Listening-Session zum neuen EVOCATION-Album "Apocalyptic"

23.09.2010 | 16:50

Im Anschluss an die FACEBREAKER-Listening-Session zum kommenden Album "Infected" präsentieren EVOCATION im Bambi Galore ihren neuen Output "Apocalyptic".

Der Opener 'Sweet Obsession' geht schnell los und direkt nach vorne. Die EVOCATION-Trademarks sind sofort zu erkennen. Ein starker Beginn! 'We Are Unified Insane' hält das Tempo. Das Schlagzeug und die Gitarren prasseln förmlich aufeinander ein. 'Infamy' geht hingegen schummrig mit einem kleinen Sampler los, um dem Hörer dann voll auf die Fresse zu geben. Diese Nummer hätte auch gut auf den Vorgänger "Dead Calm Chaos" gepasst. Ein starkes, melodiöses Dreigespann zu Beginn des Albums.

'Parasites' zeigt gut auf, was sich seit dem Vorgängeralbum verändert hat: Man stelle sich einen Song von "Dead Calm Chaos" vor, ziehe das Tempo an und spickt ihn mit mehr Melodie und Technik in den Gitarrenriffs. So klingen EVOCATION anno 2010. 'Reunion In War' beginnt stattdessen eher langsam, ist sehr basslastig und schon fast balladesk. Der Track grooved aber gut nach vorne und kann mit rhythmischen Vocals, sowie abwechslungsreicher Dynamik überzeugen. 'Psychosis Of Warfare' ist ein schnelles 'Angel Of Torment' vom Vorgängeralbum – hier neigen die Schweden leider etwas zur Selbstkopie.

Mit 'Murder In Passion' wird's wieder rasant: EVOCATION ballern drauf los, also ob es keinen Morgen gäbe. Der Sänger schlüpft hier in die Rolle des Mörders und erzählt eine kleine Geschichte. Die Töne werden für EVOCATION ungewöhnlich hoch, die Musik bricht praktisch nach oben auf. 'It's All Your Fault' ist hingegen wieder langsam und schleppend. Die Riffs haben eine leicht hypnotisierende Wirkung, sind aber leider trotzdem relativ belanglos.

Das Highlight nach dem ersten Hördurchgang ist 'Curse On The Creature'. Schnelle, fiese Riffs treffen hier auf Blastbeats und zwingen den Hörer spätestens ab dem Mittelpart zum Bangen. Diese Nummer ist für einen Live-Auftritt gemacht und dürfte der Liebling vieler Fans werden. In 'Apocalyptic' gibt’s einen Ausflug ins Black-Gefilde, mit Death Metal im Gespann ins Melodic-Land. Leider geht der Gesang etwas unter und das Schlagzeug ist sehr dominant. Das Tempo wechselt immer wieder und im Gitarrensolo zeigen EVOCATION, dass sich die Saitenhexer wirklich stark verbessert haben.

Im Vergleich zu "Dead Calm Chaos" ist in den Liedern mehr Variation, die Riffs sind melodischer geworden und das Tempo wurde etwas angezogen. Leider ähneln vor allem manche Nummern ihren älteren Geschwistern zu sehr – einen großen Schritt nach vorne haben EVOCATION nicht gemacht. Jedoch fällt die Weiterentwicklung im Gitarrenspiel sehr positiv auf, hier können die Schweden wirklich brillieren. Ein Instrumental lässt "Apocalyptic" allerdings vermissen.

Am späten Abend gaben EVOCATION ein Konzert im Bambi Galore, zu dem natürlich auch die Fans geladen waren. Dabei testete die Band gleich aus, wie einige der neuen Songs live ankommen.

[Jakob Ehmke]

Redakteur:
Pia-Kim Schaper

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