BARREN EARTH & TURISAS - Jyväskylä

04.12.2015 | 13:00

21.11.2015, Lutakko

Kleines Konzert - Große Show!

Nachdem TURISAS bereits im Frühling mit dem PAGANFEST quer durch Europa getourt ist, wurde es Zeit, dass die Finnen wieder ihre eigenen heimischen Bühnen entern. Die Rolle der Vorband übernehmen ihre Kollegen BARREN EARTH, die erstmals mit neuem Sänger unterwegs sind.

Für mich ist dieser Abend eine besondere Gelegenheit, endlich die Death/Doom-Metal-Kombo live zu erleben, da Gitarrist Sami meistens mit KREATOR viel unterwegs ist. Gleich zu Beginn wird mit 'On Lonely Towers' eines der ganz langen Stücke aus dem gleichnamigen Album ausgepackt. Überraschenderweise hat dieses "Nebenprojekt" nicht annähernd den Bekanntheitsgrad wie die anderen Bands der Musiker, die beispielsweise in WALTARI, MOONSORROW, etc. unterwegs sind. Anders kann ich mir die gähnende Leere im Saal nicht erklären. Vereinzelt gibt es nickende Köpfe, aber ansonsten scheinen die überwiegend kriegsbemalten, anwesenden Jugendlichen wenig dafür übrig zu haben. Absolut schade, denn ich bin einfach überwältigt von der Magie und Atmosphäre, die die Band da oben auf der Bühne erzeugt. Insbesondere Sänger Jón Aldará macht einen unglaublich guten Job. Seine stimmliche Vielfalt, die ich bereits von HAMFERD kenne, hat meiner Meinung nach BARREN EARTH nochmals eine ganz andere Dimension an Emotion und Stimmung eröffnet. Aber auch bei den alten Nummern, wie 'The Leer' und 'The Flicker' aus dem Album "The Curse Of The Red River" legt er eine Glanzleistung hin. Mein persönlicher Höhepunkt für diesen Abend ist 'Howl' – der absolute Favorit aus der aktuellen Scheibe. Im Verlauf des Konzertes scheinen die Herren wohl die Gäste nach und nach für sich zu gewinnen und das zu Recht, denn dieser Auftritt ist absolut erhaben!

Setlist: On Lonely Towers, The Leer, A Shapeless Derelict, Howl, Flicker, Set Alight

Wie bei ihrer letzten Show benötigt TURISAS eine etwas längere Umbauphase, die effektiv genutzt wird, um die Bühne in ein kleines Schlachtfeld zu verwandeln. Es ist bemerkenswert, dass es im Publikum immer noch Menschen gibt, die sich voller Elan Farbe ins Gesicht schmieren. Zumindest können sie jeden Song voller Inbrunst und textsicher mitschmettern. Als Einstieg servieren die Finnen überwiegend Stücke aus dem "Varangian Way"-Album und landen damit direkt einen Hit beim Publikum, das völlig begeistert mitzieht. Aus dem Debüt schafft es der Titeltrack in die Setlist, der für die ersten Moshpits im Saal sorgt. Viele Gesangseinlagen und Publikumsspiele folgen, jedoch verzichtet man auf 'Rasputin' als Zugabe und stattdessen wird 'It´s A Sin' von PET SHOP BOYS angespielt. Meiner Meinung nach ein wesentlich besserer Abgang und grandioser Abschluss für ein so gutes Konzert.

Setlist: The March Of Varangian Guard, A Portage To The Unknown, To Holmgard And Beyond, The Great Escape, Piece & Piece, Cursed By Iron, End Of An Empire, Hunting Pirates, Battle Metal, We Ride Together, Stand Up & Fight, It´s A Sin (PET SHOP BOYS Cover)

Redakteur:
Hang Mai Le

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