DEVIN TOWNSEND PROJECT und AEON ZEN - Aschaffenburg
12.04.2011 | 07:3523.03.2011, Colos-Saal
Hevy Devy lässt es ordentlich krachen und feiert mit dem Publikum eine Megaparty!
Und wieder steht ein außergewöhnliches Konzert im Colos-Saal an: DEVIN TOWNSEND beehrt Aschaffenburg während seiner Europatournee mit seinem Besuch. Mit ihm tourt AEON ZEN, eine noch relativ junge Band, die erst 2008 von Richard Hinks gegründet wurde.
Eigentlich ist Richard Hinks das einzige Mitglied der Band - er komponiert, spielt Bass, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug. Für den Gesang auf den beiden bisher erschienenen Alben hat er sich verschiedene Gastsänger ins Boot geholt. Auf der Tour begleiten ihn Andi Kravljaca (Lead Vocals, von SILENT CALL), Matt Shepherd (Gitarre, Backing Vocals), Vadim Pruzhanov (Keyboards, von DRAGONFORCE) und Steve Burton (Drums).
AEON ZEN, die sich selbst als Progressive Rock/Metal Band einstufen, spielen einen Querschnitt aus den beiden Alben "A Mind's Portrait" und "The Face Of The Unknown". Sowohl die Band als auch das Publikum hatten offensichtlich eine Menge Spaß, auch wenn bei ihrem Auftritt der Colos-Saal noch nicht so ganz gefüllt ist. Das ist halt manchmal das Los einer Supportband, aber jedenfalls haben die, die sich schon vor der Bühne versammelt haben, kräftig applaudiert.
Während der Umbaupause füllt sich der Colos-Saal merklich an, ich würde fast zu ausverkauft tendieren. Man sieht sehr viele strahlende Gesichter von Leuten, die sich offenbar riesig auf den Auftritt von DEVIN TOWNSEND freuen.
Zuerst aber werden wir von leicht nerviger Disco-/Partymusik aus dem "Ziltoid-Raumschiff" beschallt und eben dieser "Alien" erscheint dann auch auf zwei Leinwänden rechts und links auf der Bühne. Dort hält er mit mehr oder weniger albernen oder auch anzüglichen Sprüchen das Publikum bei Laune und am Lachen. Endlich, nach 'We LikeTo Party' von den Vengaboys, erscheint HevyDevy auf der Bühne und wird sofort frenetisch begrüßt. Und dann beginnt eine grandiose Show - von einzigartig bis komisch ist alles vertreten!
Aufforderungen zum Mitmachen? Völlig unnötig. Das läuft von ganz alleine. Und die Texte sitzen auch!
Das für mich auffälligste ist die Publikumsnähe von Devin. Wann immer es möglich ist, sucht er den Kontakt zu seinen Fans. Er schüttelt Hände, post für Fotos und gibt in einer kurzen Spielpause sogar Autogramme von der Bühne aus. Seine Mimik ist einzigartig und seine witzigen Bemerkungen reißen das Publikum zu wahren Lachsalven hin. Einmal hüpft er sogar von der Bühne und arbeitet sich durch die Menge. Als er wieder auf die Bühne springt, sieht man, dass er sich am Auge verletzt hat, Blut läuft über sein Gesicht, was ihn allerdings nicht am Weitermachen hindert: "That's Metal, Baby!". Den netten Helfer, der mit einem Tuch herbeieilt, ignoriert er und erst, als der Song zu Ende ist, lässt er sich hinter der Bühne das Blut abtupfen.
Und sofort geht die Show weiter. Die Stimmung im Saal wird immer ausgelassener und erreicht ihren Höhepunkt, als er die Fans auffordert, für den letzten Song auf die Bühne zu kommen und gemeinsam Party zu machen. Viele lassen sich das nicht zweimal sagen und so ist die Bühne in wenigen Minuten proppenvoll und alle tanzen ausgelassen zu 'Bend It Like Bender'.
Devin selbst flitzt von einem Ende der Bühne zum anderen, spielt, singt, schüttelt Hände - vor und auf der Bühne. Man weiß nicht, wer mehr Spaß hat; er oder das Publikum.
Selbst nach dieser langen Show (über zwei Stunden), verabschiedet er jeden, der auf der Bühne ist, mit Handschlag und ein paar Worten und schüttelt auch sämtliche Hände, die sich ihm von vor der Bühne entgegenstrecken. Dabei stahlt er wie ein Honigkuchenpferd.
Eine überragende Show eines überragenden Musikers, der seinen Fans so nahe kommt wie selten einer.
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer