Hirax - Lörrach
19.10.2007 | 15:3029.09.2007, Wasserwerk
Von POWERMETAL.de präsentierte Thrashnacht mit Wahnsinnsheadliner
"We are GODDESS OF DESIRE, and we set the stage on fire!" Ein Mann, ein Wort. Kurz nachdem die Band auf der Bühne steht, wird diese Prophezeiung zur Wahrheit. Kreuze werden mit Feuerspucken angezündet, die Decke geht in Glutregen auf und Flammenfontänen verdunkeln die Bühne. Kurzum: Verstärkt durch kriegerische Klamotten unterstreicht die Band das, was sie verkörpert, Trueness zwischen Ernsthaftigkeit und Parodie. Dazu braucht es nicht erst Songs wie 'Metal Forever' oder das gelungene MOTÖRHEAD-Cover 'We Are Motörhead', um zu zeigen, wie true die Holländer doch sind. Auch das Mädchen mit dem tiefen Lederausschnitt, das sich jedes Mal diebisch freut, wenn sie das Feuer ausspuckt, anstatt es auszupusten, zeigt dem Metalherz die Schmelztemperatur. Das Wasserwerk nimmt die Darbietung auch begeistert auf, nur an Textsicherheit und fanatischen Fans fehlt es diesen Abend leider. Trotzdem kann die Truppe die Location überzeugen, und mit dem für den Abend passenden Mix aus Mitsingrefrain, tiefem Grunzen und harten Schrammelgitarren bringen die männlichen Göttinnen die Mischung dar, die die Anwesenden begeistert abfeiern.
Old School, ick hör dir tapsen. Für FATAL EMBRACE ist die Vergangenheit noch lange nicht vorbei - und das muss gar nicht so negativ sein an einem Abend, dessen Headliner noch aus den Jahre 1985 kommt, denn entsprechend ist die Fanmasse, die das flotte Gethrashe der Band dankbar entgegen nimmt. Die lang angekündigte Ballade mit dem langsamen Tempo kommt nie zur Geltung, was gut ist. Genauso häufig wird die Beschwörungen der alten Zeit getätigt und der Verdammnis allem gegenüber, was neu ist. Vor allem durch die auf KREATOR, SLAYER und Co. abgelegte Eide sammelt die Band große Zustimmung in Kreisen der Anwesenden. Doch besonders, und das zählt, knallt die Spielfreude, das Tempo und die unheimlich gut abgehenden Songs, die zwischen Hochgeschwindigkeit, rausgepeitschten Refrains und heftigen Attacken auf die Nackenmuskel kaum Zeit für eine Atempause lassen. Auch mit Coversongs wie etwa AC/DCs 'Whole Lotta Rosie' kann die Band die Masse zu sich zwingen. Die Zeit ist zwar kurz bemessen, doch nicht kurz genug, um Stagediver, Headbanger und Gemütlich-In-Der-Ecke-Steher im Schweiß zurückzulassen.
Setlist:
Intro
666, Massacre In Paradise
Assassination
Legions Of Armageddon
Don't Sacrifice My Soul
Spellbound By The Devil
Whole Lotta Rosie
And The Evil Walks Your Way
Trapped In A Violent Brain
Dark Pounding Steel
You Deal In Pain
Damned Will Be Thy Name
Ultimate Aggression
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Beyond The Bridge Of Death
Bonded By Blood
Kurzfassung HIRAX: Hammer!
Langfassung: Nachdem die Band sich lang genug mit der Einstellung des Equipments aufgehalten hat, beginnt mit dem Auftritt des "Diablo Negro", dem unvergleichlichen Katon W. De Pena, die Bude vollständig auszurasten. Das liegt an vielen Faktoren: Da wäre zum einen die absolute Hochgeschwindigkeitswalze, die auf den Zuhörer losgelassen wird. Und zum anderen eben jener stark pigmentierter Sangesmann, der zwar in seinen Lederklamotten aussieht wie Michael Jackson in seinen Zeiten des schwarzen Humors, jedoch so dermaßen übertrieben abgeht, dass nicht mal Chuck Norris das toppen könnte. Und dann natürlich noch die Qualität der Songs. Klangen die alten Klassiker auf "Raging Violence" für meine Ohren immer ein kleines bisschen abgehackt (und genau deswegen auch irgendwie kultig), so wird heute dermaßen flüssig, sauber, schnell und knüppelhart gespielt, dass sogar das Sonnenlicht, wäre es noch da, erst nach dem Anschlag der Gitarre auf den Finger leuchten würde. Und über allem thront erwähnter schwarzer Teufel, mit wilden Grimassen, unablässiger Publikumsbelobigung und einer Stimme, die einfach mal das Rad der Zeit ignoriert hat. Vergleiche mit Mexiko sowie dem Hochleben von Denim and Leather lassen den Frontsympath sämtliche Herzen zujubeln, und noch bevor er sich am Ende vom Publikum durch den Publikumsbereich tragen lässt, weiß man, was für einen netten, harten Knochen man vor sich hat. Natürlich gibt es bis auf perfekten Sound nichts weiter auf der Bühne zu bewundern, doch die anwesenden Musikanten füllen den Raum voll aus und zeigen, dass sie immer noch grandios ihr Handwerk beherrschen. Dass sich so was auch in den Publikumsreaktionen, von Gemoshe und Geklatsche über Pits bis hin zu Circlepits zeigt, war von vornherein klar. Nur die arme, stark alkoholisierte Gestalt, die den gesamten Gig schlafend auf der Bühne verbrachte, muss sich darüber ärgern, an diesem Abend beim Konzert gewesen zu sein.
Setlist:
Massacre Of The Innocent
Lucifer's Inferno
Blind Faith
The New Age Of Terror
Chaos And Brutality
Hate, Fear And Power
Hostile Territory
Destroy
Broken Neck
Demons Evil Forces
El Diablo Negro
Barrage Of Noise
Walk With Death
The Plague
Mouth Sown Shut
Bombs Of Death
Assassins Of War
Unleash The Dogs Of War
- Redakteur:
- Lars Strutz