Giant Cologne Metal Meeting II - Köln

06.12.2005 | 00:30

26.11.2005, Büze Ehrenfeld

Schlimmer hätte es für den Veranstalter nicht kommen können: Zwei Tage vor dem schon lange beworbenen Konzerttermin löste sich der Headliner, STYGMA IV aus uf Österreich, überraschend auf. So wurde kurzerhand eine weitere Band gebucht und die Spielzeit der anderen Gruppen verlängert.

THE MIST
Die kurzfristig eingesprungene Band waren THE MIST aus Trier, die um 19.15 Uhr vor einem relativ leeren Saal die Bühne enterten. Trotz nur zwei Tagen Vorbereitung auf dieses Konzert kamen THE MIST mit ihrem knackigen und groovigen Thrash mit einigen Hardcore-Anleihen und vielen Breaks sowie Tempowechseln verdammt gut an. Sehr großen Beifall ernteten die Coverversionen von 'For Whom The Bell Tolls' (METALLICA) und 'Rebellion (The Clans Are Marching)' (GRAVE DIGGER), die in sehr rohen und ungeschliffenen Versionen verdammt dreckig daherkamen. Leider gab es während des Auftritts viele Rückkopplungen und Probleme bei den Einstellungen der Ersatzgitarre, so dass der Sound zum Ende hin qualitativ abnahm. Trotzdem ein sehr geiler Opener.

Setlist:
Resist
Last Pharao
For Whom The Bell Tolls (METALLICA)
Elven Dream
Love
Rebellion (GRAVE DIGGER)
I've Been Down

MORON
Mit der Zeit füllte sich der Saal. Als nächstes waren MORON an der Reihe, die geilen, meist im Uptempobereich angesiedelten Power-Thrash boten. Durch vielfältige Einflüsse aus anderen Musikrichtungen, z.B. Rockelemente und 70er-Jahre-Wah-Waheffekte, wurde aber ein sehr eigenständiger Sound erzeugt. Besonders die Gitarrenarbeit und die eindrucksvolle Stimme von Sänger Tobias, der auch mal für die ein oder andere Comedy-Einlage sorgte, waren der Hammer. Diese junge Formation sollte man sich definitiv merken.

Setlist:
Pray For Me
Fragile
Charming
Bitter Pill
Anti Depressiva
Roge's Bones
Black King
Space Invaders

EXOTHERM
Bei EXOTHERM aus Wipperfürth, die mit der klaren Ansage "Wir machen Rockmusik!" die Bühne betraten, ging dann richtig die Luzi ab. Eine absolute Abrissbirne direkt zu Beginn zeigte, was einen in der nächsten Stunde erwarten würde: Highspeed-Geknüppel, das durch schwere, langsamere Parts aufgebrochen wurde. Diese Tempowechsel und Breaks lockerten das Gebolze auf und sorgten für sehr abwechslungsreichen Krach. Nicht nur dem sehr agilen Sänger Georg, sondern auch dem Rest der Band sah man den Spaß bei der Arbeit an. EXOTHERM waren ein sehr kurzweiliges Vergnügen.

Setlist:
Life
Thoughts Like Poison
It's Time
Fear The Light
Believe In God
In I See
Come Home
Cold As fire
4...1...
Peace From The Sky

WOLFEN
Nach einem längeren Soundcheck war es danach Zeit für die Kölner Formation WOLFEN, die an diesem Abend den letzten Gig mit ihrem Drummer Robert spielten und wie gewohnt keine Gefangenen machten. Die Instrumentalfraktion war arschtight, Sänger Lippi gut bei Stimme und auch die Backgroundchöre kamen gut an. Auch beim Stageacting zeigte sich durch die symmetrische Anordnung der Musiker, dass sich hier eine schon lange eingespielte Band präsentierte. Besonders der hünenhafte Frontmann, der im langen Ledermantel die Bühne betrat, hatte eine Menge Ausstrahlung. Da die Setlist zu 80% aus Material vom bisher noch unveröffentlichten Album "The Truth Behind" stammte, waren die Songs dem Publikum noch unbekannt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat. Auch der Sound, der auf der Bühne nicht gerade vorteilhaft gewesen sein soll, war vor der Bühne akzeptabel.

Setlist:
Y2K
Another Hunger
Raising Hope
Zeroes and Heroes
Rain
Last Chance
Signs
The Deceptions
Hollow Man
Wolfen

Zum Abschluss dieses Abends gaben CP24 ihren an NEVERMORE erinnernden Neo-Thrash-Metal zum Besten. Auch CP24 waren an diesem Abend eine Macht. Besonders Sänger Joachim Weber zeigte bei Songs wie 'World Between The Lines' oder 'Breaking The Silence', mit welch kraftvollem Organ er gesegnet ist. Außerdem gab es einen Grund zum Feiern: Basser Schwilli hatte Geburtstag und wurde daher von seinen Kollegen mit einer Ladung Konfetti und einer Konzertkarte geehrt. Um 01:00 Uhr beendete 'Don't Speak' einen sehr kurzweiligen und sehr geilen Auftritt.

Setlist:
Graves Of My Tears
Refusing Messiah
World Between The Lines
Breaking The Silence
Question Of Hate
Corroded Passion
Hellfire
Inside Of Me
Rejected
Don't Speak

Ein verdammt geiler Abend mit fünf geilen Bands. Der Sound war ebenfalls für eine Veranstaltung dieser Art in Ordnung. Lediglich der Zuschauerzuspruch (etwa 70 Personen) hätte etwas größer sein können. Wann merken die Leute endlich, dass man auch für schlappe 6 Euro geilen Metal hören kann?

Gastautor Simon Hink

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