DIMMU BORGIR: Interview mit Silenoz
26.04.2007 | 16:48DIMMU BORGIR:
"Wir haben jahrelang hart dafür gearbeitet, um so weit zu kommen wie wir heute sind."
DIMMU BORGIR zählen zu recht zu den besten Bands des Black-Metal-Genres. Sie sind, aller Unkenrufe von 'traditionellen' und verbohrten Black-Metal-Anhängern zum Trotz, definitiv Teil dieser Szene. Und sie haben, insbesondere in den letzten zehn Jahren einen Stil entwickelt, der sie erheblich und in sehr positiver Weise von anderen Bands unterscheidet. Ihre Alben waren alles andere als Standardkost. Sie waren geradezu bahnbrechend! Allen voran natürlich "Enthrone Darkness Triumphant" (1997) und "Death Cult Armageddon" (2003).
Mit "In Sorte Diaboli" steht nun das bereits das siebte vollständige Studioalbum in den CD-Regalen (die Neuaufnahme von "Stormblast" nicht mitgerechnet). Und gleichzeitig auch das erste Konzeptalbum der Band. Grund genug also, um bei Gitarrist Silenoz mehr zu erfahren über die Entstehung und das textliche Konzept des Albums.
Dienstag Abend, 03.04.2007, klingelt bei mir um halb sieben das Telefon. Silenoz ist bester Laune und nimmt sich recht viel Zeit, um die meine Fragen zu beantworten. Herausgekommen ist dabei ein recht facettenreicher Einblick in die Entstehung der neuen Scheibe. Aber ich will nichts vorweg nehmen... Los geht's:
Martin:
Hi Silenoz! Schön, dich an der Strippe zu haben! Wie ich erfahren habe, hattest du dir leider vor kurzem eine Lebensmittelvergiftung zugezogen.
Silenoz:
Ja, letzte Woche war ich außer Gefecht gesetzt. Deshalb konnte ich das Interview nicht mit dir führen.
Martin:
Wie geht es dir jetzt? Ist wieder alles OK?
Silenoz:
Ja, mir geht es wieder gut, danke der Nachfrage. Aber es war schon schlimm letzte Woche. Da hatte es mich ziemlich erwischt. Ich war physisch derart geschwächt, dass ich für zwei Tage nicht einmal mehr laufen konnte.
Martin:
So ein Mist! Ich habe mitbekommen, dass du sogar ins Krankenhaus musstest.
Silenoz:
Ja. Das war nicht die schlechteste Idee, mich dorthin zu begeben. Ich meine, ich hatte mir schon früher mal eine Lebensmittelvergiftung eingehandelt, von daher wusste ich schon wie es einem da geht. Aber es ist natürlich eine schöne Scheiße, wenn man sich so etwas zuzieht.
Martin:
Kommen wir mal zu eurer neuen Scheibe. Erzähl uns doch bitte etwas über das textliche Konzept, das hinter "In Sorte Diaboli" steckt.
Silenoz:
Es handelt sich um eine fiktive Story, die ich mir ausgedacht habe. Der Hauptakteur dieser Geschichte arbeitet für die im Ort befindliche Kirche und den dortigen Bischof. Jahrelang verrichtet er seinen Dienst in der Kirche und dient Gott. Dann plötzlich, über einen Zeitraum von nur wenigen Wochen, macht er eine Verwandlung durch und durchlebt einen grundlegenden Sinneswandel. Er entdeckt seine wahre Identität wieder, denn er steht in einer direkten Blutsverwandtschaft zum Teufel. Das ist so der Kern der Story. Mehr möchte ich jetzt nicht verraten, da ich glaube, dass die Leute auch die Story im Booklet nachlesen werden und dann anhand der Texte eine Verbindung zu ihrer dunklen Seite herstellen können. Das ist so der Hauptaspekt, der hinter dem textlichen Konzept von "In Sorte Diaboli" steckt. Du musst eine Seite deiner Seele erkunden, mit der viele Menschen nicht so zurechtkommen und die sie nicht mögen. Ich bin mit der dunklen Seiten meiner Persönlichkeit und Seele immer gut zurechtgekommen. Jeder Mensch besitzt natürlich eine dunkle Seite. Aber wenn man sein Leben lebt und nicht versucht, mit dieser Seite umzugehen, dann kann man auch kein besserer Mensch mit einer stärkeren Persönlichkeit werden.
Martin:
Wer von euch hatte denn die Idee, ein Konzeptalbum zu komponieren? Habt ihr euch in irgendwelche Bücher eingelesen, um Hintergrundinformationen für das textliche Konzept zu sammeln?
Silenoz:
Was das textliche Konzept anbelangt, so hatte ich schon vor längerer Zeit die Idee, ein solches Album zu machen, weil das mal was anderes ist. Die anderen Bandmitglieder mochten die Idee. Die Story nahm immer stärker Gestalt an und entwickelte sich fort. Ich hatte zunächst keine konkrete, durchkonzipierte Geschichte im Hinterkopf. Bei den Texten war es auch so, dass wir längere Zeit daran gearbeitet haben. Ich bin ziemlich froh darüber, dass wir die Story und auch die Texte fertiggestellt hatten, bevor wir die Musik selbst komponierten. Ich habe aber nicht auf Bücher oder dergleichen zurückgegriffen, um irgendwelche Hintergrundinformationen zu recherchieren. Ich habe die Story gedanklich entwickelt und das führte auch dazu, dass ich der Story im Endeffekt auch eine sehr persönliche Note verleihen konnte. Ich denke, dass mir das ziemlich gut gelungen ist.
Martin:
Ich habe "In Sorte Diaboli" nun schon mindestens zehn Mal gehört. Eine sehr gute Scheibe! Was mir beim Hören auffiel ist, dass die Orchester-Passagen zwar immer noch vorhanden sind, aber im Vergleich zu "Death Cult Armageddon" (DCA) etwas in den Hintergrund gerückt wurden. Wie würdest du denn die neue Scheibe mit "DCA" vergleichen?
Silenoz:
Danke für das Lob! Also ich denke, dass das neue Album einfach 'spontaner' entstand, weil wir nicht allzu viel herumanalysiert haben. Wir haben für die Lieder auf "In Sorte Diaboli" übrigens nicht einmal Demos aufgenommen. Wir haben in unserem Proberaum gejammt und die Songs entwickelt und dann die Songs direkt im Studio Fredman aufgenommen. Das hat schon dazu beigetragen, dass das Album vielleicht direkter klingt als "DCA".
Martin:
Welches Orchester hat denn die klassischen Parts eingespielt? Mit wem habt ihr zusammen gearbeitet?
Silenoz:
Wir haben die Orchesterparts allein ausgearbeitet. Ein Orchester war nicht involviert. Unser Keyboarder Mustis hat an den Orchester-Elementen gearbeitet und sie ausgeknobelt.
Martin:
Dafür klingen die klassischen Passagen aber verdammt gut! Ich habe wirklich geglaubt, dass da tatsächlich ein Orchester spielt. So wie auf "DCA".
Silenoz:
Ja, auf "Death Cult Armageddon" haben wir mit einem Orchester zusammen gearbeitet.
Martin:
Wie viel Zeit hat denn euer Keyboarder Mustis denn benötigt, um diese Passagen zu komponieren und fertig zu stellen?
Silenoz:
Wir haben etwa fünf oder sechs Wochen im Studio Fredman benötigt, um das Album aufzunehmen und es zu mixen. Unser Keyboarder war etwa die Häfte dieser Zeit damit beschäftigt, die Orchester-Parts zu komponieren und aufzunehmen. Diese Passagen haben natürlich ziemlich viel Zeit gekostet. Mustis war nicht so sehr am eigentlichen Songwriting beteiligt. Dies ist wahrscheinlich ein weiterer Grund dafür, warum das Album vielleicht weniger klassische Anteile enthält als "DCA". Wir wussten von Anfang an, dass das Album auf alle Fälle gitarrenlastiger werden würde als das Vorgängeralbum. Manchmal ist es halt so, dass es Bandmitglieder gibt, die weniger Inspirationen und musikalische Ideen haben als andere. Und das ist dann halt abschnittsweise immer mal wieder der Fall.
Martin:
Und ihr habt als wirklich keine Demos für "In Sorte Diaboli" aufgenommen?
Silenoz:
Nein.
Martin:
Also ein richtig spontan eingespieltes Album ... Wow! Euer jetziger Drummer Hellhammer ist ja seit 2005 Mitglied von DIMMU BORGIR. Aber er ist ja auch noch vollwertiges Mitglied bei MAYHEM und ARCTURUS. Glaubst du denn, dass er längere Zeit bei euch spielen wird?
Silenoz:
Derzeit ist Hellhammer ein Session-Mitglied für uns. Ich denke, dass das auch in Zukunft so sein könnte. Aber er passt sehr gut zu DIMMU BORGIR. Im Moment sehen wir allerdings keinen Anlass, ein dauerhaftes Mitglied am Schlagzeug bei DIMMU BORGIR zu haben. Hellhammer wird uns auch auf Tour an der Schießbude begleiten.
Martin:
Wie würdest du denn sein Art, Schlagzeug zu spielen und seinen ureigenen Stil mit dem des Vorgängers Nick Barker (BENEDICTION) vergleichen?
Silenoz:
Ähem, da gibt es schon ein paar Unterschiede ... halt, da gibt es sogar große Unterschiede. Sie haben von ihrer Art zu spielen her recht viele Gemeinsamkeiten und haben eine ähnlichen Musikgeschmack. Sie haben auch die selben Vorbilder im Bereich der Drummer. Wir hatten auch sehr viel Glück, dass wir, seitdem es DIMMU BORGIR gibt, eigentlich immer sehr gute Drummer hatten; allen voran Hellhammer und Nick. Wir haben gerade eine tolle Zeit mit Hellhammer am Schlagzeug.
Martin:
Ihr habt ja für euer neues Album wieder mit Produzent Federik Nordström zusammen gearbeitet. Er produziert eure Scheiben schon seit "Puritanical Euphoric Misanthropia" (2001), mit Ausnahme der Neuaufnahme von "Stormblast". Wie würdest du denn die Chemie zwischen Frederik und der Band beschreiben?
Silenoz:
Die Chemie zwischen uns ist sehr gut. Frederik hat ja einen sehr ähnlichen musikalischen Background wie die Mitglieder von DIMMU BORGIR. Er spielt ja auch selbst in einer Metal-Band und er weiß halt, wie er eine Band möglichst gut auf CD klingen lässt, wenn du verstehst, was ich meine. Ich glaube, dass wir uns nicht einen Produzenten in Norwegen und ein Studio hätten suchen können. Außerdem glaube ich nicht, dass es hier jemanden gibt, der in der Lage ist, einen Sound zu erzeugen, den wir benötigen und haben wollen. Es ist sehr gut, dass wir mit Frederik Norström aufnehmen. Er ist sehr beständig und er ist auch perfektionistisch bei allem, was er tut. Das ist natürlich gut, denn so kann er aus jedem einzelnen Mitglied die bestmögliche Leistung herausholen.
Martin:
Also besteht sein Job auch darin, 110 Prozent aus euch herauszukitzeln?
Silenoz:
Er ist auch ein ziemlich verrückter Mensch und damit passt er gut zur Band, hähä!
Martin:
Vor zwei Jahren habt ihr "Stormblast" noch einmal neu aufgenommen. Im Booklet ist zu lesen, dass ihr diese Aufnahmen nicht primär für die Fans, sondern für euch selbst gemacht habt. Seid ihr denn zufrieden mit dem Feedback der Fans und mit den Verkaufszahlen?
Silenoz:
Ja, wir sind schon ziemlich zufrieden. Wir wussten im Vorfeld nicht, inwieweit wir gute Verkaufszahlen einer Neuaufnahme von "Stormblast" erwarten konnten. Rückblickend ist so, dass wir schon gute Resonanzen von den Fans erhalten haben. Natürlich gab es auch einige Die Hard-DIMMU-Fans, die es einfach als Gotteslästerung empfanden, eine Neuaufnahme auf den Markt zu bringen, da "Stormblast" ihr Lieblingsalbum ist.
Martin:
Ich mag "Stormblast" ebenfalls sehr. Auch die ursprüngliche Version. Aber die Neueinspielung ist ebenfalls gelungen, da die Songs einfach anders von euch arrangiert wurden, moderner klingen und soundmäßig natürlich viel besser aus den Lautsprechern blasen, als die alte Version.
Silenoz:
Ja, genau! Du bringst es auf den Punkt. Wir haben ja die Songs an sich nicht verändert. Auch die Neueinspielung zeigt, dass die Songs auf "Stormblast" durchaus Potenzial besitzen. Wir haben das Album auch wegen des eher schlechten Sounds auf die Originalversion noch einmal eingespielt. Ich verstehe und respektiere auch diejenigen Fans, die nicht darüber erfreut waren, dass wir das Album noch einmal aufnahmen. Sie sehen das Ganze halt aus einem anderen Blickwinkel, als wir es tun. Die Fans sehen es aus der Perspektive eines Fans und wir eben aus der Perspektive von DIMMU BORGIR.
Martin:
Ich schätze mal, dass DIMMU BORGIR die wahrscheinlich erfolgreichste Black-Metal-Band aller Zeit ist. Hast du eine Ahnung, wie viele CDs ihr weltweit seit der Bandgründung verkauft habt?
Silenoz:
Ich denke, dass es über eine Million Tonträger sein müssten. Manche Scheiben verkaufen sich halt in manchen Ländern besser als woanders. Aber alles in allem werden wir wohl etwa eine Million Tonträger verkauft haben.
Martin:
Das sind verdammt viele Einheiten. Und beachtliche kommerzielle Erfolge. Hättest du dir jemals träumen lassen, als ihr die Band im Jahre 1993 gegründet habt, dass ihr derart erfolgreich werden könntet?
Silenoz:
Fast alle Metal-Bands machen Musik, weil sie diese Musik lieben. Und sie werden Musik kreieren und aufnehmen, egal ob die Band nur 1.000 Einheiten verkauft oder 100.000 CDs absetzen kann. Aber das ist natürlich schon ein Unterschied. Pop-Bands werden oft über Nacht zu Superstars aber bei uns war es natürlich nicht so. Wir haben jahrelang hart dafür gearbeitet, um so weit zu kommen wie wir heute sind.
Martin:
Hast du eigentlich bei DIMMU BORGIR die Chance, alle deine musikalischen Ideen und Visionen umzusetzen? Oder kannst du dir auch vorstellen, musikalisch etwas völlig anderes zu machen als die Musik bei DIMMU BORGIR?
Silenoz:
Alle DIMMU BORGIR-Mitglieder haben ja Side-Projekte. Das ist auch ganz sinnvoll und eine gute Sache. Mir gefallen viele Arten von Musik, wenn sie gut in meinen Ohren klingen. DIMMU BORGIR haben für mich nicht absolute Priorität, aber es ist meine Hauptband ... Nein, die Band ist mein Leben! Aber es gibt auch andere Bands, bei denen ich involviert bin.
Martin:
Du warst ja früher auch Gitarrist bei NOCTURNAL BREED und hast dort unter dem Pseudonym "Ed Damnator" gespielt. In welchen Bands mischst du gegenwärtig mit?
Silenoz:
Ich habe noch eine andere Band, die THE INSIDIOUS DISEASE heißt und sehr prägnanten, groovebetonten und fetten Metal spielt. Wir werden diesen Sommer hoffentlich ein Album einspielen. Vielleicht ist es bis Ende des Jahres veröffentlicht. Die Zeit bei NOCTURNAL BREED war eine tolle Zeit für mich. Es war dann aber leider so, dass mir einfach die Zeit fehlte, weiterhin bei ihnen zu spielen. Weil DIMMU BORGIR eben viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich meine, es wäre auch unfair gewesen, wenn ich NOCTURNAL BREED hätte warten lassen, nachdem DIMMU BORGIR den musikalischen Durchbruch geschafft hatten. Irgendwie vermisse ich es schon, bei NOCTURNAL BREED zu spielen. Das sind coole Jungs und sie haben den selben Spirit und die selbe Einstellung, die ich habe. 'It was just a match made in hell basically'.
Martin:
Stehst du noch in Kontakt zu den Jungs von NOCTURNAL BREED?
Silenoz:
Ja. Ich treffe sie immer mal wieder. Mit dem Sänger/Bassisten, Destroyer, bin ich gut befreundet. Wir stehen allerdings nicht mehr in engem Kontakt, da er nun ziemlich im Süden Norwegens wohnt. Aber ich hatte wirklich viel Spaß während meiner Zeit bei NOCTURNAL BREED und ich hoffe wirklich, dass sie den Erfolg haben werden, den sie verdienen, Ich weiß zum Beispiel, dass sie viel Probleme mit Plattenfirmen hatten, die sie einfach abgezogen haben. Sie haben sich leider mit sehr vielen Pennern herumplagen müssen. Und das ärgert mich wirklich sehr, weil die Jungs von NOCTURNAL BREED sehr talentierte Musiker sind. Sie haben wirklich die richtige Einstellung in Sachen Musik, aber sie hatten einfach unglaubliches Pech in Bezug auf Entscheidungen der Plattenfirmen bezüglich der Band.
Martin:
Und die Musik von NOCTURNAL BREED tritt auch gehörig in den Allerwertesten...
Silenoz:
Ja, auf alle Fälle. Ich freue mich schon sehr auf das neue Album. Und ich hoffe auch für die Band, dass sie ein Label finden, welches entsprechend gute Promotion für diese Veröffentlichung macht und die Scheibe pusht.
Martin:
Jetzt habe ich noch einige persönliche Fragen an dich, Silenoz. Ich habe gelesen, dass dein bürgerlicher Name Sven Atle Kopperud lautet. Wer redet dich denn mit deinem eigentlichen Vornamen 'Sven' an? Oder ist dies ein Name, den du nur selten hörst?
Silenoz:
Ja, das ist mein Geburtsname und die meisten Leute reden mich tatsächlich so an. Einige meiner Freunde nennen mich allerdings 'Philly' oder 'Phil'. Die haben mir schon allerlei unterschiedliche Namen verpasst, hähä!
Martin:
Welche Charaktereigenschaften schätzt du eigentlich an Menschen am meisten?
Silenoz:
Mir ist es wichtig, dass die Menschen ehrlich sind! Selbst wenn es bedeutet, dass mir die Leute mir sagen, dass sie die Musik von DIMMU BORGIR hassen. Ich habe es lieber, wenn sie den Mut haben, mir ins Gesicht zu sagen, dass sie unsere Mucke nicht mögen, aber uns dennoch respektieren. Das schätze ich sehr. Ich zolle Menschen Respekt, wenn sie mich auch respektieren. Das ist irgendwie ein alter Grundsatz: Ich respektiere dich, wenn du mir gegenüber Respekt zeigst ... andernfalls kannst du mich am Arsch lecken!
Martin:
Welche würdest du denn als deine beste charakterliche Eigenschaft bezeichnen?
Silenoz:
Also ich denke, dass ich Menschen sehr gut zuhören kann. Es gibt auch etliche Leute, die mir ihre persönlichen Geheimnisse anvertrauen, weil sie wissen, dass ich niemandem sonst davon erzählen werde. Daher kenne ich die persönlichen Geheimnisse einiger Menschen.
Martin:
Und welche würdest du denn als deine vielleicht negativste Eigenschaft bezeichnen?
Silenoz:
Ich denke, dass ich manchmal recht ungeduldig bin und dass ich oft sehr impulsiv handle. Und das in sehr vielen Situationen.
Martin:
Ich hoffe, dass dich mit meinen Interviewfragen nicht gelangweilt habe...
Silenoz:
Nein, nein! Überhaupt nicht. Alles bestens!
Martin:
Wie siehst du denn organisierte Weltreligionen? Glaubst du, dass die Zugehörigkeit zu einer 'organisierten' Weltreligion zwangsläufig etwas Negatives sein muss für die Menschen?
Silenoz:
Ich denke, dass es (Religion) schon immer irgendwie ein Problem war und auch weiterhin ein Problem sein wird, solange die Menschen nicht erkennen, dass sie etwas Schlechtes für sie sein kann. Das versuchen wir mit unseren Texten und unserer Musik zu verdeutlichen. Vielleicht werden manche Menschen das realisieren. Je eher, desto besser.
Martin:
Okay, dann verrate mir doch bitte noch deine fünf absoluten Lieblingsscheiben. Das wird vielleicht ein wenig schwierig werden.
Silenoz:
Ja, das ändert sich fast jeden Tag. Aber ich bin ein großer JUDAS PRIEST-Fan. Also ist da defintiv "Sin After Sin" oder vielleicht "Screaming For Vengeance" hinzu zu zählen. Und ich mag auch IRON MAIDEN sehr. Von denen ist natürlich aus was dabei. "Powerslave" ist ein großartiges Album. Ich mag auch W.A.S.P. sehr. Von daher würde ich das selbstbetitelte Debüt oder "The Last Command" zu den All-time-classics hinzufügen. Und das zweite DARKTHRONE-Album "A Blaze In The Northern Sky" ist für mich das wahrscheinlich prägendste Album in der Geschichte des Black-Metal-Genres. Und dann ist da noch "De Mysteriis Dom Sathanas" von MAYHEM. Das ist ein Meisterwerk!
Martin:
Okay, dann wünsche ich dir alles Gute für die weitere Promotionarbeit und besonders für die anstehende Tour! Hast du noch eine Message für die Leser von Powermetal.de?
Silenoz:
Ich hoffe, dass die deutschen Fans noch etwas Geduld haben, bis wir bei euch auf Tour sind. Ich zähle auf eure tatkräftige Unterstützung! Es wird eine Europatour im September/Oktober 2007 geben und wir werden mindestens sechs oder sieben Shows in Deutschland spielen. Ich hoffe, dass ihr zu unseren Konzerten kommt.
Martin:
Dann danke ich dir recht herzlich für dieses Interview und dafür, dass du dir so viel Zeit genommen hast!
Silenoz:
Danke! Mach's gut! Tschüss!
- Redakteur:
- Martin Loga