SWARTZHEIM: Dänen können thrashen!

03.12.2025 | 12:56

Dass Dänemark durchaus härtere Töne als PRETTY MAIDS und VOLBEAT zu bieten hat, wissen wir bereits. Doch dass aus dem Land des Diamantenkönigs auch stark thrashige Töne kommen, erfahren wir durch die Jungs von SWARTZHEIM, die hörbar von BAEST und vor allem POWER TRIP beeinflusst wurden. Starker, straighter Crossover-Thrash ohne Kompromisse und voll auf die Zwölf! Wir sprachen mit dem Gitarristen Joe über die ersten und nächsten Schritte.

Joe, wie geht es dir und der Band?

Großartig, und die Stimmung in der Band ist super!

Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie von SWARTZHEIM gehört hatte. Aber dann habe ich mich über euch informiert und war buchstäblich hin und weg – was für ein intensiver Thrash! Was bedeutet SWARTZHEIM eigentlich? Woher kommt der Bandname?

Niels, unser zweiter Gitarrist, war in einem Sommercamp in Schweden und hörte etwas über nordische Mythologie. Er vergaß irgendwie das richtige Wort für eines der sieben Reiche, nämlich Swartalfheim, aber dann fand er das, woran er sich erinnerte, cool. Der Name hat aber nichts mit unserer Musik zu tun. Wir spielen Crossover-Thrash und alle unsere Songs handeln von Wut.

Ihr habt bereits auf den Bühnen des Wacken Open Air und des Copenhell gespielt und viele neue Fans gewonnen. Welche Erfahrungen hast du daraus gewonnen?

Wir haben erfahren, was es bedeutet, auf den großen Festivalbühnen zu spielen, sie zu füllen und mit einem großen Publikum umzugehen. Das hat uns geholfen, in unserer Karriere weiterzukommen, den nächsten Schritt zu machen und hoffentlich auf weiteren großen Festivals zu spielen.

Ihr wart auch mit TERROR und POWER TRIP auf Tour. Stilistisch seid ihr euch nicht unähnlich. Kann man das als erste kleine Auszeichnung für euch betrachten?

Ja, TERROR und vor allem POWER TRIP waren große Inspirationsquellen für uns. Ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass die Alben "Nightmare Logic" und "Live In Seattle" von POWER TRIP unsere Favoriten sind. Wir haben stundenlang zusammen Musik gehört und ihre Live-Videos angesehen. Es war ein Traum, die Band zu supporten und unsere Idole kennenzulernen.

Hand aufs Herz, was war eure Absicht, als ihr vor einigen Jahren SWARTZHEIM gegründet habt? Welche Bands haben euch am meisten inspiriert, welche Bands waren die Vorbilder für euren Heavy-Sound?

Wir haben SWARTZHEIM mit der Absicht gegründet, davon leben zu können und uns zu 110 % dafür einzusetzen. In der Anfangszeit hat uns die dänische Band BAEST inspiriert, weil sie eine der Bands war, die es international geschafft hat und jung war, sodass wir uns in ihnen wiedererkennen konnten. Außerdem waren PANTERA, SEPULTURA, SPEED, GULCH und viele andere Bands große Inspirationsquellen.

Anfang Dezember erscheint endlich euer neues Album. Verfolgt "Wounds" ein bestimmtes Konzept? Was genau hat euch verwundet?

Die Hauptthemen des Albums sind Hass und Selbsthass, und das rührt daher, dass wir sauer sind auf die Menschen in der Welt, die sich im Alltag nicht gut behandeln, aber auch auf Nationen, die sich gegenseitig bekriegen.

'Spitting Nails' ist ein unglaublich intensiver, wütender Song. Worum geht es darin? Was genau bringt euch dazu, Nägel zu spucken?

Im Allgemeinen geht es darum, wütend und sauer zu sein. Aber dieser Song handelt eher von einer aggressiven Art von Hass. Es geht nicht um etwas Bestimmtes, das uns dazu bringt, Nägel zu spucken, damit sich die Leute vielleicht besser mit dem Thema des Songs identifizieren können.

'Discarded' ist ebenfalls eine wirklich coole Single, die direkt danach veröffentlicht wurde. Wurdest du jemals fallen gelassen oder weggeworfen?

Dieser Song hat eher ein deprimierendes Hass-Thema und ist wie 'Spitting Nails' nicht spezifisch, sodass sich die Leute vielleicht damit identifizieren können.

Hast du ein spezielles Ritual, bevor du auf die Bühne gehst, um dich in die richtige Stimmung zu bringen? Um für die Fans richtig Gas zu geben?

Marlboro Reds, Bier, White Monster und Zyn's. Manchmal mache ich auch Dehnübungen.

Gibt es Pläne für eine Tournee mit "Wounds" im nächsten Jahr? Welches Paket – natürlich mit euch – würde deiner Meinung nach am besten passen?

Ja, derzeit buchen wir eine Dänemark-Tour und einige Einzelkonzerte in Schweden und Norwegen. Außerdem halten wir Ausschau nach Möglichkeiten in Europa. Wir würden gerne als Vorband für einige größere Bands auf einer EU-Tournee spielen. Bands, für die wir gerne als Vorband spielen würden, sind EXODUS, POWER TRIP, FUGITIVE, ENFORCED und viele mehr.

Bei genauerer Betrachtung ist Dänemark ein sehr gutes Land für Rock und insbesondere Metal – wie sehr hat eure dänische Heimat eure Musik beeinflusst?

Die Konkurrenz ist hier ziemlich groß. Es gibt Bands wie NECKBREAKKER und BAEST, die allen anderen weit voraus sind. Deshalb versuchen wir immer, uns anzuschauen, was sie machen, und es auf unsere Weise zu probieren, hoffentlich auf das gleiche Niveau wie sie zu kommen. Der harte Wettbewerb spornt uns also an, noch härter zu arbeiten und zu versuchen, die Besten zu sein, während wir gleichzeitig mit allen befreundet bleiben. In Dänemark helfen sich alle gegenseitig, was wirklich schön ist. Hier gibt es eine ganze Community.

Joe, danke für das Gespräch!

Danke für die Einladung, wir sind gerne wieder mit dabei!

 

Fotocredit: Cecilie Frost

Redakteur:
Marcel Rapp

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