PREDATOR: Interview zum neuen Studioalbum

23.05.2025 | 21:20

Nach 39 Jahren gibt es ein neues PREDATOR-Album! Einige Wochen nach der Veröffentlichungen habe ich der Band einige Fragen gestellt und bin froh, auch ein paar interessante Antworten bekommen zu haben! Wenn sie jetzt noch erwähnt hätten, wer genau bei ihnen fürs Antworten verantwortlich ist...

Hey Leute, herzlichen Glückwunsch zu eurem zweiten Studioalbum! Wie fühlt ihr euch ein paar Wochen nach der Veröffentlichung von "Unsafe Space"?
Danke! Wir sind überwältigt von der Resonanz, die wir bekommen haben! Es ist sehr ermutigend.

Nach 39 Jahren mit einem neuen Album zurückzukehren, ist heutzutage wirklich ungewöhnlich. Was waren eure Beweggründe, wieder ein Album aufzunehmen?
Für mich war es das Bedürfnis, wieder härtere Musik zu spielen. Außerdem waren wir während der Covid-19-Pandemie extrem wütend darüber, dass wir in Kalifornien eingesperrt wurden und Masken tragen mussten, während unsere Politiker in teuren Restaurants ohne Masken feierten und ihre hässlichen Gesichter zeigten. Währenddessen drohte dem Rest von uns eine Verhaftung, nur weil wir surfen gingen, oder es wurde Polizeiband um Basketballkörbe in öffentlichen Parks gespannt – lauter absurde Dinge. Wenn man so richtig wütend ist, schreibt man eben ein Metal-Album! Viele Songs handeln von Korruption und Heuchelei in der Politik, den Medien und Organisationen wie der WHO, "Black Lives Matter", dem Weltwirtschaftsforum und so weiter.

[Anmerkung: Die Sicht auf die politischen Themen ist allein die Sicht der Band. Da ich ihre Sicht aber auch nicht "glätten" will, gebe ich sie so weiter, wie sie mir kommuniziert wurde.]

Einige Bands, die nach so langer Zeit zurückkehren, klingen wie Hobbybands, die einfach nur Spaß haben. "Unsafe Space" hingegen klingt sehr professionell. Warum war es euch wichtig, mit solcher Qualität zurückzukehren?
Wenn man etwas macht, sollte man es auch so gut wie möglich machen. Wir haben in meinem Studio aufgenommen, und ich habe das Album auch gemischt und gemastert – das ist also sozusagen mein typischer Sound, den ich auch für andere Bands produziere.

Einige erinnern sich an "Easy Prey" nur wegen des etwas seltsamen Artworks. Seid ihr fast 40 Jahre später noch stolz auf diese Platte?
Ich bin stolz auf das Gitarrenspiel – immerhin war ich damals erst 20 Jahre alt. Die Songs hätten definitiv besser sein können. Aber ich finde es witzig, dass wir mit zu den "schlechtesten Albencovern aller Zeiten" zählen. Das ist doch irgendwie kultig.

'California Dreamin'' ist eine eher untypische Wahl für ein Cover auf einem klassischen Metal-Album. Warum habt ihr euch für diesen Klassiker von THE MAMAS & THE PAPAS entschieden?
Zum einen ist es einfach ein großartiger Song mit einer etwas unheimlichen Atmosphäre. Ich hatte sofort eine Power-Metal-Version davon im Kopf, noch bevor wir angefangen haben. Außerdem liebe ich die Tatsache, dass der Refrain dieselbe Akkordfolge wie '(Don't Fear) The Reaper' hat, wenn auch in einer anderen Tonart, was mich dazu inspiriert hat, auch den Mittelteil dieses Songs und ein paar andere Elemente einzubauen. Und natürlich durfte die Cowbell nicht fehlen.

Hört ihr euch 2025 noch neue Metal- oder Rockbands an? Welche Künstler habt ihr aktuell auf dem Schirm?
Natürlich höre ich viele ältere Bands mit neuen Veröffentlichungen, aber auch neuere Bands wie RIVERS OF NIHIL, THE HAUNTED und auch einige andere Stilrichtungen, etwa neuen japanischen Jazz-inspirierten Pop und eine großartige softere Rockband namens YOUNG GUN SILVER FOX.

"Unsafe Space" klingt nach heutigen Maßstäben nach einem richtig soliden US-Metal-Album. Habt ihr noch Verbindungen zur Underground-Metal-Szene, in der "Easy Prey" möglicherweise als Kultklassiker gilt?
Ich finde gerade erst heraus, dass es tatsächlich eine Fangemeinde für "Easy Prey" gibt – das ist auf jeden Fall ziemlich cool.

Offensichtlich würden euch viele Leute gerne live sehen – vor allem das Metal-hungrige Publikum in Deutschland oder Griechenland. Wird es eine Chance geben, euch mal live in Europa zu erleben?
Es ist möglich, wenn die Nachfrage da ist. Wir würden es gerne machen, wenn sich das irgendwie realisieren lässt.

Mir gefallen die Gitarrenharmonien auf dem neuen Album sehr. Welche Gitarristen haben euch für das neue Album beeinflusst?
Danke! Meine Einflüsse an der Gitarre sind Leute wie Uli Jon Roth, Michael Schenker, Gary Moore, John Sykes, aber auch die Gitarrenharmonien von THIN LIZZY und IRON MAIDEN.

Wird dieses neue Album ein einmaliges Comeback bleiben, oder besteht die Chance auf weitere Veröffentlichungen? Ich würde mich freuen!
Nochmals danke! Wir planen definitiv, weiteres Material aufzunehmen – es gibt sogar noch mehrere Songs aus den "Unsafe Space"-Sessions. Die Chancen stehen also gut, dass es weitere Veröffentlichungen geben wird. Außerdem möchten wir uns bei allen PREDATOR-Fans, alt und neu, sowie bei den Journalisten bedanken, die das neue Album so herzlich aufgenommen haben!

Vielen Dank für das Interview!

Redakteur:
Jonathan Walzer

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