Die Art - Chemnitz

22.12.2007 | 11:29

07.12.2007, Bunker

Für viele war es ja eine kleine Sensation, als in diesem Jahr verkündet wurde, dass die Band DIE ART wiederbelebt wird. Seit dem Ende im Jahr 2001 hatten die Fans heimlich darauf gehofft, dass sie irgendwann diese Nachricht ereilen sollte, und nun war es so weit. Für die Rückkehr haben die Vier das Album "Alles was dein Herz begehrt" aufgenommen und touren jetzt damit durch die Lande. Damit stehen die Vorzeichen für ein tolles Konzerterlebnis gut, und so geht es mit bester Laune in den Bunker nach Chemnitz, wobei die Erwartungshaltung doch etwas zwiespältig ist. Wie werden die neuen Stücke sein bzw. beim Publikum ankommen, und werden sie die alten Stücke in bekannter Weise spielen?

Der recht kleine Raum hat sich schon gut gefüllt, und vor der Bühne wird es langsam eng, als die Band die Bühne betritt. Unter großem Beifall werden DIE ART in Chemnitz herzlich begrüßt, und auch die Musiker freuen sich sichtlich, endlich wieder hier spielen zu können. Los geht es mit 'Gegen die Wand', wobei die Stimmung noch etwas verhalten ist. Es folgen einige Songs des neuen Albums, und die kommen ziemlich gut beim Publikum an. Und spätestens hier merkt jeder, dass sich das aktuelle Werk sehen lassen kann und heute Abend wohl noch viele Freunde finden wird. Doch so groß die Freude darüber ist, alle eingefleischten Fans warten sehnsüchtig darauf, dass endlich ein Klassiker gestartet wird. Der lässt dann mit 'My Colour Is Black' auch nicht lange auf sich warten. Und jetzt gibt es vor der Bühne kein Halten mehr. Es wird gepogt, was das Zeug hält, und auch in den hinteren Reihen herrscht gute Stimmung. Mit 'I Love You Marian' folgt bald darauf ein weiterer Hit, und spätestens hier werden bei einigen Besuchern Gedanken an die guten alten Zeiten wach. Waren DIE ART wirklich weg? In diesem Moment könnte man das fast mit einem Nein beantworten, denn die Band hat überhaupt nichts von ihrer Ausstrahlung und ihrer Anziehungskraft verloren und spielt, als hätten sie die Jahre dazwischen nichts anderes gemacht, nur einfach eben mal eine längere Pause. Doch genug der Gedanken an die Vergangenheit, schließlich wollen wir ja das Konzert genießen, und in den vorderen Reihen sollte man aufpassen, dass einen der Nachbar nicht umhaut. Nach einer reichlichen Stunde verkündet Sänger Makarios das Ende und gibt gleichzeitig die Zugaben bekannt. Mit viel Applaus verlassen DIE ART nur kurz die Bühne.

Der erste Teil der Zugaben beginnt etwas ruhiger, so dass die Fans in den ersten Reihen eine kleine Verschnaufpause haben. Mit 'Black Dust' und 'Wide Wide World' ist sie aber schnell vorbei, so dass wieder ausgiebig getanzt und gefeiert werden kann. Als letzten Titel präsentiert das Quartett mit 'Das Schiff' einen ihrer bekanntesten Hits. Nun gibt es auch in den hinteren Reihen kaum noch jemanden, der nicht begeistert mitfeiert. Von dieser Stimmung hingerissen, wird kurzerhand das Mikrofon von Bassist Conrad von zwei Fans entrissen, um stimmgewaltig den Refrain mitzusingen. Wie gut diese musikalische Einlage wirklich ist, kann man nicht ausmachen, da der Mann an der Technik ihnen wohl kurzerhand die Luft genommen hat. Aber das stört in diesem Moment niemanden, da alle ihren Spaß an der Musik haben. Unter großem Jubel verlässt die Band erneut die Bühne, um gleich darauf nochmals eine Zugabe zu spielen. Die fällt aber etwas kürzer aus, und zum Stück 'Symbole' kann nochmals ausgelassen getanzt werden. Die Band wird mit lang anhaltendem Beifall gefeiert und verabschiedet sich nach gut zwei Stunden von ihren Fans.

So geht ein ziemlich schweißtreibendes Konzert zu Ende, was nicht nur an der hohen Temperatur im Raum liegt. Nun heißt es erst mal ran an die Bar, um sich zumindest von innen etwas Abkühlung zu verschaffen. Kurze Zeit später mischt sich die Band noch unters Publikum, und so haben einige noch die Möglichkeit, sich mit den Vier über das Konzert und das neue Album zu unterhalten. Und damit neigt sich ein super Konzertabend, bei dem die Begeisterung vielen Besuchern buchstäblich ins Gesicht geschrieben steht, seinem Ende zu. Keine Frage, die Band hat nichts von ihrer Klasse verloren und konnte sowohl die alten Freunde angenehm überraschen als auch zahlreiche neue Fans hinzugewinnen.

Redakteur:
Swen Reuter

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