THE LUNAR EFFECT: Interview mit Sänger Josh

26.04.2024 | 13:50

Sorgte "Calm Before The Calm" schon für hochgezogene Augenbrauen, setzen die Jungs von THE LUNAR EFFECT ihrem höchst abwechslungsreichen Vorgänger nun noch einen drauf. Und die Lady auf dem Artwork ist auch wieder am Start. Doch das Wichtigste an "Sounds Of Green And Blue" ist der Fokus auf die eigenen, besonderen Stärken und eben jenen Tiefgang, den man schon vor fünf Jahren kennengelernt hat. Wir hatten einen kurzen Plausch mit Josh Gosling, Sänger der Psychedelic-Rocker aus Großbritannien, den wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.

Josh, wie geht es dir? Wie ist die Stimmung im Team von THE LUNAR EFFECT?
Ich denke, wir sind alle sehr aufgeregt, dass wir endlich dieses neue Album veröffentlichen können, und wir genießen die Zeit bis dahin sehr. Außerdem ist Mark als zweiter Gitarrist wieder in die Band eingestiegen, was uns nicht nur einen enormen Schub, sondern auch einen größeren Live-Sound verpasst hat.

Ihr habt 2019 euer Debütalbum "Calm Before The Calm" veröffentlicht. Fünf lange Jahre sind seither vergangen. Kannst du mir ein kleines Update geben, was neben Marks Einstieg bei THE LUNAR EFFECT passiert ist?
Der Grund, warum es so lange gedauert hat, ist zweifellos der Lockdown in Großbritannien. Wir haben auf jeden Fall versucht, das Beste daraus zu machen, aber dass wir uns nicht regelmäßig im Studio treffen konnten, hat uns wirklich verlangsamt. Die Art und Weise, wie wir schreiben, änderte sich: Wir jammten nicht mehr ein paar Stunden lang, sondern schickten uns gegenseitig Aufnahmen per WhatsApp. Wir kehrten zur Normalität zurück, sobald es angemessen war, aber rückblickend ist es interessant, wie sich die Feedback-Schleife verändert hat, von sofortiger Kritik zu dem Versuch, alles in eine WhatsApp-Nachricht zu packen. Wir hatten viel mehr Zeit, Ideen in unserem Kopf zu entwickeln, was vielleicht der Grund ist, warum das Album so vielfältig ist.

Du sagst es: "Calm Before The Calm" hatte eine bunte Palette von Genres zu bieten: Jede Menge Blues, tolles, psychedelisches Flair, ein bisschen Fuzz- und Stoner-Rock, dazu wunderbare Elemente aus Klassik und Doom-Rock. Es ist schwer, euch einem Stil zuzuordnen, aber wie würdet ihr es machen? Oder hat THE LUNAR EFFECT ein ganz neues Genre entwickelt?
Ja, das wissen wir auch nicht. Wir schreiben einfach, was wir hören wollen, und manchmal kommen verschiedene Einflüsse stärker zum Tragen als andere.

Ich mochte euer Debüt von 2019 sehr und bin sehr gespannt auf euer kommendes Album. Was sind deiner Meinung nach die musikalischen Unterschiede zwischen den beiden Alben?
Das ist nur meine Meinung, aber der große Unterschied für mich war, dass "Calm Before The Calm" kurz nach meinem Einstieg geschrieben wurde und viele der Ideen schon fast auf der Zunge lagen, um loszulegen. Also gab es mit dem neuen Line-Up auch neue Songs, mit denen wir spielen konnten. Auf "Sounds Of Green And Blue" ist alles auf der Basis, wie wir als Band zusammengewachsen sind – vor allem, was die Ideen angeht. Und das ist sicherlich auch der Grund dafür, dass wir nach dem Lockdown immer noch hier sind.

Über den Titel "Sounds Of Green & Blue" musste ich viel nachdenken. Was bedeuten die Farben Blau und Grün für euch?
Der Albumtitel stammt von einem Stück namens 'In Grey', das auch auf dem Album zu hören sein wird. In dem Song ist es das Geräusch von Wasser, das einem um die Ohren fliegt, wenn man ins Wasser springt. Außerdem gibt es eine Menge verschiedene Bilder, die mit Wasser zu tun haben, so dass es gut zum Titel des Albums passt.

"Sounds Of Green & Blue" hat eine ganz besondere Atmosphäre, etwas Magisches. Steckt ein spezielles Konzept hinter dem Album? Erzählt das Album eine zusammenhängende Geschichte?
Überhaupt nicht, wir schreiben Song für Song. Textlich fließen einige Ideen über, aber das ist nicht beabsichtigt.

Die Dame auf dem Artwork deines Debüts ziert auch die Vorderseite von "Sounds Of Green & Blue". Wer hat dieses fantastische Artwork entworfen und wie steht es in Bezug zu den einzelnen Songs?
Das stammt von einem Künstler namens Nik Gernet, der auch das Artwork für das erste Album gemacht hat. Wir wollten, dass es ein Gleichgewicht zwischen der Fortsetzung des ersten Albums und der Einzigartigkeit des Albums darstellt. Wie ich schon sagte, gibt es eine Menge Bilder, die mit Wasser zu tun haben. Darüber hinaus werde ich aber nicht das Artwork mit bestimmten Songs in Verbindung bringen, denn die Bilder, die man beim Hören eines Songs sieht, sind etwas Persönliches für denjenigen, der zuhört.

Das ist wahr. 'I Can't Say' ist ein großartiger Song, der mich wirklich fesselt. Was sind deiner Meinung nach die schwierigsten Dinge zu sagen?
Wenn man die Wahrheit weiß, diese den anderen aber verletzen könnte, ist es schwierig zu wissen, ob man ihn darüber informieren, oder es lieber lassen sollte, damit es ihm weiter gut geht.

'Pulling Daisies' ist ein toller Appetithappen, zu dem ihr auch ein Video gedreht habt. Steht der Song für den gesamten THE LUNAR EFFECT-Sound und sind weitere Videos geplant?
Nein, er ist nur ein Teil davon. Es ist ein weiteres Video für den Song 'Flowers For Teeth' geplant, bevor das Album auf den Markt kommt.

Was wird nach der Veröffentlichung am 14. April passieren? Was hält das Jahr 2024 noch bereit für DEN LUNAR-EFFEKT?
Wir freuen uns darauf, uns die Beine zu vertreten und mehr Gigs in der Ferne zu spielen. Wir wollen, dass so viele Leute wie möglich das Album hören, also wird 2024 laut sein.

Ihr seid bei Svart Records gelandet, einem Label, das bereits für seine große Vielfalt bekannt ist. Welche Möglichkeiten erwarten euch bei Svart Records?
Nun, Svart war schon im Vorfeld der Veröffentlichung großartig, und sie scheinen genauso enthusiastisch wie wir zu sein, dass das Album in die Hände der Leute kommt. Mal sehen, was passiert als nächstes.

Ihr habt auf der neuen Scheibe wie auch auf der vorherigen ein tolles 70er-Jahre-Flair, das ich  sehr mag. Was macht die 1970er Jahre für dich so besonders? Was war das Besondere an dieser Zeit vor 50 Jahren?
Ich denke, da haben wir als Band unsere gemeinsamen Einflüsse. Egal, wen wir hören oder von wem wir uns inspirieren lassen, in unserem Fall kann man es wahrscheinlich auf einen Sound aus dieser Zeit zurückführen.

Josh, alles Gute mit dieser wunderbaren Platte! Was möchtest du unseren Lesern und euren Fans noch sagen?
Danke fürs Lesen und viel Spaß mit dem Album!

Fotocredits: Rakkan.com

Redakteur:
Marcel Rapp

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