CATTLE DECAPITATION, SHADOW OF INTENT, REVOCATION und VULVODYNIA - Köln

02.03.2025 | 13:24

22.02.2025, Essigfabrik

Heutiges Programm: von Prog bis Brutal.

Heute stehen alle möglichen Facetten des Death Metal auf dem Programm – von Prog bis Brutal – da bin ich mal gespannt. Im Deathcore bin ich nicht so zuhause und das erste, was mir zum Headliner einfällt ist das doch recht verstörende Plattencover von "Humanure", das bei meinem Partner im Plattenschrank steht. Er ist auf jeden Fall schon Feuer und Flamme und ich wie gesagt, bin sehr gespannt was mich am heutigen Abend erwarten wird.

Die Europatour mit dem Zungenbrechernamen 'Terrasitic Reconquest' läuft schon einige Wochen. Heute ist die 27. Show und die vorletzte der gesamten Tour, die Jungs haben also alle schon etwas Anstrengung in den Knochen. Gleich bei drei der vier Bands hören wir, dass die Tour ihren Tribut fordert inklusive Krankenhausaufenthalt und angeschlagenen Stimmbändern.

Wir sind kurz nach sechs Uhr da und es geht auch schon direkt los. VULVODYNIA aus Südafrika macht mit ihrer Mischung aus Deahtcore und Brutal Death Metal gleich mal ordentlich Krach. Das vordere Drittel der Halle verwandelt sich ziemlich direkt in einen Circle Pit, den die Meute auch fast durchgängig in Bewegung hält. Respekt. Die Essigfabrik ist für die frühe Uhrzeit auch schon ordentlich gefüllt und die Band schafft es, das Publikum gleich von Beginn an in beste Stimmung zu bringen. Nach einer schnellen und intensiven halben Stunde ist auch schon Schluß und als Pausenmusik trällert 'The Heat is On'. Okay, irgendwann muss man ja Pause machen und das Lineup lässt da wohl außer in den Umbaupausen wenig Raum zum verschnaufen.

REVOCATION übernimmt. Stabiler Sound, stellenweise fast progressiv, Technical Death trifft es ganz gut. Auch hier ist gleich ordentlich Stimmung und im schmalen Graben muss man direkt den Kopf einziehen – die ersten Surfer kommen rein. Wir bekommen die neue Single 'Confines Of Infinity' zu hören, ein neues Album steht wohl schon in den Startlöchern. Drummer Ash Pearson kommt etwas blass um die Nase frisch aus dem Krankenhaus, das Infusionspflaster noch am Arm. Respekt, von Angeschlagenheit ist sonst nix zu hören. Der Auftritt ist richtig stark.



Der Umbau geht auch hier zackig, jeder packt etwas mit an und das zweite, vorangestellte Schlagzeug wird in wenigen Minuten kurz abgebaut und der Co-Headliner SHADOW OF INTENT ist bereit. Sänger Ben Duerr merkt an, er sei heute nicht voll bei Stimme und wer die Texte kann, könne gern mitsingen. Man merkt es bei den ersten beiden Songs vielleicht ein wenig in den höheren Lagen, aber dann ist von müder Stimme nichts mehr zu spüren. Die Growls sind der absolute Wahnsinn! Irre was da stimmlich rüber kommt und keine Ahnung wie man das über eine Stunde so gnadenlos wuchtig durchziehen kann. Nicht nur wir sind begeistert. Auch die Security bekommt ordentlich zu tun, die Fans lassen sich scharenweise auf Händen zur Bühne tragen.


Mittlerweile ist es neun Uhr und die Progressive Death Metaler und Headliner des heutigen Abends, CATTLE DECAPITATION, entern die Bühne. Sänger Travis Ryan fordert das Publikum direkt heraus, "Es ist die letzte Show in Deutschland, deshalb lasst uns heute die beste Show draus machen". Das letzte Album "Terrasite" ist aus 2023, also schon ein bisschen her. Dafür sind die Fans textsicher und bei 'Scourge Of T he Offspring' kreischt die ganze Halle den Refrain mit. Auch nach vier Stunden poggen, schubsen und kreischen ist die Stimmung noch immer bestens und der Sound den ganzen Abend über top. Es wird gegrowlt, gekreischt und gedroschen was das Zeug hält. Von Müdigkeit keine Spur. Und da wir Schwaben ja immer so überschwänglich mit Lob sind – es gibt schlechtere Arten, um den Samstag Abend zu verbringen.

Fotocredit: Barbara Sopart

Redakteur:
Barbara Sopart

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