SKULL FIST: Interview mit Jackie Slaughter

27.08.2011 | 22:38

Die Kanadier von SKULL FIST gehören zu den großen Hoffnungsträgern des traditionellen Metal. Bereits die EP "Heavier Than Metal" sorgte für Furore und die ständige Livepräsenz tat ihr übriges. Mit "Head Öf The Pack" überzeugt auch das erste Langeisen. Wir sprachen mit Gitarrist & Sänger Jackie Slaughter.

Es wird schnell deutlich, dass die Jungs von SKULL FIST mit dem Herzen dabei sind, wenn es um Heavy Metal geht. Das mag klischeehaft wirken, ist aber authentisch. Und so redet Jackie wie ihm der Schnabel gewachsen ist. "Alter, das Feedback auf die Scheibe regelt bisher total. Niemand hat sich bislang beschwert und mir erzählt, dass ich ein Schwanz bin, keiner meint, dass wir stinken. Es läuft also gut.", lacht der Jungspund. Schon zuvor lief es so gut, dass "Head Öf The Pack" mit hoher Spannung erwartet wurde. Doch Druck hat das Quartett dabei nicht gespürt: "Wir schreiben, was wir schreiben und dabei kommt raus, was halt dabei rauskommt. Wir haben nie Druck. Wir machen einfach unser Ding. Wenn es klappt, geil. Wenn nicht, whatever. Wir werden immer machen, was wir wollen. Das war unsere Einstellung schon in den letzten fünf Jahren. Let's Rock! Fuck Yeah!"

Wer aber glaubt, dass Jackie ein Scheuklappenträger ist, sieht sich getäuscht. "Ich höre jede Art von Heavy Metal. Alten Rock und den ganzen Scheiß, dazu Death Metal, Black Metal, Grindcore. Ich mag einfach den Scheiß, der dieses Feeling hat. Und wenn wir Songs schreiben, dann kommt das halt dabei raus. Aber mein Erstkontakt mit Heavy Metal war schon prägend. Ich war 14 und habe Videospiele gezockt und mein Vater hatte eine CD mit einem coolen Artwork. Also habe ich die mal eingelegt und als ich dann dieses Lead in einem der Songs hörte, fiel mir glatt mein Joystick aus der Hand und es war um mich geschehen. Ich hatte den Heavy Metal gefunden und 'Afraid To Shoot Strangers' war schuld."


Dass Outfit, Songs & Lyrics alle Heavy-Metal-Klischees bis zum Anschlag erfüllen, interessiert Jackie nicht die Bohne: "Klischees? Das ist doch ein blödes Wort dafür. Klischees bedeuten doch gar nichts. Es ist die Musik, die wichtig ist. Hier in Kanada läuft keiner so rum wie wir. Ich ziehe Lederjacken und enge Jeans nicht an, weil ich Heavy Metal sein will, sondern weil es die coolsten Klamotten sind. Das gleiche gilt für die Texte. Ich schreibe, was ich schreiben will, wenn jemand schon mal etwas ähnliches geschrieben hat, ist mir das scheißegal. Wir sagen, was wir wollen wie wir es wollen. Wir sind wütende Faustschwinger, die Heavy Metal lieben.", lacht der Chaot und fügt an: "Ich würde niemals daran denken, dass wir uns nur innerhalb der Grenzen des Heavy Metal bewegen dürfen. Wir gehen in diese Richtung und wenn wir uns danach fühlen, einen anderen Weg einzschlagen, werden wir es tun. Klischees haben für mich absolut keine Bedeutung. Es geht um den Sound. Um das Feeling. Das ist alles, was zählt. Aber natürlich macht man es richtig oder gar nicht. Es gibt nur 100%. Keine Zurückhaltung. Man kann nicht in seiner Freizeit ein Spießer sein. Man muss schon zum Rock stehen. Das ist der einzige Weg!". Klare Worte.

Nicht weniger deutlich wird Jackie, wenn man ihn mit der Frage konfrontiert, ob der Underground tatsächlich der neue Mainstream ist, wie jüngst Alan von PRIMORDIAL zu Protokoll gab und sich dieser Underground gerade zu einem Trend entwickelt: "Ganz ehrlich, das interessiert mich überhaupt nicht und ich bin sicher, dass das den anderen Jungs bei SKULL FIST genausogeht. Ich sag dir wie es läuft und das ist alles, was zählt:", holt Jackie zum internen Dialog aus:

"Hey, lasst uns eine Band starten. Ok, verdammt cool. Dann finden wir die richtigen Leute, schreiben Songs. Okay, verdammt cool. Lasst uns mehr Songs schreiben. Es wäre verdammt geil, wenn wir auf Tour gehen könnten. Hey, lass uns ein paar Songs aufnehmen. Hey, da sind Typen, die unsere Songs mögen. Hey, das Label will uns unter Vertrag nehmen. Hey, die wollen, dass wir ständig auf Tour gehen. Shit Yeah!", macht Jackie klar und fügt etwas ernster an: "Ich denke, dass die meisten Bands nicht über so etwas wie Trends nachdenken. Fans & Schreiber machen das. Ich denke, die meisten Musiker machen einfach, worauf sie Bock haben und wenn es jemandem gefällt, gut. Wenn nicht, dann ist das halt so. Heavy Metal wird niemals sterben, Musik wird niemals sterben. Es wird immer weitergehen. Trends hin oder her."


Man merkt schon Jackie ist mit Leib & Seele Rocker und das lebt die Band auch auf der Bühne aus, die sie demnächst im Rahmen der von POWERMETAL.de präsentierten "Power Of Metal"-Tour mit SABATON, GRAVE DIGGER und POWERWOLF teilen und noch ein paar Headliner-Shows dran hängt. "Macht euch darauf gefasst, dass wir höllisch mit euch feiern werden. Wir werden jeden Abend das Maximum geben, bis wir von der Bühne fallen. Wer uns schon live gesehen hat, wird das bestätigen können. We come to rock. We come to party. We come to rock and party. And we rock until we are dead!"

Redakteur:
Peter Kubaschk

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