BRAINSTORM - Frankenthal
17.10.2005 | 15:3403.09.2005, Krone Music Club
Die Power-Metal-Fans der Region haben sich am 3. September im Frankenthaler Krone Music Club versammelt, um Deutschlands wohl derzeit erfolgreichste Power-Metal-Formation BRAINSTORM zu erleben. Leider waren es gerade mal 202 Besucher, was aufgrund des Erfolges der Schwaben und des tollen Ambientes des Krone Clubs doch sehr verwundert.
Ich muss denjenigen sagen, die nicht dabei waren: Ihr habt echt was verpasst!
Um 21.10 Uhr ging's dann los mit der ersten Vorband, den Lokalmatadoren von DREADFUL MINDS. Die Melodic-Metaller legten gleich munter los, wurden allerdings auch genauso schnell wieder durch technische Probleme ausgebremst, denn ein Boxenturm funktionierte nur unzureichend und somit auch die zweite Gitarre der Pfälzer.
Nach kurzer Pause, in der uns der Frontmann anbot dreckige Witze zu erzählen, fuhren sie dann fort, obwohl die Probleme nicht gelöst werden konnten.
Trotzdem bot der Fünfer eine sehr ansprechende Performance, mit stimmungsvollem Melodic-Metal in ihren 30 Minuten Spielzeit. Man merkte, dass sie sich schon einige Live-Routine angeeignet haben unter anderem als Vorgruppe von IN EXTREMO im Jahre 2002.
Ach ja, Keyboardspieler aufgepasst, DREADFUL MINDS suchen einen neuen Mann fürs Tasteninstrument, also einfach mal auf deren Homepage vorbeischauen.
Setlist DREADFUL MINDS:
Changing Memories
What You Give
Wake Up
Leff
Lost My Heart
Growing Fear
Silent Tears
Nach einer halbstündigen Umbauphase betraten dann die Prog-Metaller von SCENES die Bühne. Der Fünfer aus Ludwigsburg um Ex-POWERGOD-Sänger Alex Koch wusste sofort zu gefallen durch ihren technisch verspielten Progressive Metal. Besonders Alex Koch und seine tolle Stimme sammeln reichlich Pluspunkte für SCENES. Doch auch die Anderen Bandmitglieder lieferten eine tadellose Leistung ab. Neben einiger eigener Songs ihres Debüt-Albums "Call Us At The Number You Provide" wurde auch noch das Cover 'Such A Shame' von TALK TALK dargeboten.
Nach knapp 40 Minuten war dann leider schon Schluss.
Schmunzler am Rande: Wären ihres gesamten Sets wurde SCENES vom kleinen Sohn des Tontechnikers (geschätzte drei Jahre) unterstützt. Mit riesigen Gehörschützern und einer aufblasbaren Luftgitarre lieferte er sich wütende Duelle mit Alex Koch, der sichtbar erfreut auf den Pampas-Rocker reagierte.
Setlist SCENES:
So Father
You Walk Away
Such A Shame
Neuer Song
My Own Way
I Will Stay
Ich muss sagen, die beiden Vorbands waren echt gut. Nachdem ich schon des Öfteren von den Supportern enttäuscht war, kann ich DREADFUL MINDS und SCENES echt ein Lob aussprechen, denn das hat wirklich Spaß gemacht.
Nach einer erneuten Umbauphase (25 Minuten) erklingt dann endlich das Intro, das den BRAINSTORM-Gig einläutet. Und sie starten mit 'Worlds Are Coming Through' vom neuen Album "Liquid Monster" fulminant, gefolgt von 'Blind Suffering' vom "Metus Mortis"-Album. Sofort ist Super-Stimmung im Club, obwohl mit geschätzten 130 Grad eine Bullenhitze herrschte, der auch Sänger Andy B. Franck Tribut zollen musste: "Hallo Frankenfeld (?), hier geht ja die Post ab! Mir ist jetzt schon so heiß wie normal nach dem achten Song!". Schreiben wir die geographische Verwirrung mal der Hitze zu, denn musikalisch sind die Herren Franck, Todde, Mille, Mailänder und Bernert super drauf.
Sie sprühen vor Spielfreude und die Setlist lässt kaum Wünsche offen.
Neben den Hits des neuen Albums sind fast alle Songs vorhanden, die das BRAINSTORM-Fanherz höher schlagen lassen. Neben Songs von "Soul Temptation" ('Highs Without Lows', 'The Leading', 'Shiva's Tears', 'Fornever' und 'Soul Temptation') und dem "Metus Mortis"-Album ('Blind Suffering', 'Hollow Hideway' und 'Under Lights') wird sogar 'Voices' vom zweiten Album "Unholy" gespielt.
Andy dazu: "Wir wurden vor dem Gig von einem Fan aufgefordert: Spielt doch mal was ganz Altes!"
Um 0.05 Uhr kommt dann, für viele, der Höhepunkt der Setlist. Das schon lange, mit Gesängen, geforderte 'All Those Words' ertönt aus den Boxen und wird sofort zünftig abgefeiert. Zwar ist Sängerin Carmen Schäfer, die beim Konzert in Ludwigsburg einen Gastauftritt hatte, nicht dabei, doch auch ohne sie kommt der Song ziemlich geil.
Die Menge frisst dem sichtlich erfreuten Shouter förmlich aus der Hand und beweist auch ungeahntes Gesangstalent. Das artet allerdings dahingehend aus, dass die Fans nicht mehr aufhören wollen zu singen und erst mit einem: "Wir müssen doch weitermachen!" gestoppt werden kann.
Nach zwei weiteren Songs und noch mal zweien bei der ersten Zugabe werden auch BRAINSTORM von den technischen Problemen eingeholt und müssen kurzerhand das für die zweite Zugabe geplante Medley aus 'Tell Tale Heart/Shadowland/Lifeline' abbrechen und spielen zur Begeisterung der Fans noch einmal 'All Those Words'.
Ein krönender Abschluss eines genialen Gigs. Man hat echt gemerkt, dass der Fünfer super eingespielt ist und toll miteinander harmoniert. BRAINSTORM in dieser Form zu sehen ist ein tolles Erlebnis, das sich auch von der Technik nicht stoppen lässt.
Setlist BRAINSTORM:
Intro
Worlds Are Coming Through
Blind Suffering
The Leading
Inside A Monster
Highs Without Lows
Voices
Shiva's Tears
Fornever
Soul Temptation
All Those Words
Hollow Hideaway
Burns My Soul
Doorway To Survive
Under Lights
Medley(abgebrochen)
All Those Words
(Bericht von Martin Schneider)
- Redakteur:
- Frank Hameister