilig. Auch so die ganze CD durchzuhören, finde ich interessanter, weil wir abgewechselt haben zwischen schnellen und langsamen Liedern. Und dann finde ich natürlich 'Blood For The Blood God' als Akustikversion cool." Anders sieht es dagegen mit den üblichen SIX FEET UNDER-Vergleichen aus. Dazu Thomas: "Ich find's immer ein bisschen komisch, weil jede Death-Metal-Band, die schnellen Death Metal macht, wird mit CANNIBAL CORPSE verglichen. Wir machen ja einfach nur keinen Death Metal mit Blastbeats andauernd, und deswegen werden wir mit SIX FEET UNDER verglichen. Ich möchte damit nix gegen SIX FEET UNDER sagen. SIX FEET UNDER sind cool! Ich find's einfach nur ein bisschen übertrieben." Komischerweise hatten DEBAUCHERY wegen ihrer Cover noch nie groß Stress mit der Bundesprüfstelle, obwohl sie im selben Stil daherkommen wie die von CANNIBAL CORPSE. Aber da ist die Erklärung einfach und liegt quasi auf der Hand, denn Thomas glaubt, "dass nur CANNIBAL CORPSE die Probleme haben."

Die Tour mit SIX FEET UNDER (!) lief auch ganz nach den Vorstellungen des Trios ab: "Eigentlich war alles gut (lacht). Das waren SIX FEET UNDER, BORN FROM PAIN und CUT, so 'ne polnische Band." Aber im Internet stand was von MANTAS, aber warum die nicht mitgemacht haben, konnte er mir auch nicht erklären. Aber ansonsten waren "die Zuschauerzahlen super. Die Konzerte in Österreich und Deutschland waren sehr voll. Die meisten waren auch ausverkauft. Wir haben super viele Sachen verkauft. Das Einzige, was für uns negativ war, war dass unser Live-Gitarrist nach fünf Konzerten ausgestiegen ist. Und da hab ich Gitarre gespielt, was zu Anfang schon doof war." Passabler hätte Delling die Kurve auch nicht gekriegt, denn daran anknüpfend stellt sich die Frage, wer nach dem Ausstieg von Chris für den Bass auf "Torture Pit" zuständig war. Die Antwort: "Auf der "Torture Pit" hat der Dennis Ward (PINK CREAM 69 und Produzent der Scheibe - d. Verf.). den Bass eingespielt." Wo wir schon beim Thema sind: Auf der Tour musste sich Heinze den Bass umschnallen. Soviel zum Thema Flexibilität in einer Death-Metal-Band.

Zuguterletzt kann ich euch nur ans Herz legen "Torture Pit" eine Chance zu geben. Ferner ist die bisher ausverkaufte Debüt-CD "Kill Maim Burn" mit einem neuen Cover versehen beim Plattendealer eures Vertrauens zu finden. Wer des Weiteren die Tour mit SIX FEET UNDER verpasst hat, kann die Truppe entweder bei der fünften Auflage des "Bringer Of Death"-Festivals oder auf der Tour mit DISMEMBER erleben. Nähere Informationen dazu findet ihr bei uns unter den Tourdaten.

Redakteur:
Tolga Karabagli

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