SEVENTH ONE: Interview mit Rino Fredh

01.01.1970 | 01:00

SEVENTH ONE werden von ihrer Plattenfirma, Massacre Records, als die heißesten schwedischen Newcomer angekündigt. Und da die Jungs mit ihrem Debüt-Album auch wirklich nicht enttäuschen und sich durchaus aus der Flut der Neuveröffentlichungen hervorheben, war das für mich Grund genug, dem norwegischen Frontmann der Band, Rino Fredh, ein paar Fragen zu stellen. Here we go...

Martin:
Hallo Rino! Wie geht es dir, und wie geht´s dem Rest der Band?

Rino:
Hi Martin! Ich fühle mich wirklich gut, und genauso sieht es auch beim Rest der Band aus. Wir freuen uns natürlich sehr auf die Veröffentlichung unserer Debüt-CD. (Das Interview fand am 28. Oktober statt, also am Release-Termin. - Anm. d. Verf.)

Martin:
Ich denke, dass es viele Leute gibt, die SEVENTH ONE bisher noch nicht kennen. Kannst du mir ein paar Worte zur Bandgeschichte sagen?

Rino:
Die Band wurde im Jahre 1997 von unseren beiden Gitarristen Christoffer Hermansson und Johannes Losbäck gegründet. Sie nahmen dann Kontakt zu Jörgen Olsson (Bass), Jonny Edvardsson (Schlagzeug) und eben auch mir (Gesang) auf. In dieser Besetzung schrieben wir ein paar Songs und nahmen dann auch am Rock Of Bohuslän-"Battle Of the Bands"-Wettbewerb teil. Wir gewannen schließlich drei Preise, und einer davon war für die beste Band. Der erste Preis war die kostenlose Aufnahme und die Veröffentlichung einer Mini-CD. Die CD war dann 1999 auch zu haben. Wir haben viele gute Kritiken bekommen und das "Rock Hard" hat einen Song in ihre "Unerhört"-Serie aufgenommen, und das war eine sehr gute Werbung! In 2000 haben wir den Schlagzeuger ausgetauscht. Wir konnten einen alten Freund der Band, Mats Karlsson, für uns gewinnen und nahmen mit ihm das "The Celestial Prophecy"-Demo auf. Dieses Mal haben wir sogar noch bessere Kritiken erhalten und das "Heavy Oder Was!?" hat uns als eine der besten Unsigned Bands vorgestellt. Das war natürlich wieder eine sehr gute Werbung. Wir hatten dann Angebote von einigen Labels, aus denen wir auswählen konnten, und schließlich entschieden wir uns, bei Armageddon / Massacre Records zu unterschreiben. Nur kurze Zeit bevor wir planmäßig mit den Aufnahmen zu unserer ersten CD beginnen wollten, machte Mats den Absprung. Wir nahmen dann Kontakt zu Tobias R. Kellgren auf, von dem wir wussten, dass er in der Lage wäre, die Songs zu lernen und auch "in a killer way" aufzunehmen. Aus heutiger Sicht können wir mit diesem Drummer-Wechsel eigentlich kaum zufriedener sein, denn Tobias hat eine wirklich kraftvolle Art zu spielen, und natürlich ist er auch ein sehr netter und cooler Typ.

Martin:
Was bedeutet denn der Bandname SEVENTH ONE?

Rino:
Nun, eigentlich ein paar Dinge... Die Sieben ist eine sehr mythologische Zahl. Die Sieben steht für den Denker und den Sucher nach der Wahrheit. Und dann gibt es ja auch noch die weithin bekannte Legende vom Siebtgeborenen, und ich denke halt auch, dass es ein viel coolerer Name ist als "Twohundredandfortyfifth One", oder siehst du das anders? (grinst) Für mich ist SEVENTH ONE der perfekte Name für unsere Band.

Martin:
Was sind denn eure hauptsächlichen musikalischen Einflüsse?

Rino:
Wir mögen natürlich alle klassischen Heavy Metal, und wenn ich für mich spreche, ich mag fast alle Arten des Metals, aber meine wirkliche Leidenschaft gehört eben dem Heavy Metal.

Martin:
Wie du vorher schon angesprochen hast, habt ihr in 1998 den schwedischen Musikwettbewerb "Rock Of Bohuslän" gewonnen. Was kannst du mir denn darüber noch erzählen?

Rino:
Es ist der größte Musikwettbewerb an der schwedischen Westküste. Es ist eine jährliche Veranstaltung und sie findet seit 1987 statt. Jedes Jahr nehmen etwa 140 Bands daran teil. Es ist eine großartige Möglichkeit, vor einem normalerweise zahlreichen Publikum zu spielen und dabei einen ordentlichen Sound zu haben.

Martin:
Kommen wir nun zu eurem Debüt-Album "Sacrifice". Wie seid ihr denn mit dem Ergebnis zufrieden?

Rino:
Wir sind sowohl mit dem Aufnahmeprozess als auch mit dem endgültigen Ergebnis sehr zufrieden. Lars Ratz ist ein sehr cooler und lustiger Kerl, mit dem man gut arbeiten kann. Er hat uns eine wirklich kraftvolle Produktion gegeben, wie wir sie uns gewünscht haben.

Martin:
Habt ihr auch schon einige Reaktionen von der Presse oder von irgendwelchen Fans erhalten? Wie denken sie über das Album?

Rino:
Die ersten Reviews waren sehr gut, und das "Rock Hard" hat uns 8 von 10 Punkten gegeben, und somit sind wir natürlich extrem erfreut darüber. Die CD erscheint gerade heute, so dass sie noch nicht viele Fans hören konnten, aber die, die sie schon gehört haben, haben sie total geliebt.

Martin:
Was kannst du mir denn über die Songs auf dem Album sagen? Und ist da auch ein Song dabei, den du als deinen Lieblingssong bezeichnen würdest?

Rino:
Ich denke, dass wir eine ziemlich abwechslungsreiche Auswahl an Songs gefunden haben. Wir haben schnelle Songs wie "Eternally" und "Shadow Of Your Soul", Midtempo-Songs wie"Hallowed Ground" und "The Fall" und sogar eine nette Ballade in Form von "Remembrance". Mein Lieblingssong ist wahrscheinlich der Titeltrack "Sacrifice", aber auch "Hallowed Ground", "The Fall" und "Remembrance" gehören zu meinen persönlichen Favoriten.

Martin:
Wie kann ich mir denn grundsätzlich den Songwriting-Prozess bei euch vorstellen? Und wer ist hauptverantwortlich für die Songs?

Rino:
Normalerweise kommt Christoffer mit einer gut durchdachten Grundidee an, und ich versuche dann dazu einen Text zu schreiben, der möglichst gut zur Stimmung des Songs passt. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich das "glaube", was ich singe. Ich verwende in den Songs häufig Metaphern und möchte, dass der Hörer seine eigene Meinung hineininterpretiert. Aber auch die anderen Jungs waren sehr produktiv. Somit werden wir eine große Anzahl an Songs haben, aus denen wir dann für unsere zweite CD auswählen können.

Martin:
Das Album wurde, wie du schon gesagt hast, von Lars Ratz (METALIUM) produziert, und das Cover-Artwork stammt von Markus Mayer. Wie kam denn der Kontakt zu diesen beiden deutschen Jungs zustande?

Rino:
Soweit ich weiß, haben sich Johannes und METALIUM auf dem Sweden Rock Festival 2001 getroffen, und sie haben zusammen ein paar Biere getrunken. Johannes hat ihm wohl von SEVENTH ONE erzählt und ihm dann auch ein Demo geschickt. Offensichtlich hat ihm gefallen, was er da gehört hat, denn er wollte uns produzieren. Markus ist einer von Lars´ Freunden und hat bereits für viele bekannte Bands das Cover-Artwork gemacht (GRAVE DIGGER, NIGHTWISH, METALIUM, etc.). Als Lars uns vorgeschlagen hat, dass wir Markus haben könnten, haben wir natürlich zugestimmt. (grinst)

Martin:
Wie denkst du denn über die schwedische und auch über die norwegische Metal-Szene?

Rino:
Meiner Meinung nach ist die schwedische Metal-Szene sehr stark. Es gibt dort in fast jeder Stilrichtung großartige Bands, wobei HAMMERFALL natürlich die kommerziell erfolgreichste Band ist. Hier in Norwegen ist die Metal-Szene immer noch am Wachsen. Wir sind hauptsächlich bekannt für unsere Black Metal-Bands und Gothic-Bands, aber es gibt hier auch ein wachsendes Interesse am Heavy Metal. SATYRICON und DIMMU BORGIR haben es in Norwegen sogar in die offiziellen Album-Charts geschafft, und das heißt natürlich, dass der Metal viel mehr akzeptiert wird und auch ernster genommen wird, und ich denke, dass das eine gute Sache ist.

Martin:
Wie wichtig sind für euch die anderen Länder, insbesondere Deutschland?

Rino:
Ich halte jedes Land für wichtig, doch seien wir mal ehrlich - Deutschland ist das Heimatland von vielen meiner Lieblingsbands, und ich glaube, dass es heutzutage der größte Markt für den Metal ist. Die meisten E-Mails, die wir bekommen, stammen wohl von unseren Fans aus Deutschland, und ich hoffe wirklich, dass sie auch weiterhin SEVENTH ONE unterstützen.

Martin:
Gibt es bereits irgendwelche Tour-Pläne, und können wir euch in absehbarer Zukunft auch in Deutschland auf der Bühne sehen? Werdet ihr unter Umständen auch auf dem einen oder anderen größeren Festival im nächsten Jahr spielen?

Rino:
Bisher gibt es noch keine Tour-Pläne. Ich denke, wir müssen jetzt erstmal sehen, wie viele Platten wir verkaufen. Aber ich würde sehr gerne live auf den Festivals spielen! Aber bis jetzt ist wie gesagt noch nichts bestätigt.

Martin:
Wie wird es denn mit SEVENTH ONE weitergehen? Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?

Rino:
Wir sind gerade fleißig am Schreiben und Proben von neuen Songs, und wir werden hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft einige Demos aufnehmen. Ich hoffe, dass wir damit noch vor Weihnachten anfangen können.

Martin:
Dieses Interview ist sowohl für einen Mailorder-Katalog als auch für ein Online-Magazin. Wie denkst du denn grundsätzlich über Online-Magazine im Vergleich zu den herkömmlichen Print-Magazinen?

Rino:
Ich liebe sowohl Online- als auch normale Print-Magazine. Online-Magazine haben den Vorteil, dass sie ihre Seite ständig aktualisieren, während die gedruckten Magazine eine Deadline einhalten müssen und auch nur sechs- bis zwölfmal pro Jahr herauskommen. Was für die Print-Magazine spricht, ist, dass du sie sammeln kannst, und du kannst sie auch lesen, ohne den Computer einzuschalten. (grinst) Ich besuche täglich Webzines, um herauszufinden, was es Neues in der Metal-Welt gibt. Aber ich kaufe mir auch Magazine. Ich glaube, dass sich die beiden Arten von Magazinen perfekt ergänzen!

Martin:
Wie ist denn deine Meinung zum Internet im Allgemeinen und zu den MP3s im Besonderen?

Rino:
Ich bin ein totaler "Netaholic" und muss täglich nach E-Mails und sonstigem Zeugs schauen! Unsere Website www.seventhone.net ist eine sehr gute Möglichkeit, um unsere Fans über unsere neuesten Aktivitätten zu informieren. Und für E-Mail gilt das Gleiche - es macht die Kommunikation so viel einfacher und schneller im Vergleich zur gewöhnlichen "Snailmail". Seit MP3.com unsere Demos zur Verfügung gestellt hat, haben wir sehr viel positives Feedback bekommen, sowohl von den Labels als auch von den Fans. Ich glaube, dass MP3s einer Band eine exzellente Möglichkeit darstellen, um neue Bands und / oder neue CDs kennenzulernen. Wir werden demnächst selbst Songs von "Sacrifice" über MP3.com anbieten. Ich glaube auch, dass wenn man die Musik wirklich mag, die andere machen, dann geht man auch und kauft sich die CD. Denn schließlich weiß doch jeder, dass es viel cooler ist, wenn man die Original-CD mit Booklet hat, als nur einer CD-R.

Martin:
Das war´s von meiner Seite... Hast du noch ein paar letzte Worte für die Fans da draußen?

Rino:
Besucht doch mal www.seventhone.net, und vergesst nicht unsere CD zu kaufen! Ich hoffe, wir sehen uns alle bald auf Tour!!!

Redakteur:
Martin Schaich

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