INSENSE: Interview mit Martin Brygge

10.05.2007 | 20:35

Ausgerechnet aus Norwegen kommt mit INSENSE eine moderne Metalhoffnung, die mit ihrem dritten Album "The Silent Epidemic" nun auch hierzulande punkten möchte. Gitarrist Martin Brygge stellt im Interview Band und Album etwas näher vor.

Kilian:
Hi Martin! Jetzt, da das neue Album fertig ist, wie zufrieden bist du mit dem Resultat? Was macht es besser oder stärker als den Vorgänger?

Martin:
Hi auch! Das ist bis jetzt unser bestes Album. Ich höre es mir wirklich gerne an. Normalerweise höre ich nur, was man hätte besser machen können und was für Fehler es bei meinen Aufnahmen gab. Dieses Mal hatten wir genug Zeit im Studio und das kann man wirklich hören. Außerdem hatten wir Danne Bergstrand, der einen wundervollen Mix hinbekommen hat. Also, um deine Frage zu beantworten: Ich bin sehr zufrieden!

Kilian:
Da einige von unseren Lesern euch noch nicht kennen dürften, könntest du kurz erklären, worum es bei INSENSE geht und wie ihr zusammengefunden habt?

Martin:
INSENSE begann als ein Nebenprojekt im Jahr 1999. 2002 brachten wir unsere erste CD heraus und hatten die ersten Auftritte. Zu Beginn hatten wir ganz schön brutale Liveshows und wir zerbrachen unsere Gitarren so oft, dass wir beim lokalen Reparaturservice Rabatt bekamen: Jede siebte Reparatur umsonst!
Unsere Einflüsse sind FEAR FACTORY, MESHUGGAH, MACHINE HEAD und natürlich ein paar Blast Beats.

Kilian:
Euer Sound ist sehr modern, was man sonst nicht so oft aus Norwegen hört. Wie würdest du die Musikszene in eurer Heimat beschreiben und wo bekommt ihr eure Inspirationen her?

Martin:
Die Musikszene in Norwegen ist super. Es gibt gute Bands in jedem Metalgenre. Heute spielen mehr Bands 'moderne' Musik wie wir und ich begrüße das. Es macht keinen Sinn, den selben Stiefel immer und immer wieder zu spielen. Wir sind inspiriert von vielen Bands. Ola und Tommy sind große Fans des 90er Death Metal, Tommy und ich stehen auf Grindcore. Ich bin aber auch ein Fan von Indierock und der norwegischen Rockszene. Truls steht auf Prog und Heavy Metal. Die Mischung macht dann INSENSE aus, schätze ich.

Kilian:
Lass uns über die Texte sprechen. Wer oder was ist denn "The Silent Epidemic"?

Martin:
Ich habe keine Ahnung! Tommy schreibt die ganzen Texte. Ich weiß, dass seine Texte diesmal persönlicher sind. Es geht darum, was in seinem Leben passiert und in dem seiner Freunde. Die meisten Menschen werden etwas damit anfangen können. Tut mir leid, aber das ist schon die beste Antwort, die ich dir darauf geben kann.

Kilian:
Das Artwork kommt sehr symbolisch daher. Kannst du mir etwas über die Idee dahinter sagen?

Martin:
Ich muss die Lorbeeren an Eda Lyngra und Remi Julibø weiterreichen, die das komplette Design des Albums gemacht haben. Wir wussten, sie sind gut, also haben wir ihnen freie Hand gelassen, so lang es nur dunkel und wild war.

Kilian:
Eure Songs sind sehr abwechslungsreich. Ich frage mich, wie läuft das Songwriting bei euch ab? Gibt es einen, der alle Songs schreibt oder habt ihr alle Anteil am Entstehungsprozess?

Martin:
Ja, wir alle haben unseren Anteil am neuen Album. Wir komponieren alles zusammen im Proberaum. Meistens hat einer eine Idee und dann experimentieren wir damit. Einige Songs können so jahrelang brauchen, bis sie fertig sind, wie etwa 'The Erosion Of Oslo', der einige Riffs von 1999 hat. Andere wie '175.000' wurden in einem Durchgang fertig, da Tommy sie schon so gut wie fertig hatte und unsere Parts mit ausgearbeitet hat. Wir haben viele Riffs und Parts, die darauf warten, eingesetzt zu werden, aber wir werden es erst tun, wenn sie wirklich zu einem Song passen. Eine Masse an tollen Riffs macht kein gutes Album, aber nach zwei Jahren unterwegs nehmen wir sie vielleicht wieder auf und basteln einen Song daraus. Wir versuchen, das typische Strophe-Refrain-Schema zu umgehen und unsere Songs etwas aufregender zu gestalten. Wir sind sehr stolz auf unser Songwriting.

Kilian:
Habt ihr Pläne, mit dem neuen Album auf Tour zu gehen? Und mit wem wärt ihr gerne unterwegs?

Martin:
Wir gehen im Herbst auf Tour in Norwegen und treten bei einigen Festivals hier auf. Für Europa hoffen wir auf wenigstens eine Tour. Wir würden gerne mehr Touren machen, aber es ist leider eine Frage des Geldes. Wir werden sehen, was sich machen lässt.
Bands mit denen wir touren würden... die Liste würde wohl viel zu lang werden! Ich bin ein großer Fan der heutigen Szene, deshalb könnte ich mir wirklich sehr viele Bands vorstellen. Wie wärs mit METALLICA? Das wäre wirklich super!

Kilian:
Ok, das wars. Vielen Dank für das Interview und viel Spaß auf der Bühne!

Martin:
Danke auch!

Redakteur:
Kilian Fried

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