PELL, AXEL RUDI: Interview mit Axel Rudi Pell
01.01.1970 | 01:00Nach zehn regulären Studioalben, zwei Livescheiben, zwei Balladen-Compilations und einer Best-Of-Doppel-CD war es mal an der Zeit, mit der deutschen Melodic-Rock-Institution überhaupt ein Interview zu führen.
Das neue Album "Kings And Queens" erscheint am 01. März 2004 und wurde vielerorts bereits vorab mit Lorbeeren überschüttet und abgefeiert. Um euch AXEL RUDI PELL und "Kings And Queens" ein wenig näher zu bringen, stand uns der sympathische 43-jährige Blondschopf am Rosenmontag für ein Interview zur Verfügung.
Frank:
Hallo Axel, wie geht’s? Heute ist ja Rosenmontag und vielerorts wird nur noch gesoffen und gefeiert.
Axel:
Haha, mir geht es eigentlich ganz gut. Ich bin nicht so eine Narrenkappe und steh nicht so auf Karneval. Ich war zwar gestern - der Tochter meiner Freundin zu Liebe - in Wattenscheid auf einem Umzug, allerdings ist das nicht ganz so mein Ding.
Frank:
Ist ja schon ein wenig ungewöhnlich am Rosenmontag um 20 Uhr abends ein Interview zu führen.
Axel:
Dachte ich mir auch. Habe mich auch schon gewundert, warum mich meine Hannoveraner Plattenfirma am heutigen Tag mit Interviewterminen zugeschüttet hat, denn du bist heute nicht der einzige Interviewpartner gewesen. Die kennen wohl keinen Karneval da oben im Norden, die sind ja alle ein bisschen steifer, hehehe.
Frank:
Doch genug über Karneval geredet. Kennst du unser Magazin?
Axel:
Leider nicht.
Frank:
OK, wir sind jetzt schon seit Juli 2000 am Start und haben derzeit monatlich ca. 325.000 Besucher auf unserer Site.
Axel:
Wie viel??? Ist ja cool. Ich habe ungefähr die Hälfte auf meiner Site - http://www.axel-rudi-pell.de - seit 1998!
Frank:
Wie findest du die Entwicklung im Internet mit all den Internetmagazinen?
Axel:
Ich finde es super genial. Ich weiß zwar nicht, wie es bei euch abläuft, aber aufgrund eurer Besucherzahl traue ich euch schon zu, dass es bei euch professionell abgeht und es Spaß macht eure Seiten zu lesen. Man ist einfach immer sofort "up-to-date" informiert, was bei den ganzen Printmedien ja nicht der Fall ist. Dort sind die News meist schon ein paar Wochen alt.
Frank:
OK, kommen wir nun zu dir. Du wandelst ja seit 1989 erfolgreich auf Solopfaden. Lass uns doch einmal einen kurzen Rückblick auf deine Karriere werfen. Ich kenne dich und deine Musik ja auch schon seit STEELER Mitte der Achtziger. Alben wie "Strike Back" oder "Undercover Animal" gehören in jede ordentliche Hardrock- und Metalsammlung. Wie kam es eigentlich damals zum Bruch mit STEELER?
Axel:
Zum Aus von STEELER kann ich dir nicht so viel erzählen. Ich bin damals eigentlich ausgestiegen, weil ich irgendwie mit der musikalischen Richtung, die die Band damals einschlagen wollte, nicht mehr so ganz einverstanden war. Ehrlich gesagt war ich auch ein bisschen gelangweilt. Wir haben uns zwar zu jener Zeit jeden Tag im Proberaum getroffen und im Schnitt von Nachmittags um 3 Uhr bis abends um 9 Uhr geprobt. Wir wollten unbedingt Songs schreiben, die besser waren wie all diejenigen, die wir zuvor geschrieben haben, aber dennoch kam nichts dabei rum. Mich hat es dann irgendwann so richtig angekotzt jeden Tag zu proben, ohne wirklich etwas zu erreichen. Es brachte effektiv keinen weiter. Letztendlich haben wir mehr Zeit damit verbracht uns zu unterhalten und Bier zu trinken, als konstruktive Songs zu schreiben. Was man sowieso nicht auf Kommando kann. Den Fehler haben wir damals gemacht und deshalb bin ich dann ausgestiegen. Der Rest der Band hat ja dann noch mit einem neuen Gitarristen und Schlagzeuger ein wenig weiter gemacht. Warum es dann am Ende zum Split kam, kann ich dir eigentlich nicht sagen. Vielleicht hat es einfach nicht mehr funktioniert.
Frank:
Mit einer STEELER-Reunion oder einem Auftritt in naher Zukunft ist wohl nicht zu rechnen?
Axel:
Haha, es gab hin und wieder mal eine private Reunion! Die Letzte war letztes Jahr im Oktober. Da hatte Michael Böhler - der Cousin von Peter Burtz (der ehem. Sänger von STEELER-Anm. d. Verfassers) - eine Party organisiert. Der Michael singt auch und den kenne ich, genauso wie Peter, schon seit Jahren. Zufälligerweise war dann auch Volker mit auf der Party. Die Band von Michael hat an dem Abend natürlich auch dort gespielt. Irgendwann haben die Jungs uns dann gefragt, ob wir nicht ein paar STEELER-Songs spielen möchten. Das ließen wir uns nicht nehmen und haben zusammen zwei Songs gespielt, wobei ich sagen muss, dass der Peter Burtz noch der Einzige war, der einigermaßen die Sachen noch im Kopf hatte. Ich musste mich wirklich anstrengen und überlegen, was ich damals auf der Gitarre gespielte hatte. Volker hatte dann auch mehr auf mein Griffbrett geguckt, aber es war schon in Ordnung. Eine richtige Reunion wird es wohl nicht geben. Mit so ein, zwei Shows, wie es jetzt bei WARLOCK auf dem "Wacken Open Air" passieren wird, hätte ich mit Sicherheit auch kein Problem. Zumal außer Volker, der ja immer noch im Metalbereich tätig ist, mittlerweile Jeder etwas anderes macht.
Frank:
Du kannst ja mittlerweile auf eine fünfzehnjährige Solokarriere zurückblicken. Was war für dich in dieser Zeit ein besonderes Highlight?
Axel:
Puh, es gab jede Menge Highlights und wirklich wenige Downs, eigentlich gar keine. Ein besonderes Highlight ist eigentlich immer ein neues Album. Wie man sieht wie es entsteht und letztendlich froh ist, wenn es fertig ist. Zu den Höhepunkten zählen mit Sicherheit alle Tourneen die wir gemacht haben. Es ist das coolste auf der Bühne zu stehen und man sieht wie die Leute sich über die eigenen Songs freuen und darauf abgehen.
Frank:
Gut, auf was hättest du getrost verzichten können?
Axel:
Hmm, dass sind mit Sicherheit so die diversen Personalwechsel innerhalb der Band, die einen im ersten Moment runterziehen, weil man nicht weiß, wie es vorerst weitergehen soll und wer als nächstes in die Band kommt. Besonders der Verlust der Sänger war meist ein Tiefpunkt. Wobei das aber auch wiederum kein richtiger Tiefpunkt ist. Das ist vergleichbar mit dem Verlust einer Freundin, die gerade gegangen ist und man hat schon die Nächste in Aussicht, auf die man sich dann tierisch freut.
Frank:
Alles klar!
Axel:
Es gab eigentlich nur mal so kleine Gefühlsschwankungen, aber im Großen und Ganzen war alles in Ordnung.
Frank:
Du hast ja, wie bereits erwähnt, schon mit vielen Musikern zusammen gearbeitet. Wie unterscheidet sich für dich die Zusammenarbeit mit Johnny Gioeli im Vergleich zu seinen Vorgängern Jeff Scott Soto oder Rob Rock? Für mich ist Johnny dein bislang bester Sänger, da dieser aufgrund seines Stimmvolumens am besten zu deinen Kompositionen passt.
Axel:
Vom rein technischen Aspekt her würde ich die sowieso alle gleich setzen. Ich gebe dir Recht, Johnny passt von seinem Stil her sicherlich am Besten zu meinen Songs, als die Sänger die ich zuvor gehabt habe. Auch wenn Jeff ein sehr guter Sänger war, Johnny bringt irgendwie mehr Farbe rein.
Frank:
Wie sieht es eigentlich derzeit mit Johnnys Aktivitäten bei seiner alten Formation HARDLINE aus? Da war ja in 2002 eine Art Reunion und die haben dann auch ein paar Shows gespielt.
Axel:
Ja, da war mal was. Im Jahr 2002 haben die ein Album mit dem Titel "II" heraus gebracht und wenig später auf diesem "Gods-Festival" in England gespielt, wo auch die Live-CD mitgeschnitten worden ist. Er und sein Bruder Joey sind ja eigentlich HARDLINE. Ich weiß aber nicht, ob da noch weiterhin etwas geplant ist, da rede ich mit ihm eigentlich ganz selten drüber. Ich weiß nur, dass er mit der Live-Scheibe und der DVD soundtechnisch nicht ganz so zufrieden war.
Frank:
Johnny lebt weiterhin in den USA?
Axel:
Jaja, Johnny hat dort mit seinem Bruder und seiner Schwester eine große Internetcompany, womit er hauptsächlich seine Brötchen verdient. HARDLINE macht er mehr oder weniger nur als Hobby und wenn er zu mir kommt, ist es für ihn wie Urlaub. Er freut sich immer wieder, wenn er im Studio arbeiten oder live auf der Bühne stehen kann. Da kommt er mal aus seinem Alltags-Stress mit der Firma heraus.
Frank:
Hast du Angst davor Johnny zu verlieren, falls HARDLINE wieder durchstarten sollten?
Axel:
Nein, auf keinen Fall. Johnny freut sich immer wieder, wenn er mit mir zusammenarbeiten kann. Er hat mir mal gesagt: "Axel, to the next twenty records". Da habe ich keine Angst vor. Zumal wir auch privat sehr gut befreundet sind, wie mit den anderen Musikern auch. Wir haben immer jede Menge Spaß zusammen, wenn wir uns sehen.
Frank:
Ich möchte aber nicht nur Johnny für den Erfolg der letzten Alben verantwortlich machen. Wie wichtig sind die restlichen Musiker für die Band? Inwieweit sind sie in das Songwriting integriert?
Axel:
Ich mache eigentlich erstmal alles selbst. Ich spiele die Rohfassung mit allen Gitarrenparts und Vocals bei mir zu Hause ein. Wenn ich dann soweit alles fertig habe, schnappe ich mir dann das Band und gehe ins Studio um alles auszuarbeiten. Wenn ich dann mit dem Ergebnis zufrieden bin, lade ich die Jungs ins Studio ein und wir beginnen mit den Aufnahmen. Die kriegen aber vorab nichts von dem Material zu hören.
Frank:
Die kommen quasi unvorbereitet ins Studio und werden ins kalte Wasser gestoßen?
Axel:
Richtig, dass kann man allerdings nur - in einer relativ kurzen Zeit - so machen, wenn man wie wir aufeinander eingespielt ist. Wir sind alles Profis und es macht auch Spaß. Ich sage dir auch gleich, warum wir das so machen. Wir wohnen ja alle in verschiedenen Ländern bzw. weit voneinander weg. Wir können nicht wie andere Bands regelmäßig proben. Jetzt könnte ich natürlich auch die Tapes rausschicken, nur die Gefahr ist dann natürlich groß, dass die irgendetwas lernen und später im Studio spielen, mit dem ich so nicht einverstanden bin. Außerdem würde da meiner Meinung nach die Spontaneität verloren gehen.
Frank:
Wie läuft es dann mit den Proben zur Tour ab? Trefft ihr euch dann und probt mal so ein, zwei Wochen?
Axel:
Hahaha, wie lange? Maximal ein, zwei Tage! Wenn die Interview-Phase so in zwei, drei Wochen abgeschlossen ist, mache ich mir so meine Gedanken über die Setliste und schicke sie den Jungs. Dann kann jeder seinen Part daheim proben. Eigentlich müssen wir dann nur noch die Medleys proben.
Frank:
Fein, kommen wir zu deinen letzten Alben. Ich halte mich jetzt mal nur an der Phase mit Johnny ab "Oceans Of Time" fest, da diese ja auch aktuell ist. "Oceans Of Time" war meiner Meinung nach bis dato dein bestes Album und eine Steigerung war für mich zu der Zeit nur schwer erdenklich. Allein der Titeltrack oder 'Carousel' sind absolute All-Time-Faves für mich. Welchen Stellenwert hat für dich dieses Album?
Axel:
Einen relativ hohen, weil es - wie du gerade schon erwähnt hast - eine neue Phase in meiner Karriere einläutet und es das erste Album mit Johnny war. Es ist mir das zweitliebste Album in meiner Liste. Ähm, das Einzige, was ich im nach hinein an "Oceans Of Time" bemängeln würde, ist der Sound. Gerade das neue Album ist in dieser Hinsicht auch besser produziert. Mit den Songs muss ich dir absolut Recht geben. 'Carousel' und 'Oceans Of Time' gehören auch zu meinen persönlichen Favoriten und es stellt das bis jetzt am meisten verkaufte PELL-Album dar.
Frank:
Was war dann dein liebstes Album?
Axel:
"Kings And Queens" ist momentan mein liebstes Album. Musikalisch sind da ja nicht so große Unterschiede zu bemerken, da ich natürlich meinen Stil gefunden habe. Das aktuelle Album ist für mich musikalisch ausgereifter und es befindet sich kein Füller-Song darauf. Gerade der Sound und die gesamte Produktion gefällt mir wesentlich besser.
Frank:
"Kings And Queens" ist meiner Meinung nach im Vergleich zu seinen Vorgängern viel melodischer ausgefallen. Es sind auch weniger Gitarren-Frickeleien drauf. Gerade die Solis sind sehr melodisch gehalten. Insgesamt ist das Album etwas massenkompatibler geworden, ohne dies jedoch gleich wieder negativ darzustellen.
Axel:
Ja, würde ich sagen. Was mich selber bei manchen Scheiben von mir genervt hat, ist z.B. bei der "Magic", die ich mir kaum noch anhören kann, dass die Gitarrensoli oft überlang und teilweise auch noch Scheiße gespielt sind, hahaha. Im Nachhinein denke ich dann manchmal auch "Mein Gott, was hat dich da für ein Teufel geritten?". Ich sehe mich in erster Linie mehr als Songwriter, anstatt als technischer Gitarrist. Es gibt mit Sicherheit eine Million Gitarristen auf dieser Welt, die mir technisch den Arsch abspielen würden. Damit habe ich auch überhaupt kein Problem. Ich bin mehr ein emotionaler Gitarrist. Ich möchte lieber etwas mit meiner Gitarre aussagen, als irgendwie einen besonderen Trick oder akribisch irgendeine Tonleiter hoch drei die Treppe hoch spielen können. Das alles geht mir völlig am Arsch vorbei. Für mich ist eine Melodie wesentlich aussagekräftiger und letztendlich auch das, was bei den Leuten hängen bleibt.
Frank:
Nach "Shadow Zone" und der anschließenden Tour ist es ja ein wenig ruhiger um dich geworden. Nur die Veröffentlichung der Live-Scheibe/DVD "Knights Live" stand im letzten Jahr zu Buche. Woran lag das?
Axel:
Nach der "Shadow Zone"-Tour standen ja die Arbeiten für das Livealbum und die DVD an. Ich habe ja ein paar Monate damit verbracht tonnenweise Videomaterial zu sichten. Da gab es ein paar technische Probleme, so dass der Release immer wieder verschoben werden musste. Beispielweise stimmte der Sound mal nicht, weil er asynchron war. Als dann endlich alles soweit war und die DVD gepresst werden sollte, habe ich noch einmal eine Advance-Version zur Korrektur bekommen um zu gucken, ob alles in Ordnung ist, bevor die DVD in die Produktion geht. Da hatte ich dann glücklicherweise festgestellt, dass so ein paar Schlafmützen bei der kanadischen Produktionsfirma den Hallensound draufgepackt hatten, anstatt des gemischten Stereo-Mixes, den ich mit Charly Bauerfeind zusammen gemischt hatte. Also wurde dann alles noch einmal gestoppt. Irgendwie hat das schon genervt. In der Zeit konnten wir natürlich nichts live machen. Nach der ganzen Interviewtortour nach der Veröffentlichung ging es dann gleich an das Songwriting zu "Kings And Queens". Ich habe mir auch dieses Mal sehr viel Zeit für das Album genommen.
Frank:
Wie schwer ist es für dich, dich nicht selbst zu kopieren? Ich finde es immer wieder interessant, wie es Künstlern gelingt über mehrere Jahre ein gleichbleibendes Niveau zu halten, ohne langweilig zu werden.
Axel:
Die Gefahr ist natürlich immer groß, dass man sich kopiert. Wenn man wie ich seinen Stil gefunden hat, kann es natürlich schon einmal vorkommen, dass man unbewusst alte Sachen mal wieder aufwärmt oder überarbeitet, die man schon einmal in irgendeinem Song von mir gehört hat. Das lässt sich aber auch nicht vermeiden. Alles andere würde schon wieder in größeren Experimenten enden, die dann wiederum nicht unbedingt dem Stil zuträglich wären.
Frank:
Die Aufnahmen gestalteten sich dann weniger schwierig?
Axel:
Das eigentliche Einspielen der Stücke dauert prinzipiell nicht lange. Immerhin sind wir in dieser Besetzung ja auch schon seit 1998 zusammen. Schwieriger ist es oftmals den richtigen Sound hinzukriegen. Gerade bei den Keyboard-Sounds braucht man oft viel Zeit um die richtige Mischung zu finden und dem "i" das Tüpfelchen aufzusetzen. Ansonsten wären wir in anderthalb Wochen mit der Produktion fertig. Gerade diese Tüfteleien kosten meist viel Zeit.
Frank:
"Kings And Queens" ist für mich ein tolles Album geworden. Gerade Stücke wie 'Legions Of Hell', 'Cold Heaven' oder 'Sea Of Evil' erschließen sich dem Hörer sofort und haben einen wahren Ohrwurmcharakter. Ebenso sind keinerlei Lückenfüller auszumachen. Was gehört zu deinen Lieblingsstücken auf dem Album?
Axel:
Na super! Eigentlich die ganze Scheibe. Bei mir schwankt das immer so ein bisschen. Wenn ich einen Song fünfzig Mal gehört habe, denke ich dann auch schon mal "Jetzt könntest du dir wieder einen anderen Song rauspicken". Meine persönlichen Faves kann ich dir gar nicht so sagen. Was aber sicherlich zu den eben genannten Songs dazu zu zählen ist, wäre 'Strong As A Rock'. Vom Riff und vom Groove her ist es ein Stück, was ich bislang noch nicht hatte. Ist ein bisschen modischer gestaltet.
Frank:
Die Produktion ist sehr stark ausgefallen und kommt wesentlich druckvoller rüber als bei seinen Vorgängern.
Axel:
Wir haben definitiv ein anderes Aufnahmesystem verwendet. Wir arbeiten jetzt mit Charly Bauerfeind mit so genannten Pro-Tools, was wir vorher nicht gemacht hatten. Wir sind völlig auf digital umgestiegen. Pro-Tools ist etwas völlig Anderes als das vorher mit Ulli verwendete Pro-Logik-System. Man hat viel mehr Soundmöglichkeiten in diesem Bereich. Wir haben auch sehr viel mit Gitarrensounds experimentiert. Beim Schlagzeug haben wir auch mal andere Stimmungen ausprobiert und natürlich mit Samples gearbeitet.
Frank:
Was versprichst du dir vom neuen Album?
Axel:
Doppelplatin!!! Haha!
Frank:
Kein Problem, schließlich muss man in Deutschland nur noch 100.000 Einheiten für Gold und 250.000 für Platin absetzen! Dieter Bohlen wird jetzt wohl anbauen müssen.
Axel:
Ja, Bohlen muss anbauen und ich aber auch. Bislang habe ich ja für meine Veröffentlichungen immer die Auszeichnung "Rost" bekommen! Ich weiß zufällig von meinem Label, dass die Vorbestellungen für das neue Album unglaublich sind. Sie übertreffen sogar die von "Oceans Of Time" damals, was bis jetzt die bestverkaufte Scheibe war. Ich würde mir wünschen, dass “Kings And Queens“ etwas mehr im Ausland nach oben geht. In Spanien oder Schweden haben wir ja schon erste Achtungserfolge einfahren können. Aber insgesamt könnte da schon noch ein bisschen mehr gehen. Wenn alles so gut laufen würde wie in Deutschland, wäre ich zufrieden. Leider ist dies momentan noch nicht so.
Frank:
Habt ihr Ambitionen den US-Markt zu knacken? Vielleicht wäre euch Johnnys Vergangenheit mit HARDLINE hierbei behilflich?
Axel:
Ah nein, das Problem bei der ganzen Sache ist, dass wir in den USA keinerlei Unterstützung finden würden. Wir haben zwar von der DVD "Knights Live" in den USA etwa 1.500 Stück absetzen können, aber aufgrund der Größe des Landes ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Um da wirklich Erfolg zu haben, muss man dort eine Tour mit einem fetten Mega-Act machen, den es in meinem Bereicht derzeit nicht mehr gibt. Selbst wenn es den gäbe, könnte man dies finanziell nicht bewältigen.
Frank:
Im April geht es ja wieder auf Tour durch Deutschland. Auch ein Auftritt in Schweden auf dem "Sweden Rock Festival" ist die Tage bestätigt worden. Seid ihr auf deutschen Festivals zu sehen?
Axel:
Richtig. Deutsche Festivals sind bislang nicht geplant. Zumindest kann ich das "Bang Your Head-Open Air" ausschließen. Das "Wacken Open Air" war sogar geplant, doch irgendwie gab es da Missverständnisse zwischen dem Veranstalter und meiner Booking-Agentur. Ich war da schon sehr angepisst von der ganzen Situation, doch jetzt ist es zu spät, da das Line-Up voll ist. Die Möglichkeit kommt aber bestimmt wieder. Kommt Zeit, kommt Wacken, hahaha.
Frank:
Was ändert ihr im Programm zu der "Shadow Zone"-Tour? Gibt es irgendwelche Überraschungen?
Axel:
Überraschungen sind keine geplant. Eines ist sicher, wir werden ein völlig anderes Programm spielen, als wir es auf der DVD getan haben. In welcher Form kann ich dir leider derzeit noch nicht sagen, da ich die Setliste noch nicht zusammengestellt habe. Das Normalprogramm wird auf eine Spielzeit von 90 Minuten kommen, wobei dann noch je nach Stimmung mehrere Zugaben folgen können.
Frank:
Ich wäre dann mit meinen Fragen durch und möchte mich für das interessante Interview bedanken. Möchtest du unseren Lesern noch etwas mitteilen?
Axel:
Ja gerne! Ich hoffe, dass viele Leute auf unsere Konzerte kommen werden und wir danach auch mal noch ein Bierchen trinken können.
Frank:
Vielen Dank!
Axel:
Hat mich auch sehr gefreut und weiterhin viel Erfolg mit eurem Magazin!
- Redakteur:
- Frank Hameister