KATAKLYSM: Track-by-Track des neuen Albums "Goliath"

21.07.2023 | 16:12

Eine Band, die ich wohl zu Unrecht lange aus dem Blick verloren hatte.

Ich habe sie verpasst - die meisten Alben der letzten Jahre von KATAKLYSM. Dabei war die Band in meiner frühen Metal-Zeit (so frühe bis mittlere Nullerjahre) durchaus prägend für mich, mit ihrem stampfigen, aber auch schnellen Death Metal. Umso erstaunter war ich, als ich mich jetzt mit dem 15. Studioalbum auseinandergesetzt habe, dass es mich ähnlich mitreißen konnte wie einst "Serenity In Fire".

Hier möchte ich euch die Songs des neuen Albums alle einzeln vorstellen:

1. Dark Wings Of Deception

Der Opener überzeugt nicht nur mit stampfigem Grundklang (das Schlagzeug wirkt phasenweise leicht eindimensional, ohne anstrengend zu sein), sondern auch mit einer schöner Harmonieführung im Sechs-Saiter-Bereich. Für mich auf jeden Fall gerade auch durch den Mix aus Tempo und Breaks ein starker Einstieg, der auch Metalcore-Hörer gewinnen könnte.

2. Goliath

Der Titelsong erinnert vom Einstieg stark an Schweden wie UNLEASHED oder ältere AMON AMARTH, was natürlich kein Makel ist. Insgesamt ist er für mich von der Melodieführung aber nicht ganz so zwingend wie der Opener. Der blastende Part kurz vor der Zwei-Minuten-Marke, der mich ein wenig an AUGUST BURNS RED erinnert, ist aber schon echt fett.

3. Die As A King

Der dritte Track wurde als Single ausgekoppelt. Man sieht also, dass die Plattenfirma großes Vertrauen in diese Nummer setzt. Hier gibt es gerade zum Einstieg das Hyperblast-Getrommel, das man so sehr mit der Band verbindet. Der Refrain ist dagegen durchaus einprägsam. Eine nachvollziehbare Werbe-Hymne.

4. Bringer Of Vengeance

Diesen Song promotete Nuclear Blast als ersten. Der Einstieg ist dabei eher unscheinbar. Ich denke ein bisschen an die späteren Tage von LIVING SACRIFICE zurück, die aber kaum ein KATAKLYSM-Fan kennen dürfte (völlig zu Unrecht). Also, Todesmetall wird mit dezenten Core-Elementen gemischt, ohne je eine Emo- oder Hardcore-Attitüde einzublenden. Der Gesang im Refrain ist für mich etwas zu dumpf, aber die Nummer macht live sicher Spaß.

5. Combustion

Der nächste Titel stampft gewohnt los, der mir in seiner Aggressivität vor allem direkt vor dem Chorus sehr gut gefällt. Der Gesang variiert in eine etwas ungewohnte, nahezu gesprochene Fassung hinein. Interessante Geschichte, die das Album abwechslungsreicher gestaltet.

6. From The Land Of The Living To The Land Of The Dead

Die Benennung dieses Songs sorgt auf jeden Fall dafür, dass mein Artikel länger wird... da es sich um keine philosophisch komplexe Überschrift handelt, werden Fans aber trotzdem laut nach der Nummer rufen können. Atmosphärisch ist das Ding klasse, hier wird gerumpelt, wobei das bei KATAKLYSM natürlich nie zu einem gruftigen Soundbild führt. Der stampfige Klang im Chorus wird Underground-Puristen verstören. Ich finde es hier aber gelungen.

7. The Redeemer

Eine ungewohnt langsam startende Hymne auf dieser Scheibe ist der Erlöser. Doch keine Sorge, im Refrain wird auch hier ordentlich geholzt. Ein kraftvoller Track, der die Ruhe zu Beginn nur vorgaukelt und eine überraschend morbide Atmosphäre aufbaut, was an den Gitarrenharmonien liegt, die durchaus schwarzmetallisch inspiriert sind.

8. Heroes To Villains

Mit deutlicher mehr Effet geht es von den Helden zu den Feinden. Insgesamt rauscht diese Nummer aber auch ein klein wenig durch, da bleibt wenig haften.

9. Gravestones & Coffins

Wenig haften - das ist quasi das Gegenteil dieses vorletzten Titels, der aus meiner Perspektive dauerhaft ins Live-Repertoire gehört und das Zeug zum Alltime-Hit hat. Denn die Harmonien im Gitarrenbereich, die brutale Atmosphäre und das brillante Riffing sind wirklich einprägsam und verfolgen dich wirklich. Ganz stark, der beste Song eines guten Albums!

10. The Sacrifice For Truth

Der Abschluss ist gar nicht so weit von der 6-Minuten-Marke entfernt - für KATAKLYSM-Verhältnisse ein Longtrack. Ein fetter Abschluss, der mich aber nicht ganz so stark abholt wie manche andere Songs.

 

Ihr merkt also: ein insgesamt durchaus abwechslungsreiches, kraftvolles Album mit vielen starken Momenten. Bei mir wird wohl erstmals seit über zehn Jahren ein KATAKLYSM-Album ins Regal wandern, und vielleicht muss ich mich doch wieder intensiver mit dem Backprogramm befassen. Abgesehen vom etwas blassen 'Heroes To Villains' handelt es sich um ein durchweg starkes Album. Danke dafür!

 

Redakteur:
Jonathan Walzer

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