NEUER HEISSER SCHEISS: Quartalsrückschau 1/24

29.04.2024 | 09:08

Vor einiger Zeit haben wir Euch mit dieser neuen Rubrik überrascht und einen Jahresrückblick 2023 abgebildet. Nun geht es flott weiter mit einer Rückschau auf das abgelaufene erste Quartal des laufenden Jahres. Viel Vergnügen!

Vor ein paar Wochen haben wir die Reihe über den NEUEN HEISSEN SCHEISS mit der Jahres-Rückschau eingeleitet und nun folgt eine kurze Übersicht über ein paar tolle Veröffentlichungen des ersten Quartals des angelaufenen Jahres. Wenn uns bei der schieren  Flut an Newcomern und tollen Scheiben irgendwer oder irgendwas durch die Lappen gegangen sein sollte, dürft ihr uns dies gern wahlweise in den Kommentaren oder bei uns im Forum kundtun. Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Das betrifft übrigens jedes Thema.

Ausgewählt haben wir dieses Mal folgende Alben, die uns in irgendeiner Weise besonders aufgefallen sind:

01. ARMAGH – "Exclamation Po!nt"
02. COLTRE – "To Watch With Hands To Touch With Eyes"
03. HANDS OF GORO – "Hands Of Goro"
04. MEGA COLOSSUS – "Showdown"
05. NOOR – "Mothers Guilty Pleasures – Part One"
06. SENTRY – "Sentry"
07. TRAVELER – "Prequel To Madness"

Bonus-Bombe: WRITHEN HILT – "Ancient Sword Cult" EP

Wie schon im ersten Artikel haben wir uns einfach ein bisschen über die Scheiben ausgetauscht und am Ende hat jeder ein Ranking abgegeben, aus welchem dann eine finale Gesamtliste entstanden ist. Wem also wahlweise das Popcorn oder das Bier zur Unterstützung beim Lesen dieses Beitrages ausgegangen ist, der kann einfach zum Ende scrollen und dort entscheiden, welche Scheiben er noch physisch nachrüsten möchte. Unsere Empfehlung: alle.

 

Genug der langen Vorrede, steigen wir beamtisch-nerdistisch korrekt alphabetisch mit ARMAGH ein. Der komische Kauz eröffnet den Reigen: "Über ARMAGH bin ich tatsächlich durch Lenzes Review gestolpert, der bereits in der Überschrift von Kauz-Musik schreibt. Und er hat recht! Ich fühle mich von der Atmosphäre her an SACRED BLADE, BROCAS HELM oder auch an ILLEGAL BODIES erinnert. Bisweilen ist man rhythmisch etwas sloppy, der Gesang ist merkwürdig unmelodisch, hat aber eine beinahe mystische Ausstrahlung. Die drei Saiteninstrumente sind fast gleich laut, was ich natürlich sehr begrüße. Aber nicht falsch verstehen: Es ist kein Lead-Bass mit wilden Eskapaden zu hören. Vielmehr dröhnt der Tieftöner elchkalbend neben den beiden Klampfen herum. Die an manchen Stellen zu lesende Stilistik "Black Metal" kann nur aus den wenigen sehr schnellen Momenten her resultieren, in denen das Quartett immer kurz davor ist, seinen eigenen roten Faden zu verlieren. Herrlich abgefackte Platte." Offenbar ist die Musik so kauzig, dass der Verfasser der obigen Zeilen nicht imstande ist, dem Leser zumindest ein paar Grunddaten mit auf den Weg zu geben. So geht das aber nicht.

Wie gut, dass Mahoni da schnell Abhilfe schafft: "Das aus Warschau stammende Quartett um Mastermind Galin Soulripper ist musikalisch schon sehr speziell unterwegs und macht es einem nicht gerade leicht, das Dargebotene zu beschreiben. Kauzig ist hier immer wieder als Schlagwort zu lesen und dem würde auch ich voll und ganz zustimmen. Tatsächlich hat mich der merkwürdig unmelodische Gesang, wie Hölg ihn so treffend beschreibt, anfangs ziemlich aus der Bahn geworfen. Gibt man dem Gesang und vor allem dem Album Zeit zu reifen, wird man mit einem hervorragenden Underground-Album belohnt. Es ist vor allem der schräg anmutende Gesang, der mich im Laufe der Zeit immer mehr in seinen Bann zieht. Das Ganze erinnert mich vom Feeling her an die Aufbruchstimmung der NWoBHM, als Bands wie SATAN oder ANGEL WITCH zum Sturm auf den Olymp ansetzten. Die bunte Mischung aus klassischem Heavy Metal der 70er und 80er Jahre mitsamt seiner herrlich authentisch klingenden Produktion geht zumindest für meine Lauscher voll auf. Tolles Album, gerne mehr davon." Und auch Jens scheint Gefallen an den Kollegen zu finden: "Vor der Veröffentlichung war bei uns im Forum ja schon die Rede davon, wie misslungen das Artwork doch sei. In der Tat glaubt man hier das Erzeugnis eines künstlerisch unbegabten Uhrmachers vor sich zu haben, der ein Mixtape seiner liebsten Dancesongs auf LSD eigenhändig mit Photoshop illustriert hat. Aber die Musik ist natürlich absolut hörenswert, und darauf kommt es ja hauptsächlich an. Die von Holg so schön beschriebene fast mystische Atmosphäre, die der Gesang verströmt, trifft es genau. Insgesamt hört man "Exclamation Po!nt" an, dass hier Musiker am Werke sind, die sich überhaupt nicht um Genregrenzen scheren, sondern ein manchmal wild klingendes Gebräu zusammenrühren, das im Ergebnis einfach faszinierend ist. Neben der NWoBHM ist hier und da auch ein wenig Punk herauszuhören. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass JETHRO TULL ein Einfluss ist. ARMAGH ist immer unberechenbar, und man weiß nie, was einen an der nächsten Ecke erwartet - es kann ein verrückter Einfall sein, Schamanengetrommel, eine keltische Sequenz oder eine wunderschöne Gesanglinie. Dass alles nach einer Proberaumaufnahme klingt, macht das Ganze noch authentischer." Die Parallel-Band-Liste wird immer länger und gleichzeitig auch immer schräger, nicht wahr? Ein gutes Zeichen?

Unser Metal-Pastor Jonathan hat andere Gedanken: "ARMAGH hat wirklich einen interessanten, durchaus eigenständigen Stil. Ich verstehe, dass da diverse Assoziationen aufkommen (Punk, JETHRO TULL oder Black Metal erspähe ich aber nicht). Ich denke beispielsweise an MANILLA ROAD und BROCAS HELM. Auch die von Mahoni erwähnte NWoBHM-Assoziation kann ich nachvollziehen. Die Gitarrenarbeit ist klasse, der Sound 'speziell', aber sicher so gewollt. Eine wirklich eigenständige Scheibe, die man durchaus mal gehört haben darf. Beim Label Dying Victims ist man es ja gewohnt, dass es auch mal etwas kauziger werden darf. Ganz weit weg von jedem Metal-Mainstream, und das ist auch gut so." Trotz leicht verschobener Wahrnehmung also auch hier eine positive Resonanz. Wie hören das die Ohren des Raben Rüdiger, der neu in unserem Team am Start ist? "Die polnische Band mit dem irisch-gälischen Namen ARMAGH serviert uns auf ihrem vierten regulären Release roh produzierten, kantigen Heavy Metal mit flotten Gitarrenleads, schroffem Gitarrentonus und allzeit massiven NWoBHM-Einflüssen, wobei mir hier vor allem ANGEL WITCH und BLITZKRIEG durch den Kopf schießen. Hier und da lässt aber auch mal eine kleine Referenz an verschrobenen US-Metal der Marke BROCAS HELM aufhorchen, was die dunkle, beschwörende Stimme von Galin Soulreaper ebenso unterstreicht wie der scheppernde, verschleppte Bass von Tom Cultcommander, der dem Ganzen auch mal ein paar doomige Vibes verpasst. Die Runde ist sich hier also offenbar ziemlich einig. Ausrufezeichen!" Sehr fein, wenn da Ausrufezeichen im Ohr bleiben. Auch bei Party-Muffel Marius? "Ich komme bei ARMAGH leider etwas verspätet zur Party, wurde von den lieben Kollegen doch schon alles gesagt. Auch ich finde das neue Album der Polen ganz hervorragend. Die rohe Produktion und dabei vor allem den Klang des sehr verspielten Schlagzeugs ist einfach erfrischend unsteril und dreckig. Sänger Soulreaper vagabundiert so froh und frei durch seine vorgelegten Gesangsmelodien, dass es eine wahre Freude ist, ihn dabei zu belauschen. Verbunden mit dem schier endlosen Einfallsreichtum ergibt sich hier ein sehr mitreißendes Album, das sicher noch viele Runden drehen wird." Da kann Lenze, der uns mit seinem euphorischen Review überhaupt erst heiß auf diese Band gemacht hat, nur noch resümierend ergänzen:" Zu der neuen Platte hatte ich in meinem Hauptreview ja schon das ein oder andere ausführliche Wort verloren. Diese Scheibe hat mich wirklich vom ersten Ton an ziemlich hart an den Eiern (im besten und positiven Sinne) gepackt. 70/80ies-beeinflusster Proto Epic Kauz Metal at its very fuckin' best! Viel besser kann man diese Art von Mucke wahrlich nicht zelebrieren. Ein Album, dem man anmerkt: Hier können im Vorfeld des Kompositionsprozesses unmöglich mp3-files unter den Musikern hin- und hergetauscht worden sein, wie es heutzutage ja (leider) immer mehr in Mode kommt. Die Jungs müssen das komplette Ding einfach von vorne bis hinten im Proberaum durchgezockt haben, so wie es sich ja eigentlich auch gehört. Sollte es anders sein, möchte ich davon bitteschön niemals erfahren. Definitiv ein kochend heißer Anwärter für meine Jahres-Top 10!" Uiuiui!

Offenbar sind sich hier alle Teilnehmer einig: Mit ARMAGH muss man sich beschäftigen, wenn man mit weit offenen Ohren durch das Dickicht der modernen alten Schule wandert. Ob das schlussendlich für eine Platzierung auf unserem Treppchen reichen wird? Man wird sehen.

Die Message der Band selbst ist dann passenderweise auch recht kryptisch: "Cities burning, minds are falling where denial is the fix, but dear Readers, don't you worry, Rats are taught to do the tricks"


Die zweite Scheibe hat den wundervollen Titel "To Watch With Hands To Touch With Eyes" und auf unserer Seite bereits ein paar warme Worte erhalten. Obendrein war das Album auch Bestandteil unseres Soundchecks, in dessen Team ein paar Kollegen wohl mit komischen Ohren am Start waren. Anders sind einige Noten unterhalb der Sieben-Punkte-Marke nicht zu erklären. Aber genau wegen solcher Missstände gibt es ja die geballte Kauz-Front, die derartige Musik noch einmal gesondert fokussiert. Den Anfang macht Jens: "Wir waren uns im Team alle schnell einig, dass "To Watch With Hands ... To Touch With Eyes" mit in unseren Quartalsüberblick rein muss, und das aus gutem Grund, verkörpert der Vierer aus London doch die Art von Metal, die wir so sehr lieben. COLTRE ist geradezu ein Paradebeispiel für die NWoTHM. Zwar ist die Musik nicht unbedingt spektakulär, was auch am eher zurückgenommenen Gesang liegt, aber die Riffs und das puckernde Bassspiel sorgen für Wohlbefinden. Die Twinleads in 'Rat Race' erinnern fast an WYTCH HAZEL, auch wenn der Gesang natürlich in eine ganz andere Richtung geht. Britische Bands mit Wurzeln in den 70ern wie WISHBONE ASH kommen einem ebenso in den Sinn wie Acts der NWoBHM. Mir gefällt auch das surrealistische Artwork, das ein wenig an René Magritte erinnert." Kunstverständnis auf allen Ebenen. Chapeau, Herr Wilkens! Gibt es auch den Segen unseres Jhonnys? "COLTRE hatte mich vor ein paar Jahren schon durchaus abholen können mit der EP. Jetzt also das erste Album, das ich auch bestellt (aber noch nicht erhalten) habe. Vor allem die Gitarrenarbeit kann schon überzeugen, sie ist oft maidenesk, hat tatsächlich auch etwas von WYTCH HAZEL, auch wenn die Qualität der beiden genannten Bands (nachvollziehbar) nicht erreicht wird. Der Gesang ist sehr eigen, damit muss man natürlich zurechtkommen - ich finde ihn cool. Vor allem auch die verschrobene Mehrstimmigkeit in manchen Titeln überzeugt mich."

Hört Mahoni ähnliche Parallelen oder findet er ein anderes Manko? "Mit ihrer 2020 erschienenen, knapp 35 Minuten langen EP "Under The Influence" hatte mich COLTRE direkt am Haken. Damals genügten eine herrlich basische Produktion, ein wunderbar eigenständig klingender Sänger und packende Gitarren, um meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu gewinnen. Die gleichen Zutaten sind auch auf dem ersten Longplayer von COLTRE enthalten, allerdings mit einem zweiten Gitarristen, was den acht Titeln sichtlich gut tut. Aber der Name Longplayer deutet auch schon auf das einzige Manko der Platte hin. Aus meiner Sicht sind einige Titel etwas zu lang und mit einer Spielzeit von über 50 Minuten wirkt das Ganze dann doch etwas zu langatmig. Die Amerikaner HAUNT sind für mich ein Paradebeispiel für die effektive Nutzung der Gesamtspielzeit. Ihre Alben sind alle zwischen 30 und 40 Minuten lang, was mir persönlich für die Art von Musik, die HAUNT und COLTRE spielen und die genremäßig in der gleichen Ecke wildern, geradezu prädestiniert erscheint. Dennoch ist "To Watch With Hands To Touch With Eyes" ein äußerst gelungenes Album mit Einflüssen von ANGEL WITCH, CAULDRON und auch TANITH. Nach dem Motto, manchmal ist weniger mehr, freue ich mich schon auf weitere Veröffentlichungen aus dem Hause COLTRE." Oha. Da muss Marius gleich einhaken. "COLTRE wird hier zwar sehr positiv aufgenommen, aber auch als 'nicht unbedingt spektakulär' und generisch bezeichnet. Das mag zwar irgendwo stimmen, ist aber völlig egal, weil die Briten einfach herzerwärmend gut sind. Klar, andere Bands lassen die Gitarre auch singen, allerdings selten so ausufernd und wundersam wie Daniel Sweed und Marco Stamigna. Und trotz der vielen Umwege rockt das Album tierisch. Dass man beim Thema Gesang mehr auf Emotion statt auf Ausbildung setzt, ist für meinen Geschmack ebenfalls ein Pluspunkt. Noch ein Wort bezüglich der Länge des Albums, die Mister Ledl hier etwas bemängelt: Ja, 52 Minuten sind auch für mich inzwischen schon eher nahe der Obergrenze. Den Vergleich mit HAUNT finde ich dann aber schon witzig. Die veröffentlichen ja viel mehr Musik, nur eben jedes Jahr auf einem neuen Album. Da finde ich es dann schon sinnvoller, dass COLTRE die Gedanken auf diesem hervorragenden Debüt auch zu Ende bringt und nicht direkt das nächste nachlegen muss." Endlich mal etwas Popcorn-Zeit hier! Super! Man kann sich ja auch in den kleinsten Nischen nicht immer einig sein. Wo steht unser Diplomatie-Rabe in dieser Thematik? "Wo die Kollegen von ARMAGH zwar britisch klingen, aber irisch heißen und polnisch sind, da kommt COLTRE wirklich aus Großbritanniens Hauptstadt London. Das Quartett verschreibt sich auf der ersten Langspielplatte - wie zuvor schon auf der 2020er EP - aber in sehr ähnlicher Weise einem durch und durch von der NWoBHM inspirierten Sound. Jener rankt sich ebenso um die Gitarren der Herren Daniel Sweed und Marco Stamigna, wie um die trocken und dadurch natürlich aggressiv klingenden Drums von Eduardo Mariotti. Und um den blubbernden und slappenden Bass des Herrn Max Schreck. Nun, es war irgendwie klar, dass Nosferatu unsterblich ist, oder? Der Metal macht es möglich. Marcos Gesang klingt dabei in den höheren Tonlagen sehr beschwörend, manchmal fast manisch. So finden sich die mutmaßlichen Haupteinflüsse einmal mehr bei Bands wie ANGEL WITCH oder auch WITCHFYNDE, sprich am okkulten Ende der NWoBHM mit deutlich folkrockigen Einflüssen auf den oftmals sehnsüchtig ausufenden Gitarrenmelodien, die man von THIN LIZZY, WISHBONE ASH und JETHRO TULL bezogen haben dürfte. Das alles ist im atmenden metallischen Underground zwar heute durchaus weit verbreitet, und ein Stück weit auch wieder eine neue Generik. Dennoch macht es nach wie vor Laune und fühlt sich stimmig an, und am besten gefällt es mir, wenn man sich zum Ende eines Songs hin völlig reduziertem, akustischem Gitarrenzupfen hingibt." Sehr cool, wie hier komplett andere Elemente hervorgehoben werden. Mit ähnlichen Assoziationen kommt Stephan um die Ecke: "Zugegeben, die persönliche Erwartungshaltung nach dem famosen EP-Geniestreich "Under The Influence" aus dem Jahre 2020 war immens gewaltig. Immerhin hab ich seinerzeit einem guten Freund daraufhin ungefragt in spontaner Euphorie eine Vinyl-Kopie zukommen lassen. Kann die Band auch auf Langspieler-Niveau die hochgelegte Messlatte bestätigen, war dann hier die große Frage. Jein! Zwar finden sich auch hier wieder großartige Nummern en masse. Die mit vorzüglichen Breaks durchsetzte Gitarrenarbeit lässt auch hier wieder keinerlei Wünsche offen und sowohl Mid- als auch Uptempo beherrschen die Jungs nach wie vor aus dem absoluten FF. ANGEL WITCH 2.0 denke ich auch hier immer noch spontan. Was den Gesang betrifft, muss ich Jens allerdings recht geben, dieser wurde aus mir unerklärlichen Gründen leider doch ein wenig zu sehr in den Hintergrund gemischt. Und nach einer guten zweistelligen Anzahl Durchläufen, die mir zweifelsohne viel Hörspaß bereitet haben, muss ich konstatieren: Granatenkaliber-Songs wie 'Plague Doctor' und 'On The Edge Of The Abyss' sucht man hier leider vergebens. Nichtsdestotrotz: Exakt so muss in meinen Lauschern geiler Heavy Metal anno 2024 klingen!" Korrekte Analyse!

Dass der Verfasser dieser Zeilen ein großer Freund von COLTRE ist, ist bereits durch das Hauptreview bekannt. Trotzdem muss er auch hier nochmal ins Senfglas fassen: "Dass ich dieses Album ganz toll finde, kann man meinem Review entnehmen. Wenn die Scheibe läuft, vergeht die Zeit wie im Flug, sodass ich den Gedanken der Langatmigkeit nicht im Geringsten nachvollziehen kann. Für mich flutschen diese mit Herzblut gespielten Songs, die manchmal wie spontane Jam-Sessions klingen, wunderbar leichtfüßig durch die Lauscher. Die von einigen Kollegen gezogenen Parallelen zur NWoBHM passen auch für mich. Das Album ist wie eine mitreißende Zeitreise, die ich gern immer und immer wieder antrete. Ich hoffe, von dieser Band noch sehr viel Musik serviert zu bekommen." Im Endeffekt also wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen im Spandex-Land.

 

Weiter im Takt geht es mit einer Band, die auch bei uns bislang völlig unter allen Radaren gelaufen ist. Wie gut, dass Trüffel-Lühring hier seine Nase tief in den Untergrund gehalten hat, denn ohne sein wundervolles Review, wäre dieser Knaller von HANDS OF GORO an uns vorbei geknallt. Das freut auch Mahoni sehr: "Wenn unser Marius in seinem Hauptreview von sich öffnenden Ohrmuscheln und nicht stillhaltender Nackenmuskulatur bei der Einfuhr der acht sich hier befindlichen Songs berichtet, ist meine Aufmerksamkeit sofort in Alarmbereitschaft. Wippende Füße und zur Pommesgabel gereckte Fäuste möchte ich seiner Beschreibung noch gerne hinzufügen. Wer hier stillhält, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Metal, Hard Rock und eine ganz kleine, wohldosierte Prise Punk sind die Zutaten, mit denen das amerikanische Trio seinen Sound zu einem schmackhaften Gebräu vermengt. Ganz grob könnte man die Melange als frühe MOTÖRHEAD der 70er Jahre meets THIN LIZZY beschreiben. Das bedeutet auf der einen Seite natürlich ein exzellentes Melodieverständnis im Gitarrenbereich, wofür sich kein Geringerer als Tom Draper (POUNDER, SPIRIT ADRIFT) auszeichnet, auf der anderen Seite ein charmant rauer Gesang von Adrian Maestas (THE LORD WEIRD SLOUGH FEG) gepaart mit jeder Menge Spielfreude. Komplettiert wird das Trio auf seinem selbstbetitelten Debütalbum von Avinash Mittur (NITE). Mein persönliches Highlight ist der Albumrausschmeißer 'Archduke Of Fear', das mich komplett in andere Sphären katapultiert. Gerne mehr von diesem vierarmigen Muskelvieh und gerne auch schnell!" Da muss man ja eigentlich automatisch zum Kopfhörer greifen, wenn man diese begeisterten Worte liest. Ein Umstand, der sich durch die Worte von Jens wohl eher noch verstärken wird: "Da bin ich Marius aber dankbar, dass er HANDS OF GORO auf den Speiseplan gesetzt hat, denn der Dreier aus San Francisco wartet mit sehr schmackhafter Kost auf! Mal eher im Hard / Classic Rock verankert ('Prince Of Shokan'), mal mit explosivem Hardcore Punk ('Demonizer') im Gepäck oder auch rasanten Metal ('Uncanny') bietend, aber immer ist das Gehörte komplett überzeugend. Die von Mahoni gezogenen Vergleiche mit THIN LIZZY und MOTÖRHEAD kann ich so unterschreiben. Etwas BROCAS HELM höre ich auch noch raus. Der Stakkato-Beat in 'You Have No Face' ist nicht weit entfernt vom Thrash. Und wer die Schweden TYRANN mag, der wird von HANDS OF GORO auch nicht enttäuscht sein. Das ganze Album steckt voller interessanter Ideen und Wendungen. Die sehr gelungene Produktion tut den Ohren ebenfalls wohl."
Aber es gibt auch andere Wahrnehmungsoptionen, wie Jhonny gleich zu Beginn zu berichten weiß: "Ist das Artwork von HANDS OF GORO großartig oder Mist? Hmm... der Sound ist auf jeden Fall recht wuchtig, deutlich fetter produziert als z.B. ARMAGH. Ich denke tatsächlich immer wieder mal beim Anhören an MEGA COLOSSUS, die hier ja auch Thema sind. Dabei ist es nicht ganz so skurril, was die HANDS OF GORO aufbieten, macht aber auf jeden Fall gute Laune. Hier gibt es für mich offensichtlich eine punkige Note. Bei 'Uncanny' gibt es mehr als nur MANOWAR-Vibes. Mega. Doch, ich verstehe, warum Marius in seiner Rezension begeistert ist. Guter Stoff."

Alles eine Frage der Perspektive, denn auch der Holg hat eine weiter auf Lager: "HANDS OF GORO, der Bandname ist für so einen Ignoranten wie mich schon mal der erste Stolperstein, denn "Mortal Kombat" war nie meine Welt. Zum Glück haben wir sorgsame Kollegen, die verscheuklappte Ohren eines Kauzes auf so einen Missstand aufmerksam machen und so danke ich auch auf diesem Wege noch einmal Herrn Lühring für das Ausbuddeln dieser Scheibe! Hätte ich doch mal gleich aufs Kleingedruckte geachtet, dann wäre mir die Besetzung sofort positiv aufgefallen. Hier musizieren nämlich Adrian Maestas (SLOUGH FEG, bs. voc.), Tom Draper (SPIRIT ADRIFT, gt.) und Avinash Mittur (NITE, dr.) zusammen. Wie die genannten Bands bereits vermuten lassen, ist die Musik von HANDS OF GORO sehr stark im Traditions-Metal verwurzelt. Ich höre wundervolle Querverweise aus der NWoBHM, aber in den schnelleren Momenten auch ausreichend viel rabiaten Einfluss von Bands wie den CRO-MAGS. Die Gitarren gurgeln herrlich und spritzen somit ungestüme Riffgewitter über die Tanzflächen, manchmal wabert ein sphärisches Sci-Fi-Tasteninstrument über allem, manchmal schwenkt man auch in Richtung Seventies-Hard-Rock ab. Hier macht es die Mischung, die ein explosives, teils chaotisches Gesamtbild ergibt, welches mich komplett mitreißen und begeistern kann. Nichts für Feingeister!" Die Vergleiche von Rüdiger deuten in eine andere Richtung, denn bei seinen Vergleichs-Dinosauriern bin ich im Feingeist-Universum. Aber urteilt selbst: "Aus San Francisco erreicht uns im März das starke Debütalbum von HANDS OF GORO. Die drei Musiker hinter dem frischen Bandnamen haben schon einige Erfahrung bei den unterschiedlichsten Truppen sammeln können, so unter anderem bei SLOUGH FEG oder ANGEL WITCH. Doch auch wenn es gewisse Parallelen gibt, so hebt sich die Band infolge ihrer Vielseitigkeit durchaus merklich davon ab. So hören wir neben mystisch-folkigen bis okkulten Metalsounds der alten Schule auch einen ordentlichen Schuss erdigen bis spacigen 1970er-Rock mit Einflüssen von ZZ Top und THIN LIZZY, oder eben auch HAWKWIND. Ziemliche Bandbreite, was? Dazu kommen dann noch speedrockige Abfahrten zwischen MOTÖRHEAD und BROCAS HELM mit wilden Ausschweifungen auf den Gitarrengriffbrettern, wie sie etwa 'Demonizer' zu einer phänomenalen Abfahrt werden lassen. Ein galoppierender Metalritt mit neoklassischen Referenzen und LIZZY-Groove gefällig? 'Uncanny' ist euer Song der Wahl! Dazu gibt es in den härteren Momenten auch einen guten Schuss Punkigkeit. Sollte es der Band nun noch gelingen, dem europäischen Markt eine CD ihres bärenstarken Albums zu gönnen, dann ist sie mein Quartalstipp Nr. 1 im traditionellen Untergrund." Spannend, nicht wahr? Herr Lenze war offenbar nicht sofort Feuer und Flamme. "Es brauchte in meinem Fall tatsächlich so einige Durchläufe, bis ich mit dem wilden Klanggebräu des US-amerikanischen Trios so richtig warm geworden bis. Konnte ich die Begeisterung der Kollegen anfänglich nur schwer nachvollziehen, so hat mich das Gorosche Fieber nun auch vollends gepackt. Das Album ist in der Tat nur schwer in eine Schublade zu packen, ist ja aber nicht weiter schlimm, so denn die Musik zu überzeugen weiß. Der latent immer vorhandene MOTÖRHEAD-Spirit wurde bereits erwähnt, außerdem schwebt über dem Ganzen auch ein bisschen altbritischer Punk-Geist der frühen 80er mit, auch an die noch rotzigen ersten beiden MAIDEN-Alben fühle ich mich hier und da erinnert. Räudiger, oftmals recht brachial dargebotener Heavy Metal mit schöner Classic-Hard-Rock-Schlagseite. Das hört man in dem Hybrid wahrlich nicht allzu oft und macht einfach nur mächtig Laune. Tolles Album!" Geht doch. Dann lassen wir den Entdecker nochmal ein paar finale Sätze schreiben: "Meine Meinung zu HANDS OF GORO habe ich schon in meiner Rezension etwas ausführlicher beleuchtet. So bleibt mir hier nur zu sagen, während das Album mal wieder meine Ohren beglückt, dass sich ein Buddeln im Untergrund immer wieder lohnt. Die Band hat mir schon viele aufregende Stunden beschert und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ja, Feingeister hören lieber woanders zu, denn die Mortal Kombat-Freunde klingen und musizieren recht derb und wild quer über die Metal-Landkarte. Ich bleibe dabei: Dieses Album sollte man 2024 gehört haben! Die Kollegen scheinen mir recht zu geben." Ja, Marius, wir geben Dir alle Recht!

We are happy to be included in your site and hope to perform in Germany soon! We are eager to bring our music to the fans and welcome any inquiries for performances, small or large! Goro likes to travel. Thank you for the positive review! (HANDS OF GORO)


Das Alphabet schickt nun MEGA COLOSSUS mit "Showdown" ins Rennen. Ist die Scheibe auch so mega, wie es der Bandname vermuten lässt? Mahoni klingt semi-begeistert: "Das amerikanische Quintett ist vielleicht die 'kommerziellste' Band unseres Quartalsrückblicks, was unter anderem mit ihrem Plattenlabel Cruz Del Sur und der vielleicht 'besten' Produktion der hier besprochenen Alben zusammenhängt. Auch auf die Gefahr hin, mit meiner Meinung hier den Partycrasher zu mimen und mir eventuell ein blaues Auge bei meinen begeisterten Kolleginnen und Kollegen einzufangen, muss ich gestehen, dass mich die Musik von MEGA COLOSSUS trotz überwältigender Lobeshymnen aus aller Welt nie wirklich tangiert hat. Daran ändert auch die aktuelle Veröffentlichung "Showdown" nicht das Geringste. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich noch nicht selbst von den wohl exzellenten Live-Qualitäten der Fünf überzeugen konnte. Obwohl die Band hier vieles richtig macht, vor allem eine großartige Gitarrenarbeit abliefert, will der Funke der Begeisterung bei mir einfach nicht so recht überspringen. Die sechs Songs plätschern einfach so an mir vorbei, ohne wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Zudem fehlt Sänger Sean Buchanan der nötige Dreck, die nötige Aggressivität, das nötige Etwas in seiner Stimme, um mich mitzureißen. Sowohl die Musik als auch der für mein Dafürhalten viel zu 'brave' Gesang wollen in meinen Hirnwindungen einfach keine Verbindung eingehen. Wie auch immer, alles ganz nett anzuhören, aber Begeisterung sieht im Hause Ledl anders aus." Schade, Marmelade. Da ist Jhonny mit wärmeren Worten am Start: "MEGA COLOSSUS ist natürlich Pflicht für diese Runde. Ich habe die Scheibe bestellt (mit COLTRE), aber noch nicht erhalten. Darf ich noch mal betonen, wie unfassbar sympathisch ich die Truppe live fand? Was ich sehr schätze an die Amis ist die wunderbare gute Laune, die ihnen ständig aus den Backen scheint, und die ich jedem Akkord anhöre. Dass die Jungs damals auch EDGUY-Patches trugen, darf nicht verwundern. Auch hier gibt es musikalische US-Substanz mit europäischer Positivität, die aber nie in Kinderlied-Melodien abstürzt. Ob es besser ist als der Vorgänger, also das "Showdown"-Scheibchen? Weiß ich noch nicht. Wer auf diese Sorte Metal steht braucht es auf jeden Fall." Das hört Rüdiger ähnlich: "Jhonny sagt viel Wahres über MEGA COLOSSUS: Klassischer US-Metal mit einem wohl dosierten, aber dennoch spürbaren Hang in Richtung der melodischen Positivität des europäischen Äquivalents und zudem einer merklichen hardrockigen Note in der Rhythmizität und im Riffing. So entsteht ein absolut stimmiger Mix aus Genregrößen wie TWISTED TOWER DIRE und VISIGOTH, aber natürlich auch dem stets spürbaren Einfluss von Vorreitern zwischen IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, RIOT und PRETTY MAIDS. Besonders überzeugend hierbei ist, dass die Jungs aus Raleigh in North Carolina ihre Vision umsetzen, ohne dabei die Kontrolle über die Mucke an einen artifiziell-intelligenten Knöpfchendreher verloren zu haben, der den Heavy Metal im Kleister versenkt. Al Jacob hat das Ding geschmeidig eingetütet, so dass hier alles Hand und Fuß hat und unmittelbar zupackend klingt. Starke Scheibe, die einen Platz in eurer Sammlung und im Player verdient hat." Da ist Jens allerdings etwas anderer Ansicht: "MEGA COLOSSUS gelang mit dem Vorgängeralbum "Riptime" das Kunststück, das Cover mit dem hässlichsten Artwork der letzten Jahrzehnte zu versehen. Auch eine Leistung! Bei "Showdown" ist die Verpackung immerhin erträglich. Was gleich auffällt, wenn man den aktuellen Langspieler auflegt, ist die sehr angenehme Produktion, welche die exzellenten Twin Leads zum Leuchten bringt. Es steht außer Zweifel, dass die Band aus Raleigh, North Carolina Spaß am Musizieren hat. Miesepetrigkeit hat hier keine Chance. Auf Albumlänge muss ich aber konstatieren, dass mir die Songs doch etwas zu gleichförmig sind und ihnen auch die nötige emotionale Tiefe fehlt. "Showdown" rauscht so ein wenig an mir vorbei. Es geht mir hier ganz ähnlich wie mit HIGH SPIRITS."

Gerade den Seitenhieb auf das Artwork kann Marius nicht unkommentiert lassen, aber er hat auch noch mehr zu berichten: "Puh, hier finden wir nicht zusammen. Ich liebe das Artwork von "Riptime" und trage das Shirt mit Stolz. Das atmet Abenteuer pur. Dagegen ist das neue recht blass. Und das Westernsetting, das ich mit einer gewissen Portion Langatmigkeit verbinde, passt auch gar nicht so wirklich zur explosiven Musik. Ja, noch ein Widerspruch zum lieben Jens. Gleichförmigkeit bemerke ich während der knappen 38 Minuten wirklich gar nicht (ganz im Gegensatz zu HIGH SPIRITS, da wären wir uns also einig). Stattdessen jagt hier eine Idee die andere und ich komme aus dem Staunen nur selten heraus. Da klingen die übrigens auch live unbedingt zu erlebenden Amis plötzlich nach JOURNEY und biegen kurze Zeit später wieder in SLOUGH FEG'sche Wildnis und an HEART OF CYGNUS erinnernden Spannungsreichtum ab. Dazu lassen die perfekten Zwillingsgitarrenattacken des Duos Millard und Fisher meine Ohren glühen und auch die Songtexte sind mal wieder sehr lesens- und mitsingwert. Für mich ist "Showdown" wohl ein Album, das zum Jahresende ein ganz ernstes Wörtchen mitzureden hat." Feine Vergleiche, die Herr Lühring da aus der Mütze zaubert. Allerdings folgen nun auch gleich wieder nörgelnde Wortkreationen aus der Hansestadt. Waldorf Lenze hat das Wort: "Obwohl ich mich bereits 2017 von den zweifelsohne fantastischen Live-Qualitäten der Band überzeugen konnte und daraufhin auch gleich das "HyperGlaive"-Album eingesackt habe, gehe ich hier mit Mahoni konform. Sowohl auf der heimischen Couch fläzend als auch über Kopfhörer hörend kann mich die Musik leider auch auf der aktuellen Scheibe nur sehr bedingt bis gar nicht vom imaginären Hocker reißen. Melodien, Songstrukturen, Dynamik, Riffing: Das klingt (bis auf erschreckend wenig gute Momente) alles so furchtbar belanglos und einfältig. Alles schon mal dagewesen, nur mindestens zwei Klassen besser. Grundsätzlich manifestiert sich das ganze kompositorische Elend allein in dem Song 'Wicked Road'. Schlimm, ganz schlimm. Was Johnny zudem als Bonus interpretiert, lege ich hingegen als Malus aus: Die Mucke atmet in der Tat zu viel gute Laune. Gute Laune allerdings eher im Sinne von Partyzelt auf einer Wacken-Aftershowparty. Und dass die Band anscheinend mal EDGUY-Patches spazieren getragen hat, müsste der Band zukünftig eigentlich lebenslanges Zugangsverbot in alle Aufnahmestudios dieser Welt bescheren. Sorry, not my cup of tea." Du solltest mal auf Kaffee umstellen, werter Kollege.

Bleibt mir also nicht viel übrig, da ich auch bereits das Hauptreview geschrieben habe: "Komisch, dass ich oller Grummel-Kauz ausgerechnet die Band, der hier solche Attribute wie 'kommerziell' und 'fröhlich' ans Revers geheftet werden, so toll finde. Vielleicht wäre meine Begeisterung auch nicht ganz so groß, hätte ich nicht das Vergnügen gehabt, die Band bereits drei Mal live erleben zu dürfen. Ohne Übertreibung kann ich für mich sagen, dass ich keinen anderen Newcomer erlebt habe, der mich aus dem Stand so begeistern konnte. Ja, es ist alles unfassbar positiv, aber eben auch etwas chaotisch und die Würfelbecher sind beim Ausknobeln der Melodien auch nicht oft benutzt worden. Die Parallele zu HIGH SPIRITS kann ich zwar verstehen, aber nicht (mehr) teilen, denn diese Band langweilt mich auf Konserve ziemlich. Für mich sind alle Nummern von MEGA COLOSSUS noch immer spannend genug, um, im Gegensatz zu einigen Songs der genannten Vergleichsband, nicht auf den Chorus reduziert werden zu können. Es gibt ausreichend viel Spielwitz innerhalb der Songs und Facettenreichtum innerhalb der Diskographie, der aufzeigt, dass man innerhalb der Band sowohl auf JOURNEY, wie auch auf BROCAS HELM steht. Natürlich auch auf EDGUY, aber an manchen Tagen höre auch ich HELLOWEEN. Ich bin auf jeden Fall jetzt schon heiß wie Frittenfett, da die Jungs im Sommer schon wieder hier spielen. Hingehen!" Doch noch etwas mehr geworden. So ist das, wenn die Euphorie aus den Fingern spritzt.

 

Bevor wir hier ekstatisch auf der Tastatur herumspritzen, schnell zum nächsten Album, welches uns Jens näher gebracht hat. Die Rede ist von NOOR mit "Mothers Guilty Pleasures – Part One". Hier ergreift Herr Walzer sofort das Wort und schreibt, was wir wohl alle zu Beginn gedacht haben: "Von NOOR habe ich noch nie gehört. Ihr auch nicht? Das Artwork ist ja fürchterlich, wirkt wie Indie / Art Rock der Neunziger Jahre. Das ist relativ harter Stoff. Die Kanadier haben dabei etwas Flair wie in den Neunzigern NEVERMORE, finde ich. Jens hat die Scheibe nominiert, aber es gibt bisher keine Einzel-Rezi davon. Da es auch kein Label gibt, bleibt das bestimmt tiefster Underground. Eigentlich unfassbar, wenn da keine Plattenfirma anbeißt. Denn was die Jungs machen, machen sie schon extrem gut. Vor allem der kraftvolle Gesang und die druckvolle, aber nie moderne Produktion munden mir sehr." Wollen wir mal hoffen, dass Jhonnys Prophezeiungen nicht alle in Erfüllung gehen. Wie sieht das Marius? "Wie auch immer Jens auf diese Band gekommen ist (eine Promo kam nicht bei mir an) - herzlichen Dank! Ich tue mich mal wieder etwas schwer damit, hier die NWoTHM-Schublade zu öffnen, ist die Musik der Kanadier doch weder traditionell noch true. Stattdessen hören wir progressiven Power Metal, der diesen Namen auch verdient. NEVERMORE oder COMMUNIC oder vielleicht sogar ANACRUSIS passen da als Anhaltspunkte ganz gut. Der von Jhonny schon erwähnte Gesang von Thomas Karam mit seinen nervenkitzelnden Schreien macht auch mir viel Spaß. Ebenfalls richtig schmackhaft sind die wirklich gelungenen Gitarrenleads und ausgefeilten Soli. Und ich finde sogar das Artwork super und verliere mich im vielsagenden Gesichtsausdruck der abgebildeten Frau, während ich auf Repeat drücke. Herrlich!" Damit wir nicht weiter in ahnungsloser Begeisterung taumeln, geben wir mal an Jens weiter: "Dann löse ich mal auf. Eigentlich war NOOR bloß eine Bandcamp-Empfehlung. Das Artwork fiel mir natürlich auch gleich auf: verstörend und faszinierend zugleich. Das war schon mal der erste Trigger. Dann war da noch der Bandname, der heimatliche Gefühle in mir auslöste, denn ein Noor ist im Norden Schleswig-Holsteins ein Binnensee. Gerade im Bereich der Schlei, wo ich aufgewachsen bin, gibt es einige Gewässer, die so benannt sind. Natürlich ist das ein 'falscher Freund', aber was soll man gegen Assoziationen tun? Als ich dann noch las, dass die Band aus Kanada kommt, musste ich reinhören und war sofort angefixt. Mir war schon klar, dass NOOR die Grenze des Erlaubten überschreitet, wenn wir uns hier im Quartalsrückblick mit der NWoTHM beschäftigen. Andererseits steckt auch jede Menge Underground im Sound. NEVERMORE wurde schon als Vergleich genannt; da kann ich mitgehen. Auch Fans von WITHERFALL, die auch mal etwas Ungeschliffeneres hören möchten, könnten "Mother's Guilty Pleasure Part I" vielleicht mögen. Und 'Hoodlum' erinnert mich sogar ein bisschen an RIOT CITY. Und die würden wir ja sicher in unsere Schublade NWoTHM stecken. Das von Marius angesprochene progressive Element ist schon recht stark ausgeprägt, und das macht die Scheibe für mich so interessant. Auch finde ich es klasse, wenn der Gesang immer mal wieder eskaliert. Und was hier im Gitarrenbereich gezaubert wird, ist großartig. Wir brauchen einen physischen Tonträger!"

Diese Ansicht teilt Stephan Lenze dann auch umgehend. Allerdings nicht, ohne auch ein paar blümerante Sätze hinzuzufügen: "Lässt der erste Blick aufs Albumcover anfänglich doch eher etwas so in Richtung melancholischem Songwriter-Art Pop erwarten, bin ich doch spätestens nach den ersten Tönen extremst positiv überrascht und überwältig ob der dargebotenen Klänge. Steht da etwa der grandiose Marc Antoni der noch grandioseren REALM hinter dem Mikroständer, lautet meine erste Frage an mich selbst. Eine wahre Freude, dem Mann beim Kreischen und Sirenieren zuzuhören. Aber auch aus rein instrumentaler Sicht ist der hier aus den Boxen schallende dynamische und abwechslungsreiche Progressive Power Metal mit gelegentlich gehöriger, aber doch dezenter Speed-Schlagseite genau mein Ding. Epische Riffs und göttliche Gitarrenleads, wie man sie Ende der 80er/Anfang der 90er in der Form noch zuhauf hören durfte, flankiert durch eine bockstarke Rhythmusfraktion aus Viersaiter und Trommelbude. Ein wahrer Ohrenschmaus, der auch mir ohne die feinen und aufmerksamen Antennen des Kollegen Wilkens wohl auf immer und ewig verwehrt geblieben wäre. Und yes, da muss dringend ein physischer Tonträger her, gar keine Frage!" Mahoni scheint hier vorgreifend auf noch ein kommendes Album unserer Liste allerdings etwas andere Ohren zu haben. "Wie schon bei den Kollegen von TRAVELER muss ich der Produktion hier die dunkelgelbe Karte zeigen. Auch hier klingt produktionstechnisch vieles unsauber und matschig und wird den acht mitreißenden Songs in keiner Weise gerecht. Mehr als drei Tracks am Stück schafft mein Ohrpaar klanglich tatsächlich nicht. Das ist unendlich schade, denn die Jungs verstehen ihr Handwerk. Das Artwork gefällt mir zudem sehr gut und der Schriftzug des Bandnamens schickte mich zunächst fälschlicherweise ins Black-Metal-Lager. Auf einzelne Titel möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, denn kompositorisch bietet die Mischung aus COMMUNIC und NEVERMORE keinerlei Schwachpunkte. Ich wünsche den Jungs, dass sich aufgrund ihrer musikalischen Klasse hoffentlich bald ein Label findet, das das Album remastert oder ihnen sogar die Möglichkeit bietet, die Platte unter professionelleren Bedingungen neu aufzunehmen." Jhonny widerspricht vorsichtig: "Ich merke echt, dass mich an der Produktion hier so gut wie gar nichts stört. Da habe ich vielleicht andere Ohren." Ja, andere Ohren können hilfreich sein.

Das weiß auch Önkel Holg, der dieses Mal den Erklärbären spielt: "Auch ich war vom Artwork abgetörnt als mir irgendwer das Album auf Facebook als heißen Scheiß anpreisen wollte. Dazu noch dieser seltsame Name, den Wikipedia so erklärt: 'Noor steht für in der arabischen und persischen Sprache sowie Urdu für das Wort Licht (auch Nur oder Nour) und ist Namensbestandteil folgender Objekte: Noor (Marschflugkörper), ein Mittelstrecken-Antischiffs-Marschflugkörper des Iran; Kraftwerk Noor, ein Solarkraftwerkskomplex in Marokko; Koh-i-Noor, ein berühmter Diamant; Noor, eine im Jahr 2007 gegründete Fotoagentur mit Sitz in Amsterdam; weitere Bedeutungen: Noor, eine in den Niederlanden und Flandern häufige Variante des Vornamens Eleonora; Noor, ein in der Regel von einem größeren Gewässer fast vollständig abgetrennter See'. Nun sind wir schlauer, nech? Schauen wir auf die Herkunft der Band, ändert dies auch wenig an unserem Verständnis, denn die Herrschaften kommen aus Kanada. Allerdungs erklärt das Herkunftsland die Klasse dieser Scheibe, denn seit VOIVOD, SACRED BLADE, HEAVENS CRY oder FALSE WITNESS wissen wir alle, wie gut die Musik aus ahornsaft-getränkten Gehirnen ist. Die Parallelbands sind genannt, wobei ich ganz klar sagen muss, dass NOOR zum Glück deutlich ungehobelter klingt als die doch zum Schluss arg glatt gebügelten COMMUNIC-Scheiben. Irgendwer tat sich schwer, die Band aufgrund dieser Stilistik in dieser Rückschau zu nennen, aber ich frage: "Weshalb?" Es ist neu, es ist heiß und es ist ... äh ... Eigentor." Bevor es noch schlüpfriger wird, schnell zum nächsten Album.

"Thanks to all of our fans out there who has been so supportive since the release of our first record. You are awesome! You can expect a lot of news and updates coming from us this summer! Keep rocking 🤘" (NOOR)


Hierbei geht es sich um die Band, die vielleicht gar nicht so richtig in diese Rubrik hier passt, da es sich bei SENTRY eigentlich um die Fortsetzung der letzten MANILLA ROAD-Besetzung handelt. Von daher ist das nicht wirklich ein Newcomer. Aber Erbsenzählen können andere, wir suchen nur nach tollen Alben. So ist Mahoni auch sofort begeistert, denn sein erster Beitrag überhaupt ist die euphorische Wortmeldung: "Meine Fresse, ist die SENTRY geil!" Okay, damit ist eigentlich schon alles gesagt. Auf zur nächsten Scheibe. Nicht? Mahoni möchte ergänzen: "Zunächst einmal möchte ich den Jungs von SENTRY zu ihrem sehr geschmackvollen Artwork gratulieren. Was der italienische Künstler Paolo Girardi hier wieder mit seinem Pinsel auf die Leinwand gezaubert hat, ist schon ganz große Klasse. Ihr kennt sicher auch seine Arbeiten von den aktuellen Alben von Bands wie MEGATON SWORD oder auch SULPHUR AEON. So etwas nennt man wahre Kunst und nicht ein computergeneriertes 08/15-Cover, wie man es heutzutage leider viel zu oft vorgesetzt bekommt. Apropos Kunst, wird die Musik der Vier auf dem selbstbetitelten Debüt dem genialen Artwork gerecht? Jaaaaaaaa, auf jeden Fall. Unser Jhonny hat in seinem Hauptreview schon sehr viel Richtiges geschrieben und ist dabei gar aus dem Häuschen. Ab der ersten Minute spürt man die Leidenschaft und das Herzblut, das die Musiker hier in die Waagschale werfen. Schlagzeug-Allrounder Neudi, der auch hier wieder absolut zu überzeugen weiß, und Bassist Phil Ross bilden ein äußerst stabiles Fundament, auf dem die acht Titel aufgebaut sind. Brian singt meines Erachtens weitaus variabler, als man es bisher von ihm gewohnt war. Kalli ist ein Ausnahmegitarrist vor dem Herrn, der eine ganz eigene Spielweise mit hohem Wiedererkennungswert entwickelt hat, die mir immer wieder Gänsehaut beschert. Ein Album voller Dramatik und Ideenreichtum mit frischen und abwechslungsreichen Songaufbauten. Ein Album, das mich förmlich in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Ein Album, welches mich voll und ganz begeistert. Ein Album, auf dem Epic Metal nicht nur gespielt, sondern zelebriert wird. Ich bin mir sicher, dass Mark Shelton beim Genuss dieses großartigen Werkes das ein oder andere Tränchen der Rührung vergossen hätte."

Bevor es sentimental wird, übergeben wir das Mikrofon an Jens: "Nachdem aus dem erlauchten Kreis meiner hochgeschätzten Kollegen ja schon Lobeshymnen auf das selbstbetitelte Debüt von SENTRY angestimmt wurden, war die Erwartungshaltung entsprechend hoch. Ich kann da leider überhaupt nicht mitgehen. Am besten gefällt mir noch die Gitarrenarbeit von Kalli Goldsmith. Aber der Gesang von Bryan Patrick ist gerade in den tieferen Lagen mit den angedeuteten Growls und Grunts vollkommen ungenießbar. Außerdem geht mir schon nach wenigen Sekunden der Klang der Snare dermaßen auf den Zeiger, dass ich am liebsten sofort den Hördurchgang abbrechen möchte. Der eine oder andere Song wie etwa 'Heavensent' ist ganz gut, aber die Band ist sowas von untight, dass auch da jedes Interesse sofort abgewürgt wird. Insgesamt finde ich die Stücke eher langweilig. Sie schleppen sich so dahin ohne jeglichen Höhepunkt. Hinzu kommt, dass ich das Artwork überhaupt nicht vertragen kann. Normalerweise mag ich Paolo Girardi ja und vor allem das letzte Album von SULPHUR AEON hat ein wunderbares Motiv von ihm aufzuweisen. Auch seine apokalyptischen Death-Metal-Illustrationen schätze ich sehr. Aber das hier ist vollkommen daneben. Die Perspektive des Schädels ist laienhaft ausgeführt, und wenn ich mir die Beinstellung des Raben ansehe, kommen mir Zweifel, ob der Künstler jemals einen Raben gesehen hat. Nein, "Sentry" ist kein Edelmetall, noch nicht einmal Katzengold. Ganz schlimm ist übrigens 'Awakening'." Huibuh! Harte Worte! Zum Glück haben wir einen Rüdiger im Team, der mit Kreide an den Fingern folgende Wortkreationen zum Thema SENTRY äußert: "Lob und Kritik, Licht und Schatten. Die Kollegen scheinen sich uneins zu sein, ob der Qualität und Wirkmacht des Debütalbums von SENTRY, und das kann ich durchaus verstehen. Sogar die Punkte, an denen sich Jens stößt, sind mir in ästhetischer Hinsicht ein Stück weit nachvollziehbar, denn ein schroffes Ding ist es schon, das Album, und es will erschlossen und erlebt werden. Doch der Umstand, dass Jens tatsächlich meint, darin handwerkliche Schwächen der Band, der Produktion und des Artworks zu entdecken, zwingt mich letztlich dann doch zum deutlichen Widerspruch. Meines Erachtens haben wir es auf diesem Album zu keiner Sekunde damit zu tun, dass die Band etwas gewollt habe, das sie nicht gekonnt hätte. In meiner Wahrnehmung sind dies durch und durch sehr bewusste stilistische Entscheidungen, die zu einem Ergebnis geführt haben, das eben genauso klingt wie es klingen sollte. Dieses Quartett aus überaus erfahrenen Musikern hat seine künstlerische Vision perfekt umgesetzt. Man kennt doch Neudis Philosophie in Sachen Produktion: Das Schlagzeug und speziell die Snare sollen so klingen, wie sie eben klingen, wenn nicht getriggert, nicht gesampelt, nicht geschoben und gezogen, sondern ganz klassisch live und akustisch abgenommen wird. Und genauso funktioniert eben auch die Band als solche: Sie hat einen organischen Sound auf Platte gebannt, der so klingt als höre man der Band live im Studio beim Einspielen zu. Dass eine solche Produktion und Umsetzung heute selbst in diesen Hallen als untight, ungenießbar und nervig empfunden wird, erschreckt mich tatsächlich. Ich möchte es - ohne damit das subjektive Empfinden des Kollegen schmälern zu wollen - als Fingerzeig werten: Dahin, wie sehr uns das Business über die Jahrzehnte daran gewöhnt hat, eine Rockband nicht mehr so zu hören zu bekommen, wie eine Rockband eben klingt, wenn man sie nicht am Mischpult glattzieht und auf Stromlinie bürstet. Allein für diese Erkenntnis gebührt SENTRY mein Dank, denn ich liebe diesen Sound. Noch mehr jedoch freue ich mich über ein zwar kantiges, aber zutiefst organisches, atmendes, emotional berührendes Album mit unheimlich schönen kleinen kompositorischen und spielerischen Facetten, und auch Hellroadies Gesang lässt mich immer wieder einfach sehnsüchtig dahinschmelzen. All dies zeigt immer wieder auf, welchen umwerfenden Einfluss MANILLA ROAD auf mich hatte, und was für bemerkenswerte Alleinstellungsmerkmale Mark Shelton jener Band verliehen hatte. SENTRY ist zwar nicht MANILLA ROAD, und es gibt auch sehr viele Elemente im Gesamtwerk, die das immer wieder deutlich machen, wie etwa so manche Passage, die mehr Black Metal oder mehr Doom Metal atmet, als dies MANILLA ROAD je getan hat. Auch der Bass ist im Mix präsenter. Letztlich steckt aber doch so unglaublich viel vom Erbe des Kansas-Metal-Flaggschiffs in SENTRY, dass man als jahrzehntelanger Fan Bryan, Neudi, Phil und Kalli unendlich dankbar dafür sein muss, dass diese wundervolle Scheibe entstehen konnte und die Fackel weitergetragen wird. Wenn der Rabe also etwas breitbeinig auf dem Cover sitzt, dann tut er das selbstbewusst, und das mit Recht!" Ein Kommentar, der Marius als wunderbarer Ankerpunkt dient. "Oha, kaum teilt jemand seine nicht gerade euphorische Meinung zum ersten SENTRY-Langspieler mit, taucht schon der tatsächlich merkwürdig gepinselte Rabe vom Girardi-Artwork (der für mein Empfinden übrigens öfter mal daneben haut) auf, um mit Schwert und Hammer die MANILLA ROAD-Nachfolger zu verteidigen. Ich verstehe das. Es ist ein sehr geschmackvoller Umgang mit dem Lebenswerk Mark Sheltons, der hier betrieben wird. Das kann besten Gewissens unterstützt werden. Trotzdem bin auch ich nicht vollumfänglich angetan. An Produktionen störe ich mich selten und wenn, dann eher, weil sie zu modern und fett sind. Ist das hier natürlich nicht. Ich mag den Drumsound gerne, der Gesamtklang ist zum Glück auch viel besser als der von "Playground Of The Damned" etwa, an den ich mich viele Jahre gewöhnen musste. Das ging hier schneller. Mein Problem sind zum einen die gesanglichen Eskapaden, die Jens schon zielsicher benannt hat und die tatsächlich etwas langweiligen Songs. Neben wirklich schönen Stücken wie 'Funeral' (das man, wenn man ehrlich ist, aber auch schon besser von MANILLA ROAD gehört hat) oder 'Dark Matter' finde ich viele Stücke leider etwas einschläfernd. In den Texten, die Bryan Patrick in den guten Momenten mitreißend näselt und in den weniger guten 'böse' grummelt, geht es ständig und wiederholend um Walküren und Einherjer und Schwerter und Hämmer, ohne dass sie zu irgendwas führen würden. Die Gesangsmelodien hängen so sehr in den guten alten Zeiten fest, als man noch einen anderen Bandnamen hatte, dass man fast meinen könnte, sie seien dort ausgeschnitten und hier eingefügt. Das klingt jetzt viel böser, als es gemeint ist. Denn irgendwie ist "Sentry" ja doch ein tolles Album. Aber es ist für mein Empfinden doch ein Stück weit weg von den hier schon gezückten Topnoten. Und das passt dann auch wieder zum MANILLA ROAD-Spätwerk." Auch Jhonny kann hier die Finger nicht komplett still halten, obwohl von ihm bereits das Review auf der Hauptseite stammt: "Den Behauptungen von Jens zum Drumsound bei SENTRY will ich widersprechen, und ansonsten auf meine Rezension verweisen." Nun, Behauptungen sind das ja nun nicht, werter Kollege, sondern eher Empfindungen, aber ich sehe das ja grundsätzlich sehr ähnlich: "Ich bin mit sehr gemischten Gefühlen an den Erstling von SENTRY herangegangen, da ich mit späteren Scheiben von MANILLA ROAD schon etwas auf Kriegsfuß stehe. Der Rabe auf dem Cover hat etwas Hoffnung gebracht und als die Scheibe das erste Mal lief, war ich sofort hellauf begeistert. Die seltsamen Klangwelten besagter MANILLA ROAD-Scheiben sind vergessen, die Saitenfraktion brät herrlich schmatzend aus den Boxen und dieser Schlagzeugsound hat so viel Proberaum-Feeling, wie nur eben geht. Und genau dieses Feeling finde ich, im Gegensatz zum wertgeschätzten Kollegen Jens, sehr angenehm. Ich habe das Gefühl neben den vier Rabauken in einem müffeligen Keller zu stehen und ihnen bei Musikzieren zuzuschauen. Dass dabei nichts beschönigt wird, ist für mich ein weiterer Pluspunkt, denn alle Songs leben von eben dieser Atmosphäre. Das mag an manchen Stellen etwas sloppy klingen, war nach meinem Empfinden bei MANILLA ROAD aber auch schon nicht anders. Von daher wird der Geist eben jener Band wunderbar ins Hier und Jetzt transportiert. Ich bin da sehr nah an Rüdigers Meinung und kann diese Klangwelt sehr genießen, da sie sich so wunderbar von Alltagssoundoverkill vieler aktueller Veröffentlichung abhebt. Dass ich auch Alben mit diesen druckbetankenden Anti-Dynamik-Rhythmus-Gewittern manchmal ganz gut finde, liegt dann zumeist an rosaroten Kopfhörern, die ich beim Anhören bestimmter All-Time-Fave-Bands benutze oder eben daran, dass die Songs trotzdem (!) für mich funktionieren. In diesem Fall hier funktioniert der Gesamteindruck, weil es eben genau so tönt. Da stören mich auch vermeintliche Unsauberkeiten nicht, ganz im Gegenteil: Ich mag das Album genau wegen dieser rohen Urgewalt. Und: 'Awakening' macht mir sehr viel Spaß!" Nach diesem Hin und Her bleibt es Meister Lenze, ein paar abschließende Wort zu verlieren: "Nachdem ich mit dem Hellroadie auf Facebook ob seiner bedingungsloses Liebe zu Mr. Asshole-Trump mal mächtig aneinander geraten bin, hatte ich mir eigentlich geschworen, keine Alben mehr zu supporten, an welchen der Mann beteiligt ist. Da ich vermutlich aber mindestens ein gutes Viertel meiner Tonträgersammlung in die Tonne kloppen könnte, würde ich das konsequenterweise so durchziehen, bin ich hier doch schwach geworden und habe mir das Album zugelegt. Warum? Weil es unterm Strich ganz einfach eine verdammt starke Epic-Metal-Platte geworden ist. Natürlich weiß hier wohl ein jeder, in welcher stilprägenden Band die Jungs zuvor unterwegs gewesen sind. Desto löblicher ist die Tatsache, dass man nicht der naheliegenden Versuchung erlegen ist, hier mit einer MANILLA ROAD-Ripoff-Scheibe auf Nummer sicher zu gehen. Das ist frischer und eigenständiger Heavy Metal mit klarer, eigener Duftnote, ohne dabei aber zwanghaft versuchen zu wollen, die DNA von MANILLA ROAD zu verschleiern. Der Hellroadie hat sich gesangstechnisch enorm verbessert, finde ich. Kalli Coldsmith zaubert ganz hervorragende Riffs aus der örtlichen Sechssaitenschmiede, wuchtig polternd mit einer oftmals sehr feinen Doomnote. Und dass mit Neudi ein Schlagwerker aus Fleisch und Blut hinter dem Drumkit sitzt, ist dem geneigten Kenner natürlich auch bereits hinlänglich bekannt. Authentischer, puristischer, dabei aber angenehm eigenständiger Heavy Metal. So muss das! Die Emanzipation von MANILLA ROAD ist bereits im ersten Anlauf glaubwürdig und erfolgreich geglückt." Das lassen wir mal unkommentiert.

Vielen Dank für die überaus positiven Worte über unser Debütalbum "Sentry"!! Als Musiker haben wir es geschafft ein Album zu machen, zu dem wir 110% stehen und welches so ausgefallen ist, dass wir es auch als Fans mögen. Das heisst aber noch lange nicht, dass die Scheibe automatisch gut ankommt… Wir sind mehr als happy, dass wir schon jetzt auch tolles Feedback von außerhalb unserer "Underground Bubble" bekommen haben. Außerdem machen uns die vielen Worte über die natürliche Produktion stolz, denn dieses Thema liegt uns ebenso am Herzen." (SENTRY)

 

Die letzte Band in unserer Quartalsrückschau ist TRAVELER. Das dritte Album um Vokal-Tausendsassa Jean-Pierre Abboud hinterlässt nicht nur nach oben zeigende Daumen. Aber lest, was Mahoni zu berichten weiß: "Zuerst möchte ich auf das für mich größte Manko des Albums hinweisen und das ist für mich ganz klar die Produktion. Ich weiß nicht, ob es an meinen Ohren oder an der Qualität des Streaming-Anbieters meines Vertrauens liegt, aber für meine Ohren ist die Produktion ziemlich unsauber und kommt teilweise ziemlich matschig aus den Boxen. Vor allem wenn ich die Lautstärke etwas erhöhe, sinkt mein Hörvergnügen. Abgesehen von dem aus meiner Sicht nicht wirklich schönen und trashigen Artwork war das dann aber auch schon alles, was aus meiner Sicht zu kritisieren ist. Auf "Prequel To Madness" bekommt der Hörer Heavy Metal in seiner reinsten Form mit massenhaft Twin-Lead-Gitarren geboten. Ausnahmesänger JP Abboud singt etwas gemäßigter als gewohnt, sprich mit etwas weniger Halfordschen Screams, begeistert aber einmal mehr auf ganzer Linie. Aus dem sehr homogenen Album möchte ich den Track 'Heavy Hearts' herausheben, der mir seit dem ersten Kontakt einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen möchte. An manchen Stellen erinnert mich das Ganze 'ein wenig' an die deutsche Metal-Band FACT und ihr 1984 erschienenes Album "As A Matter Of...". Was soll ich an dieser Stelle noch groß sagen, außer dass ich die Truppe unbedingt einmal livehaftig erleben möchte. Fans der Truppe können sich also getrost Album Nummer drei ins Regal stellen und bekommen 40 Minuten traditionelle Metal-Vollbedienung!" Also ist es nur das Klangbild, welches nicht so ganz stimmig zu sein scheint. Der Verfasser dieses Artikels ergänzt: "Nachdem ich das erste Album von TRAVELER sogar in meiner Perlen-Liste des Jahres 2019 hatte, war die Begeisterung für nachfolgende Musik etwas gebremst. Auch mit "Prequel To Madness" hatten meine Ohren Anlaufschwierigkeiten, was in erster Linie am matschigen Klangbild lag. Die tollen, doppelläufigen Gitarrenpassagen, die es zuhauf auf diesem Album gibt, haben nicht die Scharfkantigkeit, die ich bei solcher Musik gern höre. Hat man sich an diesen Aggregatzustand gewöhnt, finden sich auch auf "Prequel To Madness" etliche Rübenabschrauber, die von Goldkehle JP Abboud meisterlich in Szene sirent werden. Allein voran das pfeilschnelle 'Take The Wheel', das rhythmisch mitreißende 'The Law' und die Achterbahnfahrt namens 'Vagrants Of Time'. Dazwischen gibt es eine Tüte Ohrwürmer der Marke 'Heavy Hearts', bevor es mit dem beinahe epischen Titelsong im freien Flug torpedo-artig ins Euphoriezentrum des Hörers geht. Das schäurig-schöne Artwork darf man zwar nur unter Verwendung einer Sonnenbrille betrachten, aber so etwas stört den in längs-gestreifte Leberwurstpelle gezwängten Maniac sicherlich nicht. Wäre auch ein Fehler." Etwas weniger nörgelig kommt Jens daher: "Haben sich die Jungs da bei ihrer Titelauswahl bei den Kollegen von SAVATAGE bedient, die ja einst den Titelsong ihres grandiosen Albums "Hall Of The Mountain King" mit 'Prelude To Madness' einleiteten? Sei dem, wie es sei, TRAVELER kann jedenfalls das vielleicht etwas blasse Zweitwerk "Termination Shock" mit dem aktuellen Langspieler definitiv hinter sich lassen. Die Herren Kollegen haben ja teilweise die 'matschige' Produktion bemängelt, was ich in Teilen nachvollziehen kann. Der Klang des Schlagzeugs und hier vor allem der Becken trübt tatsächlich etwas den Hörgenuss. Aber für den Sound der Gitarren und des knorrigen Tieftöners kann ich mich schon erwärmen. "Prequel To Madness" kommt ohne Ausfälle aus und läuft insgesamt wirklich gut durch, aber es fehlen auch die ganz großen Hits, die sich auf dem Debüt etwa mit 'Starbreaker' fanden. JP Abboud verleiht den meist schnellen Songs das gewisse Etwas. Da braucht man sich über die Qualität nie Sorgen zu machen. Ich mag es, wenn er etwa bei 'No Fate' eine etwas epischere Erzählweise wählt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es "Prelude To Madness" am Ende des Jahres in meine Top 20 schaffen wird. Im Augenblick wäre ich da eher skeptisch." Auch hier keine komplette Begeisterung. Was sagt denn Herr Lenze zum Thema TRAVELER? "Konnten mich die Kanadier bzw. Amerikaner auf dem selbst betitelten Debütalbum noch ganz gut abholen, ist mein Interesse bereits mit der zweiten Platte merklich abgeebbt. Auch Platte Nr. drei haut mich nur sehr bedingt aus den stählernen Socken. Wer seinen Heavy Metal traditionell und puristisch mag, wird mit diesem Werk ganz zweifelsohne seine wahre Freude haben. Ich hingegen mag meine Eisenmusik (wie mein Vater zu sagen pflegt) in der Regel allerdings lieber ein wenig verspielt und lasse mich gerne auch mal in irgendeiner Art und Weise überraschen, ohne hier jetzt natürlich gleich irgendwelche modern gearteten Fragmente, Saxophon- oder Dudelsack-Passagen zu erwarten. Nicht falsch verstehen, wir haben es hier mit handwerklich gut gemachten Songs zu tun, denen grundsätzlich nicht viel vorzuwerfen ist. Sänger JP Abboud ist ebenfalls ein Meister seines Fachs, keine Frage. Irgendwie ist mir das auf Länge aber alles zu vorhersehbar, mitunter auch etwas zu 'europäisch', weil hier und da einfach zu cheesy für meine Ohren. Mit den richtigen Leuten bei einer netten Zusammenkunft irgendwo im Grünen würde mir das sicherlich gut reingehen, ohne dass ich da sofort gleich einen Musikwechsel verlangen wollen würde. Für die heimischen vier Wände bzw. den eigenen Plattenschrank reicht es auf der anderen Seite dann aber eben doch bei weitem nicht." Bevor wir hier zu viel waldorfen und stattlern, lassen wir den Review-Schreiber Jhonny das versöhnliche Schlusswort schreiben: "Nach dem etwas enttäuschenden Zweitwerk ist der Truppe mit "Prequel To Madness" ein deutlicher Schritt nach vorne gelungen - vielleicht handelt es sich sogar um das bisher beste Album der Band. Der Gesang ist weiter großartig und macht riesige Freude, das Cover macht einen deutlichen Sprung von der Farbgebung. Ich bin sehr angetan von der Scheibe. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann lest gerne meine ganze Rezension." Dem letzten Satz kann ich mich nur anschließen. Damit dies auch fluffig von den Fingern geht, habe ich im Text zumeist die Reviews und andere Quellen aus unserer Seite direkt verlinkt. Bitteschön!

"Thank you to powermetal.de and the fans around the globe for all the support! We can’t wait to share these songs with you live. Can catch us on tour in the UK and Europe this fall. See ya on the road!" (TRAVELER)


So viel zu den Longplayern. Aber wir wollen Euch einen weiteren Knaller aus dem ersten Quartal nicht vorenthalten, nur weil es sich hier lediglich um eine EP handelt. Die Rede ist von WRITHEN HILT mit "Ancient Sword Cult". Kollege Wilkens hat das tolle Teil bereits bei uns abgefeiert, aber auch wir wollen hier noch einmal explizit auf die Qualität dieser Truppe hinweisen. Herr Walzer startet den Tanz: "WRITHEN HILT, da hab ich laut YouTube schon mal reingehört, kann mich aber ehrlich gesagt nicht daran erinnern. Das Artwork taugt mir brutal. Richtig fein. Gerade auch in dieser Farbgebung. Der Gesang fasziniert, ebenso die Soli der Gitarren. Atmosphärisch finde ich, dass es Parallelen zu britischen Bands wie SEVEN SISTERS gibt, auch wenn das Klangbild ein ganz anderes ist. Dass es sich dabei um Deutsche, um Niedersachsen handelt, das hätte ich bei dem episch-archaischen Klangbild irgendwie nicht erwartet. Dass es sich sogar um die sympathischen Jungs von BOOZE CONTROL handelt, überrascht noch mehr. Die Truppe durfte ich am"Trveheim"-Festival mit typischem Trveheimer-Stoff erleben, hier gibt es eher Musik, die aufs "Stormcrusher"-Festival passen würde - irgendwo zwischen MEGATON SWORD, GATEEKEEPER, frühen MANOWAR und eben jenen SEVEN SISTERS. Definitiv hörenswerter Stoff!" Ein Auftakt nach Maß! Bei Mahoni geht die Begeisterung sogar so weit, dass er langbeinige Flatterviecher verheizen möchte: "Da brat mir doch einer einen Storch, die Jungs stammen tatsächlich aus Braunschweig? Auf eine teutonische Formation wäre ich bei dieser wunderbaren EP nie und nimmer gekommen. Man lernt im Leben eben niemals aus. Wenn mich meine Internetrecherchen nicht völlig in die Irre führen, ist die Besetzung von WRITHEN HILT exakt die gleiche wie bei BOOZE CONTROL, die immerhin schon vier Longplayer unters metallische Volk gebracht hat. Musikalisch frönte die Vorgängerband allerdings eher den reinen Klängen des Heavy Metal, während WRITHEN HILT deutlich in Richtung Epic Metal schielt. Ausgestattet mit einer durchaus rohen, aber auch unglaublich warmen Produktion nimmt uns das Quartett mit auf eine kurze, dafür aber umso intensivere musikalische Reise. Von Göttergaben, genialen Gitarrenmelodien und exquisiten Gesangslinien schreibt Jens in seinem Hauptreview und ich gebe ihm mit allem Recht. Wie er sehe auch ich unter anderem die einzigartigen WARLORD als Inspirationsquelle, was ja bekanntlich keine schlechte Reverenz ist. Für mich ist WRITHEN HILT mit die größte positive Entdeckung unseres Quartalrückblicks. Zu meinem völligen Glück fehlt jetzt nur noch eine Veröffentlichung auf Vinyl." Laut Bandaussage wird diesem Wunsch bald entsprochen. Da unsere beiden Südländer hier eine unerklärliche Verwunderung über die Herkunft der Band anführen, muss Marius dezent alle Finger heben: "Die Kollegen Walzer und Ledl aus dem Süden wundern sich also, dass eine Formation wie WRITHEN HILT aus Niedersachsen stammt. Ha! Auch wir Flachländer können mitreißenden Epic Metal! Ja, auch ich bin vollends angetan von den ersten Tönen dieser Formation. David Kuri ist mir schon von den Doomköpfen FLAME, DEAR FLAME als Gitarrist positiv im Gedächtnis. Dass er über seine Saitenfertigkeiten hinaus auch noch mit einer so interessanten Stimme bezaubern darf, ist beinahe schon unfair. Das leicht verwaschene Klangbild verleiht den vier großartigen Songs und dem Schlussinstrumental noch eine gute Portion Mystik, was auch hervorragend zu den Texten und dem Artwork passt. Ich bin echt gespannt, was wir von WRITHEN HILT noch erwarten dürfen!"

Jens ergänzt dann noch: "Da ich mich in meiner Rezension zur EP "Ancient Sword Cult" bereits ausführlich geäußert habe, fasse ich mich hier kurz. Die Begeisterung für die Musik der Braunschweiger hat auch mit etwas Abstand kein bisschen nachgelassen, denn die wunderbaren Songs nutzen sich selbst nach mehrmaligem Hören nicht ab. Die epischen Melodien und die packenden Gitarrenleads garantieren weiterhin große Gefühle. Ich denke, dass aus meiner Sicht der Titel 'Newcomer des Jahres 2024' nach Niedersachsen gehen wird. Auch wenn "Ancient Sword Cult" in unserem Quartalsrückblick außer Konkurrenz läuft, hat mich bisher in diesem Jahr keine Veröffentlichungim traditionellen Sektor so sehr gepackt wie diese Preziose." Bleibt mir abschließend lediglich noch dies zu addieren: "Auch ich bin völlig begeistert von der Musik auf dieser EP. Da ich inhaltlich kaum noch etwas Neues hinzufügen kann, lasse ich Euch alle mal an meiner Freude über eine livehaftige Darbietung in Hamburg teilhaben. Die Band spielt am 18.07.2024 zusammen mit ETERNAL CHAMPION und UNTO OTHERS im Bambi Galore zu Hamburg."

 

FINAL RESULT:

Rang

Band Album
01. SENTRY Sentry
02. HANDS OF GORO Hands Of Goro
03. ARMAGH Exclamation Po!nt
04. COLTRE To Watch With Hands To Touch With Eyes
04. MEGA COLOSSUS Showdown
05. NOOR Mothers Guilty Pleasures – Part One
06. TRAVELER Prequel To Madness

Die Einzel-Wertungen:

Holger Andrae:

01. MEGA COLOSSUS - Showdown
02. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
03. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
04. SENTRY - Sentry
05. NOOR – Mothers Guilty Pleasures – Part One
06. ARMAGH – Exclamation Po!nt
07. TRAVELER – Prequel To Madness

Jens Wilkens:

01. NOOR – Mothers Guilty PLeasures – Part One
02. ARMAGH - Exclamation Po!nt
03. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
04. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
05. TRAVELER – Prequel To Madness
06. MEGA COLOSSUS - Showdown
07. SENTRY – Sentry

Jonathan Walzer:

01. SENTRY - Sentry
02. MEGA COLOSSUS - Showdown
03. TRAVELER – Prequel To Madness
04. ARMAGH - Exclamation Po!nt
05. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
06. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
07. NOOR – Mothers Guilty PLeasures – Part One

Mahoni Ledl:

01. SENTRY - Sentry
02. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
03. ARMAGH – Exclamation Po!nt
04. TRAVELER – Prequel To Madness
05. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
06. NOOR – Mothers Guilty PLeasures – Part One
07. MEGA COLOSSUS - Showdown

Marius Lühring:

01. MEGA COLOSSUS - Showdown
02. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
03. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
04. TRAVELER – Prequel To Madness
05. ARMAGH – Exclamation Po!nt
06. NOOR – Mothers Guilty PLeasures – Part One
07. SENTRY - Sentry

Rüdiger Stehle:

01. SENTRY – Sentry
02. TRAVELER – Prequel To Madness
03. NOOR – Mothers Guilty PLeasures – Part One
04. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
05. MEGA COLOSSUS - Showdown
06. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
07. ARMAGH - Exclamation Po!nt

Stephan Lenze:

01. ARMAGH – Exclamation Po!nt
02. NOOR – Mothers Guilty PLeasures – Part One
03. SENTRY - Sentry
04. COLTRE – To Watch With Hands To Touch With Eyes
05. HANDS OF GORO – Hands Of Goro
06. TRAVELER – Prequel To Madness
07. MEGA COLOSSUS - Showdown

Redakteur:
Holger Andrae

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