HAMMERFALL - Filderstadt
31.01.2012 | 17:1602.11.2011, Filharmonie
HAMMERFALL hämmern ihren Sound durch Filderstadt. Mit dabei: Unter anderem VICIOUS RUMORS und einige andere Hochkaräter. LED for President!
Nach einer etwas längeren Fahrt über diverse Landstraßen (wegen Staus auf sämtlichen, zum Ort des Geschehens führenden Autobahnen) und einmal quer durch Stuttgart erreichen wir - oh Wunder - doch noch pünktlich die Filharmonie in Filderstadt. Der Einlass klappt problemlos, die Security ist entspannt - und wir hören eine halbe Stunde vor dem angekündigten Beginn schon die erste Band.
Dieses Anfangen, früher als angekündigt, obwohl noch nicht alle Besucher in der Halle sind, scheint langsam in Mode zu kommen. Kein sehr schöner Zug und irgendwie auch nicht nachvollziehbar. Was spricht dagegen, offiziell früher anzufangen, wenn die Zeit zu knapp ist?
Nun gut, so bleibt DEATHDESTRUCTION fototechnisch gesehen auf der Strecke. Ich habe musikalisch gesehen mit dieser Band so meine Probleme. Keine Frage, sie rocken mächtig ab und können nach einer Weile auch die noch etwas übersichtlich angeordneten Besucher begeistern. Noch dazu, wo HAMMERFALL-Basser Fredrik Larsson auch mit von der Partie ist. Das ist sicher auch ein Mitgrund dafür, dass DEATHDESTRUCTION als Support dabei ist. Aber musikalisch haben sie so gar nichts mit dem Power Metal von HAMMERFALL zu tun.
Als nächste Band kommt dann AMARANTHE auf die Bühne. Sie haben zwei Sänger und eine Sängerin dabei, aber so richtig will bei mir der Funke nicht überspringen.
Aber da sich mittlerweile vor der Bühne eine etwas größere Menschenmenge eingefunden hat, bekommt die Band doch den gebührenden Applaus.
VICIOUS RUMORS, die ja nun doch schon einige Bühnenjahre auf dem Buckel haben, kommen da natürlich viel besser weg. Sie ziehen eine ziemlich coole Show ab und zeigen viel Spielfreude. Obwohl auch diese Band bisher an mir vorbei gegangen ist, bin ich von der beeindruckenden Bühnenpräsenz begeistert. Sehr cooler Auftritt. Und zum Schluss zeigen dann die Gitarristen Geoff Thorpe und Kiyoshi Morgan, was man mit ihren tollen Gitarren so anstellen kann. Vorzugsweise einen leicht ausgeflippten Sänger damit in den Schwitzkasten nehmen, zu Boden drücken und dann, wenn er sich nicht mehr rührt, ihn nach draußen ziehen. Also kommt auch der Humor nicht zu kurz. Sehr sympathisch.
Endlich ist es soweit - die Bühne ist in rotes Licht getaucht, die Aufbauten strahlen mit roten LEDs mit der Bühnenbeleuchtung um die Wette. Dabei zählt eine freundliche Frauenstimme den Countdown bis zur Selbtsverbnichtung nach unten. Gott sei Dank klappt das nicht so ganz, Saal und Bühne fliegen nicht in die Luft, dafür kommen HAMMERFALL endlich auf die Bühne und werden mit lautem Beifall und HAMMERFALL-Rufen empfangen.
Das Schlagzeug samt Anders Johanson steht auf dem riesigen LED-Aufbau und diese übergroße "Brücke" wird auch von den anderen Bandmitgliedern immer wieder genutzt, um fröhlich darauf herumzuturnen. Irgendwie sind alle ständig in Bewegung.
Joacim Cans macht seine Scherze mit dem Publikum und wird nicht müde, als "Animateur" zu fungieren, während Oscar, Pontus und Fredrik um die Wette strahlen und sich in Pose werfen. Anders macht seine Stöckchenkunststücke und ich glaube, er hat nur einmal ein Teil verloren und es fast Joacim an den Kopf geworfen.
Geboten wird eine gute Mischung von Songs aus dem neuen Album "Infected" und älteren Stücken und das Publikum, das sich aus allen Altersklassen zusammensetzt, singt begeistert mit. Bei solchen Ohrwürmern wie 'Last Man Standing', 'Riders On The Storm' oder 'Renegade', um nur einige zu nennen, auch kein Wunder.
Auf der übergroßen LED-Brücke erscheint hin und wieder auch Text, so z.B. das Wort HAMMERFALL (damit man auch weiß, welche Band gerade auf der Bühne steht - kleiner Scherz), oder später 'Hearts On Fire' bzw. nur "Hearts", rhytmisch zum Lied aufblinkend. Und ganz zum Schluss noch ein riesiges "Thank You", während die Band sich verabschiedet.
Ich glaube, nicht nur mir hat das Konzert richtig Spaß gemacht, wenn man den lang anhaltenden Applaus bedenkt. Und auch an der Songauswahl gibt es nicht wirklich etwas zu meckern. Das, was der HAMMERFALL-Fan hören will, hat er auch bekommen. Und als letzte Zugabe natürlich 'Hearts On Fire' - das muss einfach sein. Da kann man noch einmal so richtig mitsingen.
Die Herren haben übrigens sehr freigiebig diverse Plektren im Publikum verteilt, was bei den Fans natürlich ausgesprochen gut angekommen ist. Und zwei Glückliche haben auch jeweils ein Stöckchen von Anders ergattern können.
Ein Konzert, das Spass gemacht hat und auch wenn HAMMERFALL vielleicht nicht mehr die ganz großen Hallen füllen, so lohnt sich ein Besuch doch auf jeden Fall. Gerne wieder!
Setliste:
Patient Zero
Heeding The Call
Any Means Necessary
Bang Your Head
Blood Bound
Lets Get It On
Last Man Standing
Renegade
Always Will Be
Dia De Los Muertos
Riders Of The Storm
Steel Meets Steel
Legacy Of Kings
Let the Hammer Fall
The Dragon Lies Bleeding
The Templar Flame
Zugabe:
Glory To The Brave
One More Time
Hearts on Fire
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer