SOLUTION.45: Interview mit Jani Stefanovic

15.12.2015 | 22:16

Lange hat es gedauert, bis die Schweden von SOLUTION.45 mit dem "For Aeons Past"-Nachfolger wieder auf der Matte stehen. Doch was lange währt, wird bekanntlich gut. Der erste "Nightmares In The Waking State"-Teil steht nun endlich in den Läden. Grund genug also, der Band - hier stellvertretend durch Jani Stefanovic, einem sehr angenehmen und sympathischen Zeitgenossen - einige Antworten aus der Nase zu ziehen.

Doch wie ist eigentlich die Stimmung innerhalb der Band, wenn man nach solch einer Wartezeit wieder einmal mit einem Album daherkommt? "Mir geht es gut, vielen Dank. Die Stimmung könnte besser nicht sein, wir haben uns sehr auf die Veröffentlichung unseres neuen Albums gefreut und sind mit dem tollen Feedback, das uns überall erreicht, sehr zufrieden." Und trotzdem muss uns der SOLUTION.45-Gitarrist ein kleines Update geben, was in den vergangenen Monaten bei den Jungs so passiert ist. "Nun, in den letzten Monaten waren wir innerhalb der Band sehr mit der Promotion beschäftigt, haben zu 'Perfecting The Void' das erste Lyric-Video fertiggestellt und unser Sänger Christian hat einen Sohn bekommen. Zudem stecken wir momentan in Planungen mit Patric Ullaeus zwecks eines weiteren Videos."

Für die neue Platte haben sich die Jungs also mächtig ins Zeug gelegt. So verwundert es auch keinen, dass es hörbare Unterschiede zwischen dem Vorgänger und "Nightmares In The Waking State" gibt. "Aus unserer Sicht gesehen haben wir das Tempo deutlich erhöht. Ich denke, wir haben eine noch höhere Anzahl an schnellen Songs als noch auf "For Aeons Past", es ist auch etwas aggressiver und hat einen etwas düsteren Unterton. Zudem wirst du auch ziemlich neue Elemente, wie beispielsweise eine Industrial-Drum-Maschine, auf der neuen Scheibe finden. Nach "For Aeons Past" wechselte ich von einer sieben- zu einer achtsaitigen Gitarre und habe effektiv versucht, den Songs deutlich mehr Dynamik zu geben. Ich denke, dass die Zuhörer diese kleinen Unterschiede nach einer gewissen Eingewöhnungsphase auch hören werden. Die bekannten Elemente sind zwar immer noch dabei, aber je länger du die neuen Songs kennst, desto besser mehr du von diesen Veränderung Notiz nehmen. Bevor wir anfingen, Songs über unsere gemeinsamen Gefühle zu schreiben, war uns klar, dass wir einen etwas aggressiveren Ansatz haben wollten. Das war einer unserer ersten Gedanken, als es um das neue Album ging. Wir alle haben eine Vergangenheit in der härteren Szene, sodass uns diese leichte Verschiebung in unserem Ansatz ohne Zwang gelang."

Trotzdem ist es für eine Band unüblich, sich derart viel Zeit für das zweite Album zu lassen. Jani verriet uns die Gründe. "Diese lange Wartezeit war auch eigentlich nicht beabsichtigt. Der Originalplan sah vor, dass wir unser Debüt veröffentlichen, dann auf Tour gehen und relativ zeitnah an unserem ersten Release den Nachfolger ins Rennen schicken. SOLUTION.45 war und ist unsere Hauptband, definitiv kein bloßes Nebenprojekt, aber manchmal kommen die Dinge anders, als man sie im Vorfeld plant. Dazu kamen einige tragische Momente, als Familienmitglieder während den Aufnahme-Sessions starben, und diese forderten ihren Tribut. Bei diesen Dingen muss Musik eben stoppen und sich hinten anstellen. Zudem wurden drei Bandmitglieder innerhalb eines Jahres zum ersten Mal Vater. Es sind also einige Dinge passiert, wodurch die ganze Sache doch mehr Zeit gebraucht hat."

Das muss man natürlich erst einmal sacken lassen und verarbeiten. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob die Ereignisse die konzeptionelle Ausrichtung des Album geprägt haben und wie es mit Nachfolgern aussieht. "Das Album porträtiert eine Person, die gegen etwas Unsichtbares, einen nicht-existenten Feind, gegen den es keine Waffe gibt, kämpft. Grundsätzlich begleitet es dich durch die verschiedenen Stadien, wenn du beispielsweise leidest und du nichts dagegen tun kannst außer dagegen zu kämpfen. Es wird nur zwei Teile dieses Konzepts geben. Bisher haben wir uns auf ein Veröffentlichungsdatum des zweiten Teils noch nicht festgelegt, aber ich würde sagen, dass innerhalb eines Jahres alles in trockenen Tüchern sein müsste. Hoffentlich schon früher..."

Bevor wir aber die Zukunftspläne der Band weiterspinnen, nehmen wir kurz den Inhalt der aktuellen Platte unter die Lupe. Speziell 'Perfecting The Void' und 'Winning Where Losing Is All' haben durch ihre kraftvolle und energische Ausrichtung viel Potential und repräsentieren SOLUTION.45 wohl am deutlichsten. Anders sieht es Jani jedenfalls auch nicht. "Eigentlich haben wir 'Perfecting The Void' aus genau diesen Gründen ausgewählt. Wir denken, dass dieser Song einen ziemlich guten Querschnitt des gesamten Albums übermitteln kann. Du hast ein recht aggressives Intro, die Growls, die in einen sehr melodischen Klargesang übergehen. Zudem hat eine ziemlich nette Verschnaufpause in der Mitte. Dies ist einer der Songs, die das gesamte Album sehr passend zusammenfassen."

Und was steht zwischen den Veröffentlichungen der beiden Alben an? Jani verrät uns, wie schwer dies logistisch unter einen Hut zu bringen ist. "Zunächst werden wir mit Patric Ullaeus in Göteborg ein paar Videos drehen. Wir machen für jedes Album ein Video. Natürlich werden wir auch Ausschau halten, ein paar Gigs zu spielen. Ich stecke momentan in Verhandlungen mit einigen Orten und Locations und hoffentlich kommt da etwas Gutes bei raus. Aber eine Tour nach dem Release empfiehlt sich eher nicht, da Christian sein Neugeborenes nicht zwei Monate lang alleine lassen kann. Wir konzentrieren uns auf die Festivalsaison und eine größere Tour, wenn der zweite Teil veröffentlicht wurde." Doch vielleicht hat man auch schon vorher die Möglichkeit, SOLUTION.45 einmal auf der Bühne zu sehen. Wir bedanken uns bei Jani für seine Zeit und lassen ihn ohne ein paar Grüße auch nicht von dannen ziehen. "Herzlichen Dank für euer Interesse an der Band und hoffentlich wird euch das Album ähnlich gut wie uns während der Entstehung gefallen. Momentan könnten die Zeiten kaum besser aussehen, Respekt und Frieden, Freunde, und lasst eure Hörner in der Luft! Cheers."


 

Redakteur:
Marcel Rapp

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