DIO - Karlsruhe
21.09.2004 | 09:4704.08.2004, Substage
Der kleine Meister begibt sich im Vorfeld der Sommer Festivals in kleine Clubs und präsentiert sich seit langem einmal wieder aus nächster Nähe und zum Anfassen. Selbstverständlich ist das Karlsruher Substage bis unters Dach voll und die Temperaturen gleichen einer Sauna. Bereits vor dem Einlass sickerte durch, dass MOB RULES nicht als Support fungieren und es keinen Ersatz gibt. Warum die Norddeutschen nicht mit von der Partie sind, war allerdings nicht in Erfahrung zu bringen. Somit können sich die Anwesenden voll und ganz auf Ronnie James Dio konzentrieren, der pünktlich um 21.30 Uhr auf die Bühne kommt. Obwohl nicht gerade viel Platz auf der kleinen Bühne ist, bietet der kleine Shouter eine agile Show und ist stetig in Bewegung. Leider sind die Lichtverhältnisse am heutigen Abend sehr bescheiden, so dass meine Fotoausbeute eher dürftig ausgefallen ist.
Musikalisch setzt es ein Best-Of-Programm wie es von DIO schon lang nicht mehr geboten wurde. Am meisten abgefeiert werden die RAINBOW-Klassiker wie 'Stargazer', 'Long Live Rock'n'Roll' und 'Gates of Babylon', das schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Programm aufgetaucht ist. Aber auch die BLACK SABBATH-Nummern 'Mob Rules' und 'Heaven And Hell' bringen den Club zum Toben. Erfreulicherweise bringt DIO auch viele eigene Klassiker wie 'Rock'n'Roll Children', 'Stand Up And Shout' oder 'Holy Diver' und verzichtet auf allzu viel neues Material von der bis dato noch unveröffentlichten Scheibe "Master Of The Moon". Lediglich 'The Eyes' wird als Vorabschmankerl serviert und reiht sich problemlos ins Programm ein. Auch der neue Bassist Rudy Sarzo (ex-WHITESNAKE, QUIET RIOT) agiert sehr agil und lässt seinen Vorgänger Jimmy Bain nicht vermissen. Die Bühnenpräsentation von Gitarrist Craig Goldie wiederum lässt sich wohl am besten als unterkühlt bezeichnen. Irgendwie wirkt der Virtuose gelangweilt und er beschränkt sein Acting auch nur auf das Nötigste. Selbst als der Meister ihm ein Rüffel erteilt, dass er seine Amps gefälligst leiser machen solle, nimmt er dies mehr oder weniger regungslos zur Kenntnis und spurt anstandslos. Leider kein Vergleich zum sympathischen Doug Aldrich, der zumeist ein Blickfang war. Keyboarder Scott Warren und Schlagzeuger Simon Wright musizieren ebenfalls solide und fehlerfrei.
Der Meister selbst ist bestens bei Stimme und meistert jede Gesangeshürde glanzvoll. Überhaupt merkt man ihm die Freude an, mal wieder in kleineren Clubs fannah zu spielen. Immer wieder klatscht er die ihm zugereckten Hände ab und findet gar die Zeit ein kleines Mädchen, das im Fotograben auf einer Absperrgitterstufe sitzt, ausführlich zu begrüßen, Treffenderweise kommt danach das Stück 'Rock'n'Roll Children'. All zu viele junge Fans sind im Publikum nicht auszumachen. Selbst unsereins mit 32 Lenzen auf dem Buckel zählt eher zur jüngeren Generation, was aber auch mal gut tut. Dass die "Alten Säcke" aber auch noch abrocken können, unterstreicht der heutige Abend. Nach anderthalb Stunden wurde der Zugabeteil mit 'The Last In Line' eingeläutet und der Abend findet mit 'Rainbow In The Dark' und 'We Rock' sein Ende. Und entlässt die schweißgebadeten Zuschauer in die kühle Karlsruher Nacht. Ein sehr geiler Abend, der in dieser Form gerne wiederholt werden darf!
Setliste DIO:
King Of Rock'n'Roll
Sign Of The Southern Cross
Stargazer (Medley)
Stand Up And Shout
Drum Solo / 1812
Don't Talk To Strangers
The Eyes
Mob Rules
Man On The Silver Mountain
Solo Craig Goldie
Long Live Rock'n'Roll
Rock'n'Roll Children
Gates Of Babylon
Holy Diver
Heaven And Hell (Medley)
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The Last In Line
Rainbow In The Dark
We Rock
- Redakteur:
- Frank Hameister