Dark Age - Hamburg
28.02.2011 | 23:0112.02.2011, Markthalle
Abwechslungsreiche Geburtstagsparty mit gut gelaunten Gästen.
Zu ihrem 15-jährigen Bandjubiläum laden die Melo-Deather DARK AGE zum ersten Hamburger Metal-Fest ein. Ob die Tradition fortgeführt wird? Nun, zumindest sind die Reihen bereits beim Opener KILL ALL THE SEXY PEOPLE aus dem angrenzenden Pinneberg ganz ansehnlich gefüllt, die Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen. In den vorderen Reihen haben sich die wenigen Fans der Band eingefunden, die übrigen Gäste schauen sich das Spektakel eine Weile an und widmen sich dann wieder ihrem Bier.
Bei gothisch angehauchtem Kelten-Metal (ORDEN OGAN), schwarzmetallischem Panzermetal (NEGATOR) und DARK AGE als Headliner drängt sich ohnehin die Frage auf, was eine Core-Band im Vorprogramm zu suchen hat. Wenigstens die Pinneberger haben Spaß. So eine große Bühne will genutzt werden und so liefern KILL ALL THE SEXY PEOPLE eine energiegeladene Show ab – vielleicht bekommen sie ja Kilometergeld. Vor allem Sänger Julian bewegt sich wie ein Boxer, steht keine Sekunde still und heizt das Publikum an. Und die Truppe kann mit noch etwas punkten: kreativen Songtiteln, allen voran 'I Came In My Discopants'.
Setlist:
Intro
…And Keep Them In Your Basement!
The Legend Of Grizzlyface
Rhythm Kills The Dancer
Killmore Girls
I Came In My Discopants
Dressed To Kill
Dann rollt der Panzer an: NEGATOR müssen mit ihrem schweren Gefährt glücklicherweise keine allzu weite Strecke zurücklegen. Die Hamburger haben richtig Bock und lassen die immer zahlreicher werdenden Gäste an ihren Kriegsgelüsten teilhaben. Ihr Geboller fräst sich auch schnell in den Gehörgang und lässt so manche Haarpracht rotieren. Der Funke springt aufs Publikum über, das sich von den harschen Ansagen Nachtgarms kommandieren lässt. Und so fallen die Zuschauer reihenweise dem Panzer zum Opfer. 'Der Infanterist' erledigt alle, die nach diesem Auftritt noch stehen.
Setlist:
Science Of Nihil
Dignity Of War
Panzer Metal
Gloomy Sunday
Feuersturm
Interludium
Scent Of Styrax
Alte Werte
Der Infanterist
ORDEN OGAN haben sich gemausert vom T-Shirt-werfenden Geheimtipp (Fuck you, Pussy!) zu einem nicht unbekannten Namen in Pagan- und Power-Metal-Kreisen. Mit dem aktuellen Werk "Easton Hope" kam der Durchbruch, nun stehen sie beim Hamburger Metalfest auf der Bühne und reanimieren die Gäste – mit Erfolg! Der Bekanntheitsgrad der Truppe hat in kurzer Zeit stark zugenommen, viele feiern sie ab; ob mit weiterer Nackengymnastik oder einem kleinen Pogo. Mit 'Angels War' bleiben ORDEN OGAN der Kriegsthematik von NEGATOR wenigstens ein bisschen treu, doch eigentlich wollen Band und Fans doch nur eines: Zu 'We Are Pirates' mit einem großen Bier anstoßen. Prost!
Als endlich die Geburtstagskinder die Bühne betreten, ist die Halle luftig voll; niemand muss sich beengt fühlen, aber viel freie Fläche ist nicht mehr da. DARK AGE kündigten an, bei dieser Jubiläumsshow einen Querschnitt ihrer bisherigen Alben zu spielen. Mission geglückt. Die Hamburger feuern einen Hit nach dem anderen ab, da fehlt der Überhit 'Zero' natürlich nicht im Programm. Sänger Eike und seine Kollegen sind bestens aufgelegt und wollen der Party jetzt noch einen krönenden Abschluss bereiten.
Draußen zeigt sich derweil ein interessantes Bild: In der Markthalle findet an diesem Tag auch die "Return Of The Living Dead"-Party statt, viele Gothics, EBM-Anhänger und anderes, schwarzes Partyvolk strömt ab 22 Uhr in die Markthalle, um sich auf das MarX und den Kunstraum zu verteilen. Sie vermischen sich im Foyer mit ein paar Metalheads, die am Bierstand Nachschub holen möchten. Eine schwarz-bunte Zusammenkunft also – und wer nach DARK AGE noch nicht genug hat, kann die Nacht zu elektronischen Klängen im Tanzkäfig verbringen.
Doch solange die Melo-Deather auf der Bühne stehen, findet im Hauptraum eindeutig die größte Party statt. Haare, Körperteile und Bier fliegen zu neueren Stücken wie 'Zeitgeist (Ghost In A Machine)' und '10 Steps To Nausea' durch die Luft. Die Band ist motiviert, läuft über die Bühne und heizt die Fans immer weiter an. Ein gut gelaunter Eike Freese macht Scherze mit dem Publikum – so muss eine Geburtstagsparty sein. Doch auch die schönste Feier endet irgendwann. DARK AGE verabschieden sich von ihren Fans – auf die nächsten 15 Jahre!
Setlist:
Intro
Kingdom Nevercome
Neon Gardens
Neokillers
Dare To Collapse
The Dying Art Of Recreation
Seven
Outside The Inside
Silent Republic
Zero
Trial By Fire
Zeitgeist
Storm
Daily Combat
10 Steps To Nausea
Minus Exitus
Last Words
Neurosis 404
Suicide Crew
Black September
Fearing Tomorrow
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper