METALIUM: Interview mit Michael Ehré
31.05.2005 | 22:25Die Norddeutschen METALIUM sind aus der deutschen Metalszene seit Jahren schon nicht mehr wegzudenken, und da kürzlich mit "Demons Of Insanity" das bereits fünfte Album erschienen ist, war es dann mal wieder an der Zeit der Band ein paar Fragen zu stellen. Das letzte Interview mit ihnen liegt ja immerhin schon drei Jahre zurück. Dieses Mal beantwortete Drummer Michael Ehré meine nicht immer angenehmen Fragen auf sehr ehrliche und sympathische Art und Weise...
Martin:
Eure neue Scheibe ist seit wenigen Wochen auf dem Markt. Wie genau entsteht bei euch eine neue Platte? Ihr seid ja vergleichsweise fleißig...
Michael:
Jeder von uns in der Band schreibt Songs. Bei mir hatten sich im Laufe des Jahres über 30 Stücke angesammelt, die ich dann den anderen in der Band vorspiele. Anschließend entscheiden wir, welcher Song tatsächlich dann auf dem Album landet.
Martin:
Ich habe in meinem Review zu "Demons Of Insanity" geschrieben, dass mir eure Platten oft ein wenig zu gleichförmig vorkommen, und mir gerade auf euren letzten Scheiben so ein wenig vereinzelte überragende Songs fehlen. Live sieht das meiner Meinung nach wieder ganz anders aus, denn da habe ich noch kein Konzert gesehen, dass nicht zumindest gut war...
Michael:
Ich denke, das ist Geschmacksache, da es viele Leute gibt, die das mit der "Gleichförmigkeit" gerade in Bezug auf unser neues Album ein wenig anders sehen. Von vielen wurde uns bestätigt, das reifste und vielseitigste Album seit Bandbestehen gemacht zu haben! Aber zum Glück gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansichten, sonst wäre es wohl auch zu langweilig...
Martin:
Richtig! Wie würdest du "Demons Of Insanity" im Verhältnis zu euren früheren Platten einordnen?
Michael:
Meiner Meinung nach haben wir im Vergleich zu "As One - Chapter Four" verstärkt wieder Melodien und auch Dynamik in unsere Songs einfließen lassen, was der CD hörbar gut tut. Mir persönlich ist im Nachhinein unser Vorgängeralbum etwas zu gleichförmig ausgefallen.
Martin:
Meine Favoriten auf der neuen Scheibe sind ganz klar 'Ride On' und 'Destiny'. Wie sieht das bei dir aus?
Michael:
Das hört sich doch schon ganz gut an, denn das sind beides Songs, die ich geschrieben habe, hahaha... Nein, jetzt im Ernst: meine Faves sind 'Endless Believer' und 'Cyber Horizon'.
Martin:
Gibt es Pläne für ein Live-Album? Oder gar eine DVD? Song-Material habt ja nun wahrlich genug...
Michael:
Material haben wir tatsächlich genügend am Start, und wir denken auch schon darüber nach, eine DVD zu veröffentlichen. Aber bisher ist das nur angedacht - wie die DVD im Endeffekt dann aussehen wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich persönlich würde gerne eine komplette Show aufzeichnen und die DVD mit zusätzlichen Features ausstatten.
Martin:
Was sind deine/eure Ziele mit METALIUM? Was ist eurer größter Traum in Sachen Musik?
Michael:
Der größte Traum wäre, von der Musik leben zu können. Das ist aber heutzutage alles andere als einfach. Was speziell METALIUM betrifft, so stehen die Zeichen ganz gut, dass wir in diesem Jahr das erste Mal in Amerika und Russland spielen können. Mal schauen, ob es klappt...
Martin:
Wie kam eigentlich der Kontakt zu Don Airey (DEEP PURPLE) zu Stande?
Michael:
Den Kontakt hat Lars [Ratz, b. - Anm. d. Verf.] aufgebaut. Er hat Don kennen gelernt, als dieser mit COMPANY OF SNAKES durch Deutschland tourte und Lars diese Tour mit seiner Agentur "Monster Productions" gebucht hat. Seit nunmehr drei Alben ist Don jetzt auf unseren Platten zu hören. Das hätte ich mir ehrlich gesagt nie träumen lassen...
Martin:
Wie steht ihr zu Online-Magazinen generell? Surfst du beispielsweise regelmäßig oder bevorzugst du Print-Magazine?
Michael:
Ehrlich gesagt surfe ich liebe, da ich denke, dass gerade die Online-Mags "näher am Volk" sind als die meisten Magazine, die sich meiner Meinung nach schon viel zu weit von der Basis entfernt haben!
Martin:
Seid ihr eigentlich selber Sammler bzw. "Freaks"? Ich stelle häufig überrascht fest, dass viele Musiker oft relativ wenig Bezug – außer zu ihren eigenen Sachen natürlich – zu Musik haben oder anders ausgedrückt, nicht übermäßig gefüllte Plattenschränke aufweisen können.
Michael:
Ich würde mich durchaus als Sammler und sogar als "Freak" bezeichnen. In meiner Sammlung befinden sich nahezu 1000 Metal-CDs und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht, da ich (vermutlich anders als viele andere Musiker-Kollegen) nach wie vor auch Metal-Fan bin und dementsprechend "heiß" auf neues Material!!!
Martin:
Was war dein größtes Erlebnis mit METALIUM? Gibt es beispielsweise einen bestimmten Gig, den du nie vergessen wirst?
Michael:
Es gab viele coole Gigs und Momente, an die ich mich gerne erinnere. Als besonders aufregend habe ich unseren Gig beim "Gods of Metal"-Festival in Italien empfunden. Obwohl wir schon recht früh auf die Bühne mussten, wurden wir begeistert empfangen und haben einen super Gig gespielt.
Martin:
Was liegt dieses Jahr live-mäßig noch an? Festivals? Eine Tour?
Michael:
Wir werden diverse Festivals spielen, so z.B. das "Bloodstock"-Festival in England. Eine Tour ist auch für September in Planung. Wie das genau aussehen wird, kann ich allerdings noch nicht sagen.
Martin:
Was sind deine musikalischen Vorbilder? Durch wen oder was bist du beim Heavy Metal gelandet?
Michael:
Eigentlich bin ich durch meinen Onkel, der nur etwas älter ist als ich, an die härtere Musik gekommen. Der hörte damals AC/DC, DEEP PURPLE und RAINBOW. Mit ihm habe ich auch in meiner ersten Band gemeinsam gespielt. Im Laufe der Zeit wurden JUDAS PRIEST zu meinen musikalischen Vorbildern.
Martin:
Michael, vielen Dank und viel Erfolg mit "Demons Of Insanity". Natürlich gebühren dir die letzten Worte...
Michael:
Ich grüße alle Metal-Verrückten in diesem Lande und überall, wo sie dies sonst noch lesen können! Vielen Dank für euren Support! Stay Metal!
- Redakteur:
- Martin Stark