Hellfire-Special - Rockfabrik Ludwigsburg
02.04.2001 | 07:4629.03.2001, Rockfabrik Ludwigsburg
Wer jetzt dachte, dass sich \"Hellfire – Special\" etwa auf eine Pizza oder sonstigen Fressalien zurückführen lässt, liegt völlig falsch.
Wie schon des Öfteren, so lud die Rockfabrik Ludwigsburg alle Metallverrückten vorigen Donnerstag den 29.03. zu einem, wie bereits erwähntem, \"Hellfire – Special\" ein. Während DJ Matze (Sacred Steel) im großen Club mit Klängen aus der Konserve die Ohren verwöhnte, spielten hinten im kleinen Club drei, doch recht unbekannte Bands. Die da wären: FINAL EXCESS (mit ex - ETERNAL GLORY Gitarrist), eine Band aus der Ludwigsburger Umgebung, DELIVERANCE, eine Band aus Italien und LIFTHDRASIL, über die mir keine Infos vorlagen…
Den Anfang machten die Jungs aus Ludwigsburg. Ich staunte nicht schlecht, als ich zwei Stammgäste aus der RoFa auf der Bühne erblickte. Naja, so langsam gewöhnt man sich daran, dass fast jeder in einer Band spielt, und man das erst erfährt, wenn man die Typen auf der Bühne stehen sieht.
Erstaunlich war, dass dies erst der zweite Auftritt von FINAL EXCESS war und einen recht guten Eindruck vermitteln konnten. Für den zweiten Auftritt – Respekt. Es kam sogar vor, dass einer der beiden Saitenschwinger die kleine Bühne verließ und auf der ‚Bühne des Volkes’ weiterspielte. Es gab nur einen kleinen Mangel, der aber nicht die Band betraf, sondern, die ständigen Rückkopplungen bei den Durchsagen, die Frontshouter Sascha von Zeit zu Zeit machen wollte. Die Jungs störte das aber reichlich wenig, und so ließen sie es sich nicht nehmen als Zugabe \"Taste Revenge\" von SANCTUARY zu spielen.
Danach war es Zeit für die Band aus dem Land der Pasta sich für ihren Auftritt fertigzumachen. DELIVERANCE wurde wie eine Mischung aus alten METALLICA und TESTAMENT angekündigt, jedoch waren doch recht viele weiteren Bandeinflüsse in den Songs zu hören. Stellenweise dachte man, dass die Jungs ein Cover spielen, weil man dieses Riff schon mal irgendwo gehört hat. Aber da eine Double-Base Attacke der anderen folgte, wusste man immer, dass es doch ein Song von DELIVERANCE war. Die Pizzadiatoren versuchten auch richtig Stimmung in den kleinen Laden zu bringen, was aber leider nicht ganz gelang. Dies war auch nicht das einzige, was diesen Abend schief lief. So gingen nicht nur die ganzen Solis unter, sondern einer der Saitenschwinger verzog sich in den sog. Backstagebereich, um an seiner Gitarre rumzufummeln, die nicht ganz so wollte. So waren kleine Pausen unvermeidlich. Das ging sogar so weit, dass die eigenen Bandmitglieder nachschauten – aber egal. Nach etlichen Minuten drückender Stille ging es dann endlich weiter. Die ganze verlorene Zeit schien dann der Fellstreichler wieder einholen zu wollen, was aber dann doch nicht mehr so arg ins Gewicht fiel. Als dann der letzte Song verhallte, stelle sich dieser dann auf sein Drumkit, um sich feiern zu lassen und läutete dann die Zugabe \"Raining Blood\" von den Trash-Metal Meistern SLAYER ein.
Um den Abend richtig abzurunden konnte nach melodischem Powermetal, aggressivem Trash-Metal nur noch was kommen?? Klar: Black-Metal. Dieser Wunsch wurde dann denn BM-Anhängern von LIFTHRASIL erfüllt, die mit einem anscheinend mitgereistem Fan-Club präsent waren. Nach einer wirklich ewig dauernden Umbaupause legten die fünf Jungs dann auch los. Der erste Gedanke, der aufkam war, dass deren Song sehr stark an die deutschen BMer AGATHODAIMON erinnern, von dem sie auch nicht weg kamen. Die Songs hörten sich ziemlich gleich an, nur der neu ausgearbeitete Song, den die Jungs vorstellten, hörte sich anders an. Mal endlich ein richtig böser Song, wie er zum BM passt. Was noch auffallend war, dass sich so gut wie keiner der Musizierenden bewegte. Entweder sind sie vor Ehrfurcht vor der jubelnden Menge zu Salzsäulen erstarrt, oder sie waren schlichtweg so aufgeregt, dass sie sich einfach nicht trauten. Da an diesem Abend doch schon etliche Bands gecovert wurden, konnte LIFTHRASIL diesem Trend nicht aus dem Weg gehen und so coverten sie KNORKATOR mit ihrem Song \"Böse\", und auf einmal war richtig was los im Publikum , das aber leider wieder nicht auf die Band überging. Der Auftritt fand dann ein jähes, plötzliches Ende, da LIFTHRASIL kurzfristig eingesprungen seien, und dadurch einfach nicht genug Material zur Verfügung hatten.
Als Résume könnte man sagen, dass LIFTHRASIL einen BM machen, der doch eher auf der Gothic-Schiene basiert.
Das nächste mal werden die Jungs hoffentlich nicht so erstarrt auf der Bühne stehen...
- Redakteur:
- Ruben Tuider