DYNAMO OPEN AIR - Hellendoorn (NL)

12.05.2005 | 11:55

07.05.2005, Festivalgelände

In einigen Orten wurden am Tag vor dem eigentlichen Festival schon Warm-Up-Shows abgehalten, wobei sich vor allem der Gig im Eindhovener Effenaar als Siegeszug für TESTAMENT und LAAZ ROCKIT herausstellen sollte, das erzählten mir jedenfalls einige befreundete Anwesende. Doch auch die Show von EVERGREY, AUTUMN und BETZEFER in Hellendoorn, also direkt vor Ort, soll sich guter Besucherzahlen erfreut haben. Eigentlich sollte ich bei letztgenannter Show auch schon anwesend sein, aber ein gedehntes Band im linken Fuß und ein damit ärztlich verhängtes Fahrverbot machten wir zwei Tage vorher alle Träume von einer weiteren Club-Show von EVERGREY zunichte. Scheiße! Doch nicht genug, genau dieses Band (Gott verfluche es!) sollte sich für mich noch zu einem großen Problem herausstellen, denn weil die Schmerzen infolge des zu langen Stehens immer schlimmer wurden, musste ich vorm Headliner ANTHRAX die Notbremse ziehen und mich zusammen mit meiner Freundin auf den Heimweg machen. Doppelt scheiße!
Aber bis es soweit war, galt es noch einige andere Hürden zu überwinden. Da war zunächst einmal der Regen. Auf der gut 250km langen Anreise wechselte das Wetter ständig zwischen Sonnenschein und wolkenlosem Himmel bis zum totalen Guss. Lotterie auf dem Weg nach Hellendoorn und lediglich die Frage, wie der Gewinn aussehen würde. Gewonnen haben wir natürlich nicht, denn es regnete im Norden Hollands, mal weniger, mal mehr. Als wir das Festivalgelände dann endlich gefunden hatten (von wegen weit vorher ausgeschildert…) mussten wir erst einmal 5 Euronen für den Parkplatz berappen, eine Wiese mit weichem Untergrund, die schon nach wenigen angereisten PKWs zur Schlammlagune mutierte. Schön, dann müssen wir nachher eben schieben. Super organisiert, echt, und dann auch noch dafür bezahlen. Nein Leute, das hätte nicht sein müssen. Versuchte hier vielleicht jemand die schleppenden Ticketverkäufe zu kaschieren?
Wie auch immer, das nächste Ärgernis folgte wenige Minuten später. Gästeliste? Den Namen Björn Backes hatte man in Hellendoorn noch nicht gehört und nicht gelesen. Die Panik verflog aber erst mal, denn selbst ein gewisser Herr Kühnemund stand nicht direkt auf der Liste. Nachdem der Rock Hard-Chefredakteur aber dann seinen Pass bekam, vertröstete man uns, dass Veranstalter Andre Verhuysen gleich kommen würde. Gut 70 Minuten später war er dann auch da… Im Hintergrund konnte man währenddessen schon die letzten Klänge von 3 INCHES OF BLOOD hören – und die hätte ich nach dem starken Debüt echt gerne gesehen. Die Laune war schließlich komplett im Keller als MERCENARY auch noch an uns vorbeizogen und wir uns Hammersongs wie ’Firesoul’ aus der Ferne anhören durften. Spätestens hier drängte ich wegen des Mixes aus Schmerzen im Knie, beschissenem Wetter, verkorkster Organisation und Versprechen, die nicht gehalten wurden, den Heimweg anzutreten. Zum Glück hatte ich aber nicht den Autoschlüssel und die Macht der Entscheidung…
Kurz vor MASTERPLAN kam Andre dann, überreichte uns mit langer Entschuldigung die Pässe und endlich waren wir drinnen. Zwei Schritte nach dem Eingang konnte man schon sehen: man hatte sich Mühe gegeben, das Festival für die Besucher so angenehm wie möglich zu gestalten. Das Gelände glich einem großen Park mit einer schönen Waldfläche, den üblichen Verkaufsständen und einem großen Zelt sowie einem kleine Zelt, in denen jeweils die Bühnen aufgebaut waren. Nach dem ganzen Stress wurde sich erst einmal ein Bier gegönnt. 1,70€ sind ja diesbezüglich im Vergleich noch relativ günstig. 3,40€ für einen beschissenen Burger bzw. 5€ für einen billigen Cocktail waren da schon eine andere Kategorie. Aber genug des Ärgers, wir waren wegen der Musik gekommen, und die durfte jetzt mit MASTERPLAN endlich starten:

Redakteur:
Björn Backes

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