HATEBREED, EVERGREEN TERRACE und WARFIELD - Speyer

03.09.2024 | 15:38

13.08.2024, Halle 101

30 Jahre HATEBREED.

HATEBREED feiert gemeinsam mit ihren europäischen Fans das 30-jährige Bandbestehen. Neben den größten europäischen Festivals findet die Geburtstagssause auch in kleinen Clubs und Hallen statt. Nach einem Day-Off-Tag in dem die US-Amerikaner die Domstadt erkundeten, feiert man zusammen mit EVERGREEN TERRACE und WARFIELD in der Halle 101 zu Speyer. Bei hochsommerlichen Temperaturen zieht sich am frühen Abend eine Gewitterzelle über den Rhein zusammen und sorgt tatsächlich für kurzzeitige Abkühlung bei den Fans vor der Halle.

WarfieldDen Abend eröffnet WARFIELD aus der Barbarrossastadt Kaiserslautern. Die Jungs sorgen mit ihrem jugendlichen Charme und ihrer dynamischen Liveshow schnell für gute Stimmung. Wider Erwarten findet der vom westpfälzischen Trio zelebrierte Old-School-Thrash-Metal großen Anklang bei den anwesenden Hardcorejüngern. Die Brüder Johannes Clemens (Bass/Gesang) und Matthias Clemens (Gitarre), sowie Dominik Marx (Drums) musizieren seit 2012 unter dem Banner WARFIELD. Das Debut und bisher einzige Album "Wrecking Command", erschien schon im Jahr 2018. Seitdem passierte veröffentlichungstechnisch leider nicht mehr viel.

WarfieldDas soll sich aber ändern, den aktuell ist man dran am lang ersehnten Nachfolger und kann mit 'Soul Conquer' und 'Tie The Rope' auch schon zwei neue Songs live präsentieren. WARFIELD agiert völlig unbekümmert, thrasht munter drauflos und die gut dreißig Minuten Spielzeit gestaltet sich sehr kurzweilig. Trotz der Hitze ein erfrischender Auftritt der Pfälzer. Freunde der alten SODOM oder KREATOR sollten auf jeden Fall mal WARFIELD antesten und ein Ohr riskieren. Jetzt geht es erstmal raus ins Freie, Sauerstoff auftanken.

Setliste: Barrage Fire; Atomic Strike; Trade In Blood; Soul Conquer; Divine Winds; Vision Genocide; Tie The Rope; Wrecking Command; Martyr

Evergreen TerraceFrisch gestärkt geht es weiter mit EVERGREEN TERRACE aus Jacksonville, Florida. Die US-Amerikaner gibt es mittlerweile auch schon seit fünfundzwanzig Jahren und mit Sänger Andrew Carey, Drummer Christopher Brown und Gitarrist Craig Chaney sind immerhin noch drei Mann aus den Anfangstagen am Start. Der dargebotene Mix aus Melodic Metalcore und Hardcore kommt live wesentlich derber rüber und es geht bei Stücken wie dem Opener 'Enemy Sex' oder 'Where There Is Fire We Will Carry Gasoline' gleich gut ab vor der Bühne, trotz Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Vorturner Andrew Carey shoutet sich unermüdlich durch das Programm, ohne Schnörkel und große Umschweife wird Song für Song abgespult. Das letzte Album "Dead Horses" aus dem Jahr 2013 hat mittlerweile auch schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel und voller Freude verkündet der blonde Sänger, dass mit 'Jail On Christmas' erstmals wieder ein neues Stück vorgestellt werden kann.

Evergreen TerraceFür mehr als ein Appetizer taugt die Nummer allerdings nicht, da die Spielzeit mit knapp anderthalb Minuten doch recht kurz bemessen ist und sich somit die Vorfreude auf das neue Album relativ in Grenzen hält. Also setzt man weiterhin auf Altbewährtes in Form von 'My Heart Beats In Breakdowns' oder 'No Donnie, These Men Are Nihilist' vom 2002er Album "Burned Alive By Time". Das Finale läutet der wohl bekannteste Song 'Chaney Can't Quite Riff Like Helmet's Page Hamilton' ein, der dem Publikum nochmal in vielerlei Hinsicht so einiges abverlangt. Mir persönlich sind EVERGREEN TERRACE zu anstrengend gewesen. Scheinbar verbringt die Band mehr Zeit damit, die Songs besonders originell zu betiteln, als in die Komposition der Stücke (siehe Setliste). Der nächste bitte!

Setliste: Enemy Sex; Where There Is Fire We Will Carry Gasoline; New Friend Request; Zero; Jail On Christmas; My Heart Beats In Breakdowns; Gerald Did What; Dogfight; The Damned; No Donnie, These Men Are Nihilist; Chaney Can't Quite Riff Like Helmet's Page Hamilton

HatebreedVoller Vorfreude erwarte ich HATEBREED und eins vorab, ich soll keineswegs enttäuscht werden! Im Jahr 2004 hatte ich das erste Mal die Band im Rahmen der Unholy Alliance Tour live erlebt und seitdem haben sich immer wieder unsere Wege gekreuzt. Da die Band in den vergangenen Wochen bereits auf zahlreichen Open Airs (Rockharz, Reload-Festival oder Rock Am Ring/Rock Im Park) gespielt hat, ist die Halle gerademal zur Hälfte gefüllt. Oder besser gesagt: immerhin, da wir mitten in der Sommerferienzeit liegen.

Im Rahmen ihres 30-jährigen Bandbestehens feuert die Mannschaft um Sänger Jamey Jasta ein wahres Hitfeuerwerk ab und lässt keine Wünsche offen. Es kommt einem fast schon so vor, als ob die Band auf Zuruf spielt. Kreuz und Quer ackert man sich durch die umfangreiche Banddiskografie und lässt keine Scheibe aus. Herausragend sind für mich die Stücke 'In Ashes They Shall Reap', 'Live For This', 'Destroy Everything', 'I Will Be Heard' und natürlich die Übernummer schlechthin 'Looking Down The Barrel Of Today'. Aber auch der Rest kann sich durchaus hören lassen.

HatebreedHATEBREED ist live einfach eine Macht, das hat die Band schon mehrfach bewiesen und so ist es auch am heutigen Abend. Ständig wird das Publikum geschickt in das Geschehen mit eingebunden und das Stimmungsbarometer abgefragt bzw. ausgelotet, ob das Dargebotene den Geschmack der Fans trifft. Die Energie von der Bühne überträgt sich immer wieder auf das Publikum und es würde mich doch schon sehr wundern, wenn die Fanschar nach dem heutigen Abend nicht noch mehr Zuwachs bekommt. Die gut fünfundsiebzig Spielminuten reichen aus, um knapp zwanzig Songs zum Besten zu geben und Speyer zu zerstören! Wie hieß vorhin so schön: Live for this!

Setliste: Perseverance; A Stroke Of Red; In Ashes They Shall Reap; Live For This; To The Threshold; Before Dishonor; As Diehard As They Come; A Lesson Lived Is A Lesson Learned; Seven Enemies; Destroy Everything; Under The Knife; Tear It Down; Last Breath; Proven; A Call For Blood; Driven By Suffering; Looking Down The Barrel Of Today; Everyone Bleeds Now; I Will Be Heard

Redakteur:
Frank Hameister

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