FREEDOM: Interview mit Mange Monroe

02.06.2024 | 11:13

Drei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debüt sind die Schweden von FREEDOM wieder am Start und präsentieren uns auch mit "Stay Free!" ein durch und durch lebensbejahendes Gefühl der rockigen Freiheit. Ein tolles Album, das auch einen gewissen 70er-Charme einatmet. Wir packten uns daher Sänger und Gitarrist Mange Monroe zum kurzen, knackigen Plausch über die zweite FREEDOM-Scheibe, das Freiheitsgefühl und den schwedischen Rockzauber im Allgemeinen.

Mange, wie ist die Stimmung mit FREEDOM?

Ziemlich gut! Das neue Album ist draußen und wir hatten gerade eine tolle Release-Party/Show hier in Stockholm! Das Leben meint es im Moment gut mit uns.

Gleich zu Beginn bin ich ein bisschen verwirrt: Auf eurem Debüt gab es drei von euch auf dem Artwork, jetzt seid ihr zu viert. Was ist da passiert? Kannst du uns den Neuzugang vorstellen?

Wir haben das erste Album zu dritt aufgenommen, aber wir hatten immer vor, ein viertes Mitglied zu haben. Wir haben verschiedene Besetzungen ausprobiert, aber es ist wichtig, die richtige zu finden, weißt du? Matte kam etwa ein Jahr nach dem ersten Album dazu, er ist also nicht wirklich neu, aber er bringt viel in den Sound der Band ein. Mit Ola am Schlagzeug haben wir das Gefühl, dass die Chemie zwischen uns wirklich gut stimmt. Es hat uns wirklich Spaß gemacht, dieses Album zusammen zu machen!

Das hört man der Platte auch heraus. Das Debütalbum gibt es ja schon seit einiger Zeit. Wie wurde dieses Debüt von den Fans aufgenommen und was waren eure Ziele, als ihr mit der Arbeit am Nachfolger begonnen habt?

Es wurde wirklich gut aufgenommen. Besser als wir es uns je hätten träumen lassen! Was die Ziele angeht, wollen wir einfach nur, dass unser Sound organisch wächst und irgendwie da weitermacht, wo die letzte Platte aufgehört hat.

"Stay Free!" schreit in jeder Sekunde Freiheit und Rock, eine Haltung, die vor allem in den 1970er Jahren aufkam. Seie ehrlich, welche Rock-Helden haben dich beeinflusst und inspiriert?

Nun, da gibt es die offensichtlichen wie TOM PETTY und BRUCE SPRINGSTEEN. Sie haben beide einen Ausdruck, der mich als Songwriter sehr anspricht.  Aber wir lieben auch THE WHO und THE ROLLING STONES. Dann ist da noch der Power-Pop der 70er/80er Jahre wie BIG STAR und ROKY ERICKSON.

Ich dachte, dass euer selbstbetiteltes Debüt schon tolle Sommervibes erzeugt. Ist "Stay Free!" auch ein Album geworden, das in den Sommermonaten die größte Wirkung hat?

Wir haben definitiv das Gefühl, dass es eine sommerliche Stimmung hat. Der Frühling bringt eine gewisse Hoffnung mit sich, die meiner Meinung nach sehr gut zu unserer Musik passt, und ich neige dazu, den Großteil des Materials im Frühling und Sommer zu schreiben. Ich schätze, dass ich mich dann als Songschreiber inspiriert fühle.

Die neuen Songs wirken auf mich noch energischer und entschlossener. Was sind deiner Meinung nach die Unterschiede zwischen "Freedom" und "Stay Free!"?

Der Hauptunterschied ist, dass wir jetzt eine viel bessere Band sind! Ich habe mich als Songwriter weiterentwickelt und kann mich besser ausdrücken, und mit diesem Lineup können wir uns richtig austoben! Ich denke, wir betrachten "Stay Free!" in gewisser Weise als den großen Bruder des ersten Albums. Ein bisschen größer, weiser und etwas besser gekleidet, haha.

Jetzt kommen wir zu der großen Frage: Was genau bedeutet Freiheit für dich? Wie definierst du Freiheit?

Für uns liegt sie im Auge des Betrachters, DAS ist die Freiheit. Wie der Titel des Albums - "Stay Free!" - Das kann wirklich tiefgründig sein oder völlig bescheuert. Das müsst ihr selbst entscheiden.

'Freedom Song' hat ein großartiges, überraschendes Saxophonsolo. Wie kam es zu dieser Idee und wird es in Zukunft noch mehr Überraschungen wie diese bei FREEDOM geben?

Wir hatten ein Gitarrensolo aufgenommen und die Idee war, dass unser Produzent Konie im Hintergrund etwas Saxophon spielen sollte. Als wir sein Solo hörten, fanden wir, dass es besser klang als das Gitarrensolo, also haben wir es zum Herzstück gemacht. Ich liebe Saxophon wirklich, also hoffen wir, dass wir uns in diese Richtung weiterentwickeln können!

'Johnny, You're Electric!' hat auch einen tollen Vibe, Groove und Power. Wer ist mit Johnny und dem gesamten Song gemeint?

Der Song basiert auf einem Schulfreund von mir, der leider vor ein paar Jahren verstorben ist. Er war dieser stolze Metalhead-Typ, der manchmal einfach sehr sorglos wirkte. Er sah ein bisschen nerdig aus, aber trotzdem hat er die hübschesten Mädchen abgekriegt, haha! Ich vermisse diesen Typen sehr.

Für mich ist Schweden ein unglaublich produktives und blühendes Land, wenn es um ehrliche, authentische (Rock-)Musik geht. Was ist deiner Meinung nach das Besondere an deinem Heimatland? Wodurch unterscheidet sich der schwedische Rockgeist von dem anderer Länder?

Wir haben in Schweden diese alberne Sache, die sich "Law Of Jante" nennt. Das ist eine Art sozialer Verhaltenskodex, bei dem man als Kind im Grunde genommen beigebracht bekommt, nicht höher zu stehen oder lauter zu sprechen als alle anderen. Ich finde, dass Rockmusik einer der wenigen Orte ist, an denen das überhaupt nicht praktiziert wird, und so wird sie zu einer freien Zone, in der man ganz man selbst sein kann, verstehst du? Vielleicht das und eine gesunde Dosis an freundschaftlichem Wettbewerb. Wir sind schließlich kein großes Land und die meisten Bands kennen sich untereinander.

Was wird das Jahr 2024 für FREEDOM noch bringen? Was sind eure Pläne und was wird in den kommenden Monaten passieren?

Wir sind auf der Suche nach Booking-Agenturen in ganz Europa, also werden wir hoffentlich bald anfangen zu touren.

Toi, toi toi. Ich wünsche euch für dieses großartige, ehrliche Rockalbum alles Gute!

Fotocredits: Emil Klinta

Tonight



https://www.youtube.com/watch?v=Pu2WIloZRkw

Redakteur:
Marcel Rapp

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