DEVIL SOLD HIS SOUL: Interview mit Paul

04.08.2010 | 08:24

DEVIL SOLD HIS SOUL haben mit "Blessed & Cursed" ein tolles Album irgendwo zwischen Screamo und Post Rock abgeliefert, dass auch im Soundcheck von POWERMETAL.de seine Freunde fand, wie ein starker fünfter Platz beweist. Grund genug, um sich mit der Band näher auseinanderzusetzen.  Wir sprachen mit Paul, der für die Samples zuständig ist.

Das Aushängezeichen der Band ist sicher Sänger Ed, der mit einer fabelhaften Leichtigkeit zwischen verständlichen(!) Screams und wunderschönem Gesang wechselt. Klar, dass man über diesen Mann sprechen muss. Schon der Albumtitel scheint ein wenig auf seinen Gesang gemünzt zu sein. "Nicht wirklich", stellt Paul klar, "der Albumtitel soll ausdrücken, was es bedeutet in dieser Band zu sein, aber auch was Ed über das denkt, was er in der Welt sieht. Und seine Vocals geben ihm die Möglichkeit genau das auszudrücken. Man kann den Albumtitel also durchaus verschieden auslegen." Überhaupt ist Paul voll des Lobes über seinen Frontmann. Zu Recht, immerhin sind nicht nur seine cleanen Melodien wunderschön, sondern auch die Tatsache, dass man seine Screams verstehen kann, erwähnenswert. "Ja, das war es auch, was ich an Ed geliebt habe, als ich seine Screams das erste Mal gehört habe. Du kannst wirklich verstehen, was er da schreit. Das gibt es nicht allzu oft. Eine bestimmte Technik hat er dabei aber nicht. Er sagt immer, dass man den Weg entweder zu Ende geht oder es ganz lassen sollte. Davon abgesehen, macht er das einfach schon seit vielen, vielen Jahren.", erzählt Paul. Doch auch auf der Bühne wird eine enorme Last auf seinen Schultern liegen, da er bei seinen Vocals, die häufiger übereinander liegen oder ineinander fließen, nicht unterstützt wird. "Ed ist einfach verdammt gut darin, zwischen Screams und Gesang zu wechseln. Er pickt sich dann einfach die wichtigsten Gesangslinien heraus, um den Songs auf Platte so nah wie möglich zu kommen. Wir anderen können halt auch alle nicht singen.", lacht Paul.

Dass die Melodien in Songs wie 'Drowning/Sinking' oder 'An Ocean Of Lights' so schön sind, liegt ebenfalls auch am Sänger. "Ed hat einfach einen enorme Spannbreite in seinen Vocals, was uns erlaubt verschiedene Schichten und Sounds zum Song hinzuzufügen. Zudem ist er nicht nur gut darin Wörter wiederzugeben, sondern auch darin, Gefühle auszudrücken. Dazu hat er beim Mix so einen ambienten Sound bei seinen hoch gesungenen Parts benutzen lassen. Wir haben wirklich Glück, einen so talentierten Sänger zu haben. Aber ich wette er würde das selbe über uns sagen." gibt Paul nicht ohne Stolz preis.


Durchaus stolz ist Paul auch auf die Tatsache, dass es schwierig ist, den Sound von DEVIL SOLD HIS SOUL zu beschreiben. "Ja, das Problem haben wir auch, denn es ist ja auch tatsächlich schwierig unseren Sound auf irgendeinen Begriff festzunageln. Ich versuche es immer, mit folgender Beschreibung: Stelle dir eine Mischung aus den DEFTONES, WILL HAVEN und CONVERGE vor - und wenn sie noch nie von diesen Bands gehört haben, gebe ich auf, haha. Generell würde ich sagen, dass jeder, der harte Musik mag und open minded ist, sich mal unsere Musik anhören sollte." Recht hat er. Recht hat auch der Verfasser dieser Zeilen damit, dass DEVIL SOLD HIS SOUL von Kontrast und Einheit leben. "Ja, das ist ein passender Vergleich. Wir wollen den Hörer auf eine Achterbahnfahrt mitnehmen. Nicht nur musikalisch, sondern auch emotional. Unsere Songs sind stellenweise sehr düster und doch scheint auch immer eine gewisse Hoffnung durch. Und das entspricht auch dem, wie wir das Leben sehen. Man muss immer daran glauben, dass es wieder besser geht, egal wie schlecht es gerade aussieht. Licht und Dunkelheit tanzen und bewegen sich umeinander herum. So ist das Leben einfach." philosophiert Paul.

Weg von der Philosophie, zurück ins Business. "Blessed & Cursed" ist der Einstand beim Dortmunder Label Century Media. Paul erklärt, wie sie dort gelandet sind: "Einige Leute aus London und Deutschland hatten uns im Auge seit sie uns bei einer Show gesehen habe, wo sie eigentlich eine andere Band sehen wollten, deren Support wir waren. Als dann bekannt wurde, dass wir ein Label für unser zweites Album suchen, haben sie uns nicht nur das beste Angebot, sondern sich auch die Mühe gemacht, uns persönlich zu treffen und uns zu erzählen, wie die Zusammenarbeit laufen wird. So haben sie gleich klargestellt, dass sie uns nicht in die Musik reinreden würden. Jetzt, wo das Album veröffentlicht ist, müssen wir mal sehen, was sie sonst noch leisten können, aber ich bin sehr zuversichtlich." erzählt Paul.

Die Band selbst hat zum Release des Debüts eine Show gespielt, wo die Fans für zwei Pfund dabei waren. "Wir hätten auch freien Eintritt gemacht, aber wir mussten ja die Location bezahlen. Aber es war schon eine spezielle Show für uns, da wir den Release des Albums mit unseren Freunden und Fans feiern konnten." Speziell wird sicher auch die erste Headliner-Tour auf dem Festland im Oktober. "Ja, wir sind schon ganz heiß darauf, bei euch zu spielen. Erwartet einen gesunden Mix aus alten und neuen Songs, viel Energie und jede Menge Enthusiasmus." Zumindest letzteres kann man bei diesen Worten schon deutlich spüren.

Zum Abschluss hat Paul noch ein besonderes Anliegen. "Wir möchten einfach sagen, dass wir bei den Familien der Opfer des Unglücks in Duisburg sind. Das ist ein wahre Tragödie."

Redakteur:
Peter Kubaschk

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