Dropkick Murphys - Hamburg

17.08.2011 | 00:12

16.08.2011, Bahrenfeld Trabrennbahn

Die irischen Amerikaner holen den Sommer nach Hamburg.

Der Sommer lässt Deutschland bisher ganz schön im Stich. Die Nordlichter stört das jedoch herzlich wenig. Sie feiern trotzdem den Hamburg Kultursommer auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld und das mit einer guten Mischung an Bands jeglicher Coleur. Die DROPKICK MURPHYS stehen ebenfalls auf dem Programm, unterstützt von MONTREAL und FACE TO FACE. Neben der Rennbahn ist eine riesige Bühne aufgebaut, das Angebot an Speisen und Getränken lässt keine Wünsche offen: Außer Bier gibt es Sekt, Cocktails und natürlich diverse unalkoholische Getränke, die Fressbuden bieten Gegrilltes, Dresdner Brot, Crepes, Pizza und sogar vegetarischen Döner an. Der Platz ist großzügig und beim Auftritt der Amerikaner etwa zu einem Drittel mit Zuschauern gefüllt.

Die eröffnenden MONTREAL müssen bereits am späten Nachmittag vor wenigen Gästen ran und können auch nicht überzeugen. Bei FACE TO FACE ist vor der Bühne noch viel Platz, ein paar Zuschauer können jedoch einige Lieder mitsingen und die Truppe heizt ganz solide an.

Doch der Auftritt der DROPKICK MURPHYS stellt beide ganz schön in den Schatten: Nach einem kurzen Intro betreten die Musiker umjubelt die Bühne. Vorne flippen die Fans aus, tanzen, pogen, klatschen und feiern eine große Party. Auch die Musiker wechseln häufig ihre Position und haben sichtlich Spaß. Besonders ist vor allem die Lichtshow: Die Bühne erstrahlt fast ausschließlich in grün, die Strobo-Lichter flackern astrein im Takt auf und die gerade wichtigen Akteure werden bestens ausgeleuchtet.

Die MURPHYS präsentieren anfangs einen schwarzen Backdrop mit dem Bandlogo, der später durch einen weißen mit Totenkopf ersetzt wird. Zunächst berufen sich die Folk-Punker auf älteres Material, was die Fans durchaus zu schätzen wissen. Die Party reicht knapp bis zum Soundturm, doch auch überall sonst wird stellenweise getanzt. 'Get Up' und 'Blood And Whiskey' sind die Hits des Abends, doch besonders gefeiert wird das AC/DC-Cover 'T.N.T.'. Stark.

Sänger Al Barr spricht vorwiegend auf Deutsch mit den Fans. Er ist in der zweiten Klasse mit seinen Eltern nach Deutschland gezogen, allerdings beherrscht er die Sprache nach eigener Aussage nicht mehr so gut und entschuldigt sich immer wieder für seine Fehler – von denen er nicht viele macht. Nach dieser kurzen Lebensgeschichte erzählt er, dass er früher ein Fan von UDO LINDENBERG war und vergewissert sich, dass dieser wirklich in Hamburg lebt. Danach fordert er zu UDO-Sprechchören auf. Seinen Bandkollegen bleibt da nur, zu fragen, was zur Hölle er da macht.

Auf jeden Fall für beste Stimmung sorgen. Kurz vor Ende mobilisiert er noch mal die letzten Reserven der Zuschauer, die nach dem offiziellen Teil vehement die Zugabe einfordern. Natürlich bekommen sie sie auch und gehen mit folkig-irischen Melodien im Ohr um kurz nach 22 Uhr zufrieden und abgefeiert in die Nacht hinaus.

Redakteur:
Pia-Kim Schaper

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