BYH-Special Krokus - Balingen

28.10.2000 | 11:39

01.07.2000, Messegelände

Oh Gott, wie lange ist das eigentlich her, das sich Krokus, die einzig wirkliche Schweizer Band die jemals international von sich reden machte, die Ehre gaben, auf einem deutschen Festival aufzutreten? War es wirklich 1983, als man mit Whitesnake und Thin Lizzy die Monsters Of Rock gespielt hat? Ich fürchte ja, den in den Jahren danach machte man hauptsächlich in Amerika Furoro und hatte dort sogar Platinstatus. 1988 wurde die Band schließlich aufgelöst und bei den ersten Comebackversuchen 1990 und 1995 ist das Kind schneller wieder in den Brunnen gefallen als der Band lieb war. 1999 gab es dann Comeback Nr. 3 mit dem fulminanten Album \"Round 13\". da es mit einer Tour leider noch nicht geklappt hat, bekamen die Schweizer im das Rock\'n Roll Vieh und Gitarrist Fernando Von Arb dank der Absage von Thin Lizzy die Chance, sich auf diesem Festival mal wieder dem deutschen Publikum und der kompletten Europapresse zu präsentieren. Und was soll ich sagen? Selten hat eine Band ihre Chance so eindrucksvoll genutzt wie Krokus an diesem Samstag Nachmittag. Schon mit den Openern \"Long Stick Goes Boom\" und \"American Woman\" zeigten mehr als deutlich, das die Jungs das rocken nicht verlernt haben. Im Vorfeld gab es viele Skeptiker die meinten, daß das Ganze ohne Originalsänger marc Storace nicht funktionieren würde, aber spätestens beim ultimativen Krokus Song \"Screaming in the Night\" ließ der neue Shouter Carl Sentenced (ex- Persian Risk) alle Zweifel verstummen. was der mann aus seiner Stimme rausholte war mehr als amtlich und ließ marc \"Diva\" Storace locker vergessen. Die Setlist war ein Querschnitt aus den Krokus Anfangstagen (Rock City, Heatstroke, Bedside Radio, Easy Rocker, Bad Boys, Rag Dolls), wobei mir das Headhunter Albumk (bis auf screaming...) sträflich vernachläsigt wurde. Mit \"Flyin through the Night\" gab es sogar einen Song vom 1995er Album \"To rock or not to be\", welches immer noch viel zu unterbewertet ist. Als Zugabe gab es noch die Redbone/ Jeronimo Coverversion \"Heya\" vom neuen Album zu hören, bevor dann viel zu früh Schluß war.
Fazit: Mit dieser Eindrucksvollen demonstration in sachen Rock\'n Roll haben Krokus bewiesen, das in Zukunft durchaus noch mit Ihnen zu rechnen ist. Viele Fachleute (Presse, Bands, Labelpromoter) und auch Fans waren der Meinung, das Krokus die beste band auf dem Bang Your Head Festival 2000 waren. Dem kann ich mir nur anschliesen und hoffen, die Band irgendwann auch mal wieder in einem Club bewundern zu dürfen.

Eddy Freiberger

Redakteur:
Gastautor

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