30 SECONDS TO MARS - Dortmund
03.07.2010 | 18:0915.06.2010, Westfalenhalle 3A
Großes Konzert mit 47000 Menschen zu wenig.
Schauspieler Jared Leto und seine Jungs von 30 SECONDS TO MARS erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Alles nur wegen 'The Kill', welches vor allem junge Emo-Girls hat weich werden lassen. Mit ihrem neuen Album "This Is War" aber tendierte die Band mehr in Richtung Stadionrock irgendwo zwischen U2, COLDPLAY, NEW ORDER und viel Elektronik.
Diesen Sommer ist die Band erneut auf Tour, und es ist einer dieser spontanen Konzertabende, wo man viel zu spät losfährt und die Vorbands verpasst, die einen eh kaum interessieren. Eingetroffen in der Halle aber der erste Schock: Wo sind die Kids? In Dortmund trifft man ein Mittzwanziger-und-aufwärts-Publikum an, die Jungspunde toben sich vorne aus.
Mit dem Intro 'Escape' legt die Band von einem großen Vorhang verhüllt los. Dieser fällt mit dem Beginn von 'Night Of The Hunter'. Der Sound ist bombastisch, die Band scheint bester Laune zu sein, und Sänger Jared Leto ist gut bei Stimme. Davon, dass der Mann live schlecht klingen soll, merkt man heute nichts, was vielleicht aber auch daran liegt, dass er die hohen und langen Töne vom Publikum singen lässt. Dieses feiert die Band auch euphorisch ab, vor allem die ersten Songs von "A Beautiful Lie", 'Attack' und 'A Beautiful Lie'. Beide mit einem viel größeren Ende als auf Platte.
30 SECONDS TO MARS liefern ihrem Publikum einen großartigen Mix aus ihren letzten beiden Alben. Dass das Publikum so lautstark mitsingt, bereitet einem wahrlich Gänsehaut und zeigt, dass die neuen Songs wirklich Stadionpotenzial besitzen, welches in der eher kleinen Westfalenhalle 3A mit drei- bis viertausend Fans nicht voll ausgeschöpft wird. Dabei ist die Stimmung ähnlich gut und das Publikum genauso unterschiedlich wie bei der letzten Open-Air-Tour von COLDPLAY.
Der eigentliche Star des Abends ist aber Sänger und Gitarrist Jared Leto. Dies wird besonders klar beim Akustikset, bei welchem er auf einmal alleine mit einer Akustikgitarre am Mischpult steht und seine Entertainerqualitäten beweist. Vor allem das hier gebotene 'Hurricane' ist Gänsehaut pur! Allerdings geht der gute Mann sehr auf Deutschland ab und sagt mehrere Male, wie toll er es hier findet. Durch seine blond gefärbten Haare sei er sogar noch deutscher als bei seinem letzten Besuch. Leto sorgt mir seiner Art aber für allgemeines Gelächter und unterhält das Publikum wirklich sehr gut.
Mit 'The Kill' endet das Set der Amerikaner dann. Allerdings lässt man es sich nicht nehmen, mit 'Kings And Queens' noch eine Zugabe zum Besten zu geben, bei der die Band mal eben gut fünfzig Fans auf die Bühne holt und die ihren grandiosen Auftritt, der sicherlich zu den besten Konzerten dieses Jahres zählt, nach 110 Minuten beendet.
- Redakteur:
- Sebastian Berning