Gruppentherapie OBSESSION-"Order Of Chaos"
29.10.2012 | 07:23Melodischer US-Metal kann bei POWERMETAL.de immer punkten. Gruppentherapie zu unserem Oktober-Soundcheck-Dritten OBSESSION mit ihrem neuen Album "Order Of Chaos".
Dass es OBSESSION bis auf das Treppchen schaffen würden, hätte ich nicht gedacht. Natürlich war zu erwarten, dass uns Goldkehlchen Michael Vescera keinen Rohrkrepierer servieren würde, aber bis unter die top drei? Denn OBSESSION machen vieles gut, das meiste richtig aber eines ganz sicher nicht: originelle Musik. Wir hören klassischen US Metal mit Melodic-Schlagseite, in dem sehr ordentliche Riffs und eben Mikes tolle Stimme eine geradezu traditionelle Scheibe dominieren, die auch gut und gerne vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren erschienen sein könnte. Andererseits wird mich ein Song wie 'Order Of Chaos' wahrscheinlich noch im Altersheim zum Alzheimerschädelschütteln animieren. Und dennoch bleibt die Frage, was meine lieben Kollegen diesmal kollektiv daran finden, ohne dass der eine oder andere den Schnitt versaut - andererseits, auch MOB RULES und ORDEN OGAN sind diesmal in Sichtweite des Treppchen ins Ziel gelaufen. Vielleicht haben wir einfach mal wieder eine Tüte Melodie und Power nötig gehabt. Hat sicher nicht den Schlechtesten getroffen.
Note: 7,5/10
[Frank Jaeger]
Guter Gesang, gute Riffs, gutes Metal-Album: So schlicht und einfach könnte man "Order Of Chaos" zusammenfassen. Da das aber niemandem hilft, will ich doch noch ein paar mehr Worte verlieren. OBSESSION wissen genau, was sie können und was sie wollen; das hört man der Platte zu jeder Zeit an. Deren US Metal mit melodischer Schlagseite dürfte Anhängern der amerikanischen sowie europäischen Power-Metal-Schule gleichermaßen gut munden. Das ist Musik, die man in jeder Rock-Kneipe auflegen kann, mit der man auf den Tanzflächen der Metal-Discos dieser Welt sicher keine Buh-Rufe ernten wird - und doch fehlt mir irgendwie das "gewisse Etwas", was mich richtig zum Ausrasten bringt. Dafür habe auch ich - ein Freund, aber bei Weitem kein Fanatiker dieses Stils - schon zu viele ähnliche Bands gehört. Wen aber die mangelnde Innovation nicht stört, der darf sich "Order Of Chaos" bedenkenlos ins Regal stellen oder die nächsten Autofahrten zur Arbeit damit kurzweilig gestalten - falsch machen kann man mit der Platte nämlich überhaupt nichts. Und somit heimsen OBSESSION auch verdientermaßen den dritten Platz im Soundcheck ein.
Note: 7,5/10
[Oliver Paßgang]
Hmm, ich finde diesen dritten Platz schon sehr überraschend. Es gab meines Erachtens einige bessere Bands ähnlicher stilistischer Färbung in diesem und auch vorhergehenden Soundchecks, die wesentlich schlechter platziert sind/waren. Sei's drum, OBSESSION spielen ihren Metal sehr professionell, vor allem Gesang und Leadgitarre sind Oberklasse. Dieser Fakt hat "Order Of Chaos" dann auch noch in den "Gut"-Bereich bei mir gehievt. Sound und Songwriting sind hingegen eher nur gehobenes Mittelmaß, viele Riffs, Akkordfolgen und Melodien habe ich so ähnlich nämlich schon ziemlich oft gehört. Der Spannungeffekt tendiert also gegen Null. Dabei gibt es einige Ansätze, die beispielsweise durch Chöre oder Orchesterparts deutlich hätten gewinnen können. Aber dann ist es ja kein "echter" US-Metal mehr. Schade. Dennoch darf man OBSESSION zu Gute halten, dass die Musik durchaus Spaß macht, schön nach vorne rockt und auf der Autobahn zum schneller fahren verleitet. Mehr will die Musik gar nicht. Also Daumen hoch.
Note: 7.0/10
[Thomas Becker]
Ein tolles, traditionelles Album ist "Order Of Chaos" definitiv geworden, die Gitarren wummen, der Sound ist klassisch, die Stimme der Ausrichtung entsprechend. Hier wird rundum klassischer US Metal fabriziert und OBSESSION kommen in unserer Redaktion anscheinend richtig gut an. Und woran liegt das? An Michael Vescera, der seine langjährige Erfahrung hier vollends ausschöpft? An den ohrwurmtauglichen Melodien, die dennoch ausreichend Härte und Durchsetzungskraft genießen? An einem Nostalgiegefühl, welches man in dieser dreiviertel Stunde wohlig genießen kann? Oder an Stücken wie 'Order Of Chaos', 'Twist Of Knife' oder 'When The Smoke Clears', die das gesamte Konzept derart abwechslungsreich und variabel erscheinen lässt? Welcher Grund auch nun der ausschlaggebende ist, im Zusammenspiel muss man sich nicht wundern, warum OBSESSION in diesem Monat eine Medaille abgreifen konnten.
Note: 8,0/10
[Marcel Rapp]
Natürlich kann auch ich nicht über dieses Album schreiben ohne gleich mit einer Lobeshymne auf Mr. Vescera (Foto links) zu beginnen. Einem größeren Publikum wurde der Mann wohl erst durch seine Arbeiten mit LOUDNESS und YNGWIE MALMSTEEN bekannt. OBSESSION aber ist sein eigentliches Baby, die Band existiert bereits seit 30 Jahren und hat 1987 mit dem zweiten Album "Methods Of Madness" einen kleinen Underground-Klassiker hingelegt. Zuletzt konnte man mit "Carnival Of Lies" zwar überzeugen, aber nicht wirklich begeistern; da war das 2003 unter dem Namen MVP erschienene Album "The Altar" schon stärker. Mit "Order Of Chaos" machen Michael & Co. nun endlich wieder genau das in Perfektion, was sie am besten können. Eingängige und gradlinige US-Metal-Nummern der alten Schule werden geboten. Die Kompositionen sind hymnisch und hardrockig angelegt; sie leben von den großartigen Gesangsmelodien und Earcandy-Hooklines, die mit einer noch viel großartigeren Stimme vorgetragen werden. Jeder einzelne Song fräst sich unwiderstehlich in die Gehörgänge und sorgt mit schlichter, klassischer Schönheit für gute Laune. Manchmal ist weniger eben mehr, vor allem wenn man einen solchen Ausnahmesänger am Mikro stehen hat. Da muss man nicht immer orchestrale Arrangements oder aufgesetzte Härte drüberkleistern. Dieses Album sollte sowohl Szene-Frischlingen gefallen, die auf melodischen, aber doch kraftvollen US-/Power-Metal abfahren, als auch Szene-Veteranen, die RIOT, PRETTY MAIDS, LOUDNESS, LETHAL und MALICE mit der Muttermilch aufgesaugt haben. Tolle Platte!
Note: 8,5/10
[Martin van der Laan]
Note: 7,5/10
[Frank Jaeger]
Guter Gesang, gute Riffs, gutes Metal-Album: So schlicht und einfach könnte man "Order Of Chaos" zusammenfassen. Da das aber niemandem hilft, will ich doch noch ein paar mehr Worte verlieren. OBSESSION wissen genau, was sie können und was sie wollen; das hört man der Platte zu jeder Zeit an. Deren US Metal mit melodischer Schlagseite dürfte Anhängern der amerikanischen sowie europäischen Power-Metal-Schule gleichermaßen gut munden. Das ist Musik, die man in jeder Rock-Kneipe auflegen kann, mit der man auf den Tanzflächen der Metal-Discos dieser Welt sicher keine Buh-Rufe ernten wird - und doch fehlt mir irgendwie das "gewisse Etwas", was mich richtig zum Ausrasten bringt. Dafür habe auch ich - ein Freund, aber bei Weitem kein Fanatiker dieses Stils - schon zu viele ähnliche Bands gehört. Wen aber die mangelnde Innovation nicht stört, der darf sich "Order Of Chaos" bedenkenlos ins Regal stellen oder die nächsten Autofahrten zur Arbeit damit kurzweilig gestalten - falsch machen kann man mit der Platte nämlich überhaupt nichts. Und somit heimsen OBSESSION auch verdientermaßen den dritten Platz im Soundcheck ein.
Note: 7,5/10
[Oliver Paßgang]
Hmm, ich finde diesen dritten Platz schon sehr überraschend. Es gab meines Erachtens einige bessere Bands ähnlicher stilistischer Färbung in diesem und auch vorhergehenden Soundchecks, die wesentlich schlechter platziert sind/waren. Sei's drum, OBSESSION spielen ihren Metal sehr professionell, vor allem Gesang und Leadgitarre sind Oberklasse. Dieser Fakt hat "Order Of Chaos" dann auch noch in den "Gut"-Bereich bei mir gehievt. Sound und Songwriting sind hingegen eher nur gehobenes Mittelmaß, viele Riffs, Akkordfolgen und Melodien habe ich so ähnlich nämlich schon ziemlich oft gehört. Der Spannungeffekt tendiert also gegen Null. Dabei gibt es einige Ansätze, die beispielsweise durch Chöre oder Orchesterparts deutlich hätten gewinnen können. Aber dann ist es ja kein "echter" US-Metal mehr. Schade. Dennoch darf man OBSESSION zu Gute halten, dass die Musik durchaus Spaß macht, schön nach vorne rockt und auf der Autobahn zum schneller fahren verleitet. Mehr will die Musik gar nicht. Also Daumen hoch.
Note: 7.0/10
[Thomas Becker]
Ein tolles, traditionelles Album ist "Order Of Chaos" definitiv geworden, die Gitarren wummen, der Sound ist klassisch, die Stimme der Ausrichtung entsprechend. Hier wird rundum klassischer US Metal fabriziert und OBSESSION kommen in unserer Redaktion anscheinend richtig gut an. Und woran liegt das? An Michael Vescera, der seine langjährige Erfahrung hier vollends ausschöpft? An den ohrwurmtauglichen Melodien, die dennoch ausreichend Härte und Durchsetzungskraft genießen? An einem Nostalgiegefühl, welches man in dieser dreiviertel Stunde wohlig genießen kann? Oder an Stücken wie 'Order Of Chaos', 'Twist Of Knife' oder 'When The Smoke Clears', die das gesamte Konzept derart abwechslungsreich und variabel erscheinen lässt? Welcher Grund auch nun der ausschlaggebende ist, im Zusammenspiel muss man sich nicht wundern, warum OBSESSION in diesem Monat eine Medaille abgreifen konnten.
Note: 8,0/10
[Marcel Rapp]
Natürlich kann auch ich nicht über dieses Album schreiben ohne gleich mit einer Lobeshymne auf Mr. Vescera (Foto links) zu beginnen. Einem größeren Publikum wurde der Mann wohl erst durch seine Arbeiten mit LOUDNESS und YNGWIE MALMSTEEN bekannt. OBSESSION aber ist sein eigentliches Baby, die Band existiert bereits seit 30 Jahren und hat 1987 mit dem zweiten Album "Methods Of Madness" einen kleinen Underground-Klassiker hingelegt. Zuletzt konnte man mit "Carnival Of Lies" zwar überzeugen, aber nicht wirklich begeistern; da war das 2003 unter dem Namen MVP erschienene Album "The Altar" schon stärker. Mit "Order Of Chaos" machen Michael & Co. nun endlich wieder genau das in Perfektion, was sie am besten können. Eingängige und gradlinige US-Metal-Nummern der alten Schule werden geboten. Die Kompositionen sind hymnisch und hardrockig angelegt; sie leben von den großartigen Gesangsmelodien und Earcandy-Hooklines, die mit einer noch viel großartigeren Stimme vorgetragen werden. Jeder einzelne Song fräst sich unwiderstehlich in die Gehörgänge und sorgt mit schlichter, klassischer Schönheit für gute Laune. Manchmal ist weniger eben mehr, vor allem wenn man einen solchen Ausnahmesänger am Mikro stehen hat. Da muss man nicht immer orchestrale Arrangements oder aufgesetzte Härte drüberkleistern. Dieses Album sollte sowohl Szene-Frischlingen gefallen, die auf melodischen, aber doch kraftvollen US-/Power-Metal abfahren, als auch Szene-Veteranen, die RIOT, PRETTY MAIDS, LOUDNESS, LETHAL und MALICE mit der Muttermilch aufgesaugt haben. Tolle Platte!
Note: 8,5/10
[Martin van der Laan]
Goldkehlchen Michael Vescera hat mit seinen Mitmusikern eine neue OBSESSION-Platte geschmiedet, die reichhaltig mit Ohrwürmern versehen wurde. Michael Vescera demonstriert erneut seine überragende Klasse am Mikro und singt auf höchstem Niveau – charismatisch und aussdrucksstark wie seit Jahr und Tag. Obgleich sich die Band vom US Metal der Achtziger etwas entfernt hat, agieren OBSESSION kaum weniger packend als in alten Tagen. A.D. 2012 steht die Band für packendenden, kraftvollen Metal mit neoklassizistischem Anstrich, der kitschfrei und zeitlos schön aus den Lautsprechern fegt und mit Michael Vescera eine gesangliche Koryphäe aufweist. Gleichgültig, ob der Frontmann den tollen Midtempo-Ohrwurm 'Wages Of Sin’, den schmissigen Uptempo-Track 'Twist Of The Knife' (top!) oder den furztrockenen Stampfer 'License To Kill' auf den Hörer loslässt: Das Hörerlebnis spricht für sich! Die blitzsaubere, kraftvolle Produktion, die im Übrigen deutlich stärker aus den Boxen pustet, als die des Vorgängers "Carnival Of Lies", trägt ihren Teil dazu bei, dass "Wages Of Sin" sich musikalisch prächtig entfalten kann. Fans des gepflegten melodischen, aber kitschfreien Metal müssen hier zugreifen und ihre Haarwerk in Bewegung bringen!
Note: 8,5/10
[Martin Loga]
Note: 8,5/10
[Martin Loga]
- Redakteur:
- Thomas Becker