Quizz My Ass - Das Wissensquiz für Metalfans

14.05.2008 | 12:03

"Trivial Pursuit" war gestern - heute gibt's QUIZZ MY ASS, die Spezialvariante für Metalfans. Wer es leid ist, seine Wissenslücken im Rahmen bürgerlicher Spieleabende anhand absurder naturwissenschaftlicher Fragestellungen aufdecken zu lassen, der kann seine Freunde jetzt zu einem Spieleabend am PC einladen und sie ausschließlich mit Fragen zum Metal bombadieren. Hier das Ergebnis eines ersten Selbstversuchs:

Schon in meiner Schulzeit habe ich mit einem befreundeten Weiberkränzchen unglaublich gerne zum Trivial-Pursuit-Spielen getroffen, obwohl ich sonst weiß Gott nicht zu den größten Fans von Gesellschaftsspielen gehörte. Und daheim in der Kinderspielekiste lag "Das Wissensquiz" in der Simpelheimerausgabe für Grundschulkinder.

Irgendwann Mitte der Neunziger war dann der Boom des Wissensquiz in meiner Clique allerdings vorbei und wir einigermaßen frustriert, weil wir ungefähr zwei Drittel aller Fragen doch nie hatten beantworten können. Insbesondere in den Naturwissenschaften konnte ich beim Wissensquiz ebenso wenig erreichen wie in der Schule, und herausreißen konnten mich allenfalls ein paar erfolgreiche Antworten im Wissensgebiet Musik.

Ein Quiz ausschließlich mit Musikfragen, das wäre es gewesen, aber so was gab's halt nicht. Damals. Heute ist das anders. Ja, tatsächlich, und ich merke wie der alte Feuereifer mich wieder ergreift und die Spannungskurve sich in immer engeren Kreisen bewegt. Denn seit Februar 2008 gibt es ein Wissensquiz ausschließlich für bekloppte Metalheads, die sich vor dem heimischen PC sitzend neben der Musikdröhnung aus dem CD-Player auch noch auf dem Bildschirm mit ihrer Mucke befassen wollen.

Bizarr, aber wahr. Drei Typen aus Rheinhessen, allesamt Metalfans der frühen Stunde, haben sich daran gemacht, 6666 Fragen auf drei Wissenslevels zusammenzustellen, anhand derer alle Metalwahnsinnigen ihre Fachkenntnis prüfen können. Gespielt werden kann allein mit dem PC oder in einer Gruppe von bis zu sechs Spielern. Abgefragt werden Themen aus den Kategorien der Extreme-Zone, der Hard-Zone, der Alternative-Zone und der Heavy-Zone. Wer sich damit abfinden kann, in der so genannten Poservariante zu spielen, kann eine Zone, in der er die größte eigene Erfolglosigkeit erwartet, rausschmeißen. Und dann geht es los.

Im heimischen Wohnzimmer versuche ich mein Glück - zunächst allein. Metalfan der ersten Stunde ist mein Freund, nicht ich. Und der hat vergangene Woche beim Testdurchlauf schon gemeckert, dass er zu wenig wisse, um das nächst höhere Level zu erreichen. Wie soll es mir da erst gehen? Schließlich kann ich mir Musikernamen jenseits der Bandleader und erst recht Alben- und Songtitel nur denkbar schlecht merken. Meine erste Runde wird dennoch ein Erfolg. Mit rund 1350 Punkten schließe ich erfolgreich ab und habe mindestens die Hälfte der Antworten tatsächlich gewusst, statt nach der Methode "das Glück ist mit den Dummen" einfach zu raten. Da weiß ich zum Beispiel, dass Kerry King der Gitarrist von SLAYER ist und nicht von irgendwem anders, und ich weiß, dass es KREATOR sind, die die "People Of The Lie" beklagen.

Im zweiten Durchgang hat die Glücks- und Wissenssträhne allerdings ein Ende. Ich habe die Poservariante aufgegeben und lasse nun auch Fragen aus der Alternative-Zone zu, mit der Folge, dass ich mich mit Grindcore und ähnlichen Absonderlichkeiten auseinandersetzen muss, und hier klappt nicht mal das Raten. Auf diesem Gebiet bin ich nun also erwiesenermaßen eine taube Nuss. Schon nach der ersten falsch beantworteten Frage fliege ich raus und muss eine neue Runde beginnen.

Aber das macht nichts. QUIZZ MY ASS lässt es zu, immer wieder eine neue Runde anzufangen mit einer neuen Chance. Das Spieltempo steigert sich mit zunehmendem Nichtwissen, und im Kopf setzt sich der Gedanke fest: "Verdammt, ich muss doch mal irgendwas wissen!" Hätte ich mal so viel Ehrgeiz im Job, wäre ich bestimmt schon in leitender Stellung.

Bei Lichte betrachtet sind die Fragen aber gar nicht so schwer. Wer sich seit Jahren oder zumindest mit einer gewissen Intensität und Begeisterung für den Metal interessiert, statt so phlegmatisch durch die Szene zu wandeln wie ich, der wird hier eine Menge beantworten können und Spaß am Erfolgserlebnis haben, egal ob allein oder im Gruppenquiz.

Durchaus vergnüglich ist auch die visuelle Präsentation von QUIZZ MY ASS. In jeder Spielrunde öffnet sich ein Fenster, das von gängiger Symbolik der Metalszene umrandet ist. Da hängen ein paar Totenköpfe im Bild, ein Galgen und ein Kürbiskopf à la HELLOWEEN, und die einzelnen Fragezonen werden von lustigen Skizzen typischer Genremusiker vermittelt.

Wer mag, kann sich während des Ratens von der hinterlegten Mucke berieseln lassen, wen das beim Denken stört, der stelle es ab und lege stattdessen vielleicht lieber die eigene Lieblingsscheibe in den CD-Player im Wohnzimmer.

Vermutlich wird der Quiz-Kandidat bald merken, dass vor dem PC-Quiz recht schnell die Zeit ins Land geht. Eine schöne Idee haben die Herren Stephano, Rob und CindeR hier umgesetzt, die in der Gruppe, aber auch als Solospieler sicher viel Spaß bringt und zu guter Letzt auch den Horizont der Spieler erweitert. Man möchte sagen "pädagogisch wertvoll". Damit hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sicher nicht gerechnet.

http://www.Metal-Quiz.de

Redakteur:
Erika Becker

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