PANTOKRATOR: Interview mit Karl Walfridsson

01.01.1970 | 01:00

PANTOKRATOR - eine neuer Stern am Death Metal Himmel. Ihr durchweg starkes Debut hat mir den Grund geliefert, der Band einige Fragen zu stellen. Karl, der Sänger der Band, hat sie mir freundlicherweise beantwortet. PANTOKRATOR dürften noch den wenigsten ein Begriff sein, aber man sollte sich den Namen auf alle Fälle mal vormerken.


Stefan: Kannst du mir als erstes ein paar wichtige Punkte in euerer Bandgeschichte nennen?

Karl: PANTOKRATOR wurden 1996 von Magnus, Tobias und Henrik gegründet, mit dem Ziel Pop Rock in ihrer Kirche zu spielen. Vor ihrem ersten Gig ging die Band auseinander. Mattias und Ich wurden beim zweiten Versuch gefragt, ob wir mitmachen wollten. Wir alle standen auf Metal, so dass wir diese Richtung einschlugen. Ein paar Wochen später, bei unserem ersten Gig, klangen wir nach Power Metal mit Death Metal Gesang. Sechs Monate später nahmen wir ein Demo ("Ancient Path/Unclean Plants") auf. Hierauf hatten wir bereits einen Sound mehr in die Richtung Thrash, Death und Doom Metal. Es folgten einige Besetzungswechsel. Zu mir und Mattias gesellten sich Rickard und Jonas aus einer Doom/Gothic Band und die Band gewann an Härte. Im Frühjahr 1998 wurde ein weiteres Demo, "Even Unto The Ends Of The Earth", aufgenommen. Die Musik kann man beschreiben als langsamen Death Metal der alten Schule mit Einflüssen aus Doom und Black Metal. Die Soundqualität war nicht die beste. Im Jahre 2000 wurde die Mini CD "Allhärskare" veröffentlicht. Nachdem Mattias zurückgekehrt war (er verließ wegen seinem Studium für etwa ein Jahr die Band), wollten wir die Geschichte etwas ernsthafter angehen. Wir begannen regelmäßig zu proben und schrieben neue Songs auf eine professionellere Art als zuvor. Wir hatten einige Auftritte, bevor wir uns entschlossen ins Studio zu gehen. Das Resultat war die sechs Track EP "Songs Of Solomon". Im Jahre 2003 haben wir unsere Debut-Scheibe auf dem "Bobfest" in Schweden herausgebracht. Der Rest ist die Zukunft und liegt in den Händen Gottes.

Stefan: Wie würdet ihr euere Musik beschreiben?

Karl: Brutalen und Progressiven Metal mit Vielerlei skandinavischer Schönheit.

Stefan: Um was geht es in eueren Texten und ist "Blod" ein Konzeptalbum?

Karl: Die Texte sind uns sehr wichtig. Auf unseren alten Demos behandelte jeder einzelne Song ein Thema, aber seit "Songs Of Solomon" hatten wir auf jeder Scheibe ein Konzept. Das Konzept hinter "Blod" ist Blut, hauptsächlich das geopferte Blut Christi.

Stefan: Ihr druckt euere Texte auch in Schwedisch ab, singt ihr auch vieles in Schwedisch (man versteht das ja bei dem Gegrunze nicht immer so genau ;-) ?

Karl: Alle Songs auf "Blod" sind in Schwedisch gesungen.

Stefan: Wie kam es zum Kontakt mit Christian Rivel und letztlich zu dem Plattenvertrag?

Karl: C.L. Music & Publishing hat bereits Songs von der "Songs Of Solomon" auf einer Split CD zusammen mit SANCTIFICA´s altem Demo "In The Black Midwinter" veröffentlicht. Zwei dieser Songs sind zudem auf dem "Power From The Sky" Sampler veröffentlicht (auch als Video). Dieser Sampler kam auch bei dem genannten Label heraus und es befinden sich weitere schwedische Metal Bands darauf. Aus diesem Label heraus entstanden Rivel Records und Christian war an unserem neuen Material interessiert. Der Vertrag gilt nur für dieses Album und Christian haben wir über seinen Bruder Hubertus kennengelernt.

Stefan: Wie ist es für euch, mit Christian Rivel und Carljohann Grimmark zusammenzuarbeiten, sie entstammen ja aus der Melodic Metal Szene und ihr spielt extremen Metal? Können sie sich das überhaupt anhören?

Karl: Es war großartig, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wenn du wissen willst wie es ihnen gefällt, dann musst du sie schon selber fragen. Ich denke, dass sie sich auch manchmal härtere Musik reinfahren. Wie auch immer, während den Aufnahmen mußten sie es..

Stefan: Spielt ihr oft Konzerte und auch mal außerhalb Schwedens?

Karl: Leider nur alle 4 Monate oder so. Im Sommer sind 2 Gigs geplant, beide in Schweden.

Stefan: Welche Ziele verfolgt ihr mit der Band?

Karl: Jeden lieb zu haben und Musik zu schreiben, die man nicht gleich wieder vergisst. Außerdem hoffen wir, in Zukunft öfter Live zu spielen.

Stefan: Welche Rückmeldungen gab´s bisher für "Blod", wie verkauft sich das Teil ?

Karl: Die CD verkauft sich gut. Wir haben enorme Rückmeldungen bekommen. Zum Beispiel: Hallo PANTOKRATOR, ich hab euch auf dem "Bobfest" 2003 gesehen und finde eueren Sound wundervoll. Gott segne euere Arbeit und "bang your head for Jesus", our Lord. Viele weitere Kommentare dieser Art haben den Weg in unser Gästebuch gefunden. Außerdem haben wir einige großartigen Reviews für unser Konzert auf dem "Bobfest" (wo die CD veröffentlicht wurde) und das "Blod" Album eingeheimst.

Stefan: Was sind euere musikalischen Einflüsse?

Karl: Über die Jahre haben uns beispielsweise DELIVERANCE, TOURNIQUET, MORTIFICATION, PARAMAECIUM, ANTESTOR, EXTOL, DREAM THEATER, VENI DOMINE, IN FLAMES und sehr viel nordische Volksmusik, sowie klassische Musik beeinflusst.

Stefan: Hört ihr alle ausschließlich extreme Musik in der Band?

Karl: Nein, definitiv nicht!

Stefan: Wie entsteht ein PANTOKRATOR Song, sind alle Bandmitglieder beim Songwriting beteiligt?

Karl: Ja alle, aber die Texte sind meistens 1-2 Jahre vor der Musik entstanden. Wenn die Musik geschrieben ist, basteln wir alles gemeinsam zusammen.

Stefan: Wie lange spielst du schon dein Instrument?

Karl: Ja, schon sehr lange.

Stefan: Wie oft probt ihr mit der Band und wie oft alleine am Instrument?

Karl: Mattias und Rickard proben fast jede Woche. Jonas und ich können nicht so oft. Wir wohnen weit weg von den anderen. Am wenigsten proben wohl Rickard und ich alleine, denke ich. Rickard kann seine Drums nicht ständig transportieren und für mich wäre es sehr dumm, ohne die Band zu singen.

Stefan: Habt ihr andere Projekte neben PANTOKRATOR laufen?

Karl: Ich vertreibe nebenher lediglich ein paar Demos. Keiner von uns spielt noch in einer anderen Band.

Stefan: Was bedeutet dir Musik?

Karl: Musik bedeutet mir sehr viel!!! Das ist sehr schwer zu erklären. Luther sagte einst: Es steuert unsere Gedanken, Sinne, Herz und Geist... Unsere Vorfahren and Propheten wünschten sich nicht grundlos, dass Musik immer in Kirchen gespielt werde. Daher haben wir so viele Lieder und Psalmen. Dieses wertvolle Geschenk wurde dem Menschen nur zu dem Zweck gegeben, dass er sich selbst erinnert, dass Gott ihn erschaffen hat, nämlich zu dem Zweck, ihn zu ehren und zu erheben. Jedoch, wenn des Menschen natürliche musikalische Fähigkeit so aufpoliert und geformt wird, dass sie zu Kunst wird, dann bemerken wir mit großer Überraschung die große und perfekte Weisheit Gottes in Musik, welche schließlich sein Produkt und Geschenk ist; wir staunen, wenn wir Musik hören, in der eine Stimme eine simple Melodie singt, während drei, vier oder fünf andere Stimmen um diese einfache Melodiestimme geil herumspielen und diese wundervoll mit künstlerisch musikalischen Effekten verzieren, so dass es uns an einen himmlischen Tanz erinnert, wo sich alle in einem Geist der Freundlichkeit, Liebkosung und Umarmung treffen (Anm.: "Endlich ist dieses Satzmonster fertig - Ich dachte eigentlich, dass Englischsprechende, die zudem aus Skandinavien stammen, keine langen Sätze mögen!"). Jemand, der sich darüber einige Gedanken macht und dennoch Musik nicht als eine bewundernswerte Kreation Gottes sieht, muss in der Tat ein Trottel sein und verdient nicht die Bezeichnung Mensch; dieser sollte nichts mehr hören dürfen außer dem Reiben von Eseln und dem Grunzen von Schweinen.

Stefan: Besuchst du öfters Konzerte?

Karl: Nein, die traurige Antwort lautet: Insgesamt viel zu selten.

Stefan: Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Karl: Mehr eine Live-Band zu sein.

Stefan: Wie nutzt du das Internet?

Karl: Wir beantworten E-Mails und wir haben eine Homepage (http://www.panto.tk), wo wir auch einen Shop haben und T-Shirts und CD´s verkaufen. Wir erklären unseren Glauben in einer Sektion, die "doctrine" heißt.

Stefan: Vielen Dank für das Interview! Ich werde ein Auge auf euch halten und wünsche das Beste für die Zukunft!

Karl: God bless you!!!!

Redakteur:
Stefan Lang

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