Lemmy Kilmister - eine Rock-Institution ist von uns gegangen.
31.12.2015 | 21:11Am 28. Dezember 2015 verstarb der Brite, der durch seine Band MOTÖRHEAD berühmt geworden war. Kurzfristig haben sich ein paar Kollegen der Redaktion zusammengefunden, um ein paar Worte zu finden in einer Situation, in der wir alle um Worte ringen. Daher lest hier ein paar kurze und spontane Zeilen, die Lemmy noch einmal kurz vor dem Jahreswechsel ehren sollen.
Anfang der Neunziger, als ich noch das Stadtmagazin SUBWAY in Braunschweig gemacht habe, kam MOTÖRHEAD mal wieder auf Tour und wir nahmen die Band auf unser Titelbild. Dazu gehörte dann natürlich auch ein Interview, das in Hannover stattfand. Natürlich waren wir nicht wichtig genug, mit Lemmy einen Termin zu bekommen, aber ich fand Würzel auch nicht schlecht. Gegen Ende des Interviews öffnete sich die Tür und Lemmy stapfte herein. In weißen Stiefeln, sonst ganz in schwarz, ging er achtlos an uns vorbei und begann, in einer Ecke zu wühlen. Während Würzel dem Ganzen keine Beachtung schenkte und einfach weiterredete, war ich natürlich abgelenkt. Nur wenige Sekunden später hatte Lemmy gefunden, was er gesucht hatte, eine angebrochene Flasche Jack Daniel's. Nahm sie, blickte uns an beim Rausgehen kurz an, murmelte "go on" und verschwand. Würzel redete weiter, aber für mich war es ein besonderes Erlebnis. Vielleicht nichts Besonderes, aber für mich schon. Und es charakterisiert Lemmy großartig: Rücksichtsvoll, aber sicher, ein Star, ohne dass er dieses heraushängen lassen musste. Dieses Original wird die Musikwelt vermissen und ich werde diese kleine Erinnerung in Ehren halten.
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: Back At The Funny Farm
 "We are Motörhead and you are not" – ich erinnere mich noch daran, wie  diese Variation der allseits bekannten und oft zitierten Ansage ein  Konzert eröffnete. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich Motörhead  Live gesehen habe, aber es dürften über die Jahre einige Shows  zusammengekommen sein. Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass ich jedes  Mal eine gute Zeit hatte, oft zu viel getrunken habe und mir jedes Mal  hinterher die Ohren schmerzten. He was Lemmy and he played Rock’n’roll.
"We are Motörhead and you are not" – ich erinnere mich noch daran, wie  diese Variation der allseits bekannten und oft zitierten Ansage ein  Konzert eröffnete. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich Motörhead  Live gesehen habe, aber es dürften über die Jahre einige Shows  zusammengekommen sein. Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass ich jedes  Mal eine gute Zeit hatte, oft zu viel getrunken habe und mir jedes Mal  hinterher die Ohren schmerzten. He was Lemmy and he played Rock’n’roll. 
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Brotherhood of Man'
Lemmy und Motörhead haben mir Zeit meines musikalischen Lebens sehr viel  bedeutet, vor allem verbindet mich mit der Band auch, dass sie im Jahr  meiner Geburt, 1975, gegründet wurde, und dass sie mich gut ein  Vierteljahrhundert auch permanent durch mein Leben begleitet hat. Mein  erstes Metalshirt war ein Motörhead-Shirt; meine erste Live-Erfahrung  mit Motörhead war 1996 zu "Overnight Sensation"-Zeiten, live mit Dio in  Augsburg. Ich liebe alle Scheiben der Band, ich liebe auch Lemmys Arbeit  mit Hawkwind; ja, Lemmy und Motörhead waren immer da, und - das ist  auch an einem solch traurigen Tag das Schöne: Sie werden auch immer da  sein, denn die Musik und die Erinnerungen nimmt uns keiner. Das bleibt  ein Teil von uns!
An Lemmy geht an dieser Stelle einfach nur von Herzen: Danke für alles, ich werd' dich nicht vergessen!
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: '1916'
Nun ist es also doch passiert, mit Lemmy Kilmister ist eine weitere  Ikone der Rockmusik von uns gegangen und in der Rückschau muss ich  feststellen, dass ich die Musik von MOTÖRHEAD garnicht so sehr vermissen  werde. Natürlich haben die Briten einige unsterbliche Klassiker in  ihrem Backkatalog, viel mehr ist aus dem Schaffen der Band bei mir aber  nicht hängen geblieben, obwohl ich einen großen Teil der Scheiben mein  Eigen nenne. 
Was ich aber vermissen werde, das ist die  Persönlichkeit von Lemmy, der innerhalb der Szene ein absolutes Unikat  war. Er sagte immer, was er gerade dachte, egal ob er damit seine  eigenen Fans, die großen Weltreligionen oder auch seine  Plattenfirma  verärgerte. Lemmy war bis zu seinem Tod immer absolut authentisch und  dafür habe ich ihn immer bewundert. Gerade in der heutigen Szene, in der  sich junge Bands bei Plattenfirmen und Fans anbiedern müssen, damit  ihre Musik überhaupt Gehör findet, wird genau dieser Geist und ein Typ  wie Lemmy fehlen. Am Ende kann man sich vielleicht mit dem Gedanken  trösten, dass er so abgetreten ist wie er es immer wollte: Bis zuletzt  stand er mit MOTÖRHEAD auf der Bühne und tat das, was er liebte.  Vielleicht hätte es auch keinen anderen Weg für ihn gegeben, denn Lemmy  als Musik-Renter auf der Couch? Das hätte ich mir beim besten Willen  nicht vorstellen können und das hätte dem Godfather of Rock 'n' Roll auch  selbst nicht gefallen.
Plattenfirma  verärgerte. Lemmy war bis zu seinem Tod immer absolut authentisch und  dafür habe ich ihn immer bewundert. Gerade in der heutigen Szene, in der  sich junge Bands bei Plattenfirmen und Fans anbiedern müssen, damit  ihre Musik überhaupt Gehör findet, wird genau dieser Geist und ein Typ  wie Lemmy fehlen. Am Ende kann man sich vielleicht mit dem Gedanken  trösten, dass er so abgetreten ist wie er es immer wollte: Bis zuletzt  stand er mit MOTÖRHEAD auf der Bühne und tat das, was er liebte.  Vielleicht hätte es auch keinen anderen Weg für ihn gegeben, denn Lemmy  als Musik-Renter auf der Couch? Das hätte ich mir beim besten Willen  nicht vorstellen können und das hätte dem Godfather of Rock 'n' Roll auch  selbst nicht gefallen.
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Life's A Bitch'
Mein erstes MOTÖRHEAD-Konzert war gleichzeitig auch eines meiner ersten  Konzerte überhaupt und was mir davon vor allem in Erinnerung geblieben  ist, sagt viel über Lemmy aus, auch wenn er nur indirekt eine Rolle  spielt. Vorband des Abends war ANTHRAX und während der Auftritt gut war,  war einer merklich lädiert, nämlich Sänger John Bush. Des Rätsels  Lösung lieferte Bush schließlich selbst: Am Tag zuvor hatte er den Day  Off mit Lemmy beim Feiern in Frankfurt verbracht, was ihn noch am  Folgeabend merklich beeinträchtigte. Kurz darauf war dann MOTÖRHEAD an  der Reihe und Lemmy war von den Eskapaden des Vortags nichts anzumerken.  Einen Vollprofi wie Bush zuerst zu einer Sauftour zu überreden und ihn  anschließend so kaputt zurückzulassen ist eine ziemliche Leistung,  danach aber selbst eien solch mächtigen Auftritt abzuliefern, dass  konnte wohl nur einer und genau so wird mir Lemmy wohl immer in  Erinnerung bleiben.
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Going To Brazil'
 Was für eine Art Kerl Lemmy war, zeigt auch diese kleine Anekdote nach  einem Konzert in Leipzig, als die 20-köpfige Crew großmäulig meinte,  kostenlos in die Moritzbastei einfallen zu dürfen (da man ja zu solch  einer populären Band gehöre), um dort ihre Aftershowparty zu feiern.  Daraus wurde nichts, die Pseudorockstars aus der Crew mussten  unverrichteter Dinge weiterziehen, um woanders auf dicke Hose zu machen.  Später tauchte auch Lemmy selbst auf, bezahlte brav seinen Eintritt und  seine Biere, und mischte sich einfach unter's Volk. Er blieb mit seiner  Coolness und Bodenständigkeit eben immer so etwas wie der "Typ von  nebenan". Tatsächlich überrascht es sogar ein wenig, dass Lemmy wirklich  noch seinen 70. Geburtstag erlebte, schließlich sang er nicht nur  "that's the way I like it baby, I don't wanna live forever", sondern  (ver-)lebte sein Rock'n'Roll-Dasein auch genau so. Und doch gilt, dass  Lemmy als auch MOTÖRHEAD immer irgendwie da sein werden (gefühlt waren  sie es ja auch schon immer), auch wenn die Band natürlich nun ebenfalls  Geschichte ist. Will be missed, but never forgotten.
Was für eine Art Kerl Lemmy war, zeigt auch diese kleine Anekdote nach  einem Konzert in Leipzig, als die 20-köpfige Crew großmäulig meinte,  kostenlos in die Moritzbastei einfallen zu dürfen (da man ja zu solch  einer populären Band gehöre), um dort ihre Aftershowparty zu feiern.  Daraus wurde nichts, die Pseudorockstars aus der Crew mussten  unverrichteter Dinge weiterziehen, um woanders auf dicke Hose zu machen.  Später tauchte auch Lemmy selbst auf, bezahlte brav seinen Eintritt und  seine Biere, und mischte sich einfach unter's Volk. Er blieb mit seiner  Coolness und Bodenständigkeit eben immer so etwas wie der "Typ von  nebenan". Tatsächlich überrascht es sogar ein wenig, dass Lemmy wirklich  noch seinen 70. Geburtstag erlebte, schließlich sang er nicht nur  "that's the way I like it baby, I don't wanna live forever", sondern  (ver-)lebte sein Rock'n'Roll-Dasein auch genau so. Und doch gilt, dass  Lemmy als auch MOTÖRHEAD immer irgendwie da sein werden (gefühlt waren  sie es ja auch schon immer), auch wenn die Band natürlich nun ebenfalls  Geschichte ist. Will be missed, but never forgotten.
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Killed By Death'
"Die Platte ham wir ja noch nie gehört" spricht mein Vater, als ich am  Abend des 28.12 zum Familien-Tischkickern nach langer, langer Zeit mal  wieder "1916", meine einzige MOTÖRHEAD-Scheibe auflege. "Der hat aber  eine komische Stimme" sagt die kleine Nichte und fängt bei 'The One To  Sing The Blues' dennoch vergnügt an zu hüpfen. Und auch der Rest der  Familie kennt und mag Lemmy, auch wenn seine Musik "ja nie im Radio  läuft". Das alles spiegelt auf gewisse Weise auch meine eigene  Erfahrung mit MOTÖRHEAD wider. Die Musik stand bei mir selten im Fokus,  doch wenn sie da war, war sie immer gut. Und wie selbstverständlich habe  auch ich ohne groß nachzudenken immer mein Kreuzchen für Lemmy gemacht,  wenn es in Polls um  die "Persönlichkeit des Jahres" ging, egal, ob er  im betreffenden Jahr etwas gesagt oder gesungen hat. Warum? Weil es so  cool aussieht? Wegen der Warze? Vielleicht ja, aber da ist noch mehr um  diesen Lemmy. Er mag nun wahrlich kein Vorbild in Sachen gesunde  Ernährung gewesen sein, aber in Sachen gesundes Leben dürften sich gerne  mal so einige etwas bei ihm abschauen. Franks kleine Anekdote  verdeutlicht anschaulich, wie Lemmy vermutlich sein ganzes Leben lang  war: selbstbewusst und unangepasst sein Leben so lebend, dass er  glücklich ist, dabei aber immer respektvoll gegenüber denen, die dies  auf andere Art erreichen wollten. Es wäre sicherlich für Rockfans - und  nicht nur für diese - ein Traum ein solches Leben nachzuleben. Er zeigte  auf, wie das geht. Und dafür wird der knarzige Kauz geliebt.
die "Persönlichkeit des Jahres" ging, egal, ob er  im betreffenden Jahr etwas gesagt oder gesungen hat. Warum? Weil es so  cool aussieht? Wegen der Warze? Vielleicht ja, aber da ist noch mehr um  diesen Lemmy. Er mag nun wahrlich kein Vorbild in Sachen gesunde  Ernährung gewesen sein, aber in Sachen gesundes Leben dürften sich gerne  mal so einige etwas bei ihm abschauen. Franks kleine Anekdote  verdeutlicht anschaulich, wie Lemmy vermutlich sein ganzes Leben lang  war: selbstbewusst und unangepasst sein Leben so lebend, dass er  glücklich ist, dabei aber immer respektvoll gegenüber denen, die dies  auf andere Art erreichen wollten. Es wäre sicherlich für Rockfans - und  nicht nur für diese - ein Traum ein solches Leben nachzuleben. Er zeigte  auf, wie das geht. Und dafür wird der knarzige Kauz geliebt.
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Love Me Forever'
Lemmy ist von uns gegangen. Es hat sich schon lange angedeutet, trotzdem  schmerzt es. Er war ein Original – einzigartig. Aber er ist wie ein  echter Rock 'N' Roller abgetreten: Vor zwei Wochen noch auf der Bühne in  Berlin, dann noch seinen 70igsten Geburtstag mitgenommen und nun weg.  Er hat sich nie geschont. Wer mit Diabetes jeden Tag noch Jacky-Cola  trinkt, ständig auf Touren ist und sich auch in diesem Alter nicht  schont, der lacht dem Reaper ins Gesicht. Aber auch das macht ein  Original aus: Lemmy war kein Showman der irgend eine Rolle gespielt hat.  Er hat den Rock 'n' Roll gelebt – bis zum letzten Atemzug. Und das ist  was wert. Das sollte uns alle trösten, wenn wir nun im Gedenken unsere  MOTÖRHEAD-Sammlung im Plattenspieler rotieren lassen. Und auch wenn wir  nun erstmal traurig sind: Ian "Lemmy" Kilmister reiht sich in die Reihen  der unsterblichen Legenden ein und wird uns erhalten bleiben.
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Life's A Bitch'
Es war das gleiche Gefühl, das ich damals bei Jeff Hanneman hatte, nur  etwas schlimmer. Du wachst früh morgens auf, setzt Wasser auf, gehst  aufs Klo, während  du deine Mails checkst. Und plötzlich landest du über  diesen unglaubwürdigen Artikel, dass der Sensenmann eingetroffen wäre.  Doch dann häufen sich die Artikel und du hörst dich selbst "nein, nein,  das ist sicherlich nicht wahr" murmeln. Doch nach und nach realisiert  sich das Bild von einem nun nicht mehr unter uns weilenden Idol. Den  kompletten Tag über bist du nicht ganz bei der Sache, weil du immer  wieder die selben Fragen stellst: Ist das wirklich wahr? Wie wird es  weitergehen? Was passiert nun? Ich meine, ihr kennt diese Fragen. Wie es  mit SLAYER weiterging, wissen wir. Doch MOTÖRHEAD, ihr wisst schon,  diese "MOTÖRHEAD sind MOTÖRHEAD sind MOTÖRHEAD"-Band, waren nun  MOTÖRHEAD (waren MOTÖRHEAD). Und das will auch Stunden nach Bekanntgabe  des Todes von Lemmy Kilmister noch nicht so richtig in meinen Kopf. Über  den Einfluss des Rock'n' Roll-Jesus brauche ich euch nicht zu berichten.  Unvorstellbar, welche Bands es ohne diesen Mann aus England nicht  gegeben hätte. Und er soll nicht mehr sein? Ist das euer Ernst? Nun,  Lemmy war nicht der Jüngste. Niemand lebte den Rock'n'Roll-Lifestyle, so  wie er, von daher war es abzusehen, dass dieser Tag irgendwann kommen  würde. Doch jetzt? Vier Tage nach seinem 70. Geburtstag? Wenige Wochen  nach dem bockstarken "Bad Magic"? Er war nicht nur eine Ikone der  modernen Musik, eine arschcoole Socke vor dem Herrn, der Frontmann der  größten Rock 'n' Roll-Band der Welt. Er war auch ein wunderbarer Mensch,  dessen bin ich mir sicher. Auch wenn ich ihn niemals treffen durfte, so  schwebt mir immer eine Szene vor dem geistigen Auge, wenn ich an den  Namen "Lemmy" denke: In seiner gleichnamigen Doku sitzt er in einem  kleinen Appartement, umringt von Antiquitäten, und bekommt vom  Interviewer die Frage gestellt, was das Wertvollste in diesem Raum sei.  Er überlegt nicht lange, die Kamera schwenkt nach links und er sagt  "Mein Sohn"! Eine Szene, die so plötzlich von Herzen kommt, sodass sie  mich selbst beim Schauen sehr überrascht hat. Wie immer können Worte  einen Menschen in all seinen Facetten nicht beschreiben und über seine  Einflüsse, sein Leben und seine Persönlichkeit sollen auch die anderen  noch ein Wörtchen verlieren. Für mich jedenfalls stellt sich die  komische, da noch nie eingetroffene Frage: Ein musikalisches Leben ohne  MOTÖRHEAD, ohne Lemmy, ohne den Godfather of fuckin' Rock 'n' Roll. He  was MOTÖRHEAD and he played Rock 'n' Roll. Prost!
du deine Mails checkst. Und plötzlich landest du über  diesen unglaubwürdigen Artikel, dass der Sensenmann eingetroffen wäre.  Doch dann häufen sich die Artikel und du hörst dich selbst "nein, nein,  das ist sicherlich nicht wahr" murmeln. Doch nach und nach realisiert  sich das Bild von einem nun nicht mehr unter uns weilenden Idol. Den  kompletten Tag über bist du nicht ganz bei der Sache, weil du immer  wieder die selben Fragen stellst: Ist das wirklich wahr? Wie wird es  weitergehen? Was passiert nun? Ich meine, ihr kennt diese Fragen. Wie es  mit SLAYER weiterging, wissen wir. Doch MOTÖRHEAD, ihr wisst schon,  diese "MOTÖRHEAD sind MOTÖRHEAD sind MOTÖRHEAD"-Band, waren nun  MOTÖRHEAD (waren MOTÖRHEAD). Und das will auch Stunden nach Bekanntgabe  des Todes von Lemmy Kilmister noch nicht so richtig in meinen Kopf. Über  den Einfluss des Rock'n' Roll-Jesus brauche ich euch nicht zu berichten.  Unvorstellbar, welche Bands es ohne diesen Mann aus England nicht  gegeben hätte. Und er soll nicht mehr sein? Ist das euer Ernst? Nun,  Lemmy war nicht der Jüngste. Niemand lebte den Rock'n'Roll-Lifestyle, so  wie er, von daher war es abzusehen, dass dieser Tag irgendwann kommen  würde. Doch jetzt? Vier Tage nach seinem 70. Geburtstag? Wenige Wochen  nach dem bockstarken "Bad Magic"? Er war nicht nur eine Ikone der  modernen Musik, eine arschcoole Socke vor dem Herrn, der Frontmann der  größten Rock 'n' Roll-Band der Welt. Er war auch ein wunderbarer Mensch,  dessen bin ich mir sicher. Auch wenn ich ihn niemals treffen durfte, so  schwebt mir immer eine Szene vor dem geistigen Auge, wenn ich an den  Namen "Lemmy" denke: In seiner gleichnamigen Doku sitzt er in einem  kleinen Appartement, umringt von Antiquitäten, und bekommt vom  Interviewer die Frage gestellt, was das Wertvollste in diesem Raum sei.  Er überlegt nicht lange, die Kamera schwenkt nach links und er sagt  "Mein Sohn"! Eine Szene, die so plötzlich von Herzen kommt, sodass sie  mich selbst beim Schauen sehr überrascht hat. Wie immer können Worte  einen Menschen in all seinen Facetten nicht beschreiben und über seine  Einflüsse, sein Leben und seine Persönlichkeit sollen auch die anderen  noch ein Wörtchen verlieren. Für mich jedenfalls stellt sich die  komische, da noch nie eingetroffene Frage: Ein musikalisches Leben ohne  MOTÖRHEAD, ohne Lemmy, ohne den Godfather of fuckin' Rock 'n' Roll. He  was MOTÖRHEAD and he played Rock 'n' Roll. Prost!
Persönlich bedeutendster MOTÖRHEAD-Song: 'Overkill'
- Redakteur:
- Frank Jaeger
 
	




