SAVAGE CROW: Interview mit Betty, Ivi, Gerald

25.07.2008 | 20:20

Kürzlich haben wir hier das Debüt-Album von SAVAGE CROW besprochen haben, die uns mit ihrem frischen Power Metal viel Spaß gemacht haben. Mit dem Album haben sie den ersten Schritt gemacht aus dem Underground ins Rampenlicht, so dass viele Metalfans nun erstmals die Chance haben, die Band kennenzulernen. Da es Power Metal aus Franken nicht so häufig gibt, wollen wir die junge Band hier selbst zu Wort kommen lassen. Dabei standen uns gleich drei Bandmitglieder Rede und Antwort, nämlich: Betty (Gesang), Ivi (Gitarre) und Gerald (Bass). Hier also alles über Franken, sekttrinkende Sängerinnen und realistische Verkaufserwartungen eines Newcomers.

Frank:
Franken ist nicht gerade das Musik-Mekka. War es schwierig, eine ordentliche Band zusammenzustellen?

Ivi:
Genauso schwierig wie die Band zusammenzuhalten.

Gerald:
Auch in Franken gibt es gute Musiker...

Ivi:
...und eigentlich ist es auch schwierig, eine Band hier zusammen zu bringen, denn es gibt zu viele Bands in Nürnberg und nicht so viele gute Musiker, wie nötig wären.

Frank:
Wie seid ihr zu STF Records gekommen?

Ivi:
Das war die erste Plattenfirma, bei der wir uns mit einem Demo beworben haben, und sie haben uns gleich einen Vertrag angeboten.

Frank:
Hat STF das Cover ausgesucht oder ihr? Ich bin davon nicht so übermäßig begeistert, da wäre das SC-Wappen eine bessere Wahl gewesen, oder?

Gerald:
Das Beste, nämlich das Wappen, haben wir uns für innen - für das Inlay - aufgehoben.

Ivi:
Die Hörer sollen auch die inneren Werte der Band sehen, nicht nur die äußeren.

Frank:
Euer Stil ist traditioneller Metal mit einer guten Schippe Power Metal. Das ist glücklicherweise gerade ein ganz angesagter Stil. Kommt ihr zur rechten Zeit?

Ivi:
Zur rechten Zeit kann man nicht sagen, ein guter Metal (Power Metal) wird meiner Meinung nach nie aussterben.

Betty:
Ich denke, dass er zeitlos ist und immer ankommen wird.

Frank:
Steht ihr selbst besonders auf diesen Stil, oder schaut der eine oder andere schon mal über den Tellerrand? Was sind denn so die schrägsten Sachen, die man in eurem Plattenschrank finden kann?

Ivi:
Ich persönlich höre hier und da mal EDGUY und Co. Aber selber bin ich
Hardrocker - GUNS 'N' ROSES usw. Das Schrägste in meiner Sammlung ist Ex-Jugoslawische Musik.

Betty:
Ich begeistere mich sehr für u.a. auch Bands wie OOMPH!, NIGHTWISH und METALLICA und auch gerne mal mit Gesang auf deutsch, wie RAMMSTEIN usw.

Gerald:
...unterschiedlich, Hauptsache gute Musik, einige aus der Band hören auch RICK EMMET, BULLET FOR MY VALENTINE, DISTURBED, MANOWAR, IRON MAIDEN...

Frank:
Wie sieht es aus, kann man schon etwas sagen über Verkaufszahlen? Wie läuft es?

Gerald:
Offizielle Verkaufszahlen haben wir noch nicht, aber der CD und T-Shirt Verkauf über unseren Merchstand bei den Auftritten ist bisher vielversprechend.

Betty:
Da noch geschwiegen wird, wissen wir leider noch nichts Genaueres.

Frank:
Was wäre denn euer Ziel, sagen wir mal bis zum Jahresende? Gibt es da auch explizite Erwartungen von STF Records?

Ivi:
Naja, wir wollen zumindest die nächste CD-Produktion finanzieren können, damit unsere Fans auch die neuen Songs zu hören bekommen.

Gerald:
Giggen, giggen, giggen, vor möglichst vielen Zuhörern.

Frank:
Wie kamt ihr denn auf die Idee, zwei Leute hauptamtlich ans Mikro zu lassen?

Ivi:
Nur so - mit zwei Gesangsstimmen - ist unsere Musik so vielseitig und interessant, wie wir uns das vorstellen.

Frank:
Und wenn schon eine weibliche Stimme, dann aber etwas Normales und kein Geträller?

Gerald:
Ja, eine normale, vollwertige, eigene Stimme. Betty singt ja auch zwei, drei eigene Songs auf der CD und wird dabei vom männlichen Gesang begleitet.

Frank:
Ihr habt bei einem Bandwettbewerb in Bayern mitgemacht. 15 Bands und eine Fachjury. Was haben wir uns darunter vorzustellen, und wie war’s?

Ivi:
Interessant.

Gerald:
Ja, so eine Erfahrung muss man mal gemacht haben.

Betty:
Ganz schön, beim ersten Auftritt mit den Jungs die Bühne zu teilen und dann gleich bei so einem Wettbewerb.

Frank:
So richtig viele Leute waren dann nicht da, und im Vorfeld war auch nicht alles eitel Sonnenschein. Wie habt ihr das erlebt?

Gerald:
Wir waren das ganze Wochenende vor Ort und hatten unseren Spaß die beiden Tage. Vor allem, da wir den Wettbewerb eröffnet haben, konnten wir uns ganz entspannt die anderen Bands anhören.

Ivi:
Mir persönlich hat es auch viel Spaß gemacht mit den anderen Bands zu feiern und dann vor Ort haben wir uns auch sehr gut mit dem Orga-Team verstanden.

Betty:
Für mich war das Wochenende auch prickelnd [Anmerkung der Band: sie meint den Sekt im Glas] und ich war begeistert, die Show von J.B.O. mal live zu sehen.

Frank:
Textlich geht ihr auch außergewöhnliche Wege. Einerseits gibt es Fantasy-Lyrik, wie man es von vielen Power-Metal-Bands kennt, andererseits aber auch tiefsinnige und aktuelle Themen. Konntet ihr euch nicht entscheiden?

Gerald:
Die Texte entstammen aus unserem täglichen Leben und da findet sich eben das alles wieder.

Frank:
Woher kommt die Inspiration für die Texte und wer schreibt sie?

Betty:
Ein breites Spektrum eben aus dem wahren Leben, wir z.B. 'Loaded Attack' einen Amoklauf beschreibt aber auch Fantasy, wie 'Excalibur' ist mit von der Partie. Jeder in der Band bringt seine Ideen mit ein und seine Verbesserungsvorschläge und am Ende entsteht ein Song an dem wir feilen bis zur endgültigen Zufriedenheit.

Frank:
Ich habe euch in der Albumbesprechung wegen der Aussprache kritisiert, die eure Herkunft nicht verleugnen kann. Nicht dass das ein Grund wäre, keinen Erfolg zu haben, aber habt ihr mal mit dem Gedanken gespielt, auf deutsch zu texten? Wäre das etwas für euch, auch in Bezug darauf, dass man eure Message besser verstehen würde?

Gerald:
Herkunft ist für uns nicht schlimm. Mit dem englischen Gesang ist es ein bisschen wie mit der Musik auch. Das Gefühl muss stimmen und für uns stimmt es auf Englisch einfach besser.

Frank:
Was gibt es denn bei euch eigentlich zuerst, Text oder Musik?

Betty:
Das ist ganz unterschiedlich. Generell gibt es bei den Songs ein Grundgerüst, auf denen die Gesangslinien und dann auch der Text aufgebaut werden.

Ivi:
Meistens hat jemand eine Idee zu einem Song. Ich überlege mit z.B. immer worum es in diesem Song geht, die Thematik, dann schreibe ich eine Melodie dazu. Text und Melodie entstehen zusammen.

Frank:
Ihr spielt aktuell ziemlich häufig in der Region Franken und im Rest Bayerns. Wie sieht es aus, werdet ihr auch mal den Rest der Republik beehren?

Betty:
Natürlich spielen wir zu allererst in der Region, da uns und unsere Musik die Menschen hier auch kennen und wir wollen, dass uns noch mehr kennenlernen.

Gerald:
Wir haben auch einige Anfragen und Bewerbungen für Gigs in ganz Deutschland und auch Anfragen aus dem Ausland. Letztendlich spielen wir da, wo uns die Menschen hören und sehen wollen. Alle kommenden Gigs, die wir spielen finden sich immer aktuell auf unserer Internetseite unter Termine.

Frank:
Am Wochenende auftreten, in der Woche üben, und das alles neben den Jobs. Womit verdient ihr euren Lebensunterhalt in der Zeit, bis ihr endlich Stadien füllt?

Ivi:
Ich bin Elektriker, Pini ist Maler, Markus Projektleiter, Paddy Student, Betty ist Buchbinderin und Gerald, der Basser ... hmmm, ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll ... der managed irgendwas, oder so ;-))).

Frank:
Wie sehen denn die Pläne für die Zukunft aus, was dürfen wir von SAVAGE CROW erwarten?

Ivi:
Wir arbeiten an einem neuen Studioalbum mit dem wir ab Herbst / Winter in die Produktion gehen wollen...

Betty:
...und bis dahin viele, viele Auftritte und hoffentlich eine Menge Spaß mit unseren Fans.

Frank:
Wenn unsere Leser mit euch mal fachsimpeln oder ein Bier trinken wollen - wo in Franken kann man euch denn des öfteren antreffen?

Betty:
In einem bekannten Fast-Food-Restaurant, oder in den einschlägigen Clubs, wie Rockfabrik, E-Werk, Brown Sugar, New Force ... und vor allen Dingen bei unseren Auftritten.

Ivi:
Und nach unseren Auftritten kann man sich mit uns auch das eine oder andere Bier schmecken lassen.

Redakteur:
Frank Jaeger

Login

Neu registrieren