In Extremo - Stuttgart

28.10.2000 | 10:11

07.05.2000, Longhorn

Was kann es vor einer anstrengenden Woche besseres geben als noch mal ein Konzert zu besuchen. Nachdem In Extremo mich schon auf dem Wacken Open Air begeistern konnten, war ich natürlich gespannt was sie auf ihrer Tour zu bieten haben.

Aber zuerst kamen ja noch die Würzburger Grunger MCF. Äh, ja, du liest richtig, mit In Extremo tourt eine Grunge Band. Auf jeden Fall begann der Abend um 20.30 Uhr mit viel Nebel und einem Intro bei dem Urwaldähnliche Geräusche zu hören waren. Mitten im Intro fing dann noch die CD an zu hängen und man hatte ein richtiges Technofeeling. Die Band machte live auch einen guten Eindruck, allerdings waren im Publikum sehr wenige begeistert, da MCF auch nicht im Entferntesten etwas mit der Musik von In Extremo zu tun hatten. So ernteten sie auch mehr Pfiffe als Applaus. Nach 35 Minuten beendeten sie ein ordentliches Set, bei dem allerdings die Snare Drum wesentlich zu laut war.

So langsam füllte sich die Halle. Insgesam dürften wohl 1200 Besucher gekommen sein. Um 21.35 Uhr ging das Licht aus und Jubel brandete auf. Es ertönte ein Intro und In Extremo betrat die mit Fackeln und anderen Feuerstellen bestückte Bühne. Die Show begann mit dem Spielmannsfluch, der von dem Publikum gleich begeistert aufgenommen wurde. Wo man hinsah waren Hände und hüpfende Fans. Und man merkte daß In Extremo eine wahre Live Band ist. Nicht, daß die CDs schlecht wären, aber die Musik erschließt sich eigentlich erst live, wenn die Jungs in ihren Kostümen und mit den mittelalterlichen Instrumenten wie Dudelsäcken, Schalmeien usw. auf der Bühne stehen. Aber In Extremo hatte nicht nur Musik zu bieten. Nein, Bei Santa Maria vollführte Flex der Biegsame ein paar Akrobatik Einlagen, während bei Hiamali Tempare Bassist und Gitarrist gehörnte Masken aufhatten und plötzlich anfingen eine Art Hirschkampf aufzuführen. Bei Villemann Og Magnhild spielte Der Morgenstern mit Fackeln die Drums. Bei Vänner Och Frände wusste Das letzte Einhorn mit Feuerspuck Einlagen überzeugen und erntete dafür auch viel Applaus. Zu guter letzt führte Yellow Pfeifer noch während Werd ich am Galgen hochezogen eine Einlage mit einem Feuerstab auf.

Erstaunlich ist wie viele Instrumente die Jungs beherrschen: Flöten, Dudelsäcke, Pauken, Schalmeien... Das orginellste Instrument aber dürfte die von Yellow Pfeifer gespielte schwedische Nickelharpa (oder wie man das auch immer schreibt) sein. Ein Instrument, daß wie ein ganzes Geigenorchester klingt.

Mit Vollmond stellten In Extremo auch gleich ihre neue Single vor, die demnächst im Handel erscheinen wird. Der Song hat wirklich das Potential ein Hit zu werden. Eingängig und melodisch mit dem typischen In Extremo Einschlag. Das fast zweistündige Set konnte die anwesenden vol überzeugen und ich freue mich eigentlich schon auf das nächste Mal wenn sie hier in der Gegend spielen.

Redakteur:
Georg Weihrauch

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