FRONT ROW WARRIORS: Mit Elkie in der ersten Metal-Reihe!
09.07.2025 | 22:25In der ersten Reihe geht es hoch her! Mit "Running Out Of Time" steht nun endlich der Nachfolger des Achtungserfolges "Wheel Of Fortune" in den Startlöchern und verspricht das nächste Highlight der noch jungen FRONT ROW WARRIORS-Karriere zu werden. Und während sich die Stuttgarter auf dem Melodic-Heavy-Metal-Markt einen großen Namen machen, gingen wir mit Sängerin und Sprachrohr Elkie Gee den aktuellen Highlights auf den Grund.
Elkie, aufregende Zeiten für FRONT ROW WARRIORS, nicht wahr?
Hallo Marcel, ja total aufregend, am 11. Juli erscheint unser zweites Album "Running Out Of Time" und die ersten Resonanzen zu den bereits vorab veröffentlichten Singles sind schon super, wir sind also sehr gespannt. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns nimmst.
Gerne doch! Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich euch jetzt erst kennengelernt habe, obwohl die Mannschaft bereits seit 2019 besteht. Ihr habt – sei es bei SEPTAGON, SAMSARA oder THEM und PUMP schon zahlreiche Erfahrungen sammeln können. Kannst du mir kurz sagen, wie die FRONT ROW WARRIORS zusammenkamen?
Jay G. (Schlagzeug) und ich haben im Frühjahr 2019 nach Mitstreitern für eine neue Band Ausschau gehalten. Sorin Badin, ein Gitarrist, der soeben aus Rumänien hergezogen war, schickte uns ein paar Kostproben seines Könnens und wir waren sofort Feuer und Flamme, das war unser Mann. Wir hatten die gleichen musikalischen Visionen und Ziele und schon nach zwei Proben war unser erster Song 'Chasing Shadows' fertig, mit dem wir dann Richie Seibel (Keyboards), Timo Michels (Bass) und als weiteren Gitarristen Stef Binnig-Gollub ins Boot holten. Dann kam Corona, was uns die Probenarbeit erheblich erschwerte, aber wir hatten unser Ziel, eine CD zu machen immer fest im Blick und 2023 erschien dann unser Debütalbum "Wheel Of Fortune" bei ROAR Records und erhielt fantastische Reviews.
Danke dir. Im Frühling 2024 habt ihr mit Dominik einen neuen Gitarristen gefunden. Weshalb musste Sorin zurücktreten? Ich habe gelesen, dass er euch aber im Hintergrund erhalten blieb…?
Ja, tatsächlich war es Sorin aufgrund familiärer Probleme in seiner Heimat nicht möglich die ganzen Livegigs zu spielen und da musste rasch Ersatz her. Nach einigen Anrufen und schlaflosen Nächten kam der entscheidende Tipp – Dominik Barth. Er kam in den Proberaum, war trotz des kurzen Vorlaufs super vorbereitet und dazu noch mega sympathisch, Sorin gab dann auch noch seinen Segen und seitdem rocken wir zusammen und sind happy mit ihm. Sorin ist aber immer noch im Hintergrund aktiv, was die Studioarbeit anbelangt und wird immer Teil von FRONT ROW WARRIORS sein.
Ihr seid auch von Beginn an schon bei ROAR/Rock Of Angels Records unter Vertrag – wie kam das denn zustande?
Wir waren auf der Suche nach einem Label und bekamen von einer befreundeten Band den Tipp uns an Aky Kosmidis von ROAR zu wenden. Der war auf Anhieb begeistert von unseren Songs und als gebürtiger Schwabe und Rockmusiker waren wir sofort auf einer Wellenlänge und von da an ging alles ganz fix.
Recht unkompliziert also. Nun steht mit "Running Out Of Time" bereits eure zweite Scheibe an und natürlich habe ich mir auch euer Debüt noch einmal angehört und muss sagen, dass die neuen Songs noch wesentlich griffiger und zielstrebiger, die Melodien noch eindringlicher und die Atmosphäre noch dichter daherkommen. Wie würdest du die Unterschiede zum Debüt beschreiben?
Interessant, ich denke, wir haben wieder viel Wert daraufgelegt, dass die Scheibe abwechslungsreich wird und tatsächlich sind manche Songs ein wenig härter, was sicherlich auch an Dominiks Songwriting liegt. Wir waren manchmal ziemlich auf dem Metaltrip und ich fand es faszinierend mal eine ganz andere Seite meiner Stimme auszuprobieren, hehe. Ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist der Wiedererkennungswert, wir wollen Songs zum Mitsingen, zum Abfeiern haben und eigenständig klingen.
Wenn es nach eurer ersten Single 'Turn The Tide' – musikalisch sehr gelungen! – geht, steht es um die Zukunft der Menschheit sehr düster. Kannst du die Message des Songs ein wenig erklären? Weshalb steht es nicht gerade rosig um uns?
Danke fürs Kompliment, 'Turn The Tide' ist ein Song, in dem wir die multiplen Krisen auf unserem Erdball ansprechen, die Massenmigration, die überall stattfindet, dem Kampf um Ressourcen geschuldet. Man könnte Abhilfe schaffen und vieles gerechter verteilen, aber ob das überhaupt gewollt ist… Manchmal fürchte ich mich vor der Zukunft und mache mir Sorgen um die Generationen, die nach uns mit dem ganzen Schlamassel dastehen.
Es gibt noch zwei weitere Songs, die ich erwähnen möchte, weil sie mich fesseln und begeistern. Zum einen 'Cast A Spell': Wen oder was möchtest du verzaubern? Und wenn du einen Zauberspruch zur freien Verfügung hättest, welcher wäre das?
'Cast A Spell' ist infolge einer ziemlich schmerzlichen menschlichen Enttäuschung entstanden, da habe ich meinen Gefühlen Luft gemacht, ein Befreiungsschlag sozusagen.
Mein Zauberspruch wäre: In aller Herren Länder sollen spielen die Radiosender, die Lieder einer neuen Band, die FRONT ROW WARRIORS sich nennt. So sei es.
Auch 'Seems Like Paradise' ist unheimlich gelungen. Wie sieht denn dein persönliches Paradies aus? Und welche Platten laufen deinem Geschmack nach im Paradies rauf und runter?
Das freut mich jetzt ganz besonders, denn so einen Song aufs Album zu nehmen birgt schon ein Risiko. 'Seems Like Paradise' beschreibt meine ganz persönliche Vorstellung des Paradieses aus Sonne, Meeresrauschen, totaler Ruhe, Frieden und freier Zeit. Warmer Sand, die Schreie der Möwen, einfach herrlich - ich bin sicher, dass sich weit mehr Menschen danach sehnen, als sie es sich eingestehen.
Musik braucht es natürlich im Paradies, und da wären natürlich meine Alltime Faves von QUEENSRYCHE, RIOT V und HALESTORM aber auch NESTOR und H.E.A.T., und auf jeden Fall auch ein bisschen DUA LIPA und CAFE DEL MAR zum chillen.
Kurz und knapp: Warum FRONT ROW WARRIORS?
Wir sind die Warriors, die bei Konzertbesuchen meistens in der ersten Reihe zu finden sind und laut singend mitfighten, natürlich immer im Guten, hehe.
Das Artwork ist äußerst gelungen und detailverliebt. Kannst du mir sagen, wie es in Verbindung zu den Songs auf "Running Out Of Time" steht und wer dafür verantwortlich war?
Das Artwork hat erneut Uwe Jarling konzipiert, der auch unser erstes Cover gemacht hat und viel Lob dafür erhalten hat. Seine Arbeit ist, wie du sagst, sehr detailverliebt und das schätzen wir sehr. Es dreht sich im Titelsong um den Faktor Zeit und auch andere Songs wie 'Don't Think The Night Is Over', 'The Holy' oder 'New Horizons' zielen auf zeitliche Aspekte ab.
Wie stehen die Chancen, euch in diesem Jahr auf den Bühnen dieser Republik zu sehen? Das Publikum braucht harten, aber melodischen Heavy Metal, was meinst du?
An sich recht gut, ab September sind wir wieder verstärkt auf Festivals unterwegs. Wir hoffen, dass unsere neue Scheibe uns noch mehr Aufmerksamkeit bringt und die Veranstalter überzeugt uns wie verrückt zu buchen. Das Publikum bekommt von uns definitiv harte Gitarren, aber immer auch Melodien und Hooklines, die ins Ohr gehen.
Auch unsere Zeit läuft langsam ab, aber bevor es soweit ist, ist Zeit ein gutes Stichwort: In welche Zeit würdet ihr gerne zurückreisen, falls möglich, und weshalb?
Am liebsten in die frühen 80er, die Hair-Metal-Zeiten.
Elkie, alles Gute mit "Running Out Of Time"! Was möchtest du unseren Lesern und euren Fans noch mit auf den Weg geben?
Vielen lieben Dank Marcel, wir wünschen euch allen eine tolle Sommer- und Festivalsaison und viel Freude mit unserem neuen Album. Bis hoffentlich bald mal live landauf und landab.
Fotocredits: Sermed Shaikh
- Redakteur:
- Marcel Rapp