PATHFINDER: Interview mit Simon Kostro

13.07.2012 | 06:53

Das fünfte Element ist ein gebührender Nachfolger des formidablen Debüts aus dem letzten Jahre. PATHFINDER sind also nach wenigen Monaten zurück, um mit "Fifth Element" ihren Sitz auf dem polnischen Power-Metal-Thron zu verteidigen. So sprachen wir mit Sänger Simon Kostro über das neue Schaffenswerk, eine näher erklärte, unbekannt innere Kraft und trafen auf einen äußerst sympathischen Kerl.

Hallo Simon, Marcel von POWERMETAL.de hier. Zunächst möchte ich mich für deine Zeit bedanken. Wie geht’s dir? Bist du in Anbetracht der neuen Scheibe aufgeregt? Eure Laune müsste doch immens sein, nicht wahr?

Hallo. Auch für uns ist es eine große Ehre, dieses Interview für eure Seite zu machen. Wir sind immer glücklich und etwas ängstlich über unsere Releases. Wir verbrachten viel Zeit damit, unser zweites Album fertig zu stellen und im Moment promoten wir es. Wir versetzten uns selbst in eine schwierige Situation, da unser Debüt-Werk viele gute Noten und Reviews erhielt. Wir durften also kein schlechtes, zweites Album aufnehmen, wenn du weißt, was ich damit sagen will. Wir mussten zeigen, dass die Band eine gute Aufnahme-Maschine ist und ich denke, dass haben wir auf "Fifth Element" bewiesen.

In den kommenden Tagen erblickt "Fifth Element" das Licht der Welt. Vollkommen zufrieden damit?

In der Zeit, in der ich diese Fragen beantworte, wurde unsere neue Scheibe bereits veröffentlicht. Zum Zeitpunkt, wo man die Aufnahme eines Albums beendet, denkst du, dass alles fertig ist und man das Beste aus sich und dem Album herausgeholt hat. Aber nach gefühlten 100 Durchgängen gibt es dann doch noch einige Korrekturen und Änderungen, die man gerne vornehmen möchte. Ich denke, das nennt man "immer in Perfektion leben", du bist niemals vollständig zufrieden über dein Werk, man überlegt immer, was man besser, intelligenter und schneller hätte machen können, hehe. Das ist ein zusätzlicher Push, noch bessere Alben zukünftig aufzunehmen. Bedenken muss man aber auch, dass wir unseren Fans niemals ein Album in die Hand drücken, was noch nicht bereit ist oder wir nicht zufrieden mit sind.

Könntest du uns etwas über den Ursprung und die Produktion dieser tollen Platte erzählen?

Für dieses Album waren wir klüger und wesentlich besser vorbereitet. Wir brauchten in der Vergangenheit viele Stunden für die Aufnahmen unseres Debüt. Wie du weißt, ist unsere Musik in vielen Wegen kompliziert. Die Vocals, die Chöre und die Instrumentalstücke können Musikern und Toningenieuren viele Probleme bereiten. Diese Probleme hatten wir damals. Es gibt eben nicht viele Aufnahmestudios, die wirklich verstehen, aus was Power Metal besteht. Also entschieden wir, viel Zeit in unser eigenes Studio zu stecken und selbst verantwortlich für den gesamten Prozess zu sein. So waren wir auch unabhängiger, es war eine sehr konforme Situation. Aber glaube mir, die Arbeit am neuen Album war ein doppelter Vollzeitjob für Arkhain (Bass) und Maniac (Gitarre), die Zeit vergeht so schnell...

Was ist das Thema und die Bedeutung des „fünften Elementes“? Gibt es irgendein Konzept hinter "Fifth Element"?

Das Hauptthema des Albums ist das fünfte Element, haha. Wir entschieden uns, dem Album eine spezifische, unbekannte Kraft zuzuordnen, die uns vorwärts treibt, bessere Musik zu machen, viele Gigs weit entfernt von unserer Heimat zu spielen, unsere freie Zeit in die Band zu investieren usw. Es ist schwer zu beschreiben, aber wenn du Metalfan oder Musiker bist, weißt du, wovon ich rede. Oft brauchst du das, um mit der Realität fertig zu werden oder wichtige Entscheidungen im Leben zu treffen. Wir glauben, dass wir diese "unbekannte Kraft" in uns tragen, dass wir die Band nach vorne pushen und stets weiter machen zu können. Wir versuchen auch, einen Teil unserer Kraft an unsere Fans weiterzugeben, wir versuchen zu sagen: "Steh auf, lass den Kopf nicht hängen!" oder "Listen to PATHFINDER, Let’s go and fuck this!" hehe.

Was ist der Unterschied zwischen der aktuellen Scheibe und eurem Debüt "Beyond The Space, Beyond The Time"? Als Zuhörer kann man schon eine gewisse Entwicklung in den 14 Monaten, die zwischen den Veröffentlichungen liegen, raushören. Was können Fans vom neuen Power-Metal-Bollwerk erwarten?

Hmm, ich denke, da solltest du eher Leute fragen, die als Hörer beide Alben kennen. Ich denke, es ist keine große Sache, stets immer das identische Album aufzunehmen und nichts anderes zu versuchen. Auf unserer zweiten Platte haben wir Kleinigkeiten wie beispielsweise Black-Metal-Drum-Blasts eingefügt. Unser neuer Drummer Kacper versucht eine frische Note in den Power-Metal-Stil zu bringen. Auch ich übernahm einige Screams. Ich bin großer Fan solcher extremer Richtungen, wie Black Metal, Death Metal oder Grindcore. Ich zeigte der Band einige meiner extremen Ideen und sie akzeptierten diesen "anderen Weg". Unsere Fans sollten wissen, dass wir eine recht junge Truppe sind, "Fifth Element" ist erst unser zweites Album. Wir schauen immer noch nach Details, die unsere Musik besser und einzigartiger machen können. Meiner Meinung nach, spielt PATHFINDER immer im gleichen Genre des Metal, sucht aber stets nach originellen und frischen Ideen.

Meine Lieblingsstücke sind sicherlich das Titellied, 'Ready To Die Between Stars', das emotionale 'Yin Yang' sowie 'Spartakus And The Sun Beneath The Sea'. Sie klingen echt toll und haben eine starke Ausdrucksweise. Welches Stück auf "Fifth Element" hat für dich eine besondere Bedeutung und warum?

Das ist wirklich schwer zu sagen. Ich mag das Album in seiner vollen Länge. Wie du im Booklet sehen kannst, ist Arkhain die hauptveranwortliche Person für die Stücke bezüglich Musik und Lyrics. Dieses Mal habe ich versucht, einige Stücke für mich selbst zu schreiben und schrieb die Lyrics zu dem Song 'Elemental Power'. Ich mag diese gesplitteten Vocals in der Bridge des Liedes, also die Screams, kombiniert mit den Sopran-Vocals von Agata Lejba-Midgalska. Ich denke, es ist ein äußerst schneller und epischer Part dieses Albums. Aber um ehrlich zu sein, kann ich als Macher dieses Werkes nicht objektiv an die Sache herangehen, um diese Frage richtig zu beantworten. Ich liebe die Vocal-Parts unseres Gastes Mr. Konstantin Naumenk in 'Ready To Die Between Stars…'. Dieser Kerl hat eine großartige, hohe, dynamische Stimme. Es ist eine großartige Sache, eine solche Zusammenstellung verschiedenster Künstler auf dem Album zu haben.

Welche Pläne und spezielle Ausrichtungen hast du in der Zukunft mit PATHFINDER? Sind irgendwelche Pläne, mal nach Deutschland zu kommen, in Sicht? Könntest du uns etwas über Festival – und Tourpläne berichten?

Die Zukunft von PATHFINDER liegt in unserer Hand. Mit unserer Musik versuchen wir so viele Fans wie nur möglich hinzu zu bekommen. Wir spielen überall, wo die Band eingeladen wird. Mit diversen Medien wie Radio, Presse usw. versuchen wir unsere Musik voranzutreiben. Unser Ziel konzentriert sich nur auf die Musik. Es ist schwer, in einer Band wie PATHFINDER zu spielen und die Zeit gerecht zwischen Musik, Beruf und Privatleben zu teilen. Unser Hauptziel ist es einfach überall zu spielen, wo es nur möglich ist. Ihr könnt unseren Zeitplan auf Facebook überprüfen. Schreibt uns einfach, wenn ihr uns einladen mögt. Seid sicher, dass wir eure Anfrage beantworten, ihr seid herzlich willkommen. Zudem versuchen wir gerecht die Interviews und Band-Aktivitäten unter uns zu verteilen. Glaubt mir, das Spielen in einer Band bedeutet nicht nur Headbanging und Biertrinken.

Was waren eure Einflüsse mit einer solch symphonischen und epischen Musik wie die von NIGHTWISH, LUCA TURILLI und RHAPSODY (OF FIRE) anzfangen?

Von Beginn an beschlossen wir, epische Musik mit sinfonischen Elementen zu spielen, das war unser Hauptaugenmerk. Soweit ich weiß, gibt es keine allzu berühmte, polnische Power-Metal-Band (nebenbei, checkt mal GUTTER SIRENS). Sicherlich gibt es berühmte Truppen aus Polen wie VADER, BEHEMOTH und DECAPITATED. Die spielen aber allesamt keinen Power Metal. Wir waren ziemlich sicher, dass wir mit unserem Power Metal das tun können, was die oben genannten mit ihrem extremen Metal tun. Es geht alles über die Hingabe zur Musik. Und wenn wir über Einflüsse reden, so wurde jedes Bandmitglied von PATHFINDER von anderen Richtungen beeinflusst. Maniac ist ein großer Fan von 80er Jahre-Thrash-Metal, Arkhain hört liebend gerne Klassik und Soundtrack-Musik. Gunsen würde alles für einen GUNS’N ROSES-Gig tun usw. usw.. Der Punkt ist, dass wir alle versuchen, das beste aus dem Genre unserer Band zu holen.

Die letzten Worte an unsere Leser und PATHFINDER-Maniacs gehören dir. Vielen Dank für deine geopferte Zeit. Ich wünsche euch ein erfolgreiches Jahr und nur das Beste in Hinsicht auf "Fifth Element".

Wir danken euch für all die Unterstützung. Ohne euch wäre unsere Band nur ein Haufen von Jungs, die Musik nur für sich selbst spielen würde. Wir sind froh und stolz daraf, dass unsere zweite Scheibe einige Gläubiger und Menschen, die genau darauf gewartet haben, bekam. Ich hoffe, ihr mögt es und wartet zu recht auf unser drittes Werk, welches definitiv kommen wird. Hoffentlich sehen wir euch alle bei zukünftigen Auftritten! Cheers!

Redakteur:
Marcel Rapp

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