HARDCORE SUPERSTAR - Dresden
01.11.2009 | 20:4024.10.2009, Beatpol
Die finnischen Sleaze Rocker von HARDCORE SUPERSTAR beehren die Elbmetropole - ein Fest, welches wir uns natürlich nicht entgehen lassen dürfen.
Saturday Night – time for the Partyfight! Die Street-Metaller von HARDCORE SUPERSTAR haben sich in Dresden angemeldet, um der sächsischen Hauptstadt eine wilde Samstagnacht zu bescheren. Nur leider verstecken sich die Elbstädter oder ziehen den Gig, der ebenfalls in Dresden spielenden DEATHSTARS vor, sodass im Vorverkauf gerade einmal 40 Tickets abgesetzt wurden, wie uns HARDCORE SUPERSTAR-Frontsau Jocke vor der Show erzählt.
Zum Glück entscheidet sich dann doch noch eine Vielzahl an Musikfreunden, sich spontan auf den Weg zum Beatpol zu machen, sodass der Club wenigstens halbwegs gefühlt ist. Gegen 21 Uhr betreten AVATAR die Bühne und legen mit 'The Great Pretender' sofort furios los. Zwar tobt nicht gerade der Wolf im Publikum, dennoch lassen sich die Gäste mit teuflischen Riffs und eingängigen Melodic-Death-Refrains ihre Biere schmecken und nicken eifrig die Köpfe. Nur leider sieht man von der Action auf der Bühne kaum etwas, denn der Lichtmann ist entweder auch bei den DEATHSTARS, eine rauchen oder eingenickt. Bis auf die grellen Glühbirnen, welche den Bandnamen leuchtend präsentieren, sind fast nur Schatten zu erkennen. Schämen sich die Jungs etwa? Also Leute – Spott aus, Licht an, dann wird das auch was mit dem Durchbruch.
Setlist AVATAR:
01. The Great Pretender
02. Roadkill
03. Reload
04. Shattered Wings
05. Queen Of Blades
06. And I Bid You
07. Revolution Of Two
Als nach einer halben Stunde AVATAR ihr Set beenden, steigt die Spannung im Beatpol spürbar. Also noch fix eine rauchen, ein frisches Bier geholt und vor die Bühne zu HARDCORE SUPERSTAR. Mit dem wunderschönen Ennio-Morricone-Tribute-Intro 'This Worm's For Ennio' kündigen sich die Schweden atmosphärisch an, bevor Jocke und Co. mit dem Titeltrack des aktuellen Albums "Beg For It" kraftvoll loslegen. Vor allem der charismatische Sänger scheint auf einmal wie ein gefräßiges Raubtier. Er wütet, er tanzt, er schlägt um sich und zieht alle Augenpaare nur auf sich. Das ist genau richtig so, denn neben Jocke verblasst der Rest der Band doch gewaltig. Basser Martin will nicht so richtig in das Bild passen und auch Neu-Gitarrist Vic wirkt zwar extrem sympathisch aber doch eher farblos. Nur Drummer Adde kann da mithalten und liefert eine wunderbare Schlagzeugshow. Mit 'Into Debauchery' bleiben die Knaben bei "Beg For It", bevor sie mit 'Medicate Me' erstmalig ins Jahr 2007 zurück reisen.
Der Druck bleibt hoch, die Bühnenshow expressiv. Die Fans tanzen, rocken und bangen sich die Biere aus den Bechern. Zum Glück gibt es Cidre aus der Flasche, da geht nix daneben. Genauso wenig wie auf der Bühne, auf der es mit zwei weiteren neuen Stücken ('Shades Of Grey' und 'Nervous Breakdown') weitergeht. Doch so ein Auftritt macht durstig, denkt sich auch Drummer Adde und überlässt kurzerhand einem Roadie seine Schießbude – warum? Die Antwort ist simpel. Er rennt zur Bar und holt sich ein frisches Bier. Großes Kino. Doch der Roadie will den Spielplatz aber gar nicht mehr verlassen und so prügeln beide simultan auf das Schlagzeug und liefern wahre Comedy. Mit 'Shame' und 'Standin On The Verge' drehen die Schweden ein wenig an der Temposchraube und versprühen fast schon romantische Stimmung. Auch ein Rocker hat eben Herz und so fließen jede Menge Tränen – NOT! Das Einzige was fließt, ist das Bier. Mit 'Bag On Your Head' läuten HARDCORE SUPERSTAR das letzte Kapitel des regulären Sets ein, bevor sie umjubelt die Bühne verlassen. Natürlich hat so ein Konzert ja auch immer einen Epilog (außer man heißt IN FLAMES) und so kehrt die Viererbande mit dem lange geforderten 'Wild Boys', dem großartigen 'Dreamin’ In A Casket' und der Bandhymne 'We Don’t Celebrate Sundays' noch einmal zurück und verpasst den Dresdner Fans des Gnadenstoß.
Fazit: Geile Musik, die Damentoilette ist zusammengebrochen und der Cidre ist günstig wie nix. Was will man mehr? Lediglich die recht übersichtliche Anzahl an Fans trübt die geile Stimmung. Da geht viel, viel mehr, Leute!
Liebe Grüße gehen an Christin Kersten für die rockigen Bilder!
Setlist HARDCORE SUPERSTAR:
01. This Worm’s For Ennio
02. Beg For It
03. Into Debauchery
04. Medicate Me
05. Shades Of Grey
06. Nervous Breakdown
07. My Good Reputation
08. Kick On The Upperclass
09. Blood On Me
10. Shame
11. Standin On The Verge
12. Bag On Your Head
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13. Wild Boys
14. Dreamin’ In A Casket
15. We Don’t Celebrate Sundays
- Redakteur:
- Enrico Ahlig