Heavy Metal - Nix Im Scheddel...? Nr.19 - Leipzig

29.10.2001 | 11:57

26.10.2001, Tonellis

Der letzte Freitag im Monat. Das heißt für den pflichtbewussten Leipziger Metal-Maniac nur eins. Es ist mal wieder an der Zeit für einen Besuch bei Tonelli\'s. Das Scheddel-Team rief zur Party und auch diesmal hatten sich letztendlich wieder etliche Kilo Haare eingefunden und selbige flogen schon recht bald im Affentempo durch die Luft. Vom DJ wurde man schon etwas aufgewärmt und in Stimmung gebracht für die beiden folgenden Härtnerkapellen.

DOGMA IVS aus Goslar servierten abwechslungsreiche Kost. Mit Death Metal war die Grobrichtung vorgegeben, aber die Band fabrizierte einen interessanten und originellen Soundcocktail. Beachtlich war auch der verhältnismäßig klare Sound. Schade nur, dass der DOGMA-Sänger niemanden zum Spielen fand, denn er forderte die Leute immer wieder auf, doch näher zur Bühne zu kommen, aber dem wollte Keiner so recht Folge leisten. Entweder waren körperliche Ausdünstungen der Grund (was ich aus meiner Position allerdings nicht bestätigen konnte) oder aber seine Vocals bliesen einfach Alles und Jeden weg, so dass sich kein Leut bis zur Bühne vorkämpfen konnte (was ich für wahrscheinlicher halte). Wie dem auch sei, ein solider Auftritt war\'s auf jeden Fall und anspruchsvolle Musik noch dazu. Well, not schlecht, indeed.

MOSHQUITO, die sich ganz dem Thrash Metal verschrieben hatten, stellten dann unter Beweis, dass man auch mit einfachen Mitteln begeistern kann. Ein agiler und sympathischer Sänger, der die anfangs etwas trägen Besucher immer wieder zum Mitmachen animierte und ordentliche, zumeist knüppelharte Songs machten die Dreiviertelstunde zu einem wahren Vergnügen. Die Band, die schon seit Mitte der achtziger Jahre (damals noch in der DDR) herumrumort, es aber mit \"Secrets\" (1998) erst auf ein Langeisen gebracht hat, spielte sich mit viel Spaß durch die Landschaft und ließ den so genannten Funken überspringen. Und ein Weiteres muss man MOSHQUITO auf alle Fälle bescheinigen. Nämlich, dass sie wissen, wie man einen heftigen Auftritt standesgemäß beendet und den Fans zum Grande Finale noch den absoluten Höhepunkt serviert. Es dürfte klar sein, wovon ich rede - von einem SLAYER-Doppel. \"Dead Skin Mask\" und \"Raining Blood\" rissen das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hin (hätte ich eigentlich nicht extra erwähnen müssen) und setzten einen würdigen Schlusspunkt unter die 19. Scheddel-Party.

Redakteur:
Stephan Voigtländer

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