DESASTER: Interview mit Sataniac
30.05.2016 | 15:07Mit "The Oath Of An Iron Ritual" geht die Black'n'Thrash-Institution von DESASTER abermals gewohnte Wege. Doch auch diesmal lesen uns die Koblenzer die Leviten und zeigen sich in beeindruckender Form. Frontmann Sataniac offenbart uns hierfür die Gründe und lässt uns hinter die "The Oath Of An Iron Ritual"-Kulissen blicken.
Denn mit solch einem Album im Rücken könnte die Stimmung beim DESASTER-Fronter nicht besser sein: "Hier ist alles schön! Schlechten Menschen geht es immer gut!" Seit der "Live In Bamberg"-Scheibe sind immerhin zwei Jahre ins Land gezogen, die uns Sataniac folgendermaßen zusammenfasst. "Naja, wir haben neue Songs geschrieben und wie üblich ausgewählte Konzerte gespielt. Da wir ja fast nur Shows am Wochenende spielen, sind das ja meistens nur 10 - 15 Gigs im Jahr. Wir machen nun mal nur das, was wir wirklich wollen, alles andere ergibt wenig Sinn."
Und hin und wieder wird dann auch noch ein Album wie "The Oath Of An Iron Ritual" aufgenommen. Viel verändert haben die Koblenzer in ihrer Herangehensweise, bis auf eine kleine Tatsache, jedoch nicht. "Nein, die Arbeitsweise beim Songwriting ändert sich so gut wie nie. Allerdings haben wir dieses Mal im eigenen Proberaum aufgenommen, was eigentlich nur Vorteile hatte. Man fühlt sich heimisch, hat keine weite Anreise, muss also auch keinen Urlaub nehmen. Kleinigkeiten, die sich im Alltag aber als sehr stressfrei rausgestellt haben."
Über den neuen Brocken spricht Sataniac aber erstaunlich nüchtern, obwohl auch er ein wenig Stolz nicht verstecken kann. "Ich denke nicht, dass das Album besonders heraussticht. Es ist aber auch so, dass jeder Fan bei uns seine eigene "Lieblingsplatte" aus der DESASTER-Discographie hat. Die Platte ist aber sehr abwechslungsreich und kompakt geraten. Eine Scheißplatte haben wir auch noch nicht verbrochen. Außerdem haben wir auch immer Rotz im Überfluss, haha. Es ist eine DESASTER-Platte, fertig, haha." DESASTER, wie die Band eben leibt und lebt. Da wäre auch ein lyrisches Albumkonzept eher fehl am Platz: "Kein Konzept, nur verschiedene Geschichtchen aus und um mein Leben herum. Geschichten über religiösen Machtmissbrauch, die Römer, über Dinge die man dringend verneinen sollte, fremde Sphären, unbekannte Dimensionen usw."
Doch eine entscheidende Sache fällt sofort auf: Das Artwork, das bei einem Titel wie "The Oath Of An Iron Ritual" wie die Faust auf's Auge passt. "Danke, das Gemälde ist von John Martin und stellt eine Szene aus John Miltons "Lost Paradise" dar und hängt im Louvre in Paris. Das Bild passt perfekt zum Albumtitel. Als ich es zum ersten Mal sah, fand ich, dass es besser passte als alle anderen Dinger, die wir vorher hatten. Und es sieht gut aus."
Auch künftig wird es keine Überpräsenz der Band geben. So bleibt das besondere Element bei DESASTER definitiv haften. "Wie schon angedeutet, spielen wir keine Touren. Wir suchen uns immer die richtigen Wochenendshows raus, und versuchen immer 100 % Vollgas zu geben. Routine wäre das Ende von der Energie, die wir entfesseln können und auch sehr oft bis meistens entfesseln." Ein wunderbares Schlusswort für dieses Interview, für das wir uns an dieser Stelle auch noch einmal herzlich bedanken wollen. Die dann aber wirklich letzten Worte an die DESASTER-Fangemeinde gebühren selbstverständlich Sataniac himself: "Danke für Euer Interesse und Eure Unterstützung! Bang or be gangbanged! Und immer dran denken: Blasphemie schadet nie! Ein alter, aber trotzdem noch sehr stimmiger Spruch!"
- Redakteur:
- Marcel Rapp