DUNDERBEIST: Interview mit Togrim Torve
03.02.2013 | 09:11Die norwegische Stoner-/Metal-Institution DUNDERBEIST startet mit ihrem neuem Album "Songs Of The Buried" gerade richtig durch. Zeit für ein Gespräch mit Sänger Togrim Torve.
Hi Togrim! Wie geht es dir und was passiert gerade bei DUNDERBEIST?
Hallooo! Bei uns ist alles gut. Ich habe gerade die Arbeit an einer Galerie in einer Ausstellung hier in Oslo beendet, die war die letzten zwei Monate ziemlich zeitraubend, von daher ist es gut jetzt wieder ins Studio und in den Proberaum zu kommen! DUNDERBEIST arbeiten nämlich gerade an neuem Material und wir nehmen auch an einer TURBONEGRO-Tribut-CD mit einem Coversong teil. Der hört sich fantastisch an!
"Songs Of The Buried" rockt ordentlichst! Seid ihr mit dem Feedback soweit zufrieden, das ihr bekommen habt? Und was ist deine Meinung vom Album, auch im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen?
Wir haben verdammt viele tolle Kritiken bekommen und wir sind sehr zufrieden, mit dem was bisher zurückkam. Es ist bis jetzt das greifbarste Feedback von allen Veröffentlichungen von uns. Es ist auf dem aufsteigenden Ast, wir sind also sehr motiviert für die Zukunft.
Der Song 'Enter Exile' hat starke Ähnlichkeiten mit 'Enter Sandman' von METALLICA. Was ist die Idee dahinter und worum geht es in dem Song?
Yeah, in dem Song leihen wir uns etwas, wie auch in anderen Songs. Es hat nicht die Ausmaße wie auf früheren Veröffentlichungen, aber yeah, wir nehmen uns immer noch die Freiheit zu klauen. Der Song geht über Zeiten, in denen du Abstand von allem brauchst und mit niemandem was zu tun haben möchtest. Sich selbst zu isolieren und das Gefühl der Geborgenheit sind ein ständiger Balance-Akt. Denn in geringen Maßen ist Isolation gut, aber nach einer Weile nagt die Flucht an dir und das Gefühl, den Anschluss nach außen zu verlieren. So etwas in die Richtung.
Arbeitest du mit Åsmund [zweiter Gesang, JE] eng zusammen, wenn du die Texte schreibst?
Nein, ich schreibe alles alleine. Ich und Ronny (Gitarre) haben schon immer Textideen ausgetauscht, wenn es um den kreativen Prozess geht, letztlich möchte ich aber dafür zuständig sein, was aus DUNDERBEISTs Mund kommt. Aber jeder hat die Möglichkeit überall zu jeder Zeit was beizutragen, wir sind also eine ziemlich demokratische Gruppe von Typen, die zusammenarbeitet.
Was sind deine Lieblingsparts musikalisch und textlich auf "Songs Of The Buried"?
Generell finde ich, dass "Songs Of The Buried" das Beste ist, was wir bisher gemacht haben. Es ist ein schlüssigeres Album in allen Aspekten, musikalisch wie lyrisch. Es gibt natürlich Parts, die mir näher ans Herz gehen als andere, das hängt auch von der Stimmung ab. Aber nachdem der Aufnahmeprozess beendet ist, bleibt alles andere auch dort. Ich höre mir sehr selten die Aufnahmen an, sobald sie beendet sind, denn anschließend werden die Songs auf das nächste Level gehoben, was das Live-Setting ist. Und dort nehmen wir hier und dort ein paar Anpassungen vor, damit sie ins Format passen. Dann verändern sich auch die Favoriten.
Wer oder was sind "The Buried"?
Das kann alles sein von beendeten Freundschaften, bis zum Tod eines Freundes oder eines Verwandten. "The Buried" sind die Ereignisse, die du nicht mehr verändern kannst. Das einzige, was du machen kannst, ist damit zu Leben und dein tägliches Leben dementsprechend anzupassen, was in der Vergangenheit passiert ist. Es kommt darauf an, was du mit den Erinnerungen machst, die mit dem Vorfall zusammen hängen.
Ihr seid mit DEVIN TOWNSEND UND FEAR FACTORY auf Tour gewesen. Wie war die Tour? Wurdet ihr von den Fans akzeptiert? Und wie war das Tour-Leben?
Es war eine fantastische Tour und eine unglaubliche Lernerfahrung für uns als Band. Es war intensiv und wirklich toll und wir haben viele Freunde in ganz Europa gewonnen. Metalheads sind Metalheads und überall auf der Welt kannst du mit ihnen über die selben Themen interagieren, egal ob du in Tokyo oder in Reykjavik bist.
Was sind die Zukunftspläne für DUNDERBEIST? Sind bereits weitere Touren geplant?
Wir sind sehr froh, dass wir eingeladen worden sind mit DER W zusammen auf Teilen ihrer Deutschlandtour zu spielen. Die ziehen viele Zuschauer und wir können unseren norwegischen Hardrock-Stil in zwölf Tagen vor mehr Leuten präsentieren, als wir es die gesamte Winterzeit über konnten.
Wollt ihr noch etwas an unsere Leser und eure deutschen Fans loswerden?
Vielen Dank, dass ihr die Musik hört, die ihr ausgewählt habt zu Hören. Es gibt so viele musikalische Analphabeten da draußen, die nur das wurden, was sie sind, weil sie vom Kommerz versorgt wurden. Vielen Dank, dass ihr genau das nicht macht und ein aufrichtiges Interesse an Musik aufrechterhaltet. Ohne euch müssten wir etwas anderes finden, dem wir uns hingeben. Das ist, wie wir alle wissen, unmöglich. Also vielen Dank an euch!
- Redakteur:
- Jakob Ehmke